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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 534 mal aufgerufen
 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
Chrivan ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2003 19:57
RE: Lolo der kleine Gondoliere Antworten

Auszug Kapitel I

Draußen rauschten die Wellen, und die ersten Sonnenstrahlen des Morgens erhellten den kleinen Raum in dem Lolo schlief. Die Luft roch wie immer nach Lagune. Lolo öffnete langsam die Augen und kniff sie sofort wieder zu, denn die Sonne strahlte ihm direkt in die Augen. Am liebsten hätte er sich sofort wieder umgedreht um weiter zu schlafen, aber ein feiner Duft von frisch aufgebrühtem Kaffe und leckeren Paninis war zu verlockend. Schnell hüpfte er aus dem Bett, kippte etwas Wasser aus einem Eimer in die Waschschüssel die in seinem Zimmer stand und begann sich zu waschen. Sein Zimmer war allgemein spärlich ausgestattet. Ein Bett, ein Stuhl und ein kleines Tischchen auf dem die Schüssel zum waschen stand. An der Wand hing ein alter Spiegel der schon zweimal gesprungen war und nur noch durch den Rahmen zusammen gehalten wurde. Doch Lolo konnte sich nichts schöneres vorstellen, als dieses Zimmer, nein, nicht schöneres als die ganze Hütte. Sie lag einsam in den Lagunen von Venedig, weit ab vom ganzen Touristentrubel auf einer kleinen befestigten Sandbank und somit auch nur mit dem Boot zu erreichen. Hier lebte Lolo, der eigentlich Lorenzo heißt mit seinem Großvater Ricardo. Seit seine Eltern vor 7 Jahren verunglückten waren sorgte Opa Ricardo für seinen Enkel. Lolo war damals zwar erst 5 Jahre alt, aber er erinnerte sich noch an Papa und Mama so gut, als ob sie gestern noch da gewesen wäre. Und wenn er seine Eltern wieder einmal sehr vermisst, dann setzt sich der Großvater mit Lolo vor die Hütte, und erzählt ihm Geschichten wie er mit seinem Vater beim fischen war, und was seine Mama für eine tolle Köchin und liebevolle Mutter war. So, nur noch kämmen und ab zum Frühstück dachte Lolo, denn der leckere Duft wurde immer stärker und verlockender.
Kaum hatte er die Tür seines Zimmers geöffnet murmelte ihm sein Großvater schon „guten Morgen du Schlafmütze“ entgegen. „es ist schon 6:30 Uhr und um 8 Uhr mußt du in der Schule sein. Außerdem werde die frischen Paninis schon kalt“. Das war die alltägliche Begrüßung seines Opas. „Guten morgen du Frühaufsteher“ lachte Lolo nur. „Weißt du Opa, ein Junge in meinem Alter braucht noch seinen Schlaf“. Aber Lolo wußte ja, daß sein Großvater es nicht ernst gemeint hatte. Während sich Lolo an den Frühstückstisch setzte und gierig einige Paninis verdrückte und dazu einen großen Becher Milchkaffee trank, stand sein Großvater am steinernen Spültisch und sortierte die Fische aus, die er schon früh in der Morgendämmerung aus den Fischreusen geholt hatte. Jeden Morgen um 4 Uhr stand er schon auf um die Netze, die er in der Lagune ausgelegt hatte zu leeren und kontrollieren. Wenn Lolo Schulferien hatte machte er sich manchmal früh mit auf den Weg. Die Lagunen waren voll von schönen Fischen, Krebsen und hin und wieder verirrte sich auch eine Languste in die aufgestellten Fallen. Großvater nahm denn Fang Zuhause immer aus, putzte ihn und packte die Fische für die Händler und Restaurants, an die er die Beute verkaufte, zusammen. Die kleinen Exemplare behielt er aber immer. „Die wollen die verwöhnten Typen nicht“ sagte er immer. Und außerdem hat so die beiden immer ein leckeres Abendessen auf dem Tisch.
Lolo fand das Leben eines Fischers schön. Immer an der frischen Luft, viel Bewegung. Das muß einfach gesund sein, denn obwohl sein Großvater schon 65 Jahre alt wahr, was für den Jungen schon steinalt bedeutete war er fit und lebenslustig. Man konnte mit ihm Späße machen, ihm Streiche spielen und manchmal spielte sein Opa mit ihm auch Fange. Gut Lolo lief dann immer etwas langsam als sonst, aber der Spaß zählt ja, und den hatte er mit Großvater. Vielleicht würde er einmal in die Fußstapfen seines Großvaters und auch in die seinen Vater steigen. Die ganze Familie, so lange man auch zurück denken konnte waren Fischer. Viele Generationen lebten von und mit dem Wasser. Aber eigentlich hatte ja Lolo einen ganz anderen Traum was seinen späteren Beruf einmal anginge.
"Ich werde Gondoliere !" Dieser Wunsch hatte Lolo schon lange. Immer wenn auf dem Schulweg, besser gesagt, auf der Bootsfahrt zur Schule an Venedig vorbei fuhr, und die Männer sah, welche auf ihren schmalen Booten standen um Touristen zwischen den Häusern durch die Kanäle führten, dann schlug Lolos Herz schneller. Hin und wieder, wenn einer der Gondoliere auch noch ein schönes Italienisches Lied zum besten gab, dann mußte er unbedingt anhalten und zuhören. Als Gondoliere muß man beliebt sein, das war im klar. Denn alle anderen Menschen mußte von diese Männer, die auf ihren Gondeln balancierten, wie er begeistert sein. Sein Großvater schmunzelte aber immer nur, wenn Lolo wieder schwärmte. "Da mußt du aber noch viele Fische essen" meinte er immer nur. "Mit so kleinen Muskeln schaffst du es ja nicht einmal vom Markus Platz bis zur Rialto Brücke". Aber Lolo Machte das nichts aus. Er wußte, Gondolere, das war sein Traum.
Ein "Nun mußte du aber los" weckte Lolo aus seinen Träumen. Sonst kommst du noch zu spät zur Schule. Und mach nicht wieder so viele Umwege. Die Lagunen kannst du heute Mittag auch noch erkunden, die laufen dir schon nicht weg. Mit einem schelmischen "Aber ja doch Opa" schnappte Lolo seine Schulsachen, streifte sich die Jacke über, drückten seinem Großvater noch einen Kuß auf die Backe und stürmte aus der Tür. Mit schnellen Schritten lief er hinunter zum Bootssteg denn es war doch schon später als er gedacht hatte. Um in die Schule zu kommen mußte Lolo mit dem Boot fahren, es gab ja keine Straßen hier in der Lagune. Dafür hatte ihm Großvater zum 10. Geburtstag ein eigenes Boot geschenkt. Er hatte es damals von einem alten Fischer abgekauft und liebevoll repariert und angemalt. Ein leuchtend weißes Boot mit einem kleinen Motor versehen. Lolo war zwar nicht besonders schnell damit, aber er fühlte sich wie ein Rennboot Besitzer. Er würde es nie mehr hergeben wollen. Mit einem Ruck startete er den Motor, löste die Leine mit dem es am Steck befestigt war und fuhr los. Roberto, sein Freund und Mitschüler, den er jeden Morgen auf den Schulweg abholte wartete bestimmt schon. Roberto lebte mit seinen Eltern auf der kleinen Insel Torcello. Bis vor kurzem gabelte er morgens Adriano und seine kleine Schwester Nicoletta unterwegs auf. Aber die waren mit ihren Eltern nach Mailand gezogen. Ihrer Mutter war es zu einsam hier, was Lolo überhaupt nicht verstehen konnte. Ja, früher war sie noch viele Kinder in der Schule, aber von jedes Jahr werden es immer weniger und der Schulhof immer einsamer. Manchmal war es auch sehr traurig, wenn wieder ein toller Kumpel weg war, aber Langeweile kannten die Jungs trotzdem keine. Dafür war ihre Heimat, die Lagunen und die schöne Adria viel zu interessant.

