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  • Thema von jiiil im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Dieser Freitag sollte verewigt werden, vielleicht in einem Buch oder ähnlichem, denn so viel wie an diesem einen Freitag, habe ich in meinem Leben nicht erlebt. Diese Gefühle, die ich an diesem Freitag empfunden habe, habe ich im Leben nicht empfunden. Es hat einfach alles verändert, von Grund auf.
    Ich machte mich auf den Weg, Fleisch von Viktors Mutter abzuholen. Viktor ist mein Ex-Freund, er war mein erster richtiger Freund. Meine Mutter meinte immer, dass meine Augen gestrahlt haben, wenn ich über ihn geredet hatte und ich überglücklich schien solch einen hübschen und lieben Freund zu haben. Oh ja das war ich, er schenkte mir Blumen und teueres Parfüm zum Geburtstag, wunderschöne Kleider, die er mir aus Türkei mitgebracht hatte und behandelte mich wie eine Prinzessin, meistens jedenfalls. Er ist einfach der Typ Mann der einen Kick braucht und mit einem Kick mein ich ein Mädchen, nein quatsch mehrere Mädchen die in ihn verliebt sind, mit denen er flirten kann, während seine Freundin denkt sie wäre die eine für ihn. Nach insgesamt 2 Jahren Beziehung trennten wir uns zwar, aber es gab immer Momente in denen wir uns nahe waren und alles darauf hindeutete, dass irgendwann unsere Wege sich wieder Kreuzen würden.
    Mit seiner Familie steh ich immer noch im engen Kontakt, obwohl die Trennung schon weit über ein Jahr her ist. Seine kleine Schwester verbringt jeden Donnerstag Zeit mit mir, denn ich helfe ihr bei den Hausaufgaben und versuche ihr etwas Englisch beizubringen. Seine Mutter bekommt jeden Monat Fleisch etwas günstiger und fragt unsere Familie jedes Mal, ob wir etwas bräuchten. Wir bestellten wieder einen Haufen Fleisch, welches ich an diesem besagten Freitag abzuholen vermochte.
    Viktor war alleine zu Hause. Er öffnete mir die Tür und stand mit Boxershorts und Oberkörperfrei vor mir. Mein einziger Wunsch war es, ihn einmal anzuschauen und nicht an Sex zu denken, aber es war einfach unmöglich. Ich setzte mich zu ihm und bat ihn darum das Fleisch zu holen. Er öffnete den Kühlschrank und hatte den ganzen Kühlschrank voller Fleisch vor sich. Wir standen ratlos daneben und ich fragte, ob er nicht etwas dagegen hätte, wenn ich auf seine Mutter warten würde. Er meinte nur, nein natürlich nicht, sie müsste in 30 min kommen. Während ich da saß, ihn anstarrte und nur noch diesen einen Gedanken hatte vergingen die 30 Minuten wie im Flug. Er rief ein Mädchen an und versprach ihr vor meinen Augen, den ganzen Tag mit ihr zu verbringen. Ich fragte mich warum er sie vor mir anrief. Wollte er mir zeigen, dass er jemanden hat? Ist das seine Freundin gewesen oder wollte er mich nur eifersüchtig machen? Ich weiß es nicht. Plötzlich fiel ihm ein, dass seine Mutter beim Frisör mir seiner Schwester ist und er rief sie an um herauszufinden welches Stück Fleisch für mich gedacht war. Zu meiner Überraschung weigerte er sich mir die Information mitzuteilen. Er wollte nicht, dass ich gehe. Von einem Moment auf den anderen war er wie verändert. Erst ignorierte er mich und wartete nur darauf, dass seine Mutter kommt und plötzlich wollte er nicht, dass ich gehe, versteckte meine Autoschlüssel und lief durch das ganze Haus weg vor mir. Sogar die Drohung, dass ich seine Unterwäsche runterziehe, wenn er mir nicht sofort sagt welches Fleisch für mich war half nichts, ganz im Gegenteil er provozierte mich mit der Phrase „Versuchs doch“. Aus der Drohung wurde pure Realität, ich versuchte ihn auszuziehen, um ihn dazu zu bringen mir endlich das zu geben, weswegen ich gekommen war. Nein, ich lüge! Ich wollte, dass er etwas lockerer wird und etwas Gefühle zeigt, einfach gesagt: Ich wollte Sex mit ihm. Wir liefen durch das ganze Haus, ganz oben auf dem Dachboden, in seinem Zimmer ging es mit der Rauferei los. Wir hatten einfach Spaß zusammen, bis zu diesem einen Moment in dem er mir tief in die Augen schaute und meine Handgelenke langsam los ließ. Es war ein wundervoller Augenblick in dem wieder einmal Schmetterlinge in