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  • Thema von Kowlon im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Kapitel 1

    Ich zog die Vorhänge wieder vor die bodenlangen Fenster und sperrte das friedliche Bild des vom Mond beschienenen Meer aus.
    Nur das Geräusch der brechenden Wellen war weiterhin leise zu hören. Weit entfernt und doch so nah als müsste ich nichts weiter tun als die Hand auszustrecken. Ein unbestimmter Salzgeruch hing in der Luft, feucht und stechend klebte er mir in der Nase. Roch so Urlaub?
    Abrupt drehte ich mich um, blickte nun auf das geräumige Hotelzimmer, welches ich mir die nächsten zwei Wochen mit meiner besten Freundin Debby teilen würde.
    Eigentlich hieß sie Deborah, doch sie hasste ihren Namen ebenso sehr wie andere Spinnen oder Schlagen hassten.
    Ich musste schmunzeln, wenn ich an all die Dinge oder besser gesagt an all die Personen dachte, die sie hasste. An all ihre überschüssige Energie, die sich oft in Form von ein paar Seitenhieben und Kampfeinlagen Platz verschaffte, wobei man nicht selten einen blauen Fleck verpasst bekam.
    Nun lag sie friedlich in dem großen Doppelbett, das eine Bein über, das andere unter der Bettdecke, die sich gemächlich unter ihren Atemzügen hob und sank. Ihre feuerroten Haare breiteten sich auf ihrem Kopfkissen aus, so weit wie sich kurze Haare eben ausbreiten können, und leise hörte man die Luft, die durch ihre Nasenlöcher eingezogen und wieder ausgestoßen wurde.
    Sonst herrschte Stille.
    Nur durch die geschlossenen Fenster drang die Welt herein, wenn auch sehr gedämpft.
    Ich wusste ich würde nicht schlafen können, also machte ich die Balkontür ohne die Vorhänge aufzuziehen auf und verschwand durch den wehenden Stoff, der den leichten Duft von Lavendel verströmte, nach draußen.
    Der Wind trug die Gerüche des Meeres mit sich, umwirbelte mich und ging weiter. Ich blickte von dem Balkon auf die Dächer, die zum Meer hin abfielen. Sie wirkten grau im Mondlicht obgleich sie in der Sonne Korallenrot leuchteten. Meine Finger legten sich um das kühle Metall der Brüstung, fühlten die glatte Oberfläche, gaben ihre Wärme ab.
    Wie seltsam die Welt doch war. Mit der Zeit, ihren Farben, dem Sein.
    Rue kam mir in den Sinn, Rue meine Freundin immer verträumt, immer mit den Bleistiften im Haar. Sie war ebenfalls mit, sie hatte ein Zimmer mit Svea auf der anderen Seite des Hotels. Wir hatten zwar Zimmer neben einander gebucht, doch die Frau an der Rezeption hatte bedauernd mitgeteilt, dass es nur noch die zwei freien Zimmer gäbe und das auch nur, weil wir reserviert hätten.
    Ihr falsches Lächeln hatte ihr an den Lippen wie Kaugummi geklebt, die großen Glubschaugen hinter der dicken Hornbrille hatten uns wie falsche Diamanten angeschaut, hinter den Worten hatte man den Hohn heraushören können.
    Wieder fuhr der Wind durch meine Haare und mein dünnes Nachthemd. Diesmal trug er Stimmen zu mir herauf, lachende, grölende und singende. Auch der Geruch von Gegrilltem stieg mir in die Nase. Dort feierte wohl jemand.
    War es das Fest zu der Hochzeit, die wir bei ihrer Anreise heute mitbekommen hatten? Das Brautpaar war gerade durch die antike Kirche der Stadt ins Freie getreten als das Taxi uns durch das Gewühl des spanischen Verkehrs zu unserem Hotel gefahren hatte.
    Braut und Bräutigam hatten gestrahlt vor Glück, selbst im Taxi hatte man etwas von dieser Freude spüren können.
