Kalter Wind
Kalter Wind strich ihm ins Gesicht, als Peter ins Zuginnere trat. Draussen stand, auf englisch,
Rauchen verboten, deshalb ging er rein. Und siehe da, Peter erkannte seinen Heimatzug. Dennoch wollte er nicht mehr Rauchen, weil es nicht schick war, zu jener Zeit in der Nacht!
Tausend Sachen „flogen“ an seinen Kopf vorbei, als der Schnellbahnzug auf Tempo war.
Peter dachte: warum immer ich, warum hab ich immer Schicht, um 4 Uhr Nacht, in der Fabrik, in der schon Helge ging.
Kurz darauf „Vollbremsung“ die Gedanken flogen nur so aus ihm heraus. Irgendwas war geschehen...
Doch es war nur ein Jogger, die Fahrt konnte weitergehen.
Puh, ja noch mal gutgegangen dachte Peter, während er sein „Sandwich“ ass.
„Hoffentlich komm ich nicht zu spät?!“
Zur gleichen Zeit im Haus 36.
Frau Kammera stieg aus Ihren Bett, Sie war die WG Vorsteherin, aus der Peter kam.
„Endlich 4.30 sagte Sie, dann mal ans Werk, heute geh ich gerne in die Bäckerstube, da gibt es immer frische Brötchen“, Sie war „Bäckereifachverkäuferin“.
Auf einmal quitschte und knarrte etwas, Frau Kammera horchte, was konnte das nur gewesen sein? So schlich Sie sich leise durch den Flur, bei ausgeschalteten Licht, mit einen Besenstiel in der Hand.
Da auf einmal ging die Eingangstüre der Wohnung auf!
Frau Kammera schrie in schrillen Ton: .................“ach Du bist es Peter“.
Peter sagte:“ ja“
Frau Kammera:“ Warum heute schon so früh“?
Peter: „ Die SBahn, hatte mal ausnahmsweise keine Verspätung, gehabt.“
Frau Kammera:“ Gut, ich dachte schon, es waere ein Einbrecher gewesen!“
Peter: „nein“
sagte es, ging in seine Kammer und schlief, den Schlaf des Gerechten:
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Als der Wecker ging
Als der Wecker ging, lag Peter noch im Bett. Es war mittlerweile 12.30, am Tag.
Die Sonne schien, ihm ins Gesicht, denn die Rolladen waren defekt.
Peter sagte sich, „Mann war das ne Nacht, hab ich gut geschlafen, so gut wie schon lange
nicht mehr, jetzt nehme ich erst mal ein Bad ein.“
Nackend lief Peter aus seinen Zimmer, ins Bad.
Doch was war dass? Da war er wieder, der kalte Wind. Es pfiff, durch die Ritzen, des alten Holzfensters.
Frösteln, machte sich Peter, erst mal, am Heizkörper zu schaffen. „Ist denn hier alles kaputt?“ dachte er.
Endlich, Heizung lief , Wanne war eingelassen und Peter sass in Ihr.
Da schellte es plötzlich wieder...
„Das gibt es doch nicht“, sagte Peter „dieser blöde Wecker“
Peter stieg aus der Badewanne und lief, so wie er war, tropfend, über den Holzbohlenboden, in Richtung Schlafzimmer.
Auf einmal hörte das Klingeln auf und Peter wollte schon ins Bad zurück, in seine warme Wanne. Doch dann erklang es erneut, dieses Geräusch - es ließ Peter erschaudernd zusammenzucken.
So hatte er sich seinen freien Nachmittag nicht vorgestellt, nackend und zitternd, hin und her gehetzt von einen verrücktspielenden Wecker.
Doch jetzt dämmerte es ihn, es war gar nicht der Wecker, sondern die Haustüre.
Erbost schritt Peter zur Tür und machte sie in hohen Bogen auf, wer würde es wagen ihn, um
diese Zeit, zu stören?
Tja,... es waren die beiden Damen der „ARGE“, kurz Arbeitsgemeinschaft, welche Peter nun, vor sich, stehend sahen.
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Peinliche Situation
„Peinliche Situation „ dachte Peter, so entblöst wie er war.
Die beiden Damen, blickten Ihn mit aufgerissenen Mündern an. Sie waren wohl gerade im Begriff gewesen „Guten Tag“, oder etwas ähnliches sagen zu wollen, als es ihnen die Sprache verschlagen hatte.
Für einige Augenblicke standen, alle drei beteiligten Personen, wie erstarrt, an der Tür.
Schliesslich entspannte sich die Situation wieder und Peter, bat sie herein.
