ich frage mich schon längere zeit..., ist nur der ein wahrer poet (oder eben autor), der aus fast jedem vorgegebenen thema ein gedicht formen kann? oder der, der aus gefühlen heraus bilder aufbaut und sie dann in worte fasst? auch wenn der erstgenannte regelmäßig schreibt und der zweite nur schreiben kann, wenn er ganz starke gefühle für etwas entwickelt hat?
wer von ihnen ist der wahre poet und / oder der bessere schreiber?
"ich frage mich schon längere zeit..., ist nur der ein wahrer poet (oder eben autor), der aus fast jedem vorgegebenen thema ein gedicht formen kann? oder der, der aus gefühlen heraus bilder aufbaut und sie dann in worte fasst? auch wenn der erstgenannte regelmäßig schreibt und der zweite nur schreiben kann, wenn er ganz starke gefühle für etwas entwickelt hat? "
Ich sehe eigentlich beide als wahre Poeten an. Ersterer, den du nennst, muss ein gedicht formen können, dass Form und Zauber hat . Gefühle braucht man dazu und man muss sich das Thema bildlich vorstellen können.
nun ja. ich fragte, weil mir vieles, was ich an texten so lese seelenlos vorkomt. und wenn ich dann die autoren dazu höre, die darauf bestehen alle schreibregeln eingehalten und die realität im auge behalten zu haben... fällt mir nicht mehr viel dazu ein, als eben diese frage.
ich werd mal auch in dem anderen forum fragen, mal sehen, was die leutchen dazu zu sagen haben.
[f1][ Editiert von Miss Rainstar am: 30.06.2004 18:00 ][/f]
[f1][ Editiert von Miss Rainstar am: 30.06.2004 18:00 ][/f]
"nun ja. ich fragte, weil mir vieles, was ich an texten so lese seelenlos vorkomt. und wenn ich dann die autoren dazu höre, die darauf bestehen alle schreibregeln eingehalten und die realität im auge behalten zu haben... fällt mir nicht mehr viel dazu ein, als eben diese frage."
Uh,du sprichst mir aus dem Herzen - ich hab ja die Diskussion im Literaturcafe verfolgt.Dort werden meist die Texte abgewatscht, die hier im Jungeautoren-Forum meist besser bewertet werden, zumindest ausführlicher.
Ich habe ebenfalls den Eindruck,dass es *dort* hauptsächlich auf die Einhaltung von Regeln und bodenständiger Tatsachen ankommt.
Ich schreibe ja auch gerne aus dem Bauch heraus, frei nach Gefühlen, das Formale spielt bei mir nicht so eine wichtige Rolle.Das ist es mir wert, auch wenn ich dafür harsche Kritik von sogenannten Literaturprofis erhalte - deswegen ändere ich meinen Schreibstil nicht grundlegend.Sicherlich kann man einiges verbessern, aber man darf niemanden vorschreiben, dass er es nur so und nicht anders schreiben darf, um nur ja die äußere Form zu wahren.
hay felios (übrigens ein sehr schöner nick...oller schnurrkater )
es ärgert mich oft, wenn einige "autoren" nicht einmal ansatzweise versuchen die bilder hinter einem abstrakten text zu entdecken, oder zumindest zu erfragen. was sie nicht verstehen ist dann automatisch gleich niveaulos und ungereimt. ich dachte mal (und denke immer noch so) das man in der literatur vor allem auch experimentierfreudig sein sollte. man kann so viel mit sprache und worten jonglieren und spielen...es ist eine wahre freude. schion deshalb kann ich mch nicht nur an regeln halten, vor allem wenn sie so starr sind. wo wären all die großen künstler, wenn sie nie eine regel gebrochen hätten um sich weiter zu entwickeln?
[f1][ Editiert von Miss Rainstar am: 30.06.2004 20:07 ][/f]
*Verunsicherung* Was denn für Regeln? Sprecht ihr von Grammatik/ Rechtschreibung/ äußere Form, oder gibt es da noch mehr zu beachten? Liegt hier eine Bildungslücke meinerseits vor?
[f1][ Editiert von Bianca am: 30.06.2004 20:24 ][/f]
Ah, danke. Dann "stimme" ich auch für den "Regelbruch" (was auch sonst...). Wenn die Gedanken auf´s Papier fließen, sollte man sich besser nicht mit einem Container voll Regeln die Sicht auf das Wesentliche versperren... Ist zumindest meine Erfahrung. Grüßle
Ich sag mal, wichtig ist, dass man sich auch noch nach Jahren am geschriebenen selber wieder erkennt. Das aus sich heraus schreiben und sich selber einbringen, das heißt für mich, auch wenns platonisch klingt, mit dem Herzen zu schreiben, ist aus meiner Sicht, ausschlaggebend für den Erfolg. Die Grammatik- und Rechtschreibregeln sollten dabei natürlich oberste Priorität haben. Mir wurde in Rezensionen und Feedbacks immer wieder bestätigt einen eigenwilligen Stil zu haben und sogar spannend zu schreiben. Ich denke, dass darin die positive Resonanz begründet ist.
also für mich ist der wahre Poet der, der beide Extreme verschmelzen kann. Ich finde, ein Text (schonmal gerade ein lyrischer Text) ist dann gut, wenn er Gefühle beim Leser weckt. Das kann Trauer, Schmerz, Freude oder irgendetwas anderes sein. Das setzt natürlich vorraus, dass der Autor diese Gefühle selber empfinden kann und seine eigenen Empfindungen auch so klar analysieren kann, dass er sie dann wieder in Bilder und Beschreibungen packen kann, die deutlich genug sind, um auch bei jemand anderes die gleichen oder ähnliche Gefühle zu wecken. Und dazu braucht es beides, das eigenen tiefe Empfinden aber auch die sprachliche Perfektion und das Feingefühl für den Leser. Wenn eines von beidem fehlt, "funktioniert" das Gedicht nicht, dann weckt es im Leser das erwünschte Gefühl nicht.
Ich lese sehr häufig Gedichte, bei denen ich zwar merke, dass das Thema dem Autor sehr nahe geht, aber ich kann die Gefühle nicht nachvollziehen. Und wenn ich den Autor dann nicht persönlich kenne, prallt der Text ziemlich an mir selber ab. Und ich kenne auch Gedichte, die zwar tolle Reime enthalten und technisch perfekt sind, die aber bei mir dann auch keine Gefühle wecken. Da kommt es mir dann manchmal so vor, als hätte der Autor/die Autorin auch nichts von sich selbst reingesteckt.
Die Gedichte, die es schaffen, beides zu verbinden, erzielen meist auch eine große Wirkung beim Leser und können das (wie zum Beispiel die Sonnette von Shakespeare) auch noch nach Jahrhunderten tun.
oh schade, ich kenne shakespeares "sonete" leider nicht. aber mal sehen,was meine bibliothek so hergibt....
also herz und hand! ich denke auch das gefühl beim schreiben das wichtigste ist, denn regeln kann man lernen! oder zumindest korrigieren. aber gefühl nachträglich in einen texte einbauen ist fast unmöglich.