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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 498 mal aufgerufen
 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

13.06.2004 14:09
RE: Mare Serenitas (Gedicht) Antworten

Eines meiner "Frühwerke" .
ist noch ziemlich direkt geschrieben.

Mare Serenitas

Aufgelöst, vergangen im Nebel des Lebens,
strebe ich meinem Ursprung entgegen.
Starre in des Spiegels graues Bild.
Und sehe –
nichts.

Auf nachtschwarzen Schwingen
in die Tiefe gestürzt,
so umfließt die Zeit meinen Körper.
Hüllt mich in die Wärme ihres seelenlosen
Daseins.

Oh heilendes Vergessen –
Wo komme ich her, wo will ich hin.
Gedanken, die mit dem Wunder spielen,
es verzerren, es verbiegen.
Gefügig machen !

Der Tod mit mir,
um mich –
in mir.
Nimmt mich gefangen –
Zeigt mir den Abgrund meiner Lust,
enthüllt, was ich verdrängt.

Gewaltsam bricht hervor,
was tief begraben war.
Vergessen und verstaubt,
in einen Winkel gekauert.

Das Leben selbst –
schonungslos, grell.
Bietet sich dar, wird genommen.
Welkt und wird alt.
Verbraucht !

Zurück bleibt nur das Grau.
Kriecht an mir empor,
verschließt meine Augen
und vernäht meine Lippen.

Ich strecke den Finger durch den Spiegel.
Die Welt berührt, doch nie erlebt.
Das Wunder gesehen, doch nie geschmeckt.
Das Licht bricht durch meine Gedanken
und zum letzten Mal höre ich die Stille.

Gez. Anja T.

Michael H Offline



Beiträge: 45

13.06.2004 23:33
#2 RE: Mare Serenitas (Gedicht) Antworten

Hallo Anja!

Dein Gedicht ist alles in allem nicht schlecht - hat aber nicht die Qualität des letzten, das du hier eingestellt hast!

Die Begründung nimmst du mir (und dem Gedicht), wie es das beurteile, schon vorweg, indem du schreibst, es handle sich um ein "Frühwerk", sei ziemlich direkt geschrieben.

Ich denke, darin liegt ein Grundproblem dieser Art von Gedichten, die ich jetzt gar nicht in irgendeine Untergruppe "stecken" kann: Sie sollen ein Lebensgefühl ausdrücken, irgendetwas Existenzielles, aus dem alles wurzelt, Leben und Tod, Tiefe, Welt, Erkenntnis, Metaphysisches... Versucht man das so "direkt" auszudrücken, wie du es hier tust, wirkt es irgendwie aufgesetzt, fast unreif, pupatär. Der indirektere Weg führt aber über die Metaphorik, Metaphorik in übermäßig hohem Maß - das wirkt reifer, wird aber nicht von allen verstanden.

Wie du meinem Kommentar entnehmen kannst, empfehle ich die "metaphorische Variante".

Michael

[f1][ Editiert von Michael H am: 13.06.2004 23:36 ][/f]

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

14.06.2004 20:21
#3 RE: Mare Serenitas (Gedicht) Antworten

hmm...das gute stück ist eines der ersten überhaupt, die ich schrieb.
mittlerweile ist mein stil ja etwas anders, wie du schon gelesen hast

ich hab selbst gestaunt, das ich mit diesem hier einen literaturwettbewerb gewonnen habe (schon ne weile her).

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