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  • Thema von Jan Kempkens im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Die Welt der kleinen Muscheln





    Autor: Jan Kempkens
    Dorfstr. 60
    52146 Würselen
    Telefon: 0241 – 4766 1027
    Mobil: 01577 – 932 11 22
    Fax: 02405 81657
    Email: Jan@Jankempkens.de
    Homepage: http://www.JanKempkens.de

    Illustration: Reiner Bergmann
    Homepage: http://www.Sehigel.de




    Die Welt der kleinen Muscheln

    Das Volk der kleinen Muscheln war zuhause in einem weit entfernten Land, ganz am anderen Ende der Welt.
    Sie lebten an einem wunderschönen, besonders breiten Strand, an dem es alles gab, was kleine Muscheln sich nur wünschen konnten.
    Das Allerwichtigste waren natürlich das Meer und der Sand. Über und durch den Sand krochen die kleinen Muscheln und gruben Gänge, Tunnel und Höhlen.
    Eigentlich brauchten sie keine Gänge oder Höhlen, aber die kleinen Muscheln gruben für ihr Leben gern.

    Beim Graben trafen sie nämlich immer wieder andere Muscheln. Freunde, die sie vorher vielleicht einige Wochen lang nicht mehr gesehen hatten. Dann unterhielten sie sich, plauderten und tauschten Geschichten aus.
    Man unterhielt sich natürlich auch, wenn man sich bis jetzt noch nie begegnet war. Denn es war immer sehr interessant, sich mit einer anderen Muschel zu unterhalten. Jeder erlebte andere Dinge und so konnte jeder vom anderen lernen. Und die kleinen Muscheln waren sehr neugierig und wissbegierig.

    Außerdem waren die vielen Gespräche sehr wichtig. Denn die kleinen Muscheln hatten keine Bücher. Alles musste ausgesprochen werden, damit es nicht in Vergessenheit geriet.
    So überlieferten sie Erfahrungen, Wissen und Erlebnisse von einer Generation an die nächste.

    Bei all dem vielen Erzählen musste man natürlich auch Essen.
    Aber das Meer schenkte ihnen reichlich Wasser und Nahrung zum Heranwachsen und Satt-Werden. Deshalb ging es dem Volk der kleinen Muscheln außerordentlich gut. Sie waren rundum glücklich und zufrieden.
    Und da das Meer sie immer gut ernährte und es nicht so aussah, dass sie jemals verdursten würden, gab es fast nichts, weswegen man sich als kleine Muschel hätte Sorgen machen müssen.

    Auch für Unterhaltung war gesorgt. Jeden Morgen hatten das Meer und der Wind über Nacht kleine Dünen und Mulden geformt und der Strand sah immer wieder anders aus. Morgens fanden sich auch immer Dinge, die Wellen über Nacht angespült hatten.

    Außerdem gab es viele andere Strandbewohner, die man stundenlang beobachten konnte, sodass es nie langweilig wurde.
    Sehr ungewöhnlich waren zum Beispiel diese ganz flachen Tiere, die hellbraun oder weiß schimmerten. Sie waren flach und rund und hatten immer genau 5 wunderschöne Verzierungen, die aussahen wie ein toll gemaltes Muster. Diese Plattmuscheln, so nannten die kleinen Muscheln sie, lebten genau wie die kleinen Muscheln nicht im Meer und nicht am Strand sondern, genau da, wo die Wellen ausliefen und der Sand noch voller Wasser war.

    Und da sich das Meer jeden Tag bei Ebbe und Flut um mehrere Meter verschob, ließen sich die Plattmuscheln von den Wellen mitreißen und herumwirbeln.

    Nun, unsere hübschen Plattmuscheln ließen sich also bei Flut mit jeder Welle ein Stück weiter den Strand hinauf tragen. Und wenn sie der Meinung waren, dass das nun weit genug sei, legten sie sich flach auf den Sand und hielten sich ganz fest. Dann ließen sie sich von den Wellen, die über sie hinwegrollten, kitzeln und massieren und freuten sich ihres Lebens.
    Besonders nach langen Arbeitstagen trafen sich zahlreiche Plattmuscheln bei solch einer Entspannungsmassage und einem kleinen Schwätzchen.
    Bei Ebbe hingegen vollführten die Plattmuscheln wahre Kunststücke, mit so viel Energie und Freude, dass sie wie ausgewechselt wirkten.