„Er ziehe sich nur schnell etwas über“ ließ er die beiden Frauen wissen und verbarg sich in seinen Zimmer.
Während er die zwei Fahnderinnen, im Flur stehen, zu wissen glaubte, war er im Begriff sich sein letztes sauberes Hemd und eine halbwegs saubere Hose anzuziehen.
Doch damit machte Peter einen folgenschweren Fehler.
Denn kaum war die Überraschung, einen nackten Mann vor sich stehen zu haben, gewichen,
trat es wieder aus den Frauen heraus, dass Schnüfflerego.
Heimlich tuschelnd, berieten sich die Damen vom Amt, über ihren fiesen Plan.
So meinte Frau Heidrich zu Frau Göring: „ – Alberta, schau du dich im Wohzimmer um, ich stehe hier solange schmiere, wenn er kommt, werde ich, als warnendes Signal niesen.“
Frau Heidrich: „Gut Eva, so machen wir es!“
Gesagt getan, Alberta schlich sich ins Wohnzimmer und druchsuchte flux, die Schreibtischschubfächer. „Was haben wir denn da“ frohlockte Sie, und zog einen Beleg über
einen Rentenversicherungsbescheid von Fr. Kammera hervor.
„Das gehört bestraft! „ schrie sie auf und war von nun an nicht mehr zu halten.
Wutentbrannt stürmte Sie in Peters Zimmer, und schrie ihn, den der nie jemanden je etwas
unrechtes antuen hätte können, an: „Sie elender Hund! Ihre Bedarfsgemeinschaft wird vernichtet, die Akten werden aufgelöst!“
Ehe Peter es sich versah, waren diese zwei bestialischen Frauenzimmer, aus der ex Bedarfs WG, herausgepoltert. Er vernahm nur noch das Knallen der Tür, als wäre ein Gewehrschuss auf ihn abgegeben worden.
Da stand er nun, mittellos, in Unterhosen, nichteinmal sein letztes Hemd hatten sie ihn anziehen lassen.
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Vernebelte Welten
Vernebelte Welten umgaben Peter plötzlich, sein Blickfeld verschwomm vor seinen Augen und es drehte sich alles, mit ihm und um ihn herum. Stühle, Tische, Bänke und auch Peter schwebten im Luft leeren Raum, wirbelnd, herum. Hatte er gedacht, - bis er aufs Parkett knallte, mit den Kopf voraus. Dann sah er nur noch die Farbe blau, vor seinen Screen.
Was kam wohl als nächstes? Er erkannte, dass die blaue Fläche, einzelne Risse bekam, aus denen, kleine Kobolde herauskletterten, eine Zeitlang lustig herumhüpften, um dann wieder zurück ins blau zu schlüpfen.
Anschliessend bildeten sich seltene Farben, aus dem blau, heraus: magneta, analin und sogar cyanacrylat. Die Farben wechselten im Sekundentackt und Peter vernahm ein Farbflackern, vor seinen inneren Auge. Er dachte, im Traum:“ warum kann ich nicht umschalten, auf K1 da läuft gerade Gozilla?!“
Peter versuchte alles, um sich Gozilla vorzustellen, aber stattdessen fand er sich im Bett wieder.
Neben ihn, schaute, oh Grauss, Frau Heidrich und zu seiner rechten, Frau Göring,
aus der Bettdecke, heraus...
Er hatte so etwas noch nie erlebt: „Das ist ja voll der Horror, wann komme ich endlich
runter von den Trip“ dachte er, noch bevor er sie spürte...
Die Hand in seinen Schritt
Die Hand in seinen Schritt, war kalt und knöchrich.
Damit war der Punkt gekommen, Peter konnte es nicht mehr aushalten und schrie wie am Spiess.
Jetzt, endlich, wachte der junge Mann, Schweiss gebadet, auf. „Puh, nie wieder diesen Shit!“ dachte er, „Nie wieder mache ich Fremden die Türe auf!“
Nun war er zwar erwacht, doch das Gefühl blieb, dass Gefühl, einen Fremdkörpers in seinen
Schritt zu spüren. So etwas grausliches, er war angefasst worden, seiner Unschuld beraubt.
Peter fühlte sich regelrecht vergewaltigt.
Ob, bei der Arbeit in der Fabrik, beim Einkaufen im Aldi, oder auch auf Kirmes, immer dieser Gedanken an dieses schlechte Erlebnis.
So verging die Zeit. Frau Kammera machte sich Sorgen, ihr sonst so redseliger und vertrauter
Untermieter wich ihr aus. Ständig war er unterwegs, zudem ass er auch weniger. „ Ein Strich in der Landschaft“ sagte sie sich, als Peter, wieder einmal verspätet, vom Job kam und vor ihr im Flur stand.
