bin leider noch nicht ganz dazu gekommen, deine Geschichte zu lesen, muss nämlich gleich wieder weg, aber bis jetzt hat sie mir gut gefallen. Vor allem, weil ich selbst mal ein Buch (für meine Mom ) zu diesem Thema geschrieben habe. Es hieß: Die verlorenen Schatten, und ging ebenfalls in die Richtung. Ich finde es interessant zu sehen, wie du diese Idee "verwertet" hast, und wenn ich ehrlich bin, gefällt mir deine Umsetzung wesentlich besser als meine eigene. Dickes Lob! Gruß, Brombeeer
Vorgeschichte: Die Erzählerin hat auf dem Flohmarkt einen antiken, geheimnisvollen Spiegel erworben. Als sie nachts jäh aus dem Schlaf gerissen wird, steigt sie durch die Scheibe hindurch und findet sich in einer merkwürdigen Welt wieder – der Welt der verlorenen Schatten.
Kapitel 3: Fassungslos stand ich da und starrte gerade aus, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, war wie gelähmt. Ein seltsames Schweigen herrschte um mich herum, es war fast mucksmäuschenstill - fast! Das Einzige was die Stille störte, war das sachte Plätschern von Wasser. Und gerade da es so idyllisch klang, spürte ich, wie ich eine Gänsehaut bekam. Ich muss wohl träumen - anders ist das alles gar nicht möglich!, redete ich mir ununterbrochen ein, während ich mein Umfeld mehr und mehr wahr nahm. Es war unglaublich - und hätte ich es nicht selbst gesehen, würde ich denken das Ganze sei ein trügerisches Hirngespinst, eine Märchenwelt! Alles war bläulich - wirklich alles! Die ganze Gegend bestand aus verschiedenen Blautönen, war dunkel gefärbt. Oberhalb von mir breitete sich ein gewaltiges Meer von dichten Wolken aus und verfinsterte die Landschaft. Es sah aus, als würde sich ein mächtiges Gewitter über meinem Kopf zusammenbrauen - doch irgendwo am Horizont befand sich ein hell glühender Kreis, der einem Mond glich. In ihm stellte sich die einzige Lichtquelle dar, deren Schein dem überall gegenwärtigen Blau eine magische Bedeutung verlieh. Um die leuchtende Kugel herum bildete sich ein feurig schimmernder Glanz der die Dunkelheit der Wolken vertrieb ... Ich wusste nicht, wie lange ich nur da stand und überwältigt die unergründliche Landschaft betrachtete. Es musste wohl eine ganze Weile gewesen sein, denn erst später nahm ich wahr, dass ich mich auf einer seltsamen Hochfläche befand. Es war wie eine Plattform aus im Licht glänzenden, unebenen Steinen. Sie waren groß und glichen einem stark vergrößertem Stein aus einem Kopfsteinpflaster, der schon stark abgelaufen war. Ich kann nur träumen, eine andere Erklärung dazu fällt mir nicht ein!, überlegte ich und mir wurde übel, als ich vorsichtig über den Rand des Hochplateaus lugte: Die seltsamen Steinplatten endeten abrupt und verloren sich jäh in der Tiefe. Meterlang fielen die steilen Wände - wie Felsklippen erstreckte sich das Steingebilde in den Abgrund: Es konnte unmöglich von der Natur erschaffen worden sein! Ich blickte an mir herunter: Selbst ich erschien bläulich - auch meine Haut! Es war gespenstisch!! Wenn ich mich nicht in so einer befremdenden Lage befunden hätte, hätte ich darüber gelacht: Denn ich hatte meinen Schlafanzug an! Doch das war lange noch nicht alles was ich zu sehen bekam. Auf dem Plateau befanden sich auch ein kleiner Hügel, auf dem verschieden große Hinkelsteine aufgereiht waren. Oben stand der Größte, Kleinere folgten weiter unten. Auch zwei alt wirkende Bäume wuchsen beängstigend nahe am Abgrund. Ihre Äste waren verschlungen und wirkten unheimlich - fast lebendig! Wo war ich hier nur gelandet? Am Horizont konnte ich nur Wasser erkennen, nichts als stilles Gewässer, und irgendwo weiter hinten die Umrisse eines großen Gebäudes ... es handelte sich um eine mittelalterliche Burg, davor ergoß sich ein gewaltiger Wasserfall. Von ihm schien das Plätschern zu kommen. Es war eine massive, steinerne Burg. Die Wände wirkten robust und unbezwingbar. Sie war vom aufsteigenden Nebel umschlungen und hatte etwas an sich, das mir gefiel - trotz der seltsamen Situation! Und plötzlich stand mein Herz still, denn ich musste eine verwirrende Entdeckung machen: Mein Schatten fehlte! Zu allem Übel wurde und wurde ich das Gefühl auch nicht los, beobachtet zu werden ...