    Wenn das Wasser nach einer Welle wieder ins Meer zurückströmte, ließen sie sich vom Wasser umklappen und so den ganzen Strand herunter wirbeln, was ihnen eine Menge Spaß machte.
    Die schnellsten und geschicktesten Umklapper zeigten sogar ihre Tricks bei den alljährlichen Meisterschaften im Kunst-Klappen.
    Die Besten unter ihnen wurden in Stil und Schnelligkeit prämiert und waren hochangesehene Sportler.

    Am Strand gab es auch winzig kleine, dünne Wasserschlangen, die sich im seichten Wasser in kleinen Mulden schlängelten. Sie waren ausgesprochen hübsch anzusehen mit ihren blau- oder grüntransparenten Mustern, die sich auf ihren Rücken ringelten.

    Und es gab viele viele andere Muscheln in allen Farben und Formen. Kleine und große, flache und bauchige, einfarbige und ganz bunte, schillernde und matte, weiß leuchtende, hellbraun gesprenkelte, ganz glatte und raue, felsige. Muscheln, die auf- und zuklappten und solche, die fast rund waren mit einem kleinen Schlitz an der Unterseite.

    Ihr seht: Alleine bei den vielen verschiedenen Muscheln gab es immer wieder Neues zu entdecken.

    Nicht zu vergessen die Schnecken, mit dene junge und tollkühne kleine Muschel spielten und die man hervorragend necken konnte. Dazu stellten sie sich kurz vor die Nase der Schnecke und kitzelten sie am Ohr – da sind Schnecken nämlich ganz besonders kitzelig. Und immer, wenn die Schnecke gaanz langsam fast zu nah gekrochen war, hüpften sie ein ganz kleines Stück zurück und kitzelte weiter. Ein sehr lustiger Zeitvertreib! Aber die kleinen Muscheln übertrieben es fast nie und so kamen auch die jungen kleinen Muscheln und die Schnecken gut miteinander aus.

    Oder die Einsiedlerkrebse, die am liebsten in alten, verlassenen Schneckenhäusern wohnten. Meistens in den langen spiralförmigen, wo sie im hinteren Bereich ihre Ruhe hatten und vorne bequem rausgucken und die Welt beobachten konnten. Ihr Haus auf dem Rücken krabbelten sie über den Strand und hatten ein sicheres Versteck immer dabei.

    Im Sommer besuchten blaue Quallen mit noch blaueren Fäden den Strand. Wenn die Quallen besonders gut gelaunt waren, legten sie aus ihren Fäden lustige Formen. Dann durften die Umstehenden raten, was die Figuren bedeuten sollten.

    Weiter oben am Strand lebten die Krebse, denen besonders die jungen Muscheln oft stundenlang zusahen, wie diese im rasenden Sidestep über den Strand jagten. Und urplötzlich änderten sie die Richtung und flitzten dann im Affenzahn weiter.

    Wenn sie an ihrem Sandloch, in dem sie wohnten, angekommen waren, tauchten sie elegant mit einer Seite in ihre Höhle, schauten sich mit ihren Stielaugen noch einmal alles ganz genau an und verschwanden blitzschnell im Sand. Manchmal ließen sie noch einmal ihre langen Augen kurz auftauchen, nur um zu sehen, dass alles in Ordnung war und verschwanden dann endgültig.

    Die Muscheln hatten viele nette und spannende Nachbarn, die sie den ganzen Tag beobachten konnten und mit denen sie sich bestens verstanden.

    Es war eine sehr bunte und vielfältige, wundervolle und spannende Welt, in der die kleinen Muscheln zuhause waren.

