Kann mir jemand helfen. ich muss eine trauerrede schreiben. geht das in etwa so? weis gar nicht worauf ich ahcten muss. ist für deutsch! DANKE!
Liebe Trauergäste,
wir haben uns heute hier versammelt, um Hilda auf dem letzten Schritt ihres langen Lebens die Hand zur Unterstützung zu reichen. Ein Schritt ins Ungewisse, doch die Hoffnung begleitet ihr und unsere Herzen. Lasst uns ihr Leben mit allen Höhen und Tiefen noch einmal in unsere Erinnerung rufen. Als sie vor fast 100 Jahren, genau am 3.7.1907 das Licht der Welt erblickte, sahen ihre Eltern und ihre 4 Geschwister stolz auf sie herab. Trotz eines entbehrungsreichen Lebens, wuchs Hilda zu einem fröhlichen und aufgeschlossenen jungen Mädchen heran. Wie damals üblich, besuchte sie 8 Jahre die Volksschule in Geschwenda. Der erste große Schicksalsschlag ereignete sich mit dem Beginn des ersten Weltkrieges. In diesen Jahren verlor sie ihren Bruder Willi und viele Schulkameraden. Als der zweite Weltkrieg begann, schaute sie voller Angst in die Zukunft. Mit dem Tod ihrer Mutter und ihren 3 Geschwistern forderte auch der zweite Weltkrieg seinen Tribut. Um mit diesen großen Verlust zu Recht zukommen, suchte sie in ihrer Arbeit als Porzellanformer Halt. Mit 63 Jahren schied sie aus dem Berufsleben und pflegte ihren Vater. Doch selbst zu dieser Zeit war sie noch ein aktiver Mensch. Bei gutem Wetter war sie stets in der Natur zu finden und bei schlechten Wetter bei Freunden zum Kaffeekränzchen. Eine erneute Wende in ihrem Leben kam, als sie 1982 einen Schlaganfall erlitt. Seit diesem Jahr war sie bettlägig und doch lebte sie noch 19einhalb Jahre. Erst am 24.12.2001 wurde sie dann von ihren Schmerzen erlöst. Schmerzen die ihr Leben nach dem Schlaganfall gekennzeichnet haben. Ich weis, es ist nicht leicht diesen Tod zu akzeptieren, doch vielleicht ist er ein Akt der Gerechtigkeit Gottes, sie von ihren Schmerzen zu erlösen. Die Tränen die fließen, symbolisieren die Trauer die unsere Herzen ergriffen hat. Doch wir müssen stark sein, wie sie es ein Leben lang war und müssen unser Leben weiterleben. Sie hätte es so gewollt. Nur die Hoffnung verbleibt uns, dass sie da wo sie jetzt ist, ein neues und glückliches Leben ohne Schmerzen zu finden vermag. Lasset uns nun gemeinsam aufstehen und eine Minute der Toten gedenken.
doch schon, aber ich will nicht zum 20. mal eine geburtstagsrede halten. sollte ich noch ein zitat anfügen? soll auch nur etwa 3-5 minuten gehen die rede!
ich finde nicht das an gräbern gelacht werden sollte. stell dir vor du verlierst deine eltern und der redner fängt mit lstigen geschichten an. ich glaube nicht, dass du das komisch findest würdest. vielleicht wenn man es mit abstand betrachtet, aber doch nicht, wenn es ein angehöriger ist, oder?
Es gibt so unendlich viele Rituale, um mit dem Tod umzugehen.
Nun in Indien trägt man den Toten zu Ehren weiße Kleidung. Es gibt Völker, da werden die Toten nach einigen Jahren wieder ausgegraben. Dann werden die Knochen gereinigt und erneut bestattet. Die Ganze Familie sitzt dabei und feiert. In Deutschland wird wenig gelacht am Grab. Dafür löst sich die Spannung aber danach, wenn das "Fell" versoffen wird. Das Leben geht weiter, auch wenn das Ende für einen von uns gekommen ist. Ich würde nicht mögen, wenn ich mit meinem Abgang irgendwann mal jemanden das Herz breche. Das Leben ist dafür zu kostbar und einmalig.
Insoweit teile ich Stellas Meinung. Es darf gelacht werden, wenn der Tote ein fröhlicher Mensch war.
Also, sorry, aber ich finde auch, daß Du aus dem Leben der Toten ein "Jammertal" gemacht hast. Wenn es schon eine Grabrede über einen leidgeprüften Menschen sein soll, dann vielleicht über seine positive, fröhliche Art? Darüber daß er das Leben der anderen durch seinen Witz, Humor und sein sonniges Gemüt bereichert hat. Und da kannst Du dann auch ruhig eine kleine Anekdote zum Lächeln einbauen. Geweint wird auf Beerdigungen genug, aber "schöner" weint es sich mit einem Lächeln! Und das sage ich Dir aus eigener Erfahrung! Viel Erfolg,
Ich hab sie nochmal umgeschrieben, weil ich doch zu der einsicht gelangt bin, dass die rede langweilig ist und so wenig von dem aussagt was mich bewegt. danke, dass ihr mir die augen geöffnet habt! :-)
Liebe Trauergäste,
wir haben uns heute hier versammelt, um Clara auf dem letzten Schritt ihres langen Lebens, die Hand zur Unterstützung zu reichen. Ein Schritt ins Ungewisse, doch die Hoffnung begleitet ihr und unsere Herzen. Ich möchte nicht über ihr Leben sprechen, denn ab heute begegnet uns ihr Leben nur noch in Daten. Lieber möchte ich besondere Charaktereigenschaften hervorheben, damit wir sie immer in guter Erinnerung behalten.
