es brennt mir schon des längeren eine Frage auf dem Herzen. Wenn an einem Verlag ein Manuskript eingeschickt wird, wie kann man sich sicher sein, dass es nicht Zweckentfremdet wird. Dass dieser Verlag es nicht unter dem Namen eines Bestseller Autoren publiziert? Hat man dagegen irgendeine Absicherung?
Hallo Mad King, was ist heute schon sicher? Gegen einen Missbrauch eines Skriptes steht einzig, dass der Verlag alles verliert, wenn er solch einen Gedanken verfolgen und dabei erwischt würde. Ihne Vertrauen geht in der Literatur gar nichts.
Dennoch, Du kannst Dich absichern, in dem Du Dein Skript bei einem Notar hinterlegst. Das kostet nicht viel. Dann hast Du zumindest einen Zeugen, der bestätigen kann, an dem und dem Tag dein Skript mit dem und dem Inhalt bekommen zu haben.
Gegen solche "Übergriffe" spricht auch folgendes: Wenn ein Buch so gut ist, dass man es nicht nur drucken, sondern auch als Arbeit eines anderen ausgeben will, muß man doch damit rechnen, dass von dort, wo das stibitzte Script herkommt, noch mehr herkommen kann. Da baue ich doch lieber einen neuen Autoren auf, der mich nicht soviel kostet. Abgesehen davon glaube ich, dass Bestsellerautoren am Stil erkennbar sind. Die Arbeit von jemand als die Arbeit eines anderen ausgeben klappt in der Regel nur einmal. Und damit sollen sich Verlagshäuser die Chance verbauen, ein Talent zu fördern und sich mit Ruhm zu bedecken? Alle paar Wochen liest man doch von einem Nobody, der vom Verlag XXX entdeckt und gefördert wurde und dessen ultracooler Erstling nun in den Buchhandlungen erschienen ist...
Nene, an so hanebüchenen Diebstahl ist in der Verlagswelt wohl nicht zu denken.
Danke für die Antworten. Wie stellt man das am Besten an, wenn jemand sein Buch selber verlegen bzw. publizieren möchte. Angenommen es steht ein gewisser Betrag für die Herausgabe und Werbung zur Verfügung, wie realisiert man so etwas? Verlage kassieren ja einen enormen Betrag von jedem vekauften Buch und es bleibt nur ein minimaler Prozentsatz für den Autoren. Ist es da nicht ratsam, etwas eigeninitiative in sein Buch für Werbung und Druck aufzubringen?
Es stimmt, dass man nur eine relativ geringe "Gewinnbeteiligung" einstreicht, wenn man sein Manuskript durch einen "regulären" Verlag veröffentlichen lässt. Und großartig Werbung machen nur wenige Verlage für (bislang) unbekannte Autoren - vielleicht eher die kleineren als die großen, die viele "großen Namen" "veröffentlichen"...
Trotzdem würde ich persönlich vom eigenständigen Verlegen eher die Finger lassen: So gering die Chancen auch immer sind, von einem Verlag genommen zu werden, hat man als unbekannter Autor die Sicherheit, dass das verlegte Manuskript wirklich etwas taugt. Schließlich nehmen Verlage ja nur solche Manuskripte, bei denen sie Hoffnung auf Umsatz haben -- und der kommt bei "namenlosen Autoren" vor allem durch Thema und Qualität zustande! Kurzum: Neben dir ist noch jemand anderes interessiert, dass dein Manuskript gut "rüberkommt"...
Aber mal eine Frage: Du scheinst dir mit deinem Manuskript sehr "siegessicher" zu sein. Woran schreibst du eigentlich?
danke für die Antwort. Ich schreibe an einem Drama. Mehr möchte ich nicht verraten. Aber warum kann oder sollte man ein Buch nicht selber veröffentlichen? Was machen Verlage, was man als unbekannter Autor nicht auch selber machen könnte?
bzgl. deinem drama...probiere es doch bei einer zeitung unterzubringen. möglicherweise kommst du zwar auf diesem weg auch nicht gerade sofort ans große geld....aber du wirst bekannt...u.U. gerade so kleinere tageszeitungen drucken doch immer wieder geschichten von hobby-autoren. ich lese diese beiträge immer sehr gerne. das geht bestimmt anderen lesern genauso.