    Aber wie überall in der Natur hatten auch die kleinen Muscheln Feinde. Besonders die Vögel, die auf ihren langen Beinen am Stand entlang stelzten, sahen in den kleinen Muscheln eine besondere Delikatesse.
    Aber das wussten die kleinen Muscheln natürlich und waren besonders aufmerksam, wenn ein Vogel in der Nähe war. Sie gruben sich dann schnell im weichen Sand ein und waren verschwunden. So flogen die Vögel oft mit knurrenden Mägen nach Hause und die kleinen Muscheln spielten vergnügt weiter, sobald die Vögel verschwunden waren.

    Wenn man also ein bisschen auf sich aufpasste, war der Strand ein Paradies, an dem sich ausgezeichnet leben ließ.

    Draußen im tiefen Meer gab es natürlich auch andere große Tiere, die den kleinen Muscheln hätten gefährlich werden können.
    Aber große Fische kamen selten nah genug ans Ufer, und die Muscheln gingen nicht ins tiefe Wasser. Das tiefe Wasser interessierte sie auch gar nicht, denn dort war es kalt und dunkel und die Muscheln liebten das warme und helle Licht der Sonne. Bei strahlendem Sonnenschein sahen der Strand und das Meer und der Himmel so schön aus, dass die Muscheln nie wieder weg wollten.

    Der feine Sand war warm und gelb, es standen Palmen in einer geschwungenen Reihe ganz oben am Strand. Es wehte immer eine leichte Brise übers Meer und bewegte die riesigen Palmwedel und kleinen Bananenbäume. Der Himmel war fast immer strahlend blau, manchmal mit feinen weißen Wölkchen verziert. Und es sah aus, als hätte sie jemand extra dahin gepinselt.

    Manchmal erschienen am Strand andere Wesen, die sehr unheimlich waren. Die kleinen Muscheln nannten sie „Riesenwesen“. Sie waren riesengroß, höher als die größten Wellen, die die kleinen Muscheln je gesehen hatten. Die Riesenwesen lebten in Behausungen aus Holz direkt bei den Palmen oben am Strand.

    Die kleinen Muscheln wussten, was Holz war, denn das wurde fast jeden Tag von den Wellen angeschwemmt.

    Am Strand einer kleinen Insel in der Nähe gab es Mangrovenwälder, in denen die Bäume halb im Wasser und halb an Land standen. Oft fielen Teile der Bäume ins Wasser und wurden von den Wellen an den Strand der kleinen Muscheln gespült.

    Fast jeden Morgen gab es neue Schätze am Strand zu entdecken.
    Gelbe, grüne und braune Blätter, große Palmwedel, kleine orange Äste, rote Samenkörner und Samenkörner, die braun waren, flach und mit einem schwarzen Streifen rund um die bauchige Form.
    Alles davon war ausgesprochen lecker. Die roten Samenkörner aßen die kleinen Muscheln am Allerliebsten. Aber auch das Holz war köstlich. Manche Muscheln vertilgten auch kleine Fische und Algen, aber nicht besonders viele. Das passte gut, denn in den flachen Pfützen gab es nur wenige winzige Fische oder Algen und wenn zu viele Muscheln gerne Fische gegessen hätten, wäre bald nichts mehr da gewesen.
    Je nachdem, was die kleinen Muscheln am liebsten aßen, veränderte sich auch ihr Aussehen. Denn mit der Zeit nahmen sie die Farbe ihrer Lieblingsnahrung an: Wer zum Beispiel nur helles, frisches Holz aß, hatte ein rein weißes Gehäuse. Wer dazu noch Samenkörner oder andere Leckereien zu sich nahm, hatte vielleicht braune oder grüne Muster und Streifen oder andere Verzierungen auf dem sonst weißen Gehäuse.
    Von vielen grünen Blättern bekam man ein grün-schimmerndes Häuschen mit braunen und beigen Mustern.

    Muscheln, die viele von den kleinen Fische aßen, hatten eine schwarze Behausung. Entweder tiefschwarz glänzend oder mit bräunlichen Zacken. Andere waren grün mit einem roten und gelb gezackten Ring aus Mustern, die wie Flammen aussahen.
    Keine Muschel sah aus wie die Andere. Aber niemand war neidisch auf die Schönheit des Anderen. Sie bewunderten die Farben und Muster, Flammen, Striche und Punkte der Anderen. Sie gefielen sich ausgesprochen gut und waren ein fröhliches und buntes Völkchen.

