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  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Rezensionen, Einstelle...

    Kürzlich hatte ich auf Empfehlung den Roman „Mein geheimes Leben", von Paul Theroux, gelesen. Ein Hardcoverbuch mit einem Umfang von über 500 Seiten. Worum geht es im Roman, hat er mir gefallen, was fand ich gut, was weniger? Es geht darum, das ein junger Amerikaner in Afrika lebt und als Lehrer seinen Unterhalt verdient. Auf der einen Seite ist er Lehrer und Erzieher, auf der anderen Seite treibt er sich in Bars, Bordellen rum und hat regelmäßigen Verkehr mit Prostituierten, eben sein geheimes Leben. Nun, ich habe ihn durchgelesen, also kann er ja nicht so schlecht gewesen sein. Ich habe aber immer wieder ein paar Zeilen übersprungen, später wurde es auch schon mal ein Absatz. Ein Leser hat mal zu eines meiner Bücher gesagt, dass er nie in die Versuchung kam, ein paar Zeilen zu überspringen. Ich war damals richtig stolz über diese Aussage. Was sagt es aber nun aus, wenn man Zeilen und Absätze überspringt? In der Regel ist es so, dass der Autor zu weit ausholt. Meine Tochter hatte einmal in einem Roman eine Randnotiz reingeschrieben: Mann, Junge, komm endlich zur Sache... Und genau das ist es. Manche Autoren sind mit ihre Beschreibungen übergenau, sie werden langatmig und was noch schlimmer ist, auch langweilig. Das Ergebnis: siehe oben.
    Gut gefallen hat mir der Schreibstil des Autoren. Man kann schon einen gehörigen Teil am Stück lesen. Weniger gefallen hat mir, dass der Autor im Absatz recht oft große Sprünge macht. Da ist er in einem Satz noch im hier und jetzt, im nächsten ist er bereits Tage weiter. An anderen Stellen beendet er mit einem Satz ein Kapitel, fängt ein neues an und der letzte Satz geht dort weiter. Von solch einer Technik habe ich noch nie gehört bzw. gesehen. Aber man lernt ja bekanntlich nie aus.
    Ich will das Buch hier nicht zerreißen, anderen hat es scheinbar gefallen, denn es wurde ja empfohlen. Meinen persönlichen Geschmack trifft es eher weniger und mein Bedarf weitere Werke von Theroux zu lesen, hält sich in Grenzen.
    Peter T.

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Rund um Literatur, Alt...

    Noch einmal das leidige Thema Zuschussverlag.
    Ich hatte doch kürzlich eine Einladung zur Buchmesse, ausgesprochen vom xxxx Verlag. Ein paar Tage später forderte der xxxx Verlag ein Manuskript von mir an und wollte für die Prüfung lediglich zwei Wochen haben. Ich habe darüber mit einigen anderen Autoren gesprochen, die Antwort war immer die selbe: „Es gibt zwei xxxx Verlage, einer davon ist ein Zuschussverlag, welcher von den beiden weiß ich nicht." Nach zwei Wochen kam doch tatsächlich eine Antwort, in der man mir mitteilte, dass man an meinem Manuskript interessiert sei. Ein Vertragsentwurf lag gleich bei. Ich will es kurz machen: der Verlag wollte von mir über 13.500 Euro als Zuschuss haben. Natürlich habe ich dankend abgelehnt. Diese Summe, das ist die mit Abstand höchste Summe, von der ich bis jetzt gehört habe. Das ist kein Zuschuss mehr, das sind die gesamten Kosten, die entstehen und die der Verlag auf den Autor umzuwälzen versucht und das für eine Tausender Auflage!
    Es handelt sich um den xxxx Verlag aus xxxxx. Jeder, der ein Schreiben von besagten Verlag bekommt, sollte es ungeöffnet zurückschicken, mit dem Vermerk: Kein Interesse an Zuschussverlagen.
    Ich hoffe, Ihr seit jetzt gewarnt.
    Peter von der Ostsee

    [f1][ Editiert von Administrator AutorPeterTernes am 15.06.2004 9:03 ][/f]

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Rezensionen, Einstelle...

    Eine Rezension einmal anders. Ein deutscher Autor, der in Spanien lebt und auf dem Gebiet der Reiseliteratur tätig ist, hat meinen Roman „Die Traumfrau", ISBN 3-936600-02-3, gelesen und mir seine Meinung per Email geschickt.

    Ja, du bist ein toller Schreiber. Meister des guten Dialogs und der wörtlichen Rede. Du schilderst realitätsnah und - wie auch schon andere vor mir sagten und schrieben - verrät ein Buch sehr viel über den Autor. Nur bisher habe ich das nicht so gemerkt, kannte ich doch noch keinen Autor der Bücher die ich gelesen habe. Ein Buch ohne Mord und Totschlag und doch ziemlich spannend. Einfache Beziehungskisten mit denen sich die Leser sicher hier und da zumindest vom Wunschdenken her identifizieren können oder sich zum Teil selbst in artverwandter Situation wieder finden. Wirklich gut gemacht, immer die Standpunkte und Gedanken von beiden auszuleuchten. Frauenbuch, ja, aber als schnelle Lektüre für Männer auch nicht langweilig oder uninteressant. Leichte Kost für Mußestunden vielleicht. Sicherlich auch ein interessantes Buch vor allem für jene, die diese Ecken von Mallorca aus eigener Anschauung kennen und lieb gewonnen haben. Geht mir auch immer so, dass ich ein Buch oft alleine schon deshalb gut oder interessant finde, wenn dort reale Schauplätze vorkommen, die ich selbst kenne. Man darf es aber damit auch nicht übertreiben, sonst schlägt es ins Gegenteil um.
    Also du musst dranbleiben. Wenn mal ein Tief, eine Schreibblockade sich zeitweise einstellt, dann halte ich das eigentlich für sehr normal. Dann musst du einfach mal abschalten, entspannen und bewusst oder unbewusst stellen sich dann neue Ideen, neue Themen, neue Charaktere, wie war das Fachwort noch?, jetzt hab' ich's, Protagonisten, ein. Dann kannst du eines Tages dich gar nicht schnell genug an die Tastatur setzten, deinen Plot skizzieren und dann drauf los schreiben.
    Eines Tages kommt dann der Bestseller! Man muss ja auch noch Raum für Steigerungen, Verbesserungen, lassen...
    -------------------------------------
    www.peters-buchladen.de

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Rund um Literatur, Alt...

