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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 558 mal aufgerufen
 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
schusann Offline



Beiträge: 10

01.09.2003 18:49
RE: Das lilapinkrosa Käferrestaurant Antworten

Das lilapinkrosa Käferrestaurant

Auf einer wunderschönen Blumenwiese hinter einem dichten Fichtenwald lebte einmal ein stattlicher Mistkäfermann mit Namen Hugo Müffelklotz. Sein Namen verdankte er seinem nicht ganz so tollen Geruch. Er konnte aber auch machen, was er wollte, er müffelte morgens nach dem Waschen, er müffelte immer noch nach einem kleinen Bad im Teich und er müffelte sogar noch nach einem kleinen Spritzer Rosenparfum. Die Käfer und Insekten, die auf der selben Blumenwiese lebten wie er machten meistens einen großen Bogen um Hugo und darüber war er sehr unglücklich. Hugo kannte aber auch niemanden, der genauso roch wie er.
Eines Morgens hatte er eine großartige Idee. Er wollte schon immer mal Koch in einem wunderschönen Restaurant werden. So beschloß er auf der Blumenwiese ein kleines entzückendes Käferrestaurant zu eröffnen mit dem hübschen Namen „Das lilapinkrosa Käferrestaurant“. Hugo Müffelklotz war stolz auf seine hervorragende Idee und überlegte nun, was er alles brauchte. In seiner Wohnung, die unter einem Blaubeerstrauch lag, gab es eine kleine Lichtung, umringt mit wunderschönen bunten Blumen. Er sammelte 6 kleine Pilze und stellte sie ordentlich auf die freie Fläche der hübschen Lichtung. Winzig kleine Kieselsteine dienten als Stühle. Auf die Pilztische stelle Hugo süße kleine Vasen, die er aus Grashalmen geflochten hatte. In die Vasen kamen liebliche lila, pink, rosa Blümchen, die wunderbar süßlich rochen. Dann pflückte Hugo große Blumen, die einen langen Stengel und große, breite Blütenblätter hatten und benutze diese als Sonnenschirme für seine Tische. Auch diese hatten die wunderschöne, lila, pink, rosa Färbung.
Nun war Hugos Käferrestaurant schon fast fertig. Alles sah großartig aus, es strahlte nur so in den schönsten lila, pink, rosa Farben.
Was jetzt noch fehlte war die Speisekarte, aber Hugo hatte viel Phantasie, er konnte herrliche Gerichte kochen. Natürlich war auch die Speisekarte aus einem lila, pink, rosa Blütenblatt. Es gab 4 Menüs zur Auswahl:
1. Butterblumensuppe mit frischen Gänseblümchenblättern
2. Gräserklößchen in Heidelbeerpudding
3. Überbackene Rosenblütenblätter mit gesüßten Nektarkügelchen
4. Fichtennadelquark in Moos gewickelt
Das hörte sich doch nicht schlecht an, oder ? Auf jeden Tisch in seinem fast perfekten kleinen Käferrestaurant legte er eine von diesen hübschen Speisekarten. Nun konnte es doch eigentlich losgehen, aber was sollte Hugo gegen seinen Geruch machen ? Es würde ja niemand in sein Käferrestaurant kommen, wenn es überall müffelte. Da hatte er eine glänzende Idee. Jeder Gast in seinem Restaurant bekam zur Begrüßung ein kleines Rosenblatt, welches man als Serviette benutzen konnte. Man steckte es sich in den Kragen und den ganzen Abend, während man im gemütlichen Käferrestaurant saß roch es wunderbar herrlich nach Rosenblüten.
Gleich am ersten Abend der Eröffnung kamen Frau Marienkäfer Schwarzpunkt, nebst Gatten, Fräulein Glühwürmchen Glanzmeier mit ihrer Tochter Glühfchen,
Herr Weberknecht Schlotterbein und Familie Schmetterling Flatterblatt.