Kapitel 4 [...] Nervös sah ich mich um. Erst nach rechts, dann nach links und erkannte prompt durch den bläulichen Nebelschleier die Umrisse einer Person. Sie war gar nicht einmal so weit entfernt, stand gute fünf Meter vor mir, rührte sich nicht. „Wer bist du?“, fragte ich zaghaft und man konnte den ängstlichen Unterton in meiner Stimme hören. - Ich bekam keine Antwort und stand so langsam wie möglich auf. „Lauf nicht weg, ich will dich etwas fragen.“, versuchte ich die Situation im Griff zu behalten und bewegte mich in kleinen Schritten auf die Gestalt zu. Unglücklicherweise war von ihr nicht sehr viel zu erkennen: Nur schwarze Umrisse, denn der bläuliche Nebel, der von Anfang an hier geherrscht hatte, war nicht verschwunden. Schrittweise näherte ich mich, doch konnte immer noch nichts mehr erkennen als zuvor, die Brühe war zu milchig. Als ich schließlich fast dort angekommen war wo sich die Person befand, war sie so schnell verschwunden wie sie gekommen war. Ich zweifelte an meinen Augen, rieb sie kurz und blickte erneut auf dieselbe Stelle - Nichts! Ärgerlich dachte ich mir: Diese Welt macht mich verrückt!! Darauf hin nahm ich meinen Rucksack und suchte schleunigst das Weite. Doch es gab kein Entkommen! [...] Als ich gerade einen großen Berg umging, sah ich plötzlich von weitem wieder eine Gestalt. Sie glich nicht der Figur von vorhin, sondern einem Mädchen, denn ich konnte deutlich zwei Pferdeschwänze durch den Nebel erkennen. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich bemühte mich, Ruhe zu bewahren. Leise schlich ich mich näher, immer im Schatten des Berges. ... Bald waren es nur noch ein paar Meter, dann würde ich die Person erwischen können und sie das Rätsel lösen können. Innerlich freute ich mich schon riesig darauf, endlich ein Lebenszeichen! Der Berg bot mir immer noch einen Sichtschutz, als ich dann plötzlich aus meinem Versteck hervorsprang und nach der Person griff - ich fasste ins Leere, obwohl ich zuvor noch deutlich das Bild vor Augen gehabt hatte!! Doch war es nicht merkwürdig: Ich konnte keine Augen, keinen Mund erkennen, Nichts! Nur die Umrisse, wie ... ich hatte keine Ahnung, wie man alles beschreiben konnte. Lange Zeit stand ich nur wortlos da, zweifelte an meinem Verstand: Cora, du siehst Sachen, die unmöglich sind! Das kann nicht sein! Wache endlich aus deinem Alptraum auf, oder was es sonst ist ... sonst wirst du noch verrückt! Leider wusste ich aber, dass es sich hier definitiv nicht um einen Traum handelte ... und mein Herz wurde schwerer und schwerer. Ich dachte an zu Hause, meine Eltern, meine Freunde ... mein ganzes Leben!
[...] à Die Erzählerin entdeckt aber dann doch noch eine weitere Überlebende, und zusammen finden sie heraus, dass ihnen ihre Schatten gestohlen wurden. Die Zeit läuft ihnen davon, denn sie erkennen, dass sie nur eine Chance haben, zu überleben: Gegen ihren eigenen Schatten zu kämpfen. Es scheint unmöglich, denn je länger sie sich im Reich der verlorenen Schatten aufhalten, desto mächtiger werden ihre schwarzen Ebenbilder. ...
2001
ANMERKUNG: Ich habe zwei Stellen herausgegriffen, die mir von der Beschreibung her gut gefallen haben (ich hoffe, euch auch ) und eine kurze Zusammenfassung geschrieben, dass ihr wisst, worum es im Groben geht. Sollte es trotzdem noch Unklarheiten bezüglich dem vorausgegangenem Inhalt geben - kein Problem, schreibt sie mir einfach
Hallo Bianca! Vielen Dank für das Lob! Kann man auch alle Zusammenhänge verstehen? Bei einer früheren Version hat mir jemand gesagt, dass die Geschichte schwer zu verstehen ist.
Hallo brombeer! Mit deiner Geschichte werd ich mich morgen genauer befassen, bin heute abend zu müde.