    Hallo,
    mich würde mal interessieren, was Ihr so von Hörbüchern haltet.

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Rezensionen, Einstelle...

    Gestern las ich den dritten Teil der Trilogie von Günter Hofé zu Ende. Einen gemeinsamen Namen für diese drei Bücher gibt es nicht, jedes Buch hat seinen eigenen. Den Anfang macht „Roter Schnee", es folgt „Merci Kamerad" und das Schlusslicht bildet „Schlussakkord". Die Bücher handeln vom II. Weltkrieg. Ostfront, D-Day in der der Normandie und schließlich beschreibt der letzte Teil den Zusammenbruch des deutschen Reichs. Ich hatte diese drei Bücher, mit einem Gesamtumfang von über 1.500 Seiten, schon mal gelesen, allerdings ist das mindestens schon 25 Jahre her. Das ich sie jetzt zum zweiten mal gelesen habe, sagt wohl schon viel aus. Natürlich sind es hervorragende Bücher.
    Über den Schriftsteller, G. Hofé, konnte ich nicht viel in Erfahrung bringen. Suchmaschinen verweisen nur auf Amazon, in modernen Lexika kommt der Name gar nicht vor. In einem alten Lexikon aus DDR Zeiten konnte ich entnehmen, das er 1914 geboren ist und Schriftsteller und Verleger war. Ob er noch lebt? Auf jeden Fall handelt es sich bei meinen Büchern um die 12. Auflage, die mit 15.000 Exemplaren verlegt wurde. Vertrieben wurden sie in nahezu ganz Europa.
    Hofé beschreibt die Sinnlosig- und Grausamkeit des Krieges in all ihren Schattierungen, zeigt auf, wie die junge Generation jener Zeit um ihr Leben betrogen wurde. Anstatt Disco und Party waren Arbeitseinsatz bis zum umfallen und direkter Fronteinsatz angesagt. Da verbrachte man schon nächtelang im Luftschutzkeller. Shoppengehen hieß damals mit ein paar Lebensmittelkarten in der Hand an einer endlosen Schlange stehen. Er zeigt auf, dass man als völlig unschuldiger Mensch in den Fängen des Sicherheitsdienstes der Nazis oder der Gestapo fallen konnte. Das große Zauberwort hieß Sippenhaft. Verstieß jemand gegen die Ziele der Hitlerregierung, wurden alle Verwandten ersten Grades gleich mit eingesperrt, mussten völlig unschuldig und teilweise auch unwissend, Verhöre und Folter über sich ergehen lassen.
    Aber kommen wir zu den Büchern direkt: sie vermitteln nicht nur einen anschaulichen Einblick in die Geschehnisse jener Zeit, sondern sie sind auch sehr gut und sehr spannend geschrieben. Intrigen werden geknüpft, unangenehme Zeitgenossen werden einfach mal so eben „zur Seite" gebracht und natürlich kommt die Liebe auch nicht zu kurz. Hofé hat es drauf, den Spannungsbogen enorm voranzutreiben, um ihn dann an der höchsten Stelle mit einem neuen, anderen Thema abzubrechen. Man fiebert nahezu, weiter zu lesen, um die Spannung aufgeklärt zu bekommen.
    Einen Wermutstropfen gibt es dennoch. Der Autor benutzt geradezu ein Heer an beteiligter Personen, so das man sehr schnell den Überblick verlieren kann. So ist es nicht verwunderlich, dass der erste und der dritte Teil am Anfang über eine Liste der agierenden Personen verfügen, das ist gut so. Völlig unverständlich, warum der zweite Teil das nicht hat. Wenn man sich da keine Notizen macht, geht die Übersicht sehr schnell den Bach runter.
    Alles in allem aber trotzdem eine sehr gelungene Geschichte, die ich jedem Interessierten empfehlen möchte. Und noch eins scheint mir erwähnenswert: Hofé hat die Trilogie im so genannten auktorialen Stil geschrieben, ein Stil, der heute nur noch sehr begrenzt verwendet wird. Sein Werk lebt nahezu von den Wechsel der Perspektiven. Heute ist das meines Erachtens verpönt und ich bin mir sicher, dass es so ein Manuskript schwer hätte, akzeptiert zu werden. Unter den heutigen Autoren, die den auktorialen Stil verwenden, fällt mir spontan Gaby Hauptmann ein. Im Gegensatz zu Hofé wechselt sie aber nur Kapitelweise in der Perspektive des Erzählens, Hofé macht das Absatzweise. So weit ich mich erinnre kann ist es das einzige Werk, was ich in diesem Stil gelesen habe.
    Eine hohe Sachkenntnis der Dinge zeichnen den Autor ebenfalls aus. Minutiös zeigt er den Ablauf des II. Weltkrieges auf, so bekommt man noch ganz nebenbei eine historischer Lektion vermittelt. Der D-Day, der sich am 6. Juni zum 60. mal jährt. Möge Gott oder sonst wer geben, dass künftige Generationen so etwas nicht mehr zu erleben brauchen.
    Peter Ternes

    [f1][ Editiert von Administrator AutorPeterTernes am 04.06.2004 15:13 ][/f]

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Rund um Literatur, Alt...

