Geh an klaren oder diesigen Tagen an die Küste eines jedweden Meeres und bleib dort still, bis es für dich singt. Verharre im Gesang glühender Fische und gischtiger Wellen am Felsen und schau dorthin, wo Wasser und Himmel nur eine matte Linie ist.
Will ich sagen:
Geh an klaren oder nebeligen Tagen hoch in die Berge eines jedweden Landes und schrei so barbarisch du kannst. Setz dich und hör auf Echo und Hall – hörst du dich singen?
Will ich sagen:
Meide die Städte, doch besuche sie einmal, eine jedwede Stadt überall auf der Welt. Geh hin und verliere dich nur kurz in ihrem Schimmer. Denn sie sind voller Gift, ohne das man bald nicht mehr leben kann.
Will ich sagen:
Liebe! Liebe Männer und Frauen je nachdem, wie dein Kompass dir die Richtung zeigt, aber tu es aufrecht und ehrlich, tu es ohne Falschheit und Scham. Liebe ehrenwert und gerecht und im Takt der Brandung deiner Lust und Seele.
Will ich sagen:
Geh über toskanische Felder und such Schatten im Olivenhain, trink aus klaren Bächen und speise Bücher von überall her.
Wenn du all das und noch vielmehr in dir vereinen könntest, dann wärst du wohl mein bestes und stolzestes Gedicht.
Will ich sagen:
Du wärst das Meer an dem ich nie war Du wärst der Berg von dem ich nie rief Du wärst die Stadt die mich nie vergiftete und Mann und Frau die ich nie liebte Du wärst das Feld und der Hain wo ich niemals war und Schatten oder Sonne fand Du wärst der nie gekostete Bach, das ungelesene Buch.
Will ich sagen:
Komm, schau durch meine Augen und atme durch meinen Mund, mit dem ich Meere und Berge Felder und Täler, Liebe und Leben anschreie, damit sie alle wissen das ich lebe und atme und bin.
Will ich sagen:
Sei du das Leben das ich nicht leben konnte weil ich mein Leben zu leben hatte Leb deine eigenen Verse und Lieder, entdecke deine Berge und Seen, Felder und Haine, entdecke den Trost stürmischer Nächte und klarer Tage. Freu dich im Regen, das er ist und endet, Freu dich am klaren Tag,das er ist und sinkt Freu dich über den Hall deiner Stimme solange er dauert und über die Weisheit des Echos.
Will ich sagen:
Sei das Leben, dass ich nie lebte und sei der Fortgang meiner Tage. Sei mein Leben, wenn meine Verse enden und sei das Lied, das ich nie sang.
Du wärst mein unvollendetes Gedicht und damit das Beste meines Lebens.
[f1][ Editiert von Nathschlaeger am: 08.07.2004 13:25 ][/f]