    Ganz aufgeregt hatten wir uns darüber unterhalten was wir alles vorhatten hier zu tun.
    Rue wollte unbedingt die Kirche und den alten Palast besuchen, Svea hingegen wollte einfach nur sich am Strand räkeln sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen und dabei hoffen nicht krebsrot zu werden.
    Debby und ich wollten uns die Stadt und das Umland anschauen, die Kultur hier kennenlernen und vor allem die Zeit genießen.
    Ich streckte die Nase hoch in die Luft, hoffte etwas von dem süßen Aroma des Urlaubs zu finden, dass ich so vermisste, doch es wollte mir nicht gelingen. Ich seufzte.
    Sanft beschien der Mond die Umgebung doch meine Sicht trübte sich. Fröstelnd zog ich die Hände vom Geländer weg und legte ich mir die Arme um den Oberkörper.
    Vielleicht sollte ich doch versuchen zu schlafen. Langsam drehte ich mich um, warf noch einen letzten Blick auf die Strandpromenade, die hier und da durch die Häuserschluchten hindurch blitzte und zu den langen Masten der Segelschiffe, die im Hafen ankerten. Dann verschwand ich durch die wehenden Vorhänge wieder ins Innere des Zimmers und schloss bedächtig die Tür hinter mir. Ich lag noch nicht einmal richtig, da war ich schon eingeschlafen. Das leichte Schnarchen von Debby im Ohr und der süßliche Duft von Waschpulver in der Nase.


    Tropfendes Wasser, lauter Gesang aus der Dusche, das Schreien der Seemöwen durch die offene Balkontür und die kräftigen Sonnenstrahlen einer hellgelben Sonne, waren mein natürlicher Wecker am nächsten Morgen.
    Voller Elan schwang ich meine Beine aus dem Bett und blickte über die korallenroten Dächer hinweg auf das glitzernde Meer. Vereinzelt konnte ich Segelschiffe mit weißen Segeln ausmachen, die gemächlich mit der leichten Brise durch die Bucht dümpelten. Die Luftströme trugen die verschiedensten Gerüche und Laute in das Zimmer. Schreiende Kinder, der Geruch nach frischem Brot, bellende Hunde und ein widerlicher Geruch von Kaffee.
    Ich stand auf und meine nackten Füße tappten über den warmen Holzboden des Hotelzimmers, erstaunt über die angenehme Glätte des Bodens machte ich ein paar verwunderte Tanzschritte und spähte dann hinüber zu meinem Koffer.
    Er lag aufgeklappt mitten im Zimmer, die Sachen schon jetzt praktisch überall verteilt, und direkt daneben Debbys Koffer, zu meinem Erstaunen so gut wie leer. Nur das Kabel ihrer Kopfhörer hing einsam und verlassen über den Kofferrand.
    Ich zuckte mit den Achseln, schnappte mir meinen Koffer und begann den Inhalt in dem großen Schrank zu verstauen, der einen Großteil der einen Wand einnahm. Also ich versuchte meine Sachen zu verstauen was sich schwieriger als gedacht herausstellte, denn Debby hatte etwa dreiviertel der Regalbretter schon für sich beansprucht.
    Ich hatte gerade mein letztes Kleid aufgehängt als die Badezimmertür mit Schwung aufging und Debbie umgeben von Nebelschwaden ins Zimmer trat.
    „Guten Morgen!“, rief sie überschwänglich und schmiss einen Knäuel Kleidung, vermutlich ihr Schlafanzug, auf das Bett, „Schlafmütze! Du bist ja noch im Schlafanzug!“
    „Ich kann mich ja schlecht umziehen, wenn du das Bad be…“
    Ich hatte keine Zeit mein Satz zu Ende zu sprechen, denn ein angeflogenes Kissen traf mich mitten im Gesicht und stoppte meinen Einwand.
    Lachend tauchte Debbys Gesicht hinter dem zweiten Kissen auf.