Nach wenigen Minuten Bootsfahrt, sah Lolo Roberto schon am Anlegeplatz der Linienschiffe stehen. Im Sommer war hier immer viel los. Ein Schiff nach dem anderen legten hier an und ab, und die Touristen strömten in Massen. Aber jetzt im milden Adria Winter, blieben die Fremden aus, und Lolo und die anderen Einheimischen hatten einigermaßen ihre Ruhe und konnten sich freu bewegen ohne, dass alle 3 Meter ein Japaner oder Amerikaner über die Beine stolperte. Roberto war schon ganz ungeduldig. "Ciao Roberte, und einen wunder schönen guten Morgen" begrüßte Lolo seinen Freund. Der knurrte aber nur verschlafen "Ich warte schon wieder seit 15 Minuten. Das nächste mal schwimme ich, dann komme ich pünktlich zur Schule". Lorenzo lachte nur. 7 Kilometer schwimmen, und das noch bei den doch zu dieser Jahreszeit geringen Wassertemperatur. Außerdem wusste er ja, dass Roberte sicher seine Schulaufgaben noch nicht gemacht hatte. Und wie immer die Zeit vor Schulbeginn nutzen wollte die Mathematik Lösungen von Lolo abzuschreiben. Roberto stieg in das Motorboot ein und mit aufbrausendem Motor machten die beide sich weiter auf den Weg.