Alle banden sich die herrlich duftenden Servietten um, die süß nach Rosen dufteten und nahmen an den Tischen Platz. Niemand konnte sich so recht entscheiden, was er essen sollte, es sah alles so lecker aus. Hugo hatte alle Hände voll zu tun.
Er rannte von Tisch eins zu Familie Schmetterling Flatterblatt mit dem Fichtennadelquark, lief dann schnell zu Tisch vier zu Herrn Weberknecht Schlotterbein, um ihm die Gräserklößchen zu servieren. Fräulein Glühwürmchen Glanzmeier an Tisch zwei bekam die überbackenen Rosenblütenblätter, ihre Tochter die gesüßten Nektarkügelchen und zu guter letzt an Tisch drei Frau Marienkäfer Schwarzpunkt nebst ihrem Gatten die Butterblumensuppe.
Niemandem fiel der Geruch von Hugo Müffelklotz auf, der sich ganz geschafft vom vielen Servieren an Tisch sechs gesetzt hatte, um auch ein wenig Butterblumensuppe zu essen. Alle sahen zufrieden und satt aus, als sie fertig gegessen hatten. Eigentlich könnte Hugo doch richtig glücklich sein, aber obwohl er so viel Arbeit mit seinem Käferrestaurant hatte und alle Gäste sehr zufrieden mit ihm waren, war er nach getaner Arbeit oft sehr traurig.
Eines Tages, als Hugo sein Restaurant schließen wollte, kam Frau Marienkäfer Schwarzpunkt zu ihm und fragte ihn, warum er so traurig sei. Da erzählte Hugo ihr, wie alleine er oft war, dass er niemanden kannte, der so müffelte wie er und dass es schade sei, dass er seine Freude an dem wunderschönen Käferrestaurant mit niemanden teilen konnte. Frau Marienkäfer Schwarzpunkt dachte eine Weile nach. Plötzlich faßte sie sich an den Kopf und sagte zu Hugo, dass sie vor kurzem in einer Teestube war, die gelbgrünschwarzes Teestübchen hieß.
Dieses Stübchen war auf der anderen Seite des Fichtenwaldes und gehörte einem wunderschönen Mistkäferfräulein namens Margarete Duftwolke.
Hugo konnte es kaum glauben und da er sowieso Feierabend hatte, lud er Frau Marienkäfer Schwarzpunkt auf einen Tee ein.
Das gelbgrünschwarze Teestübchen lag auf einem alten Maulwurfshügel inmitten einer hübschen Gänseblümchenwiese. Es hatte wie Hugos lilapinkrosanes Käferrestaurant sechs kleine Pilztische mit kleinen Kieselsteinchen als Stühle. Der einzige Unterschied lag an den duftenden Blumen, die grün und gelb waren und nicht wie in seinem Restaurant lila, pink und rosa. Frau Marienkäfer Schwarzpunkt und Hugo Müffelklotz nahmen gleich an Tisch eins Platz. Hugo las die Getränkekarte:
1. Grashalmtee mit süßen Himbeerspießchen
2. Honigwein mit Gänseblümchenpollen
3. Margeritenblütentee mit gelbem Dornenkandis
4. Schwarzer Johannisbeertee mit grünem Krümelgras
Genau wie in seinem Käferrestaurant vier Gerichte zur Auswahl standen, gab es hier vier Getränke zur Auswahl. Frau Marienkäfer Schwarzpunkt nahm den Grashalmtee mit süßen Himbeerspießchen aber Hugo konnte sich überhaupt nicht entscheiden. Er rief nach dem Mistkäferfräulein, der das Teestübchen gehörte. Plötzlich fiel dem Mistkäfermann die Getränkekarte aus der Hand, er starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das Mistkäferfräulein, was an seinen Tisch kam. Aber nicht nur er starrte, sondern auch Margarete Duftwolke fielen förmlich die Augen aus dem Kopf. So starrten sie sich sekundenlang an bis Frau Marienkäfer Schwarzpunkt heftig an Hugos Arm zog. Der zuckte erschrocken und wurde sehr verlegen. Das nutze die Marienkäferfrau aus, um die beiden einander vorzustellen. Hugo ließ sich den Namen Margarete Duftwolke auf der Zunge zergehen, auch das Mistkäferfräulein flüsterte leise den Namen Hugo Müffelklotz nach. Frau Schwarzpunkt erhob sich von ihrem Platz, denn sie wollte die beiden nicht stören, die so verliebt einander ansahen.