    Heute erhielt ich eine Mail, mit deren Betreff ich nichts anfangen konnte. Er lautete: Dein Krimi. Ich dachte an Spam, da ich nie einen Krimi geschrieben habe. Andere sehen das aber scheinbar anders und stufen meinen Triller (meine Definition) „Die Branche, bei der es um den Tod geht", ein Südseesegeltörn entwickelt sich zum Alptraum auf hoher See, als Krimi ein und nun bin ich auf der HP deutscher Krimiautoren (www.deutsche-krimi-autoren.de) aufgenommen worden und das noch mit dem Prädikat: Empfehlenswert.
    Zitat:
    Der Autor hat einen fließenden, leicht verständlichen Abenteuerroman im ersten und einen Krimi im zweiten Teil geschrieben. In dem ersten Teil des Buches liegt sehr viel Spannung und Dramatik, im zweiten Teil kommen Mord, Habgier und logisches Denken zum Zuge. Seine Hauptfigur verkörpert einen Mann, der jeder Situation gewachsen ist und ihr auch trotzen kann. Besonders gut bringt der Autor die Charaktereigenschaften herüber. Ein bisschen kurz, holperig und uneben ist der Übergang vom ersten in den zweiten Teil des Buches. Fazit: Interessantes Seeabenteuer mit vielen Überraschungen. Empfehlenswert!
    zur Geschichte:
    Aus einer Lebensrettung ergibt sich für den Computerspezialisten Gerd Flippe eine Reise nach Singapur mit anschließendem Segeltörn. Er rettet den Großindustriellen Harry Neugebauer aus der Aller. Kurz darauf startet eine Maschine mit 9 Personen an Bord Richtung Singapur. Harry Neugebauer und sein Freund Rudi Schauinsland, deren junge Freundinnen Katja und Karin. Benno und Wolfgang Klein, Viola Berger und die Zwillinge Anna und Maria. Gerd kennt außer Harry niemanden und beobachtet alle neugierig. In Singapur beziehen sie ein Hotel und treffen sich mit dem Kapitän der Yacht "Santa Maria". Am nächsten Tag soll die Abreise sein und außer den 9 Reisenden, dem Kapitän sind noch 3 Matrosen mit an Bord. - Die ersten Tage verlaufen ruhig. Die Reisenden übernehmen den Küchendienst und kleinere Arbeiten an Bord. Haben Zeit zum Sonnen und abends für Partys. Gerd wird jetzt auch klar, warum sich so junge Frauen an Bord befinden. Doch von Anfang an verliert er sein Herz an die schöne Viola. Doch die weist ihn zurück. Die Zwillinge würden gerne eine heiße Nacht mit ihm verbringen. Sie bemerken, dass ein Schnellboot parallel zu ihrem Kurs läuft, doch ein Sturm lässt das Boot verschwinden und die Nerven wieder beruhigen. - Doch diese Ruhe ist trügerisch. Nur kurze Zeit später befinden sie sich in der Gewalt von Piraten... Gerd wird über Bord geschmissen... und nun beginnt ein Abenteuer, dass sich die Gäste der Yacht "Santa Maria" ganz anders vorgestellt haben...

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Rund um Literatur, Alt...

    Erfolgsstory
    Mich würde mal interessieren, wie es mit dem Erfolg anderer Autoren aussieht. Wie verkaufen sich Eure Bücher?
    Am besten verkauft sich mein Erstling. Da gab es schon zwei mal Lieferschwierigkeiten durch die Druckerei. Auf Grund meiner Arbeitszeit (Gastronomie) kann ich keine Lesungen halten und somit dort auch keine Bücher verkaufen (logo). So habe ich einmal an einen Tag acht Bücher verkauft, was die Höchstmarke darstellt. Ein Gast berichtete mir, dass sie eines meiner Bücher in einer Bibliothek geliehen hat, also gibt es sie da auch. Ein weiterer Gast, hat bei mir ein Buch gekauft, es an einem Tag gelesen (über 400 Seiten!), kam am anderen Tag wieder und hat sich die restlichen vier geholt. Ein Seniorenpaar, mit erwachsener Tochter, haben extra in unserem Ort wiederholt Urlaub gemacht, weil sie die restlichen drei Bücher kaufen wollten und auf meine Widmung scharf waren.
    In der Liste deutscher Krimiautoren stehe ich im Juni der Toppautoren auf Platz 12. Kein geringerer als Walter Becker (Regisseur von „Good Bey Lenin") prüft gerade, ob er mein Erstling verfilmen wird. Selbst wenn er sich für ein anderes Projekt entscheidet (er hat endlos viele Angebote), allein die Tatsache, dass er mein Werk prüft, sehe ich als Erfolg an. Der 12. Platz von 15 in einer Toppliste, ist das ein Erfolg? Ich weiß es nicht, ich sehe das wie manche Olympioniken: nicht die Platzierung zählt, sondern das Dabeisein. Und das alles als BOD-Autor. Es zeigt, dass man Erfolg haben kann, auch wenn andere das nicht wahr haben wollen. Schnipp schnapp!
    Den Restlichen einen lieben Gruß aus dem sonnigen Ostseebad Prerow, Peter T.

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Ablage Speakers Corner

    Große Verlage kehren zur alten Rechtschreibung zurück. Hab gestern ein Rätsel aus eines derer Zeitschriften gelöst. Unter der Überschrift stand: die alte Rechtschreibung benutzen. Ein Lösungswort lautete: Grußkarte. Schreiben musste ich aber Grusskarte. Ich glaube es erübrigt sich jeder Kommentar dazu.
    Ich wollte, dass man das mit dem Geld auch so einfach rückgängig machen könnte. Der Euro hat mir nicht viel gebracht. Im Gegenteil, ich schreibe das schlechteste Geschäftsjahr seit Firmengründung und musste Entlassungen aussprechen. Dank unserer unfähigen Regierung, Harz 4 und dem Teuro schreiben Firmen Bilanzen, die erschreckend sind. Die Leute sind derart verunsichert, dass sie ihr Geld zurückhalten. Das kostet natürlich Arbeitsplätze. Ich höre den Kanzler noch tönen, die Arbeitslosenzahlen zu halbieren. Jetzt haben wir soviel Arbeitslose, wie noch nie. Die Spritpreise klettern ins unermessliche. Ich kann nur sagen: Alle denen, die die SPD gewählt haben, herzlichen Glückwunsch!

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Rund um Literatur, Alt...

    Wer kennt von Euch die Literaturbetreuung Klaus Mittendorf und kann da was drüber berichten?
    PvO

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Vorstellung von andere...

    Wieder erweitert und überarbeitet.
    www.peters-buchladen.de
    PvO

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Hallo zusammen.

    Nach langer Zeit habe ich nun doch ein Forum gefunden, auf dem sich junge Leute wie ich über das Schreiben auslassen - wunderbar!

    Dann leiste ich doch auch mal meinen Beitrag und stelle Euch ein Kapitel meines Buches online.

    Eines noch: Da ich leider auf anderen Boards schlechte Erfahrungen gemacht habe, gebe ich nur das erste Kapitel zum Lesen frei. Derzeit schreibe ich an Kapitel 14.

    Ich hoffe auf rege Kritik.