Die beiden hatten jeden Morgen etwas zu sehen. Vorbei an der Kathedrale von Torcello führte die täglich Fahrt entlang der bunten Häuser von Burano. Es warten kleine und oft sehr schiefe Fischerhütten, die alle einen anderen leuchtenden Anstrich hatten. Rosa, blau, ocker, grün – alle


Farben wahren vertreten. Und wenn im Sommer die Sonne strahlte, sah das Inselstädtchen aus wie eine kleine Puppenlandschaft.


Aber Lolo mochte diese Stadt. Mittags, wenn die Touristen schon auf dem Heimweg wahren, kehrte hier eine wunderbare Ruhe ein. Die Menschen wahren voller Freude und Energie. Und besonders im Sommer, wenn die vielen Ausländer wieder einmal viele Spitzendecken und Taschentücher, welche seit Jahrhunderten auf Burano hergestellt wurden, gekauft hatten, dann waren die Einwohner besonders fröhlich, und ab und an wurden Lolo und sein Roberte dann auch auf ein Glas Orangiata und leckerem Buraner Gebäck eingeladen.

Doch das war nicht alles auf dem Schulweg. Schon von weitem sah man die Glasfabriken von Murano. Eine Fabrik nach den anderen. Lolo war schon oft mit seinem Großvater in einer dieser Fabriken. Es war immer wieder begeisternd wie die Männer dort aus einem glühenden zähen nichts, das frisch aus dem heißen Ofen geholt wurde, wunderschöne Vasen, Gläser und herrliche Figuren zauberten. Großvater lachte immer wenn die großen Schiffe am Hafen von Murano anlegten und die Fremden durch die Schau-Glasbläserein getrieben wurden. "Die würde auch unser altes Senfglas kaufen" sagte er immer.
Weiter ging die Fahrt und schon lag vor ihnen die schönste Stadt, die sich Lolo vorstellen konnte , VENEDIG.

Für Lorenzo war es nicht wichtig, dass diese Stadt, so wunderschöne Kirchen hatte, oder den Dogen Palast. Die ganzen Sehenswürdigkeiten, weswegen besonders im Sommer zehntausende von Menschen sich durch die Stadt zwängten waren im egal. Für ihn war nur eines wichtig. Eine Stadt ohne Autostraßen. Mit hunderten von Kanälen und das allerwichtigste, mit vielen wunderschönen Gondeln.

Während Roberto auf dem schaukelnden Motorboot versucht doch noch einige seiner Schulaufgaben zu erledigen konnte Lolo sich nicht genug an dem Anblick freuen. Auch wenn die Schule etwas außerhalb lag ließ er es sich nicht nehmen einen Abstecher entlang der Stadt zu machen. Und meistens, so auch an diesem Morgen fuhren ihm Gondoliere entgegen, die sich auf den Weg zum San Marco machten, wo sicher schon einige Fremden auf ungeduldig auf die schwimmenden Taxis warteten. "Hallo Lolo" rief eine Stimme aus einem Seitenkanal. Es war der alte Franko, ein guter Freund seines Großvaters. Franko war schon seit 40 Jahren Gondoliere. Und Lolo durfte ihm hin und wieder helfen, seine Gondel wieder auf Hochglanz zu bringen, damit die Touristen wieder mit einer schönen Gondel transportiert werden konnte. Franko wusste immer herrliche Geschichten zu erzählen. Von früher, der Zeit in der es nur wenige Motorbote gab, und alles mit Ruderbooten und Gondeln transportiert wurde. Und wenn der alte Franko und sein Opa wieder einmal bei einer Flasche Wein zusammen saßen und von den alten Zeiten sprachen, hatte sich Lolo schon einige male gewünscht er hätte dabei sein können. "Lolo, kommst du mal wieder bei mir vorbei? Ich habe eine Überraschung für dich". Überraschung? "Sicher, ich wird dich heute Abend einmal besuchen" antwortete Lolo. Mit einem Winker verabschiedete er sich von dem Alten Mann und schlug jetzt den direkten Weg zur Schule ein, denn vor lauter trödeln und schauen waren die zwei Schuljungen schon wieder viel zu spät dran.