    Eigentlich hätte es den kleinen Muscheln also sehr gut gehen müssen. So war es lange Zeit gewesen, so lange, wie die kleinen Muscheln zurückdenken konnten. Aber seit einiger Zeit kamen die Riesenwesen häufiger an den Strand und griffen nach den kleinen Muscheln und sammelten sie ein. Anfangs dachten die kleinen Muscheln noch, dass das ein Versehen wäre oder Zufall. Aber es wurde von Woche zu Woche schlimmer, immer häufiger kamen Riesenwesen an den Strand und immer mehr Muscheln verschwanden. Und nie wieder wurde auch nur eine der entführten kleinen Muscheln gesehen.

    So wurden jede Woche Opas, Omas, Mamas, Papas, Tanten, Onkel und sogar Kinder vermisst. Familien wurden getrennt, Freunde verschwanden, Spielgefährten wurden auseinander gerissen oder Bekannte, mit denen man noch tags zuvor ein kleines Schwätzchen beim Essen gehalten hatte, sah man nie wieder.

    Die kleinen Muscheln waren sehr traurig und verstanden den Grund nicht.

    In ihrer Not beriefen die alten Weisen eine Versammlung aller kleinen Muscheln ein. Die alten Weisen waren sehr große pechschwarze Muscheln. Sie waren uralt, manche schon über 100 Jahre, und mindestens acht mal so groß, wie die anderen. Es gab nur wenige alte Weise, denn 100 Jahre wurde nur, wer viel lachte und sich besonders gesund ernährte. Jeder hatte große Achtung vor den alten Weisen, und obwohl jeder auf sie hörte und alle ihren Rat befolgen würden, kamen bei wichtigen Entscheidungen alle kleinen Muscheln zusammen.
    Jede Meinung wurde angehört.
    Auch wenn die großen Weisen durch ihr langes Leben erfahrener als die Anderen waren, oder sie sich durch ihre Größe und Kraft allein hätten Respekt verschaffen können, wollten auch die Alten immer, dass jeder gehört wurde. Man konnte die großen Weisen immer besuchen, sie um Rat fragen oder einfach ein wenig plaudern.
    Denn auch die alten Muscheln waren immer noch sehr neugierig und wollten immer wissen, was in der Welt passierte und was die jungen Muscheln dachten.

    Bei der Versammlung hatten sich Tausende kleiner Muscheln eingefunden, alle wollten hören, was man gegen die Riesenwesen unternehmen konnte.
    Einer der alten, schwarzen Weisen eröffnete die Sitzung, indem er mit einem kleinen Stock auf einen Stein klopfte.
    Die Muscheln quatschten aufgeregt durcheinander, beruhigten sich aber nach und nach und es kehrte Stille ein.
    Der Weise räusperte sich und erhob seine tiefe grollende Stimme. „Bevor wir überlegen, was wir gegen die Riesenwesen tun können, müssen wir überlegen, warum sie uns überhaupt fangen und entführen.“
    Ein Raunen ging durch die Menge, denn darüber hatte noch niemand nachgedacht.
    „Vielleicht spielen sie mit uns und wissen gar nicht, dass wir Lebewesen sind“ meinte ein junges Muschelmädchen.
    Ein Anderer rief aufgeregt: „Vielleicht mögen sie uns einfach nicht und wollen uns nicht mehr am Strand haben.“ Eine andere tiefgrüne Muschel mit brauen und schwarzen Streifen fiel ein: „Genau, sie wollen einen Strand ohne kleine Muscheln und für sich alleine haben.“ Aufgeregte Schreie gingen durch die Menge, das war eine schlimme Vorstellung.