Verlage haben hinsichtlich Veröffentlichungen natürlich eine gewisse Routine, die dem "Selbstverleger" fehlt. Inwiefern natürlich dessen Ehrgeiz (der natürlich meist höher ist als der seines Verlegers) dieses "Definzit" "wettmachen" kann, sei dahingestellt...
Ob man aber sein Manuskript selbst verlegt oder durch einen Verlag veröffentlichen lässt: das Risiko, als (bis dato) unbekannter Autor mit einem Buch zu scheitern, ist sehr hoch!
Generell gilt: Lässt man sein Manuskript von einem Verlag veröffentlichen - und so einfach ist es auch nicht, genommen zu werden -, fällt der Gewinn im unwahrscheinlicheren Fall nicht so hoch aus wie beim Selbstverlag; im (wahrscheinlicheren) Fall des Scheiterns hat man jedoch keine Kosten "am Hals". (Dabei gilt natürlich: Die Frage, ob man scheitert oder nicht, hängt weniger von Qualität als von Popularität ab!)
Natürlich gibt es noch einen Unterschied zwischen Veröffentlichung über einen Verlag und Selbstverlag.
In den Selbstverlag mußt Du Geld investieren. Startkapital, dass nicht jeder Autor so ohne weiteres aufbringen kann. Oder will.
Irgendwann einmal schien es besonders erstrebenswert gewesen zu sein, von einem Verlag publiziert zu werden. Das bedeutete neben der genugtuung, ein Buch geschrieben zu haben auch die Genugtuung, erwiesenermaßen ausgewählt worden zu sein. Selbstverlag kann jeder betreiben, der genug Kohle hat.
Es mag sein, dass man über die Publikation bei einem seriösen Verlag nicht zu viel Geld kommt. Das gelingt auch maximal einem halben Prozent.
Das heißt aber noch lange nicht, dass man Geld investieren soll, um seine Arbeit veröffentlicht zu sehen...
Abgesehen davon mußt Du Dich beim Selbstverlag um solche Sachen wie ISBN Nummer, Vermarktung, Werbung usw kümmern. Wann willst Du denn da noch Zeit zu schreiben haben?
Hi "MAD" ich weiß nicht ob es Dir hilft, aber ich habe auf der Suche nach einem interessanten Wettbewerb, bei uschtrin.de eine Ausschreibung gefunden, die vom burger-verlag ist. Unter www.burger-verlag.de findest Du sie. Es geht aber weniger um die Ausschreibung, als darum, dass Herr Burger ein "Selbstverleger" ist. Vielleicht kann er Dir ja Tips geben? Einen schönen Abend Euch allen,
Es dauert alles ein wenig länger, wenn man ein Buch selber vermarkten will. Vor allem wer an eine bundesweite,oder gar internationale Vermarktung denkt, muß sich ins Zeug legen. Ich denke mal, dass der fehlende Bekanntheitsgrad des eigenen Namens dadurch etwas ausgeglichen werden kann. Nur, wer das selber angeht sollte sich darüber im klaren sein einen klippenreichen Weg anzugehen. Ich z.B. habe es inzwischen bis zur ersten Lesung in Lübeck - Travemünde geschafft und bekomme sogar von mehreren regionalen Werbeträgern Unterstützung. Doch wie gesagt im Selbstlauf passiert da gar nichts.
Übrigens habe ich in Bibliotheken, in denen ich selber vorstellig geworden bin mein Buch jedesmal untergebracht. Sei es in Kiel, Bad Schwartau oder Lübeck und Bestellungen, u.a. aus Bayern und Sachsen sind ebenfalls schon eingegangen.
Katrin
[f1][ Editiert von karona am: 04.02.2004 0:41 ][/f][f1][ Editiert von karona am: 04.02.2004 9:29 ][/f]