    „Komm beeil dich. Oder willst du etwa kein Frühstück?“
    Ich schmiss ihr mit einem Lachen das Kissen an Kopf und verschwand durch die Nebelschwaden im Bad, dass nach Erdbeere roch. Ich vermutete es war Debbys Shampoo.

    In Rekordverdächtiger Zeit schaffte ich es mich zu Duschen, zu schminken und meine Zähne zu putzen. Und um Punkt 10 Uhr standen wir im Frühstücksraum und spähten nach Svea und Rue.
    Wir wollten uns gerade auf den Weg zu ihrem Zimmer machen, als wir sie doch entdeckten.
    Sie tummelten sich vor der Obsttheke und schienen sich nicht entscheiden zu können was sie nehmen sollten. Wir schlichen uns von hinten heran und stupsten sie in die Seiten.
    Rue stieß einen überraschten Laut aus und fuhr bedächtig herum, während Svea wie von der Tarantel gestochen einen kleinen Satz machte und abrupt herum fuhr.
    Ihr Gesichtsausdruck war zum Fürchten und in gespielter Reue entschuldigten wir uns.
    „Entschuldige vielmals! Und wo ist unser Platz?“
    Svea warf uns einen vernichtenden Blick zu und so übernahm es Rue uns zu unserem Platz zu führen. Es war ein kleiner Vierertisch am Fenster mit Blick auf das Meer.
    Mit einem Blick auf ihre immer noch leere Schale meinte Rue:
    „Ähm… Ich geh mal meine Schale füllen, ich glaub das kommt ein bisschen blöd, wenn ich eine leere Schale vor mir stehen hab“
    Debbie und ich warfen unsere Umhängetaschen wahllos auf einen der Stühle und ich schaute mich bedächtig um. Nahm die Atmosphäre des Raums in mich auf.
    Der Raum war bestimmt fünf Meter hoch und im antiken Stil gehalten. Überall standen Tische, große kleine mittlere. Für jegliche Gruppengröße geeignet.
    Es herrschte reges Treiben, überall waren Menschen.
    Ich hatte das Gefühl als wären alle Hotelgäste da und noch dazu jegliches verfügbares Personal. Diese waren fast zahlreicher als die Gäste selber und so herrschte eine enorme Lautstärke in dem Raum. Die Tische um uns herum waren alle belegt.
    Um den einen Tisch saß eine Großfamilie mit fünf Kindern. Die Eltern hatten alle Mühe ihre Sprösslinge von ungefähr 3 bis 13 Jahren unter Kontrolle zu halten.
    Dann gab es da ein altes Ehepaar, das vergnügt zusah wie sich die Kinder der Familie immer wieder mit Kompott bewarfen und die Eltern an Rand der Verzweiflung brachten. Und da gab es noch einen Vierertisch, aber nur zwei Sweatshirts verrieten, dass hier jemand saß.
    Ich zuckte mit den Achseln und schloss zu Debby und Rue auf, die gerade zurück zum Buffet unterwegs waren.
    „…und heute könnten wir ja noch die Kathedrale besichtigen, wenn wir sowieso in der Stadt unterwegs sind“, meinte gerade Rue als ich sie eingeholt hatte.
    „Eine sehr gute Idee, dass alles am ersten Tag zu machen da können wir Svea noch hinreichend motivieren!“, warf ich grinsend ein und immer noch grinsend fing ich an die Obsttheke zu durchstöbern. Exotische Düfte steigen mir entgegen, eine riesige Palette an Farben erstreckte sich vor mir und mir viel es extrem schwer nicht alles anfassen zu wollen. Neben mir fiel Rue über die Papaya her und verschwand mit einem verschwörerischem Zwinkern in Richtung Brötchentheke. Lächelnd nahm ich mir Mangostreifen, Kirschen, Datteln und Banane. Über die Früchte hinweg sah ich Debby, wie sie erst mit den Croissants kämpfte und dann mit Svea um das letzte Päckchen Nutella. Nachdem sich Svea beinahe ihren Orangensaft über ihr T- Shirt gekippt hätte gab sie sich geschlagen und Debby stolzierte mit hoch erhobenem Kopf zu unserem Platz zurück. Grinsend ging ich zu Rue hinüber, die gerade ihr Obst mit Schokoladensauce garnierte.