    Ein anderes Volk von einem ganzen Strand zu entfernen, weil es einem einfach nicht gefiel. Und ein ganzes Volk wurde entführt, nur weil ein anderes Volk stärker war.
    Die kleinen Muscheln verstanden das nicht und waren darüber sehr traurig.
    Langsam erhob sich wieder eine der großen, schwarzen Muscheln, ein besonders weiser, alter Herr. Er räusperte sich und sagte mit ganz ruhiger Stimme: „Ich habe lange nachgedacht“, er machte eine Pause. „Ich glaube, die Wesen sind wie Vögel: Sie suchen uns als Nahrung!“
    Stille breitete sich aus. Die kleinen Muscheln waren schockiert. Daran hatten sie nicht einmal im Traum gedacht: Ein so großer Feind, so schnell und so stark.

    Nach einer ganzen Weile erhob sich eine Muschelfrau im besten Alter, sie flüsterte fast: „Und was machen wir jetzt? Wie schützen wir unsere Kinder und in was für einer Welt sollen sie aufwachsen?“
    Zustimmendes Gemurmel ging durch die Menge.
    „Auch darüber habe ich nachgedacht“ sagte der alte Muschelherr langsam „ihr wisst doch, dass die Riesenwesen ein Stück weiter unten am Strand stinkendes Wasser und komische Dinge in das Meer werfen!“ Das wussten alle, niemand ging dorthin, denn immer wenn die kleinen Muscheln von diesem Wasser tranken, wurden sie ganz gelb im Gesicht. Sie wurden krank und konnten tagelang nichts mehr essen und mussten sich genauso lang übergeben. Es war eine üble Krankheit, kein Wunder also, dass die Riesenwesen dieses Wasser nicht mehr wollten. Die kleinen Muscheln konnten das verstehen, wer will schon Wasser, das krank macht.
    Früher war das ein toller Teil des Strandes gewesen mit vielen netten Nachbarn. Aber alle Bewohner hatten sich neue Strände suchen müssen, als das stinkende Wasser kam. Das war schade für die Muscheln, aber was sollten sie machen?
    Der Alte erhob wieder die Stimme, damit die Anderen leiser wurden: „Wenn die Riesenwesen das Wasser nicht mögen, könnten wir etwas davon trinken. Dann schmecken wir genauso wie das Wasser. Dann mögen sie uns auch nicht mehr. Ich glaube, dann hören sie auf, nach uns zu suchen.“
    „Das stimmt“ rief eine strahlend weiße Muschel, „wer will etwas essen, das krank macht.“ „Dann wäre es bestimmt überstanden!“ „Damit zeigen wir es den Riesenwesen!“ „Wir hätten wieder unser Leben zurück!“ „Unsere Kinder wären wieder sicher und könnten in dem Paradies aufwachsen, in dem auch wir aufgewachsen sind“, riefen alle Muscheln wild durcheinander.
    Damit war der Entschluss gefasst, dass einige der Muscheln von dem Wasser trinken sollte und sich dann am Strand zeigen sollten, damit sie von den Riesenwesen eingesammelt wurden.
    Dann würden die Riesenwesen krank und lernten daraus und das Volk der kleinen Muscheln war wieder sicher.
    Nachdem die Freiwilligen das Wasser getrunken hatte, wurde ihnen schlecht, sie wurden gelb im Gesicht und machten sich auf, um an den Strand zu gehen. Sie schleppten sich am Strand entlang und einige wurden tatsächlich eingesammelt. Am nächsten Tag entführten die Riesenwesen weitere Muscheln, und am übernächsten und in der Woche danach und auch noch einen Monat später.
    Fast alle Muscheln, die das Wasser getrunken hatten, waren verschwunden. Die Riesenwesen waren immer noch am Strand, es schien ihnen gar nichts auszumachen.

    Eine weitere Versammlung wurde einberufen. Die kleinen Muscheln waren betrübt, dass ihr erster Plan so wenig Erfolg hatte und ihre Freunde hatten sterben müssen. Sie vermissten sie als Freunde, Familie oder einfach als nette Nachbarn und Bekannte.

    Als einer der Ältesten mit seinem Stock auf einen Stein klopfte, kehrte Stille ein. Genau in dem Moment sprang eine Muscheln mit Flammenmuster auf und rief mit sich überschlagender Stimme: „ Wir sind verloren, wir sollten fliehen, auswandern, uns eine neue Heimat suchen!“ dann beruhigte sie sich ein wenig. „Und ich weiß auch, wohin!“

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