Frau Kammera: „Peter,“
Peter: „Ja,“
Frau Kammera: „Du bist ja schon wie ein Strich in der Landschaft“
Peter: „ja,“
Frau Kammera: „ Was ist den passiert?“
Peter: „Das waren die Schlümpfe.“
Frau Kammera: Welche Schlümpfe, sag mal, willst du mich verarschen, du nimmst doch keine Drogen, oder?
Peter: „Ja, - ähm nein,“
Frau Kammera: „Also wenn du Drogen nimmst, fliegst du hier raus!“
Peter konnte nur noch „aber...“ stottern, als seine Vermieterin, unvermittelt, den Flur verliess.
Er versuchte zwar noch, mit den Worten: „ Das war aber doch ganz anders ge...“ eine Erklärung zu beginnen, doch Sie schnitt ihn das Wort ab und gab ihn zu verstehen: „Nö du brauchst gar nicht, da will ich nichts mit zu tun haben!“
Keine Drogen
Keine Drogen hatte Peter je angefasst und dass fand er auch gut so.
Was hatte diese AGRE da nur ausgelöst, „Ein Unglück nach dem anderen“,
dachte Peter.
Oder war er auch mit selbst schuld?; „Man macht ja auch nicht vollnackt, die Haustür auf.“
sagte er zu sich selbst.
Mit Selbstzweifel beladen, wagte sich Peter, die Hilfe eines Psycologen in Anspruch zu nehmen. An einen regnerischer Novembernachmittag, nahm er sich bei der Hand und begab sich kurzerhand in die Innenstadt, in der, der, aus dem Telefonbuch, nach Zufall, ausgewählter Arzt, Prof. Dr. Schneider, ansässig war.
„Ein schönes Haus.“ dachte Peter, als er das naturbelassene Backsteingebäude aus der Zeit der Jahrhundertwende betrat.
Im dritten Stock nun endlich:“ Praxis Dr. Schneider, hier muss ich rein.“ Er öffnete die Türe und erblickte ein graumelliertes Vorzimmer, mit schönen PVC Bodenbelag und Ado Garinen vor dem Fenster. Drüben, auf der Holzbank, sass eine Frau mittleren Alters, mit einer Art Kopftuch, aus durchsichtigen Zellophan.
Doch wo war die Sekrätärin, eine Empfangstheke gab es wohl, doch von einer Helferin keine
Spur.
Auf einmal erklang eine krächzende Stimme, aus den olivgraugrünen Lautsprecher, dort über
der Zimmertür:“ Frau Krause, bitte...“
Die mittelalte Frau veliess artig den Wartesaal und steuerte das Zimmer an, über dessen Türe der Lautsprecher angebracht war. „Ah,“ dachte sich Peter „da muss wohl der Doktor drinnen sein.“
Wie ein braver Schüler, sass Peter auf der Bank und blickte stumm, vor sich, auf den mattgrauen Boden. Doch was war das? Plötzlich knarzte und krachte es aus dem Lausprecher
und langsam, erst leise und dann immer lauter, konnte Peter Stimmen hören.
„Das gibt es doch nicht,“ wunderte sich Peter, der nun das Gespräch zwischen Fr. Krause und Prof. Dr. Schneider in allen Einzelheiten mithören konnte.
Frau Krause erzählte detailiert über die familiären Streitigkeiten mit ihren Mann, welche sich, in der letzten vergangen Woche abgespielt hatten, dabei ging es hauptsächlich um Gewalt und Sex zwischen Mann und Frau.
Den sensiblen jungen Peter, ging es dabei immer schlechter. „Warum nur aus den Telefonbuch!“ dachte er bei sich, als auch schon der Aufruf durch den Lautsprecher tratt:
„Der Nächste bitte!“ Fr. Krause und Peter gaben sich die Klinke in die Hand.
Da sass er nun, hinter seinen Schreibtisch, aus „deutscher Eiche Immitat. „ Prof. Dr. Schneider.
Der grossfusellige Teppichbelag, war zwar dort, wo die, mit braunen, leicht abgegriffenen Kunstleder, überzogenen Bürodrehstühle, normalerweise standen, schon etwas vertieft,
aber dass wurde, durch dass hellweiss strahlende Bücherregal, aus Spanplatte, welches direkt hinter dem Schreibtisch und Prof Dr. Schneider stand, wieder aufgehoben, sodass, obgleich zu dieser Zeit nicht mehr ganz modisch aktuell, ein stimmiger Gesamteindruck, bei Peter, entstand.