Vor der Schule fand man nicht, wie man es von normalen Schulen einen großen Fahrradständer und Parkplätze. Nein, denn da die Schüler zu fuß oder mit dem Boot zum unterricht kamen war ein großer Anlegesteg direkt an Wasser. 15-20 Boote warteten hier täglich damit die Schule aus war und Besitzer voller Freude wieder das Weiter vom Unterricht suchten. Aber es waren ja noch ein paar Schulstunden da hin. Lorenzo band das Boot an einem Pfahl an und die beiden Jungs stürmten im Laufschritt in Richtung Klassenzimmer denn die Glocke hatten sie schon von weitem auf dem Wasser läuten hören.

...........



Ich weiß nicht ob es überhaupt einen Sinn macht fertig zu schreiben. vielleicht kann mir auch wer feeback geben.

chirs

Chrivan ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2003 20:00
#2 RE: Lolo der kleine Gondoliere Antworten

schande über mich.

habe die unkorrigierte version rein gestellt.

hoffe ist zu verzeihen


chris

Iserpiah Offline




Beiträge: 92

03.07.2003 15:09
#3 RE: Lolo der kleine Gondoliere Antworten

Hi Chris, ich schätze alle Gegner der überflüssigen Worte werden jetzt aufstöhnen, und die, die der Meinung sind, daß Autoren die in Zuschußverlagen veröffentlicht haben nicht schreiben können, ebenfalls. Aber ich, eine Jugendbuchautorin ohne Diplom, möchte Dir hier trotzdem einen Vorschlag zu machen:
Nehmen wir deinen ersten Absatz:
Die Wellen rauschten....
Lolo öffnete die Augen und kniff sie sofort wieder zu, denn die Sonne strahlte ihm direkt in die Augen...

1. Warum oder besser wovon wird Lolo wach? Weil der Wecker geklingelt hat? Weil er immer um diese Uhrzeit wach wird?
2. Woher kommen die Sonnenstrahlen?
3. Lolo öffnete langsam die Augen...
denn die Sonne strahlte ihm genau in die Augen....

Also, ich bin eine Verfechterin der Wortvielfalt und eine Gegnerin von Wiederholungen, deshalb würde ICH den ersten Absatz wie folgt schreiben:

Durch das geöffnete Fenster drangen das Rauschen der Wellen und die ersten Sonnenstrahlen. Sie erhellten den Raum, in dem Lolo schlief, und tauchten ihn in das Licht des beginnenden Tages. In der Luft lag wie immer der Duft der Lagune und Lolo, der jeden Morgen etwa um die selbe Zeit von alleine erwachte, öffnete die Augen. Sofort kniff er sie wieder zusammen. Ein vorwitziger Sonnenstrahl hatte ihn geblendet.....

So vermeidest du die Wiederholung "der Augen" und der Leser weiß woher die Sonne strahlt, der Duft der Lagune kommt und daß (der beneidenswerte) Lolo, jeden Morgen ohne Wecker wach wird.

Da ich Venedig liebe und mir beim Lesen deiner Geschichte genau vorstellen konnte, wo das Boot mit Lolo und Roberto langfährt, gefällt mir die Idee der Geschichte sehr gut.
Klar sollst du sie weiterschreiben! Du liebst doch Venedig ebenfalls und diese Geschichte kommt von Herzen.
ICH würde halt nur versuchen sie mehr auszuschmücken + Wiederholungen zu vermeiden. Aber das ist meine Meinung. Wie auch immer, viel Spaß beim weiterschreiben und ich würde gerne lesen, wie es weitergeht.

skorpioun ( gelöscht )
Beiträge:

12.08.2003 22:08
#4 RE: Lolo der kleine Gondoliere Antworten

ich finde, du solltest unbedingt weiter schreiben. die geschichte gefällt mir recht gut. allerdings würde ich, ziemlich am anfang, einen gewissen spannungsmoment (oder wie auch immer das heisst) einbauen, damit man es nicht erwarten kann, herauszufinden, wie es weitergeht. deine geschicht wirkt ein wenig langweilig, vielleicht zu alltäglich. erst gegen schluss fragt man sich, was den wohl der alte gondolere für eine überraschung für lolo hat.

ich würde die geschichte allerdings auf jeden fall weiterschreiben.

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