    Liebe Grüße
    Alexander


    Hier nun das erste Kapitel:

    Kapitel I : Gedanken in einsamer Runde



    „Was ist eigentlich der Sinn des Lebens?“, fragte mich Pascal. „Es gibt keinen“, antwortete ich ihm trocken. „Was soll das Leben denn schon für einen Sinn haben? Wir werden geboren ohne gefragt zu werden, ackern uns buckelig, um über die Runden zu kommen. Und am Ende? Am Ende sterben wir und alles war umsonst. Wo soll da ein Sinn sein?“ Ich zündete mir eine weitere Zigarette an. Pascal dachte kurz nach und meinte: „Nein, glaub’ ich nicht. Es muss für diese ganze Scheiße doch einen Sinn geben!“
    Die Ampel sprang auf Grün um. Pascal gab Gas und bog rechts ab. Nach einiger Zeit fragte ich ihn: “Was bringt uns das hier?“ „Was denn?“ „Na, dieser Kram hier. Arbeiten, Probleme, Leben, Schule....“ „Probleme sind da, um gelöst zu werden“, meinte Kalle, wie ich ihn auch oft nannte. „Arbeiten müssen wir, um Geld zu verdienen. Und in die Schule gehen wir, um später mal Geld verdienen zu können.“ „Du hast das Leben vergessen.“ „Was?“ „Na, das Leben. Was bringt uns das Leben?” Kalle schaute mich kurz an und meinte: „Diese Frage werden wir wohl nie klären können.....“ Er drehte die Musik lauter.
    Nach etwa 10 Minuten waren wir am Ziel. Larissa stand im Hauseingang und winkte uns zu. Wir hielten neben ihr und sie stieg ins Auto. „Na, Jungs, alles fit?“ „Joa, so halb...“ meinte ich schmunzelnd. Kalle fuhr weiter, wir mussten Nine noch abholen. Eigentlich heißt sie ja Ann-Kristin, aber alle nennen sie nur Nine. Als wir komplett waren, fuhren wir zurück in die Stadt. Unser Ziel war die Innenstadt, die Sonntag abends immer recht leer war. „Pub?“ fragte Kalle in den Rückspiegel schauend. „Mir ist das egal, ich muss um zwölf wieder daheim sein. Morgen fängt mein Praktikum an.“ meinte Nine. „Ja, im Pub waren wir auch lange nicht mehr. Parkst Du auf dem Parkdeck?“ „Wird wohl das Einfachste sein“, entgegnete Kalle. Als wir ausstiegen, schlug uns die frische, kühle Luft entgegen.

    Frische Luft. Ich liebte sie, obwohl ich wohl der jenige war, der sie am meisten vergiftete. Bei diesem Gedanken zündete ich mir wieder eine Zigarette an. Nach einem tiefen Zug blickte ich nach oben. Es war eine klare Sommernacht, Ende August. Die Luft war feucht; am Tag hatte es geregnet, stundenlang. Mich störte das nicht, ganz im Gegenteil. Ich dachte mir, dass wir in wenigen Jahren von so einer Luft nur träumen können. Kohlenmonoxid oder wie das Zeug heißt, schwirrte ja schon da oben rum und vergrößerte das Ozonloch. Oder ist das Zeug für den Treibhauseffekt verantwortlich?. In Chemie war ich noch nie gut. Eher in Mathe und Englisch. Und Deutsch.

    Wir machten uns auf den Weg in die Stadt, am Rathaus vorbei. Vor einigen Jahren wurde es renoviert, in einem abscheulichen Rot gestrichen. Wie kann man nur solche alten Gebäude verunstalten?
    Uns kam eine Gruppe junger Leute entgegen. Lachend und torkelnd gingen sie an uns vorüber. Ich sah Kalle nur an und grinste, einige von ihnen gingen auf unsere Schule. Die beiden Mädels liefen hinter uns. „Wo wollt ihr jetzt eigentlich hin?“ fragte Larissa. Wir blieben stehen und drehten uns um. „Alex, was meinst Du denn?“ „Keine Ahnung, Bergerie, Irish Pub oder Kalesch?“ antwortete ich ihm. Kalle überlegte kurz. „Ach kommt, mal schauen, wo was los ist. Folgt mir bitte unauffällig“ Leise kichernd folgten uns die beiden Mädels. An der Bergerie angekommen, bemerkten wir, dass sie Sonntags geschlossen haben. „Wir können auch zum Chinesen gehen, Cocktail trinken.“ „Gute Idee“, stimmte ich Kalle zu. Wir machten uns auf den Weg.

    Eigentlich hasse ich Cocktails. Man kippt einfach irgend einen Kram zusammen, schüttelt das Ganze durch und erfreut sich an dem furchtbaren Ergebnis. Ich bleibe da doch lieber bei einem guten Alt-Bier oder einem leckeren Barcardi-Cola. Montags ist immer Cocktail-Abend beim Chinesen. Da rennen dann alle hin, um sich für 5 Euro pro Glas die Birne zu zuschütten. Naja, wer sich’s leisten kann. So dick habe ich es leider nicht.

    Gesagt – getan. Wir machten uns also auf den Weg zum Chinesen. Dort angekommen, setzten wir uns an einen kleinen Tisch. Außer unserem waren noch zwei weitere Tische besetzt; hinter uns saßen eine Hand voll junger Leute unseres Alters, auf der anderen Seite mehrere junge Männer, die sich lauthals unterhielten und lachten. Mit argwöhnischen Blicken betrachtete ich die Gruppe, einige dieser Gesichter kamen mir bekannt vor. Deren Herkunft vermochte ich jedoch nicht einzuordnen.

    Ein Angestellter kam zu uns und fragte in gebrochenem Deutsch, was wir trinken wollten. Die beiden Mädels bestellten sich Fanta, Kalle und ich entschieden uns für ein Alt-Bier. Freundlich blickend brummelte der Kellner was und wandte sich ab. Kalle blickte mich schmunzelnd an, doch ich wusste nicht, worüber er sich amüsierte. Das war typisch für Pascal. Er amüsierte sich laufend über Dinge, die ich nicht verstand. Warum er das machte, wusste er wahrscheinlich selbst nicht. Aber so war er eben. Und würde er genau in diesem Augenblick nicht lächeln, wäre es nicht der Pascal, den ich kenne. Nach einer Pause des Schweigens bekamen wir unsere Getränke. Wir dankten dem jungen Chinesen und machten uns über die Flüssignahrung her.