„ Setz dich, mein Junge“ forderte Prof. Dr. Schneider seinen Patienten auf.
Peter setzte sich dankend und begann zu erzählen: „ Herr Dr. Ich habe draussen Stimmen gehört.“
„Oh,“ meinte Dr. Schneider, „ dass ist nicht schlimm, mein Junge, ich gebe Dir mal was zum
Einnehmen.“
„Nein, Herr Doktor, so hab ich das nicht gemeint.“ entgegnete Peter.
Prof. Dr. Schneider: „ Nun ja, dann fahr doch mal fort, mit deiner Erzählung.“
„ Also ich hatte gestern Streit mit meiner Vermieterin,“
Prof. Dr. Schneider: „ So, worum gings?“
Peter: „Sie warf mir vor, dass ich Drogen nehme und dass ich zu dünn sei.“
Der etwas untersetzte Prof. Dr. Schneider, zückte einen Bleistift, nickte bedächtig und machte Peter mit einer legeren Handbewegung klar, dass er fortfahren solle.
Peter: „ Nur weil ich ihr sagte, dass ich diese Kobolde gesehen hatte, aber da sind nur die
beiden argen Weiber dran schuld, die haben mich förmlich vergewaltigt...
Als Peter seine Ausführungen beendet hatte, schaute Dr. Schneider, mit sorgenvoller Mine über den oberen Rand seiner Brille und teilte ihn mit: „Nun Peter,... das ist nun doch etwas ernsteres, mit dir. Aber keine Angst, ich gebe dir jetzt eine Schachtel mit Tabletten, davon nimmst du bitte stündlich eine ein. Und morgen begibst du dich dann bitte, umgehend, gleich nach den Aufstehen, in die Neurochirurgissche Klinik Dr.Bettermann & Dr.Grant...“
Peter kriegte die Krise und schrie Prof. Dr. Schneider an: „Ich bin nicht verrückt und ich nehme auch keine Drogen!“, dabei sprang er von seien Sessel, schleuderte die Schachtel mit den Tabletten auf den Professor und stürmte anschliessend aus der Praxis.
Die Worte des Professors: „Halt! Sie müssen noch 10 Euro zahlen!“, prallten an ihn ab
wie Seifenblasen.
10,- Euro
10 Euro können eine Menge Geld seien, das wusste Peter.
Er stieg in den Omnibus, um zum Friedhof zu fahren. Dort ging er immer hin, wenn er Ruhe brauchte, um über etwas nachzudenken.
„Wie mache ich nur Kohle“ überlegte er sich, während ihn seine Schritte durch einen traditionell angelegten, mit reichlichen Baumbestand bedachten Friedhof führten.
Unter seine Füssen knarzte der feine Kies und Peter genoss die, einer Parklandschaft anmutende, Flora.
Doch er konnte nicht umhin, seinen Gedanken zu verfolgen: „ Kohle ist doch das einzige was
zählt, soll ich vielleicht eine Bank ausrauben, nein, was dann, natürlich – ich vermiete meinen Körper.“
Gesagt, getan, Peter oder Pete, wie er sich von nun an nannte, war, nach einen Monat schon, ein gefragter Onlinestripper geworden und verdiente pro Minute 1,90 Euro Gebühr, von der er jedoch 1,30 an die Telefongesellschaft abzugeben hatte, damit blieben ihn nach Abzug von Steuern immerhin noch 30.- Cent.
30,- Cent
„30,- Cent macht es dann bitte.“ liess Frau Kammera, Ihren Kunden wissen, einen bärtigen Mann mitte fünfzig. Verblüfft entgegnete er, ihr: „Was, 30 Cent für ein Brötchen!?“ Vor zehn Jahren waren es noch 20 Pfennige!“
Doch, obgleich Frau Kammerer sehrwohl vernahm, dass sich ein Kunde beschwerte, reagierte sie nicht darauf und verviel noch tiefer in den mentalen Maschinenmodus, in den sie sich befand.
Wie in Trance, negierte Ihr Bewusstsein die Anmerkungen des Mannes und schaltete, auf die totale
Ignoranz, um. So beachtete sie ihn gar nicht, ihre Gesichtszüge blieben unbeeindruckt, ihr syntetisches Lächeln frierte ein.
Der alte Mann merkte, da kommt er nicht gegen an, er nahm das erstandene Brötchen, steckte es in die Tasche seines grauen, zerknitterten Regenmantels und trottete in gebückter Haltung langsam davon...
[ Editiert von jakuza am 03.12.06 10:24 ]
[ Editiert von jakuza am 31.12.06 10:27 ]