Du warst wie ein Stern in der dunklen Nacht. Die Liebe und Geborgenheit die du uns gabst, haben wie eine tägliche Mahlzeit gewirkt. Genährt von der Sicherheit und dem Schutz den du uns vermittelt hast. Nun ist die Nacht dunkel.
Du hast den Boden auf dem wir standen verkörpert. Mit viel Kraft und Mut hast du dein Leben gemeistert. Hast uns gezeigt, wie man Probleme löst und Lösungen findet. Zu jeder Zeit warst du für uns alle da. Ein Haus in das wir immer zurückkehren konnten, egal welch großer Sturm um uns wütete. Nun fallen wir ins Ungewisse.
Du warst wie die Sonne im Regen. Wenn es uns schlecht ging, hast du mit uns gemeinsam die Schatten vertrieben. Hast mit uns das Glück des Lebens gesucht und uns deine Unterstützung in jeder Lebenslage zugesichert. Nun sind die Wolken über uns gezogen.
Du hast das Feuer in unseren Herzen entfacht. Hast uns gelehrt die Welt mit anderen Augen zu sehen. Mit den Augen eines Kindes. Neugierig der Welt zu begegnen und an das Gute im Menschen zu glauben. Du hast uns gezeigt, wie kostbar das Wort Freiheit ist und was es bedeutet nach ihr zu leben. Nun ist das Feuer erloschen.
Nun möchte ich noch zu einem Zitat kommen, welches noch einmal die Einzigartigkeit jedes Lebewesens unterstreicht.
Niemand hat deine Fingerabdrücke. Niemand hat deine Stimme. Niemand hat deine Geschichte. Niemand denkt und fühlt wie du. Niemand kann schönere Träume bewirken als du. Niemand ist wie du. Niemand, weil du einmalig bist.
Ich weis, es ist nicht leicht diesen Tod zu akzeptieren, doch vielleicht ist er ein Akt der Gerechtigkeit Gottes, sie von ihren Schmerzen zu erlösen. Die Tränen die fließen, symbolisieren die Trauer die unsere Herzen ergriffen hat. Doch wir müssen stark sein, stark - wie sie es ein Leben lang war und müssen unser Leben weiterleben. Uns verbleibt auch noch die Hoffnung, dass sie da wo sie jetzt ist, ein neues und glückliches Leben ohne Schmerzen zu finden vermag. Deswegen lasset uns nun gemeinsam aufstehen und eine Minute der Toten gedenken.
Die oben angeführte Grabrede hat für mich zuviel von einem Lebenslauf, der mit ein paar dramatisierenden Effekten versehen ist. Eine Grabrede muß nicht unbedingt religiös sein, sollte aber auf jeden Fall von Poesie getragen werden.
Das bloße Aneinanderreihen von Lebensstationen wirkt ermüdend; dies ist eine der Reden, die die Trauergemeinde auf die Uhr schauen lässt: "Gibts bald was zum Essen?"
Wenn ein Mensch stirbt, erinnert man sich wohl am besten an sein Wesen. An den Charakter.
Eine Grabrede sollte nicht in die Hände eines Mittermeier oder Ingolf Lück gelegt werden. Gerade bei einem Begräbnis geht es um die Erhaltung der Würde eines Menschen. Was allerdings erlaubt ist, ist zartes Schmunzeln. Wenn in der Grabrede auf Wesenszüge hingewiesen wird und diese mit einem oder zwei Beispielen illustriert werden...
Keinesfalls sollte eine Grabrede die Trauergemeinde in einem Tal der Tränen ersäufen. Niemand weint gerne und wenn man zum weinen gedrängt wird (Eben durch rethorische Effekthascherei), empfindet man im schlimmsten Fall nicht nur gegenüber dem Sprecher ein gewisses Unbehagen, sondern auch gegenüber der betrauerten Person.
ich fand eigentlich schon, dass die zweite rede besser meine gefühle ausdrückt. es ist wie ein neuer kleiner abschied, obwohl es schon einige zeit her ist. da meine klasse meine oma ja gar nicht kennt, glaube ich, dass der lebenslauf ziemlich unwichtig ist. oder nicht?
danke, für eure tipps und eure stellungnahmen coline
die zweite version finde ich wirklich schon besser. aber ich muss peter recht geben, kein tal der tränen veranstalten. aber vielleicht sagst du uns mal, vor welchen leuten du diese kurze ansprache halten willst, dann kann man besser tipps geben.
Ich habe meine Kritik auf den ersten Text bezogen. Warum mein Text dann unter Deiner zweiten Version gelandet ist, ist mir schleierhaft.
Die berührenste Grabrede habe ich gehört, als mein Bruder eingesegnet wurde. Ich war damals vierzehn Jahre alt; er hatte sich als Siebzehnjähriger das Leben genommen. Der Pater, der die Einsegung vornahm, war auch der Taufpfarrer, der meinen Bruder getauft hatte. Das heißt, er kannte ihn sozusagen von Geburt an.
Und der Pater hat nicht zur Gemeinde gesprochen, sondern nur mit meinem Bruder. Das war zutiefst bewegend und aufrichtig, aber auch kein Tal der Tränen. Es war ein besinnlicher und schöner Moment. Das zu beurteilen gelingt mir erst jetzt. Als ich damals neben meiner Mutter saß und den blumengeschmückten Sarg vor mir hatte, konnte ich seine Worte nicht wirklich analysieren, weil ich nicht aufhören konnte zu weinen.