Hallo Leute, möchte hier mal etwas zur Diskussion stellen, was ich bereits privat mit einigen von uns diskutiert habe. Es gibt da jemand, der der Meinung war es hier offen zu diskutieren, um zu erfahren, was andere davon halten. Bei entsprechender Resonanz könnte wir diese Seite daraufhin erweitern. Es geht darum, hier einen neuen Menüpunkt einzustellen, in dem Rezensionen (Buchbesprechungen) veröffentlicht werden. Der eine oder andere wird vielleicht schon eine Rezension seines oder seiner Werke haben (so wie ich). Wenn nicht, könnten wir unsere Werke gegenseitig rezensieren. Was haltet ihr davon? Wer da noch keine Erfahrung damit hat, kann sich im nachfolgendem Beispiel mal ein Bild davon machen, wie so eine Buchbesprechung aussehen könnte. Es handelt sich um die Besprechung meines Erstlings, wie sie auch bei Amazon zu finden ist. Natürlich kann sie auch viel kürzer sein und ganz anders aussehen. Aber urteilt selbst. Rezension „Das Schicksal wollte es anders" Zum Inhalt: Michael Schade, ein junger Mann, lebt mit seiner Mutter allein in der DDR. Von seinem Vater, den er nicht kannte, erbt er ein Haus in der Bundesrepublik. Die Behörden lassen ihn zur Klärung seiner Erbschaftsangelegenheit in die BRD reisen. Zurückgekommen beginnt er akribisch seine Flucht in den Westen vorzubereiten. Er ist ausgezogen um sein Glück zu machen, kommt sich aber vor, als wäre er ausgezogen um das fürchten zu lernen. Erzählt wird die Geschichte seiner Einbürgerung, von den Problemen, die er sich stellen und von den schweren Schicksalsschlägen, die er immer wieder erdulden muss. Eine facettenreiche Geschichte, ein dramatischer Schicksalsroman, bei dem auch die Liebe nicht zu kurz kommt.
Um es gleich vorwegzunehmen, das Versprechen, was der Autor dem Leser mit dem letzten Satz gibt, wird eingehalten. Ich habe selten einen Roman gelesen, der mit so viel Gefühl und Sinneseindrücken geschrieben wurde. Parallel dazu bekommt man noch einen Einblick in das Leben der DDR, zwei Jahre vor der Wende. Dies dürfte nicht nur für den Altbundesbürger, sondern auch für die jungen Leute von heute interessant sein, denn die Ereignisse seiner Zeit geben dem Leser eine lebendige Referenz der Dinge. Die Prämisse ist bei diesem Buch ganz klar umrissen: ergib dich nie deinem Schicksal. Der Autor zeigt, wie gnadenlos das Schicksal zuschlagen kann. Dem Held der Geschichte bleibt nichts erspart und das Schicksal weiß immer noch einen oben drauf zu setzen. Aber der Held wäre kein Held, wenn er nicht dagegen kämpfen würde. Da heißt es nicht umsonst: Er ist ausgezogen um sein Glück zu machen, kommt sich aber vor, als wäre er ausgezogen um das fürchten zu lernen. Hinzu kommt die Unverständlichkeit und Ablehnung mancher Wessis dem Helden gegenüber und das nur, weil er ihrer Meinung nach auf der falschen Seite der Grenze geboren wurde. Gekonnt hält der Autor dem Leser den Spiegel vor die Nase und so manch einer wird sich in einem der zahlreichen Charaktere wieder erkennen. Nicht umsonst schreibt er: Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen waren nicht beabsichtigt, aber es wird nicht zu vermeiden sein, dass der eine oder andere glaubt, sich wieder zu erkennen. Ich habe selten so intensiv mit dem Helden gelacht, mich gefreut, gelitten oder geweint. Der Autor hat es drauf, das Buch interessant sein zu lassen, er lässt den Leser schmunzeln, dann wieder traurig sein und das in einer Art, die einfach schön ist. Seine Schreibweise ist flüssig. Hätte meine Zeit gereicht, ich hätte das Buch an einem Stück gelesen (und das bei immerhin 400 Seiten). Gnadenlos räumt der Autor mit Vorurteilen auf und klärt dem Leser in seinem Buch, über die Missstände der ehemaligen DDR auf. Versäumt aber auch nicht, darzulegen, dass die BRD nicht als goldenes Gegenstück zu sehen ist. Dieses Buch möchte ich jeden empfehlen, der eine Lektüre sucht, die informativ, spannend und zugleich aufklärend ist. Ganz besonders möchte ich es jenen ans Herz legen, die in ihren Köpfen immer noch jene berühmte Mauer haben. Wer dies Buch gelesen hat, wird schlauer sein, ihn wird ein Licht aufgehen und er wird vieles leichter und besser verstehen, was er sonst nur vom Hörensagen her kennt. Bernd Koch
ich finde die Idee sehr gut, denn hier kann vielen, vom Anfänger in Sachen Schreiben bis zu gestandenen Profis, aufs "Maul" geschaut werden, wenn sie Ihre Feedbacks abgeben.
In welcher Form könnte denn Dein Vorschlag am besten realisiert werden? Meine Biografie, beginnend kurz vor der Gündung der DDR bis ins Hier und Heute, würde ich gerne einmal den Forumsmitgliedern vorstellen. Auch wenn die Geschichte eine ganz andere ist, als die von Dir hier eingestellte Rezension beinhaltet, könnte gerade die unterschiedliche Sichtweise auf die DDR für viele interessant sein. Ich habe nämlich nicht geschrieben, dass dort alles Mist gewesen ist, sondern versucht mir eine reale Sichtweise, auf gelebte Vergangenheit, zu erhalten.