Hugo erzählte Margarete von seinem lilapinkrosa Käferrestaurant und Margarete erzählte Hugo von ihrem gelbgrünschwarzen Teestübchen. Beide hörten fasziniert dem anderen zu und bemerkten auf einmal den entzückend lieblichen Duft, der von dem anderen ausging. Hugo und Margarete waren beides Mistkäfer, also hatten sie auch denselben Duft.
Das war alles so wunderbar, Hugo gluckste vor Glück und Margarete hauchte vor Freude ein Küßchen auf Hugos Wange, der augenblicklich errötete. Da schoß der Mistkäfermann in die Höhe, er hatte eine glänzende Idee. Er fragte das Mistkäferfräulein, was sie davon halten würde, wenn sie sein Käferrestaurant und Ihr Teestübchen zusammenlegen würden ?? Das wäre doch einfach wunderbar. Margarete Duftwolke war sehr angetan von Hugos Idee und sie schmiedeten sofort Zukunftspläne. Frau Marienkäfer Schwarzpunkt wurde eingeweiht, die dann auf direktem Wege hinaus flog, um es all ihren Freunden und Bekannten zu erzählen.
Am nächsten Tag zog Margarete mit Sack und Pack auf Hugos Blumenwiese, genau neben seinem Käferrestaurant. Jetzt hatten sie zusammen ein richtig großes Teestubenrestaurant, was jetzt nicht nur in den Farben lila, pink und rosa leuchtete, sondern nun auch in den Farben gelb, grün und schwarz. Nun konnten sie ihr Restaurant ja nicht ihr lilapinkrosagelbgrünschwarzes Teestubenrestaurant nennen, sondern sie nannten es „Zum bunten Teestubenrestaurant“. Am selben Abend war das Restaurant zum Bersten voll. Es gab Butterblumensuppe mit Honigwein, Gräserklößchen mit Margeritenblütentee, überbackene Rosenblütenblätter mit Grashalmtee und Fichtelnadelquark mit schwarzem Johannisbeertee.
Hugo und Margarete standen Hand in Hand zufrieden in ihrem Restaurant und sahen ihren Gästen beim Essen zu. Da schaute der Mistkäfermann seinem Mistkäferfräulein tief in die Augen und machte ihr leise einen Heiratsantrag. Margarete hüpfte Ja sagend und vor Freude weinend auf und ab und alle Gäste blickten verwundert auf sie. Hugo schrie auf und rief sein Glück ins Restaurant hinein. Alle Käfer im Restaurant freuten sich mit ihnen, die ganze Nacht wurde mit leckerem Essen und köstlichem Tee gefeiert.
So lebten der stattliche Mistkäfermann Hugo Müffelklotz und das Mistkäferfräulein Margarete Duftwolke glücklich und zufrieden neben ihrem entzückenden „Zum bunten Teestubenrestaurant.“

Lita2 ( gelöscht )
Beiträge:

05.09.2003 16:42
#2 RE: Das lilapinkrosa Käferrestaurant Antworten

Hi Sanne,

Statt "Fichtelnadelquark in Moos gewickelt", hätte ich bei dem Menü eher "Moos gefüllt mit Fichtelnadelquark" geschrieben, ansonsten gefällt mir die Geschichte sehr gut.
Niedlich und trotzdem lehrreich.
Hätte in jedes Märchenbuch gepasst.

Gast ( gelöscht )
Beiträge:

05.09.2003 20:09
#3 RE: Das lilapinkrosa Käferrestaurant Antworten

danke sehr ))

Lita2 Offline



Beiträge: 3

28.09.2003 19:55
#4 RE: Das lilapinkrosa Käferrestaurant Antworten

Ich wollte nur noch mal sagen: süüüüüüüüüß

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