    Nine fing an, von ihrem Ex-Freund zu erzählen. Wir drei hörten ihr aufmerksam zu und Pascal machte wieder einen auf Lebensberater. Das konnte er wirklich gut: anderen Tipps geben und aus dem größten Mist helfen. Nur sich selbst konnte er nie helfen. Ich blickte Nine an und hörte ihr zu, ohne zu bemerken, wie meine Gedanken abschweiften. Ins Leere blickend erinnerte ich mich 4 ½ Jahre zurück, als ich noch 15 war. Damals hatte ich andere Probleme als verflossene Beziehungen. Ich machte mir Gedanken um meinen Ruf, mein Ansehen bei Mädchen. Gedanken über Dinge, die mir heute relativ egal sind. Was juckt es mich, was andere über mich denken? Nine meinte mal, ich würde Problemen aus dem Weg gehen. Ist daran etwas falsch? Natürlich sind Probleme da, um gelöst zu werden, aber muss man sie unbedingt herauf beschwören? Ich mag keine Probleme und gehe einem Streit gerne aus dem Weg. Wozu sich über belanglose Dinge Gedanken machen? Es gibt wichtigeres im Leben. Eine gesicherte Zukunft, ein fester Arbeitsplatz. Auch wenn ich erst vor sechs Monaten dahinter gekommen bin, nicht nur in den Tag hinein zu leben.

    Im Unterbewusstsein hörte ich Nine lauter werden. Ich schreckte auf. „Bitte?“ „Sag mal, hörst Du mir überhaupt zu?“ fragte sie wutentbrannt. „Äh....ja, klar.“ Antwortete ich etwas verwirrt. Larissa sah mich lächelnd an und Kalle blickte mal wieder schmunzelnd. „Nein, hab ich nicht,“ sagte ich kleinlaut. „Sorry, ich war in Gedanken woanders.“ „Ich hab’s gemerkt.“ Nine fuhr mit ihrer Erzählung fort. Kalle hob entschuldigend die Hand und fragte: „Alex, ist alles in Ordnung?“ Er klang besorgt. „Ja, klar, alles in Ordnung.“ antwortete ich unsicher. Und wieder fing Nine an, uns ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Diesmal versuchte ich, mir das Geschwätz anzuhören. Es interessierte mich nicht wirklich, was ihr Ex doch für ein schlimmer Kerl gewesen sein soll. Bei solchen Sachen höre ich lieber beide Seiten, um mir ein Bild zu machen.

    Ich zog eine weitere Zigarette aus meiner Schachtel und zündete sie mir nachdenklich an. Ich merkte, wie Larissa mich beobachtete. Unsere Blicke trafen sich, als ich den Kopf hob. Sie lächelte leicht. Ich erwiderte das Lächeln und blickte ihr in die Augen. Irgendwie zog sie mich an. Sie war fast 5 Jahre jünger als ich, und das störte mich gewaltig. Obwohl sie für ihr Alter sehr reif war, sagte Kalle immer nur: „Das Alter ist doch völlig egal. Mach dich an sie ran, versuch es wenigstens. Was hast Du zu verlieren?“ Doch da stand Kalle ausnahmsweise alleine da. Ich hatte eine Menge zu verlieren. Auch wenn ich nicht wusste, was. Aber mir war klar, dass es ein Fehler wäre, sie anzumachen. Deshalb beließ ich es bei einer recht guten Freundschaft. Nine und Kalle unterhielten sich derweilen über ihre Erlebnisse mit Hasch und Gras. Die Zeiten lagen hinter mir. Vor einigen Monaten noch rauchten wir, was das Zeug hielt. Doch inzwischen war ich – und Kalle bestimmt auch – an einem Punkt angelangt, an dem ich wusste, dass Drogen mich auch nicht weiter bringen würden. So hörte ich auf, ab und zu mal einen Joint zu rauchen. Was anderes hatte ich nie probiert, auch wenn mir auf Partys oft genug Pillen, Koks und anderes angeboten wurde. In der Beziehung hatte ich einen eisernen Willen: keine harten Drogen.

    Ich merkte, wie ich immer noch Larissa anstarrte. Ich wandte meinen Blick ab und sah aus dem Fenster. Ein Taxi fuhr vorüber, an der gegenüber liegenden Straßenseite lungerten zwei Jugendliche herum. Ich sah auf die Uhr. Es war kurz vor 11. Ich nahm noch einen Schluck Bier und drückte meine Zigarette im Aschenbecher aus. Inzwischen war an unserem Tisch Stille eingekehrt, die Unterhaltung zwischen Nine und Kalle war beendet. Sie strich sich durch ihre langen blonden Haare und machte sich noch eine Zigarette an. „Können wir nachher noch mal an der Tanke vorbei? Ich hab fast keine Kippen mehr.“ „Klar“, meinte Kalle, „machen wir.“ Der junge Chinese trat an unseren Tisch und fragte, ob wir noch etwas bestellen wollten. Wir lehnten dankend ab, und er verzog sich nickend. Lächeln alle Chinesen? Ich habe den Eindruck, dass sie immer am Lächeln sind, egal, was sie tun. Vielleicht liegt dass auch nur an ihren Gesichtszügen. Irgendwie sehen sie ja alle gleich aus, genau wie Schwarzhäutige. Aber das selbe werden sie wahrscheinlich auch von uns Europäern denken. Was sind wir doch für ein selbstmörderisches Pack. Der Mensch bekämpft sich seit Jahrtausenden selbst. Ist das der Selbsterhaltungstrieb? Machtdurst? Eifersucht? Irgendwelche Wissenschaftler und Historiker verschwenden ihre Zeit damit, das herauszufinden. Auch eine Sache, die ich nicht verstehe. Warum denken Menschen über ihr fehlerhaftes Verhalten nach, um es am nächsten Tag auszuleben?