Katrin
[f1][ Editiert von karona am: 26.02.2004 11:34 ][/f]
Hallo Katrin, mir geht es wie Dir, ich gehöre auch zu den Leuten, die der Meinung sind, dass nicht alles Mist war, was es in der DDR so gab. Weine dem Staat aber auch keine Träne nach. Du fragst, wie der Vorschlag am besten realisiert werden kann. Ich stelle mir das so vor: Schreiberling generiert einen neuen Menüpunkt, in dem Rezensionen eingestellt werden können. Wohl dem, der bereits welche vorzuweisen hat. Wer keine hat, sollte sich jemand suchen, der sich zutraut, eine solche zu schreiben, man kennt doch seine (wenn auch nicht alle) Leser und braucht da nur mal zu fragen. Da es sicherlich auch jemand geben wird, der sich damit noch nicht auskennt, habe ich ein Beispiel an Hand meines Erstlings eingestellt. Es ist aber nur ein Beispiel. Vielleicht könnte man dem Verfasser auch dazu überreden eine Bewertung abzugeben, wie etwa Punkte, Zensuren oder Sterne auf eine Skala von eins bis fünf. Daher dieser Aufruf. Andere sollten sich beteiligen. Nur zu.
ZitatSchreiberling generiert einen neuen Menüpunkt, in dem Rezensionen eingestellt werden können.
Nichts leichter als das. Da mich mein Job mal wieder ziemlich streßt, habe ich auch gleich Katrin und Dich zu Moderatoren ernannt. Erfreulicherweise hatten hier allerdings die Moderatoren herzlich wenig zu tun. *freu*
Nun liegt es an allen AutorInnen und Lesern den neuen Forumsbereich mit Leben zu erfüllen. Viel Spaß und viele Grüße Jürgen
Jetzt haben wir einen neuen Menüpunkt für die Rezensionen und keiner stellt dort etwas ein. Leute, ich kann mir echt nicht vorstellen, dass niemand von Euch eine Rezension vorzuweisen hat. Ich habe für alle meine Bücher, die erschienen sind, solche Besprechungen. Soll ich denn nur allein dadrin stehen?
Zum Thread Rezensionen stellt sich mir eine Frage. Ich glaube nämlich, dass Ihr, Schreiberling und Du Peter, eine unterschiedliche Sichtweise habt. Sollen nun Bücher die einst gelesen und für gut befunden rezensiert werden, oder Rezensionen, die man für seine eigenen Bücher (in meinem Fall sowieso nur eins), bekommen hat, eingestellt werden?
Warum stellt sich Dir diese Frage? In beiden Fällen sind es Rezensionen, die hier eingestellt werden können. Wozu ist denn eine Buchbesprechung gut? Sie dient anderen Lesern als Entscheidungshilfe. Ich könnte jetzt und hier einen Rezension über „Nana" von Zola abhalten. Andere, die das lesen, könnten sich sagen: gut, dann werde ich endlich mal „Nana" besorgen und sehn, ob der Typ Recht hat, er hat mich neugierig gemacht und „Nana" wollte ich immer schon mal lesen. Wenn wir (bei Dir ist es ein Buch, bei mir sind es fünf) für unsere Bücher Rezensionen haben, dann können wir sie hier einstellen, so wie jeder andere auch. Vielleicht liest es ja jemand, der uns dann anmailt und sagt: bitte schicke mir das Buch. Das ist der Sinn einer Rezension. Rezension ist wie Werbung, sie soll neugierig machen und bewerkstelligen, dass der Konsument (in unseren Fall der Leser) mehr wissen möchte. Wie kann er an dieses Mehrwissen rankommen? Ganz einfach, in dem er das Buch, welches rezensiert wurde, kauft. Was nütz mir als potentieller Kunde ein Titel und ein Name, z.B. „Imperium" von J. Archer. Das sagt mir gar nichts. Wenn ich an den Klappentext kommen kann, bin ich schon etwas (ein klein bisschen) schlauer. Wenn ich aber eine Rezension von - sagen wir - einer A4 Seite lesen kann, dann bin ich bedeutend schlauer, denn dann weiß ich eine Menge mehr. Eine Rezension beinhaltet nicht nur positive Kritik. Es kann auch heißen: ...mein Fazit: wenig empfehlenswert! Damit weiß der potentielle Leser, dass er sich das Geld für das Buch sparen kann (wenn er denn dieser Feststellung Glauben schenken will).
Hallo Katrin, also ich finde es sehr spannend, wie sich hier langsam ein Leben im Forum entwickelt. Ob nun jemand für sein Buch, oder für ein anderes Buch Werbung macht, ist für mich nebensächlich. Rezensionen sind für mich etwas wie Zusammenfassungen, eine Kurzbeschreibung des Gelesenen, ohne das Ende vorweg zu nehmen. Manch ein Leser kauft nach einer Rezension ein Buch. Viele Menschen orientieren sich danach, was andere Menschen sagen.
Deshalb gibt es mittlerweile zu fast allem "Rezensionen", ob nun über Autos, oder auch Filme. Ich selbst gehe zumeist gern in Filme die vorher von den Rezensenten so richtig verrissen wurden. Dadurch habe ich so manchen sehenswerten Film gefunden.
Das heißt jedoch nicht, dass ich Rezensionen für Quatsch halte. Im Gegenteil, sie sind wichtig. So bleibt ein Buch im Gespräch und verstaubt nicht in den hintersten Ecken eines Regales.
Mag jeder hier im Forum den Bereich Rezensionen nutzen, um sein oder eben auch ein anderes Buch vorzustellen, in dem er einem Leser das Wort übergibt, oder aber selber als Leser das Wort führt.