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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 347 mal aufgerufen
 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
JonBonDon Offline



Beiträge: 1

26.05.2004 11:26
RE: Liebes Roman Antworten

Hi leute

nach langem suchen habe ich endlich ein gescheites ramanforum gefunden. nämlich das eurige. zeit nunmehr über zwei monaten bin ich mit dem schreiben eines romanes beschäftig. es ist wie schon gesagt ein liebes roman und soll mir selbst helfen mit einigen sachen in meinen leben klar zu kommen. deswegen handelt dieser roman sozusagen von mir und von meinem eigenen leben. zumindest die zeitspanne von einem jahr handelt davon. also ist es nach einer wahren begebenheit. mittlerweile bin ich bei ca 100 seiten angekommen und möchte euch erst einmal den PROLOG vorstellen. gebt mir bitte euere kritiken und anregungen dazu. schon mal vielen dank im vorraus.

so jetzt gehts los und viel spass beim lesen.


Prolog


September 2004:

Es ist Abend und die Sonne beginnt langsam unter zu gehen als ich das Fenster meiner kleinen zwei Zimmer Altbauwohnung öffne. Warme Spätsommerluft strömt in den ohnehin schon kleinen und stickigen Wohnraum. Mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache zünde ich mir eine Zigarette an und lehne mich auf den Fenstersims.
Ohne Ziel schweift mein Blick in die Ferne dem Horizont entgegen. Langsam schließen sich meine Augen. Bilder der Vergangenheit spiegeln sich immer und immer wieder in mir. Gefühle von Liebe, Wut, Schmerz und anderen Sachen gehen mir durch den Kopf.
Ich höre leises Vogelgezwitscher aus dem Nest des Baumes der nur ein paar Meter vor mir steht. Ansonsten ist alles um mich herum still. Nur das leise stöhnen des Windes ist ab und an war zu nehmen.
In den letzten Wochen und Monaten stand ich fast jeden Tag hier und beobachtete die untergehende Sonne. Das orange und rote des Sonnenuntergangs stimmt mich immer wieder aufs neue nachdenklich. Es ist irgendwie so als würde der Himmel leiden wenn dies passiert. Als würde er mit mir mitfühlen, meine Geschichte kennen und zusammen mit mir weinen. Immer wieder bin ich dann mit meinen Gedanken woanders, kreuz und quer in meiner Vergangenheit verstreut. An schöneren und friedlicheren Orten, in früheren Zeiten und vor allem bei einer anderen Person. Erinnerungen strömen mir dann ständig durch den Kopf, wie auch jetzt gerade wieder. Sie werden sich jetzt eventuell fragen wieso diese Nachdenklichkeit und was mir wiederfahren ist.
Vielleicht aber auch wer ich überhaupt bin. Mein Name tut eigentlich nicht viel zur Sache. Ich habe nicht wenige davon und so ziemlich jede Person die mich kennt redet mich anders an. Aber nennen sie mich doch einfach Don oder Mat , oder wie auch immer. Das was ich ihnen im Laufe der Zeit zu erzählen habe fällt mir nicht gerade leicht. Es gibt leider niemanden dem ich es bisher hätte erzählen wollen und können. Manche von ihnen entlockt es vielleicht nur ein Lächeln von den Lippen. Anderen denen eventuell etwas ähnliches wiederfahren ist weckt es Erinnerungen. Vielleicht denkt aber auch der ein oder andere nach dieser Geschichte einmal genauer nach und findet tief in seinem Inneren das selbe was ich gefunden habe.

Alles begann vor ca. 18 Monaten. Es war gerade März und ich dachte damals das ich mit meinen 21 Jahren, die ich auf meinem Buckel hatte, schon alles erlebt und gefühlt habe was man in einem Leben so erleben kann. Heute aber weiß ich das ich zu jener Zeit falsch lag und noch sehr viel mehr vor mir lag als ich bis da hin dachte. Ich war zu dieser Zeit eventuell zu naiv um bestimmte Sachen und Gefühle an mich heran zu lassen. Wahrscheinlich hatte ich auch zu große Angst meinen Gefühlen und Gedanken freien Lauf zu lassen und mich dem zu stellen das es Wert ist alles andere aufzugeben. Wovon ich spreche und ihnen erzählen möchte können sie sich jetzt wahrscheinlich denken. Es geht um die Liebe zu einer Person die mir damals wie auch noch heute alles bedeutet. Eigentlich zu viel um es in Worte zu fassen. Ich will es trotzdem nicht unversucht lassen ihnen davon zu berichten. Als damals alles begann, konnte ich mir nicht vorstellen wie stark und innig man für jemanden empfinden kann. Die Zeit mit ihr hat mich so einiges gelehrt und aus mir das gemacht was ich heute bin. In diesem folgenden Jahr hab ich gesehen was wahre Liebe überhaupt bedeutet und wie schön und doch auch schmerzhaft sie sich anfühlen kann.
Dies ist wie meine Geschichte beginnt:

Capella Offline




Beiträge: 152

26.05.2004 14:36
#2 RE: Liebes Roman Antworten

Hi JonBonDon,

ich habe jetzt echt eine Weile gezögert, ob ich einen Kommentar posten soll. Aber ich tue es einfach mal.

Also...ich bin kein großer Freund von autobiographischen Texten. Zumindest nicht, wenn sie nicht

1. von einer Person handeln, die mich interessiert, weil sie besonderes geleistet oder erlebt hat (jeder ist irgendwie etwas besonderes, aber ich meine jetzt schon etwas, was ihn oder sie aus der Masse hervorhebt: innovativer Vordenker, mutiger Widerstandskämpfer, erfolgreicher Künstler oder so)

2. mit genügend Abstand zum geschilderte Geschehen geschrieben sind.

Natürlich ist es völlig ok, zu schreiben, um etwas aufzuarbeiten. Habe ich auch jahrelang getan. Allerdings sollte man sich dann darüber klar sein, dass es niemanden so sehr interessiert wie einen selbst und zweitens, dass es einen selbst wahrscheinlich auch nicht wirklich voran bringt. Bei mir zumindest war es nie so, dass ich mit einem Thema dann fertig (oder zumindest fertiger als vorher) war, nur weil ich es jetzt in geschriebene Worte gepackt hatte. Im Gegenteil, gerade Trauer, Wut und andere negative Emotionen wurden so regelrecht konserviert. Für mich war das also nicht unbedingt der produktivste Umgang mit Problemen, und ich habe dann irgendwann darauf verzichtet.

Ein ganz großes Problem, wenn man ohne emotionalen Abstand für ein Publikum schreibt, ist, dass man sich häufig nicht so gut von seinem Text distanzieren kann, wie das nötig ist, wenn man Kritik dazu annehmen will. Textkritik sollte ja wirklich Kritik am vorliegenden Text sein, nicht am Autor. Aber wenn Text und Autor zu nahe beieinanderliegen, kommt das oft sehr schief an.

Soviel also nur als Mahnung vorweg.

Jetzt ein paar Anmerkungen zum Text selbst:

"Warme Spätsommerluft strömt in den ohnehin schon kleinen und stickigen Wohnraum."

Wieso "ohnehin"...das klingt so, als würde der Raum durch das Öffnen des Fensters noch kleiner und stickiger. Das wird ja wohl kaum der Fall sein, auch wenn die Luft warm ist.

"Nur das leise stöhnen des Windes ist ab und an war zu nehmen."

"Stöhnen" muss groß geschrieben werden. "wahrnehmen" schreibt man mit "h" vorne. Wo ich wohne, "stöhnt" der Wind übrigens eher nicht. Er rauscht, säuselt, pfeifft oder so. Ein "Stöhnen" höre ich da eher nicht. Aber vielleicht klingt Wind bei Dir ja anders.

"Das orange und rote des Sonnenuntergangs"

müsste "Das Orange und Rot" heißen.

"An schöneren und friedlicheren Orten, in früheren Zeiten und vor allem bei einer anderen Person."

hm, friedlich klang es bis hierhin eigentlich schon, geöffnetes Fenster, lauer Sommerwind, Sonnenuntergang, Vogelzwitschern...was könnte friedlicher sein?

Es sind etliche Kommafehler drin, ich bin zu faul, die jetzt alle rauszusuchen. Die Groß- und Kleinschreibung hapert auch gewaltig. Wenn Du den Text mal irgendwo zwecks Veröffentlichung hinschicken willst, solltest Du da diesbezüglich auf jeden Fall nochmal ran. Sonst riskierst Du alleine aufgrund solcher formeller Mängel eine Absage.

Ehrlich gesagt, erfüllt mich der Prolog jetzt nicht so richtig mit Spannung auf das, was da kommt. Sollte er aber. Wenn ein Prolog das nicht leistet, lässt man ihn besser weg.

Ich hoffe, das klang jetzt nicht alles zu vernichtend.

lg,
Capella

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