    „Kleiner Schokosuchti du!“, warf ich lachend an den Kopf, als ich sie erreicht hatte.
    „Ein leben ohne Schokolade ist sinnlos, meine Liebe!“, antwortete sie mir mit einem verschwörerischem Blick, „Und ich seh’ doch in deinen Augen, dass du auch welche willst!“
    Ihre grauen Augen durchbohrten mich und mit einem frechen Grinsen goss sie mir den Rest Schokoladensauce, der in dem Krug noch drin war, über mein Obst.
    „Komm, unsere zwei Heldinnen warten schon bestimmt auf uns“

    Als wir zu unserem Platz zurück liefen, stellte ich überrascht fest, dass die Besitzer der Sweatshirts aufgetaucht waren und es waren nicht nur zwei sondern gleich vier junge Männer die dort saßen und sich lachend über etwas unterhielten.
    Ich schätzte sie auf Anfang zwanzig, also gut ein oder zwei Jahre älter als wir.
    Sie waren alle muskulös und extrem gutaussehend. Sie sahen nicht so aus als wären sie erst gestern hier eingetroffen, denn ihre Haut war sonnengebräunt wobei ich vermutete, dass zumindest zwei von ihnen von Natur aus eine dunklere Haut hatten.
    Zwei hatten braune Haare, der eine schwarze und einer blonde. Rue und ich musterten sie kurz von oben bis unten, stellten dann aber unser Essen auf unsere Plätze und versuchten zu verstehen von was Debby und Svea gerade labberten, die Jungs am Nachbarstisch komplett ignorierend.
    „… ich mach die Stadtbesichtigung aber nur mit, wenn wir heute Nachmittag uns ein gemütliches Plätzen am Strand suchen und einfach nur in der Sonne brutzeln“, meinte gerade Svea.
    Rue nickte zustimmen.
    „Können wir machen, aber heute Morgen ist erst die Stadt dran, dass Internet sagt die Altstadt ist wunderschön…“, Debby schien noch etwas sagen zu wollen, doch da stützte sich ein junger Mann auf ihre Stuhllehne und grinste breit.
    „Ja die Altstadt hält das was sie verspricht. Die sollte man nicht auslassen“, lachend schaute er uns der Reihe nach an. Ich erkannte, dass es einer der Männer vom Tisch neben an war und musterte ihn genauer.
    Er hatte eine dunkelbraune Haut, die mich an leicht an die Farbe von Karamell erinnerte und im starken Kontrast zu seinen grasgrünen Augen stand. Diese funkelten Schelmisch, verrieten Humor und Intelligenz. Seine Augenbrauen hoben sich amüsiert und bildeten einen sanften Bogen hin zu seiner geraden Nase.
    Sein Mund war zu einem Grinsen verzogen und zeigte seine makellosen weißen Zähne. Seine Eckzähne waren besonders lang und gaben ihm etwas von einem Vampir.
    Er war kantig aber gerade so wie es sich für einen Mann gehörte.
    Kurz er war eine Augenweide.
    Sein Blick war bei mir angekommen und kühl musterte ich ihn, wand dann den Blick aber scheinbar desinteressiert ab und beugte mich leicht hinüber zu Svea.
    „Was meinst du ist besser. Wenn wir so tun als sei er Luft oder wenn wir so tun als würden wir ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen wollen?“
    Svea kicherte leise und Debby antwortete:
    „Tja vielleicht will es uns ja der Gentleman hier persönlich beantworten?“
    Sie wand sich zu ihm um und schaute ihn fragend an.
    Seine Augen funkelten wie Smaragde und er beugte den Kopf leicht zu Debby hinunter.