meinem Bauch kreisten und ich jedes mögliche Vermeiden dieser Gefühle aufgab. Ich konnte nichts dagegen ausrichten. Er war meine erste Liebe und wie sagt man so schön: First Love will last for ever. So ist es, einfach nicht zu vergleichen mit den Beziehungen die danach kamen. Genau in diesem Augenblick, wo bei uns beiden die Gefühle wieder hoch kamen klingelte das Telefon. Wie in einem schlechten Liebesfilm. Er ging ran und ich lag da, auf dem Boden, starrte an die Decke und war immer noch sehr verwirrt über diesen einen Augenblick, der mich wieder aus allen meinen Vorstellungen und Wünschen warf. Als er den Hörer auflegte, fragte er mich, ob alles in Ordnung sei. Ich war immer noch in diesem Schockzustand. Waren jetzt wirklich wieder richtige Gefühle im Spiel? Er legte sich zu mir, umarmte mich und ich konnte kaum noch Atmen. Am liebsten hätte ich losgeheult, weil ich in solchen Momenten merke wie sehr ich ihn vermisse, wie schön es ist von ihm umarmt zu werden, von einem Menschen den man in und auswendig kennt und einst sehr geliebt hat. Ich wollte, dass er mich küsst und ich wollte es nicht… Ich war verwirrt drückte mich jedoch fest an ihn. In seinen Augen konnte ich die selber Verwirrung erkennen. Wir konnten beide nicht mehr abwarten uns zu küssen, dachten jedoch erst daran, ob dies richtig wäre. Richtig oder nicht, spielte dabei kaum noch eine Rolle. Wir Küssten uns und es war ein unbeschreibliches Gefühl. Die ganze Welt ist wie stehen geblieben. Ich erinnerte mich wieder an die alten Zeiten und an die Nächte die wir zusammen verbracht hatten, an die Reise nach Paris, die den Höhepunkt in unserer Beziehung bildete. Übrigens habe ich manchmal das Gefühl, dass Paris, die Stadt der Liebe nicht will, dass wir getrennte Wege gehen, denn wir waren so glücklich als wir über ihre Straßen liefen und die Zweisamkeit genossen. Die Reise war ein Geschenk zu seinem 16 Geburtstag und es war einfach unvergesslich. Schöner als ich es je erwartet hatte, vor allem weil ich mit ihm dort sein konnte und mit keinem anderen auf dieser ganzen Welt.
    Wir küssten uns, an das aufhören hatte keiner gedacht. Mit rasender Geschwindigkeit waren die Kleider an unserem Körper verschwunden und ich hatte das erreicht, woran ich seit dem Anfang dieses Besuches denken musste. Es war mehr als Sex. Ich hatte noch nie solche Gefühle dabei gehabt. Der ganze Körper zitterte und nicht nur bei mir. Mit so viel Leidenschaft hab ich Sex noch nie erlebt. Es war einfach so wie es in den meisten Büchern beschrieben wird. Atemberaubend. Schön. Traumhaft. Erotisch.
    Wir hatten für einen Moment einfach alles vergessen und uns geliebt, so wie es sein sollte, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden wie es später, d.h. nach dem Sex weitergehen sollte.
    Ich lag immer noch regungslos da, er sprang wie gewohnt sofort auf und hatte immer noch Energie mit denen er die Berge versetzen konnte. Ebenfalls wie gewohnt redete er sofort über ein anderes Thema. Ich sah auf seinen Schrank und entdeckte das Herz was ich einst für ihn gemalt hatte in dem 100000 Mal „I love you“ stand. Verdammt, alles kam wieder hoch, ich musste mich richtig zusammenreißen um nicht vor ihm zu weinen. Irgendwie wünschte ich mir die Zeit zurück, aber es war einfach zu spät dazu. Ich wusste nur, ich muss schnell hier verschwinden.
    Genau in diesem Moment kam seine Mutter wieder nach Hause. In wenigen Sekunden standen wir wieder angezogen unten an der Haustür und er übergab mir endlich das Stück Fleisch, wegen welchem ich überhaupt gekommen war.
    Ich fuhr nach Hause und dachte an den Sex, ich saß am Laptop und dachte an das Mädchen mit dem er sich treffen wollte. Ist sie seine Freundin? Werden die beiden heute auch Sex haben? Dieser Morgen ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Es war wunderschön.




    ja ich weiß es ist viel zu lesen ^^ ich freue mich über jede rückmeldung, da das der erste richtige text ist, den ich mit der absicht entwas gefühlvolles aufzuschreiben, heute den ganzen tag über getippt habe

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