Ich hab da mal 'ne Frage: wann fängt man ein neues kapitel an, wenn man gerade an einem Buch schreibt? immer dann, wenn etwas anderes geschieht, ein "szenenwechsel" einsetzt? oder ist das egal? oder brauch man das buch überhaupt nich in einzelne kapitel zu unterteilen?
Wie ist das nun mit den Kapiteln? Braucht man überhaupt welche? Wenn Du nicht weißt, wie Du es anstellen sollst, dann greife Dir ein Buch aus dem Regal und siehe rein. Mit den Kapiteln gehen Autoren ganz verschieden um. Manche brauchen unbedingt eine Überschrift, andere wiederum nummerieren sie durch. Ich mache zwischen den einzelnen ein Sternchen (*), damit ich sie leichter wieder finde. Wann brauche ich aber nun Kapitel? In meinem derzeitigen Roman (mein 6.) Stelle ich am Anfang des Buches die Helden vor, die Guten und Bösen bzw. den Protagonisten und Antagonisten. Ich beginne also zu schreiben über einen Mann, der sein Anwaltsbüro verlässt (der Leser erfährt etwas über sein tun) dass er gerade Geburtstag (der Leser erfährt sein Alter) hat und seine Frau (er ist also verheiratet) richtet eine Party aus, auf den auch seine beiden erwachsenen Kinder sind (er hat also Familie). Und irgendwann habe ich dem Leser nun genug Wissen auf den Weg mit gegeben. Hier endet das erste Kapitel. Dann wird eine junge Frau vorgestellt, auf ähnliche Weise und wenn ich damit fertig bin endet wieder ein Kapitel. Beide Kapitel gehen über viele Seiten (sind ja auch eine Menge Informationen, die der Leser benötigt.) Und so reihe ich ein Kapitel an das andere, bis ich die Buchstaben -E-N-D-E- eintippe. Ich hoffe ich konnte Dir helfen. Du kannst mich auch direkt anmailen, wenn ich noch weiter helfen kann. Peter
Also ich handhabe das mit den Kapiteln folgender Maßen: Ich gebe jeder Figur im Roman eigene Kapitel. Das heißt: ein Kapitel über den Troll Lumm, eins über die Tarnbiene Susu, eins über Tara,die graue Hexe, eins über die Hauptfigur, den Jungen Jan etc. Alle Kapitel sind kleine Geschichten für sich, die aber auf den gemeinsamen Höhepunkt "hinarbeiten", der dann in einem Kapitel gipfelt, in dem sich alle Figuren tummeln. Natürlich hat Jan als Hauptfigur mehr "Kapitelrechte", als z.B. Susu, d.h. taucht häufiger auf, schließlich ist er ja der Held. Ich sehe ebenfalls zu, daß die einzelnen Kapitel so enden, daß der Leser am liebsten die nächste Figur überspringen würden, um zu wissen, wie es mit der gerade gelesenen weitergeht, was im Übrigen durchaus möglich ist. Wer also erstmal wissen will was mit Jan geschieht, kann seine Geschichte zuerst lesen, ihm werden dadurch keine wichtigen Informationen entgehen, höchstens spannende und interessante Details. Deshalb ist es für mich auch wichtig, die anderen Figuren so interessant, bösartig oder liebenswert zu machen daß auch sie zu ihrem "Recht" des Gelesenwerdens kommen. Es scheint mir geglückt zu sein, denn bei allen Lesern die sich mit mir in Verbindung gesetzt haben, ist die Tarnbiene Susu der absolute Liebling. Ich mußte ihr deshalb im 2. Band mehr "Rolle" geben. Ich hoffe Dir damit geholfen zu haben. Ein schönes Wochenend Euch allen.