Hallo Brombeer! Ja, die Beschreibung ist wirklich gelungen und auch die Landschaft die du am Anfang sehr schön beschreibst ist irgendwie überwältigend.
Kleine Anmerkung: >Sie war vom aufsteigenden Nebel umschlungen und hatte etwas an sich, das mir gefiel - trotz der seltsamen Situation! Und plötzlich stand mein Herz still, denn ich musste eine verwirrende Entdeckung machen: Mein Schatten fehlte!< Irgendwie ist da für mich ein Bruch. Erst die Burg, die dem Ich gefällt und dann auf einmal merkt das Ich, dass es keinen Schatten hat. Ich nehme mal an, das die Person mit dem Gesicht zu dem 'Mond' steht. Also wäre ihr Schatten hinter ihr. Vielleicht könntest du das noch ein bisschen ausbauen. Ist nur meine Meinung.
Willst du die Geschichte mal ganz ausstellen? Oder mir mal per email schicken? Interessiert mich nämlich.
die Landschaft, die ich beschrieben habe gefällt mir auch (*g*), würde am liebsten selbst mal dort sein. Hab auch mal probiert, sie zu zeichnen, aber im Kopf siehts immer noch am besten aus ... Ehrlich gesagt würde ich das Buch lieber niemanden lesen lassen, ist mir peinlich, weil ich da meinen Schreibstil noch nicht so richtig gefunden habe (weiß nicht einmal, ob ich ihn jetzt schon habe *g*, aber ich arbeite daran) und alles sowieso kindisch ist. Aber wenn du willst kannst du gerne eine andere Geschichte (ne neuere, hab ich vor nem guten Monat fertig geschrieben), lesen. Güßle,
Mist, ich bin's, hab ganz vergessen, mich einzuloggen Kann vorkommen, gell *g* ----------------- Heut hab ich wirklich n super Tag, seh grad dass ich ja trotzdem meinen Namen drunter gschrieben hab *grrrrr* Bin heut n bisschen verwirrt, nehmts mir net übel
[f1][ Editiert von brombeeer am: 07.07.2004 14:27 ][/f]
Schon wieder ich *g*, hab mir deine Geschichte jetzt ganz durchgelesen und finde sie echt fesselnd! Das könnte ein Film sein Was ich lustig fand, war die Tatsache, dass wir beide die Farbe blau gewählt haben (die Welt, die ich beschrieben habe, ist ja auch blau). Es gab nur ein paar Kleinigkeiten, bei dem ich nicht so ganz mitgekommen bin: - Was ist mit den anderen Schattenmenschen, leben sie jetzt in der normalen Welt weiter, als gewöhnliche Menschen? Dazu könnte ich mir eine gute Fortsetzungsgeschichte vorstellen. - Warum soll der Nebel etc. ein Fluch für die Menschen sein? - Lag es nur an der Vorbestimmung, dass Aseka (ich hoffe, ich schreibe den Namen richtig *g*) ihr Gedächtnis nicht verloren hat? Dickes Lob!
Ein Film? Is ja lustig. Wer spielt die Hauptrolle?
Ja, is mir auch aufgefallen mit dem blau. Und beide mit Nebel... Haben wir die gleiche Muse?
Die anderen Schattenmenschen, tja, das kannst du dir aussuchen. Ob ich ne Fortsetzung schreibe, bezweifle ich. Mal sehn.
Ja, das mit dem Fluch. Kommt das nicht ganz rüber? Schlecht. Also, der Fluch ist, dass sie sich entscheiden müssen, zwischen: 'Im Nebel auflösen' und 'zurückkehren zu ihrem Menschen, dessen Spiegelbild sie sind'. Wenn sie den Menschen beigebracht hätten, was sie so gut konnten (Telepathie etc.) wären diese Gaben nicht verloren. Der Fluch ist für die Menschen unbedeutend, die kriegen ja so gut wie nichts mit davon.
Tja, Vorbestimmung. Das is ne philosophische Frage. Ich würd sagen, weil Predo sie gerettet hat, wurde (vor ewigen Zeiten) diese Vorherbestimmung gemacht. Etwas kompliziert. Du kannst es aber auch andersherum sehen.
es kam schon ungefähr rüber, aber durch deine Erklärung wars besser. Es ist also nicht unbedingt nötig, dass du etwas hinzufügst, denn ich denke dass die Geschichte fertig ist. Neue Korrekturen würden sie bestimmt nicht so wirken lassen, meinst du nicht? Brombeeer P.S. Schau mal nach, hab dir die Mail jetzt geschickt