    Wieder ertappte ich mich dabei, wie ich zu Larissa blickte. Sie schaute mich an und lächelte. Ich verstand dieses Lächeln nicht. Warum lächelte sie mich an? Bin ich so eine Witzfigur? Auch Kalle blickte mich mit seinem typischen Schmunzeln an; Nine stocherte mit Ihrer Zigarette im Aschenbecher herum. Sie schien gedankenverloren. Ich blickte Kalle an. Er war einer der wenigen Menschen, die ich wirklich mochte. Ich muss ehrlich sagen, ich liebte ihn. Nicht auf eine homosexuelle Art, sondern auf eine andere, ganz bestimmte Weise. Ich wusste nie, ob er es verstehen würde, aber ich liebte ihn, wie man nur seinen besten Freund lieben kann. Erfahren hat er es nie. Vielleicht sollte ich ihm das sagen, aber vielleicht verschrecke ich ihn? Er wusste, dass ich bisexuell bin. Ob das aber die beiden Mädels wussten, kann ich nicht sagen. Es wäre mir vermutlich auch egal gewesen. Was juckt es mich, was andere über mich denken? Aber in der Beziehung juckte es mich doch. Meine Eltern wissen es bis heute nicht. Sie sind zwar furchtbar tolerant, aber ob sie das verstehen würden? Ich werde es ihnen wohl irgendwann sagen müssen, schließlich bin ich ihr einziges Kind.

    Wieder blickte ich auf die Uhr und erschrak. Es war kurz vor halb zwölf. Wie die Zeit vergeht. Wenn ich überlege, dass ich vor einem Jahr noch zur Schule ging und ohne zu überlegen in den Tag hinein lebte. Jetzt stehe ich auf der Straße, habe meinen Schulabschluss auch im zweiten Anlauf nicht gepackt. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich machen soll. Was konnte ich denn großartig? Nicht viel. Ich hatte einen Hauptschulabschluss, der drei Jahre alt war. Damit kann ich noch nicht mal Im Park den Rasen mähen und die Mülleimer leeren. Dafür brauchte man einen Realschulabschluss. Ein paar PC-Kenntnisse, auch im Bereich Webdesign und Grafikbearbeitung. Referenzen hatte ich auch keine vorzuweisen. Ich kam zu dem Entschluss, dass ich wohl auf dem Sozialamt enden würde. Von irgendwas musste ich ja leben.

    „Wir sollten uns mal langsam auf den Weg machen, wenn sie um zwölf daheim sein soll.“ Meinte ich mit einem Blick zu Nine. Kalle sah auf die Uhr und meinte: „Gute Idee, ist ja schon halb zwölf vorbei.“ Wir leerten unsere Gläser und standen auf. Larissas Handy lag auf dem Tisch. Als sie nicht hinsah, steckte ich es ein und ging an ihr vorbei Richtung Tresen, um mein Bier zu bezahlen. Larissa blickte sich nervös um und fragte erschrocken: „Wo ist mein Handy?“ Grinsend drehte ich mich um und sah sie an. „Alex, gib mir mein Handy wieder! Ich liebe das Teil.“ Leise kichernd ging ich zum Tresen und bezahlte. Dann verließ ich das Lokal, um draußen auf die anderen zu warten. Ich atmete durch. Es hatte abgekühlt, Regen lag in der Luft. De Tür ging auf und Larissa lief auf mich zu. „Gib mir mein Handy wieder“, meinte sie lachend. „Och nö, das gefällt mir. Gibt bei Ebay bestimmt noch 30 Euro“ sagte ich, als ich vor ihr davon lief. Sie rannte hinter mir her. Ich blickte wieder nach vorne und rannte, was das Zeug hielt. Larissa kam hinter mir her, ich hörte ihre Schritte auf dem nassen Kopfsteinpflaster. Sie war verdammt schnell und mir ging langsam die Puste aus. Ich rannte weiter und der Abstand vergrößerte sich zwischen uns beiden. Etwa 300 Meter hinter uns liefen Kalle und Nine, beobachteten uns und lachten. Ich blieb stehen, meine Lunge brannte. Vor ein paar Jahren hatte ich mehr Kondition. Wieder dachte ich daran, mit dem Rauchen aufzuhören. Zwei Schachteln am Tag waren einfach zu viel. Larissa hatte mich inzwischen eingeholt. Wir alberten herum, ich hielt ihr Handy hoch. Sie war gut einen Kopf kleiner als ich und sie mühte sich ab, an ihr Handy zu kommen. „Jetzt gib mir doch mein Handy wieder, bitte“ flehte sie lachend. Ebenfalls lachend nahm ich sie huckepack und trug sie zu Kalle und Nine zurück. „Da, schenk ich dir.“ Sagte ich zu Kalle, während ich Larissa vor ihm absetzte. „Danke, endlich ‚ne Frau zum Putzen und kochen.“ Meinte er Lachend. „Hey!“, meinte Larissa lachend, „So haben wir nicht gewettet.“ Lachend setzten wir unseren Weg zum Auto fort.
    _____
    Als Administrator habe ich den Text hierher verschoben, Alexander hatte den Text irrtümlich bei den Rezis gepostet

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Ablage Speakers Corner

    Gefunden:
    Im RTL-Dschungel-Camp machen sich erneutein paar Halb-Promis zu dem, was sie eigentlich auch sind, zu Affen - allerdings ohne sich genauso kultiviert zu benehmen...
    Voll meine Meinung, wie sehen das andere?

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Rezensionen, Einstelle...

    Ken Follett, „Der dritte Zwilling"

    In ihren Labors spielen gewissenlose Forscher Gott. Doch was geschieht mit den Menschen, die Opfer der Genexperimente sind?

    Dr. Jeannie Ferrami, eine junge ehrgeizige Psychologieprofessorin, trifft im Verlauf ihrer Forschungen auf zwei junge Männer, die sich in allem aufs Haar zu gleichen scheinen. Der eine sitzt als Mörder im Gefängnis, als der andere eines schreckliches verbrechen bezichtigt und eindeutig überführt wird. Aber er schwört, dass er unschuldig ist. Gibt es noch einen dritten Zwilling?