    „Oh, das Zweite ist mir durchaus lieber, obgleich ich annehmen darf, dass ihr wohl eher das Erste machen werdet“
    „100 Punkte, werter Herr! Sie haben direkt ins Schwarze getroffen!“, gratulierte ihm Rue ironisch lächelnd, „Und womit haben wir Ihre Aufmerksamkeit verdient?“
    „Oh so wunderschöne Damen kann man nicht übersehen, da dacht’ ich mir ich stell mich mal vor. Wer weiß vielleicht ist ja eine von euch reich und möchte mich armen Herzensbrecher zum Manne nehmen?“
    Sein Versuch ernst zu bleiben, gelang ihm nicht so recht und Rue zog ihre rechte Augenbraue fragend hoch.
    „Wo wir doch nicht einmal den Namen des Auserwählten kennen?“
    „Ich habe mich nicht vorgestellt? Wie unaufmerksam von mir!“, im gespielten Erstaunen schlug er die Hand gegen die Stirn, „Na dann werd’ ich das gleich nachholen. Ich heiße Jaime, ich bin 22 Jahre alt und komme aus Berlin. Dürfte ich nun auch eure Namen erfahren?
    Er schaute fragend in die Runde und auf jedem unsere Gesichter lag ein feines Lächeln auf den Lippen.
    „Such dir einfach die schönsten Namen aus die dir einfallen, ich bin mir sicher du wirst fündig!“, gab ihm Svea zur Antwort und wand sich wieder ihrem Brötchen zu.
    Auch Debby und Rue hatten ihr Besteck wieder aufgenommen und aßen seelenruhig ihr Frühstück auf.
    Ich musterte die Kirsche, die ich mit den Zinken meiner Gabel aufgespießt hatte, sah zu wie die Schokolade langsam an ihr hinab glitt und schließlich wieder in die Schale tropfte. Aus den Augenwinkeln sah ich zu den zwei Blondinen hinüber, die schon seit einiger Zeit immer wieder zu dem Vierertisch von Jaime hinüber sahen und seit Jaime aufgestanden war um sich uns vorzustellen, hatten sie es aufgegeben so zu tun, als ob sie essen würden.
    Wie gebannt starrten sie uns an. Ich konnte förmlich hören was sie dachten:
    Was haben die was ich nicht hab? Warum geht er zu denen und nicht zu mir? Ich bin doch viel schöner!
    Sie saßen zu weit entfernt, als sie gehört haben konnten was hier besprochen wurde und doch schienen sie genau zu wissen was hier vor sich ging.
    Besserwisserische alberne kleine Kinder, dachte ich angewidert.
    Sie sahen nicht älter aus als 16, waren aufgetakelt wie sonst was und man sah einen dunklen Ansatz, was meine Annahme bestätigte, dass ihre Haare gebleicht waren.
    Ich schob mir gedankenverloren die Kirsche in den Mund und fokussierte meinen Blick wieder auf das Geschehen unmittelbar vor mir.
    Jaime schien gemerkt zu haben, dass wir nicht mehr gewillt waren zu sagen und verabschiedete sich mit einer spöttischen Verbeugung.
    „Na dann meine Damen, wünsche ich Ihnen einen angenehmen Tag!“
    Keiner schaute auf als er sich wieder an seinen Tisch setzte und lautstark seinen Freunden berichtete was sich zugetragen hatte.
    Ich schaltete ab und wand mich nun vollends meinen Früchten zu.

    Wir hatten beschlossen gleich nach dem Essen los zu gehen um den noch einigermaßen kühlen Morgen auszunutzen bevor es richtig heiß wurde.
    Wir liefen durch die großen Flügeltüren aus dem Frühstücksraum hinaus und kicherten erstmal lautstark los.
    „Dem haben wir’s gezeigt!“, meinte Svea jubelnd.
    „Sein Gesichtsausdruck war genial als er gemerkt hat, dass wir nicht vorhaben ihm unsere Namen zu sagen!“, lachend nahm ich eine Treppenstufe nach der anderen.