    Mit dieser Frage endet der Klappentext und man bemerkt sehr schnell, dass hier jemand mit dieser Frage den Verlauf des Buches vorweggenommen hat. Überführt wird der Täter an Hand seiner DNS, die beim Opfer gefunden wurde. Der andere sitzt im Knast, weit weg vom Ort des Geschehens. Und da der vermeintliche Täter seine Unschuld beschwört, kommt man schnell zu der Überzeugung, dass es noch einen dritten Zwilling geben muss, ein Drilling, der dann auch der Täter sein wird. Bums fertig, der Mörder war wieder mal der Gärtner. Man könnte das Buch zu klappen und zur Seite legen, wenn... Tja wenn nicht noch so viele Seiten übrig wären. Was könnte Follett sich da noch so aus den Finger gesogen haben? Eine Frage, die Berechtigung hat und bald stellt man fest, dass der dritte Zwilling völlig nebensächlich ist und man sich in einem packenden Triller befindet. Follett beweist mit seinem Buch viel Sachverstand und scheint sich in der Materie auszukennen. Ein packender Triller, den ich nur jeden empfehlen kann und der diesmal - entgegen Folletts Gewohnheit - nicht zu langatmig geschrieben.
    „Der dritte Zwilling" ISBN 3-404-25699-9, erschienen bei Bastei Lübbe.
    PvO

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Ablage Speakers Corner

    Einige von Euch wissen sicher, dass ich meine Brötchen als Koch verdiene. Weil nun bald Weihnachten ist, ein rezept für Euch. Viel Spaß
    Truthahn an Whisky
    Zutaten für4 Personen:
    Man kaufe einen Truthahn und zwei Flaschen Whisky.
    Arbeitsschritte:
    Truthahn mit Speckstreifen belegen, schnüren, salzen, pfeffern und ein wenig Olivenöl hinzugeben. Ofen zehn Minuten auf Stufe sieben vorheizen. Diese Zeit mit einem Glas Whisky überbrücken. Anschließend den Truthahn auf einem Bratblech in den
    Ofen schieben. Nach 20 Minuten - quasi zwei Whisky später - den Ofen auf Stufe acht stellen, damit der Truthahn richtig rangenommen wird.Whisky trinken. Nach etwa einer stalben HundeTrute wenden und weiter aufgepasst! Die Fhiskywlasche gegrifft und sich Schluck gönnt. Nach weiter halb Stündli zum Ofen schlendern und Vogel beobachten, ob Zicken macht. Nicht mit Stirn an Backofenfenster lehnen - WARM! Fals doch passiert, Stirn mit Whisky abreibt und Aua mit Schlugk betäuber. Die Drudhuhn während der folgende Schtundenmanchmalrotier versuch. Wenn Qualm dichtmach Küchraum, zum Trut kriechen und Ofen aus Vieh ziehn- aber wieder aufpissen!!! Alles verdamp waam!!! Trutt gegebtenfalls vom Fiesnbodden auf- heb, mit feuchter Tuch abkloperunauf Aabeitsplatter hinrichten. Nicht vergesser, brutzier Speck aus Ohr nimm! Uffpass wegens FettöJ ~f Küchbodden - Glitschalaaam! Nach hundertprozentich trotzdem auf Fresse falle, versuch sich aufricht - aber laaangsam! Vielleicht lieber doch bleib liegen und
    etwas schlapfen. Später Stund zu Bad wank um FammipackAspi~C einwerf.
    Tipps und Tricks:
    Am 1. Weihnachtstag den kalten Truthahn an den angebissenen Stellen mit Frikadellstückchen ausbessern, Mayonnaise drüber - FERTIG!

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Ablage Speakers Corner

    Ich beziehe mich auf einen Artikel in der Ostee-Zeitung vom 3.11. Unwort des Jahres. Es ist doch immer wieder erstaunlich, womit sich manche Leute beschäftigen und wofür sie auch noch Geld bekommen. Da wird das Unwort des Jahres gesucht. Nicht etwa von Harald Schmidt, oder eines seiner Gleichen. Nein, da beschäftigt sich doch tatsächlich alljährig der Frankfurter Germanistik - Professor Horst Schlosser mit. Interessant scheint mir vorweg die Tatsache, daß es das Wort Unwort in der deutschen Sprache gar nicht gibt.
    Der Professor stellt die Frage in den Raum, was deutsche Kultur überhaupt sei. Es ist genau diese Frage, die mich schon seit längerem beschäftigt. Was ist deutsche Kultur? Ist Gildo Horn deutsche Kultur? Ist Stefan Raab deutsche Kultur? Oder ist gar Big Brother deutsche Kultur? Oder gar die zahllosen Trittbrettfahrer von Big Brother? Da gibt es einen Radiosender, der Menschen in einen A Klasse Mercedes sperrt und der der Meinung ist, daß dies stündlich mit den Nachrichten in den Äther gesendet werden muß.
    „Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht..." Die Worte eines deutschen Denkers, der maßgeblich an der deutschen Kultur beteiligt war. Was würde er oder andere, wie Goethe oder Schiller wohl zur deutschen Kultur des Jahres 2000 sagen?
    Jener besagter Professor sollte sich nicht um ein Unwort kümmern, er sollte alle Unwörter aus der deutschen Sprache verbannen. Ich denke da an Beispiele wie: Outdor, Outfit, die Powertaste an Fernseher und Stereoanlage. Unsere Mikrowelle hat einen Browner. Nach dem rasieren benutze ich ein deutsches Aftershave. Mein Auto hat einen Airbag und eine air condition. Es gibt oder gab in Rostock eine Reederei, die sich flying Adler line nannte, nicht etwa fliegende Adlerlinie oder gar flying Eegle line. Im deutschem Fernsehen wird Werbung gesendet, die komplett in englisch gehalten ist (Kalvin Klein).
    Bei all diesem Kauderwelsch stellt sich mir die Frage, wozu wir überhaupt noch Rechtschreibregeln brauchen.
    Wenn das so weiter geht, wird es in zehn Jahren keine deutsche Kultur oder Sprache mehr geben.

    PvO

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Rezensionen, Einstelle...

    Ken Follett „Die Nadel"
    April 1944. Vor der schottischen Küste wartet ein deutsches U-Boot auf einen Spion. Man nennt ihn „Die Nadel". Er hat bereits viermal getötet. Zwischen ihm und seinem Erfolg steht nur noch Rose, eine junge Engländerin. Doch wie soll eine einsame Frau, hin- und hergerissen zwischen Pflicht und lange verdrängter Leidenschaft, einem Mann widerstehen, der zu allem bereit ist, um sein Ziel zu erreichen?

    Mit diesem Roman ist Follett weltberühmt geworden. Allein die deutsche Auflage, die unter ISBN 3-404-10026-3 bei Bastei-Lübbe erschienen ist, wurde bis 1996 35 mal verlegt! Eine Zahl, wovon viele andere Schriftsteller nur träumen können.
    Auch dieses Buch zeichnet sich wieder einmal durch brillante Erzählkunst aus. Zudem gibt Follett wieder fundierte Sachkenntnis zum Besten. Fein säuberlich sind die Ereignisse während des zweiten Weltkrieges in Deutschland und England recherchiert. Aber nicht nur das, gerade dieses Buch scheint mir sehr gut als Anschauungsmaterial für angehende Autoren geeignet zu sein. Worum geht es? Wir haben gleich zum Anfang den Helden, den Protagonisten, wie es scheint. Aber es wird sehr schnell deutlich, dass es - entgegen der ersten Annahme - der Protagonist mit der antagonistischen Rolle ist. Oder einfacher ausgedrückt: der Held ist nicht der Held, er spielt zwar eine Hauptrolle, aber er ist das Böse in Person. Seine Gegenspieler sind Agenten des britischen MI 5, die den Spion jagen. Aber was sie auch unternehmen, der Gejagte ist ihnen immer einen Schritt voraus. Warum aber nun Anschauungsmaterial für angehende Autoren? Ganz einfach, weil Follett in seinem Buch sehr schön das Thema: Ausgleich der oppositionellen Kräfte darlegt. Zitat Lehrbuch: gute Opposition erfordert, dass der Antagonist allen Versuchen des Protagonisten, seine Probleme zu lösen, ebenso viel Kraft und Schlauheit entgegensetzt, wie sie der Protagonist an den Tag legt. Und das hat Follett so gut hin bekommen, wie kaum ein anderer Schriftsteller.
    Und noch etwas hat Follett sehr gut drauf - und es findet sich in allen anderen Romanen, die ich von ihm kenne wieder - er weiß immer noch einen oben drauf zu setzen. Geradlinig verläuft bei Follett schon mal gar nichts und der Leser wird oft mal denken, dass sie den Schurken gleich haben müssten, tja... wenn die Reststärke des Buches ihn nicht eines Besseren belehren würde. Und noch etwas. Am Ende des Romans haben wir epische Gerechtigkeit. Hätte der MI 5 den Agenten dingfest gemacht, hätten wir zwar auch Gerechtigkeit, aber nicht im epischen Sinn. Hier möchte ich aber nicht weiter drauf eingehen, ich würde dem geneigten Leser zu viel vorwegnehmen.
    Alles in allem ein gelungenes Werk, dass durch Spannung besticht und dass ich nur jedem empfehlen kann.
    PvO

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Ablage Speakers Corner

    Immer wieder werde ich gefragt, wie es bei uns auf der Halbinsel aussieht. Die Halbinsel Darß liegt auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, so ziemlich genau zwischen den Hansestädten Rostock und Stralsund. Und gehörte zu DDR-Zeiten zu den beliebtesten Urlaubsgebieten. Wie dieser Status heute aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ich vermute mal, dass die Halbinsel so einige andere deutsche Touristenziele von den Plätzen verdrängt hat. Auf meiner HP habe ich jetzt ein paar Fotos zusammengestellt (www.peters-buchladen.de), die die Schönheit dieses Landstriches hervorhebt. Sollte daraufhin jemand den Wunsch verspüren, einmal hier her zu kommen, dann ist er natürlich auch ein gern gesehener Gast in meinem Restaurant (www.darsser-leuchtturm.de) und schön wäre es, wenn er sich zu erkennen gibt.
    Was macht aber nun den Darß aus? Vieles! Hier möchte ich nur ein Beispiel anführen: die Westseite der Halbinsel sieht aus wie vor hundert Jahren. Dort gibt es nichts, was an Zivilisation erinnert (zugegeben: der eine oder andere hat seine Badelatschen vergessen und es wird auch einiges vom Meer angeschwemmt). Keine Restaurants, keine Imbissbuden, keine Souvenirläden, nichts. Es gibt nicht mal Straßen dorthin, sondern nur Waldwege. Natur pur, so wie es sie kaum noch in Deutschland gibt. Der verwöhnte Großstädter wird sich dort nicht wohl fühlen, ebenso wie der prüde Wessi, denn es herrscht dort FKK (freie Körperkultur).
    Also, wer Lust hat schaut sich die Bilder an. Ein Feedback in meinem Gästebuch wäre schön.
    PvO
    PS
    Ich bin mir sicher, dass Schreiberling weiß, wovon ich rede.

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Rund um Literatur, Alt...

    Hallo alle zusammen, im Anschluss ist ein Teil einer Mail eines Autors, der an ein Manuskript arbeitet. Er schreibt folgendes:

    Habe schon mal gedacht, man müsste ein experimentelles Buch schreiben, wo es eine Alternative gäbe oder auch, wo sich die Story an einer Stelle dreifach gabelt. Aber das ist nur so eine fixe Idee. Der Happy End Leser könnte dann die Story A weiterlesen, der an Abenteuern interessierte könnte die Urwald Story B lesen und der konservative Leser liest die Story C, wo er wieder nach Deutschland zurück geht und sich dem Gericht stellt.

    Was meint Ihr dazu, ein Buch mit drei Verschiedenen Ausgängen?
    PvO

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Ablage Speakers Corner

    Ich hatte mir für meinen PC eine optische Funkmaus gekauft und war auf Anhieb begeistert. Man braucht für diese Maus kein Mauspad und kann sie nahe zu auf jeden Untergrund anwenden. Das war Grund für mich, für mein Notebook ebenfalls eine optische Minifunkmaus zu erwerben. Die Begeisterung schlug aber bald ins Gegenteil um, weil die Dinger die Akkus regelrecht leer saugen. Man ist mitten in einer Anwendung und auf einem mal gibt die Maus den Geist auf. Ganz besonders ärgerlich ist es, wenn man gerade mit einem Programm arbeitet, aus dem man ohne Maus nicht rauskommt (z.B. AOL). Ich rate jedem, der auf solch einer Maus spekuliert, unbedingt eine mit Ladeschale zu nehmen, dann entfällt die lästige Prozedur mit den leeren Akkus. Das Ding mit Batterien zu betreiben verbietet sich ohnehin von selbst.
    PvO

  • Thema von AutorPeterTernes im Forum Vorstellung von andere...

    Ich habe auf meiner HP (www.peters-buchladen.de) einen neuen Punkt eingerichtet, wo ich unter Interessantes Beiträge für Jungautoren einstellen möchte und wo auch Gastkommentare enthalten sind. Ich möchte damit erreichen, dass junge Autoren nicht die Fehler machen, die der eine oder andere von uns gemacht hat. Wer von Euch etwas in der Schublade hat und es eingestellt wissen möchte, mailt mich einfach an. AutorPeterTernes@aol.com
    PvO

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