    „Namen bedeuten Macht!“, murmelte Rue nachdenklich, „Wir haben seinen, er aber nicht unseren, dass bedeutet er ist uns unterlegen“
    „Und zwar haushoch!“, rief Svea diebisch.
    „Wir sind einfach zu gut, Mädels!“, meinte Debby achselzuckend, „Solche Jungs haben bei uns keine Chance!“
    Wir waren an einer Flurgabelung angekommen, Svea und Rue mussten nach rechts, Debby und ich nach links.
    „In einer Viertelstunde unten an der Rezeption!“
    „Ciao!“
    Eilig liefen wir den Flur hinunter zur Treppe hinauf in den vierten Stock.
    „Das ist ja ein halber Marathon!“, schnaufte Debby, „Es gibt da so was das nennt sich Aufzug, man sollte meinen ein vier Sterne Hotel kennt so etwas“
    Lachend lief ich voraus.
    „Du bist einfach nur faul! Komm wir sind gleich da!“
    „Lieber faul als Sport machen zu müssen und sich dabei fast umzubringen!“
    „Ja natürlich meine Liebe! Ich bin auch noch nicht tot und mache Sport!“
    Debby schaute mich gespielt besorgt von der Seite an.
    „Wer sagt mir, dass du nicht schon längst ein Zombie bist und gleich mein Gehirn fressen möchtest!“
    „ARRR!! Du hast meine Tarnung durchschaut. Lauf um dein Leben, denn ich habe Hunger!“
    Ich jagte sie die Treppe hoch zu unserem Zimmer und boxte ihr in die Seite als ich sie eingeholt habe.

    Als wir beide vorm Spiegel in unserem Badezimmer standen, fielen mir wieder die zwei Blondinen ein.
    „Sag mal, sind die auch diese zwei Blondinen aufgefallen, die uns besser gesagt, Jaime und seine Bande die ganze Zeit angestarrt haben?“
    „Meinst du die zwei mit dem missglückten Versuch ihre Haare auf Wasserstoffblond zu bleichen?“
    „Ja genau die!“
    „Klar sind die mir aufgefallen. Ich hab geglaubt die springen uns gleich an die Kehle, weil wir mit ihrem Schwarm geredet haben!“
    „Aber das war ja vielleicht mal ein Lackaffe!“
    Debby prustete los.
    „Wahrlich getroffen der Name!“
    Wir putzten immer noch lachend unsere Zähne, schnappten uns unsere Sachen und rannten vergnügt die Treppe hinunter.
    Auf einmal hörten wir Stimmen.
    Männerstimmen.
    Gerade rechtzeitig mäßigten wir unsere Schritte, mir blieb nicht einmal mehr die Zeit meine Kleider zurechtzurücken, da kamen sie schon um die Ecke.
    Alle vier standen sie da und musterten uns von oben bis unten. Wir schenkten ihnen einen kühlen Blick und stolzierten an ihnen vorbei, die Häupter hoch erhoben.
    Ob sie uns wohl nachschauten? Auf jeden Fall sagten sie nichts mehr.
    Ein Geruch von Moschus umwehte sie, gemischt mit dem leichten Geruch von Deos und Parfüms.
    Als wir um die Ecke waren stahl sich wieder ein Lachen auf unsere Lippen, wir mussten uns zusammennehmen um nicht lautstark loszuprusten. Mit verschwörerischen Blicken tauschten wir unsere Gedanken aus und als wir uns außer Hör- und Sehweite befanden, rannten wir wieder los, noch lauter lachend als zuvor.
    Außer Atem kamen wir der Rezeption an.
    Svea hob bei unserem Auftritt fragend die Brauen, Rue schien zu erraten was der Grund unserer Belustigung war.
    In Sveas Richtung sagte ich bloß:
    „Die Lackaffen sind noch dämlicher als angenommen“
    Grinsend marschierte ich Richtung Tür, dem Tag entgegen.


    Es ist das erste Kapitel von meinem Roman und ich wollte euch einfach mal fragen was ihr davon haltet.

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