Hi ihr! Bin gerade dabei, eine neues "Buch" zu schreiben und wage es mal, den Anfang hier rein zu stellen *zitter* Habe echt keine Ahnung, wie es ankommt und bin darum auf eure Kommentare angewiesen! Ich schmeiß euch jetzt einfach ins "kalte Wasser", ohne euch mehr darüber zu erzählen. Gruß,
Carpe Noctem ( 1 ) Wolken waren aufgekommen und hatten den Himmel innerhalb kürzester Zeit verdunkelt. Drückend schwer hingen sie am Horizont und verschlangen die Helligkeit in ihren schwarzen, gewaltigen Schleiern, so dass die Dämmerung der Nacht glich. Sie waren zwar weit entfernt, doch wirkten an diesem Tage unheimlich nah. Es sah aus als würden sie jeden Moment platzen und sich in riesigen Mengen über dem Land ergießen. Lynn Buxton beobachtete das Schauspiel vom Fenster aus: Heute Nacht wird es ungemütlich! Dann wandte sie sich ab.
Zitternd stand sie mitten auf der Lichtung, hatte ihr Gesicht gegen den Himmel gewand, die Arme weit zu beiden Seiten ausgebreitet. Schonungslos platschten dicke Regentropfen auf ihr Gesicht und vereinigten sich dann zu Rinnsälen, die ihre Wangen hinunter flossen. Sie wuchsen zu Bächen heran, die sich einen Weg an ihrem blanken Hals suchten, um in ihrem weiten Ausschnitt zu verschwinden. Lynn zitterte nicht nur wegen der Kälte. Ihre Muskeln waren verkrampft und ihre Kleidung vollkommen durchnässt. Sie saugte sich an ihrem ganzen Körper fest. Leblos klebten ihre dunklen Haare an ihrer Kopfhaut, wirkten dünn und tot, eigentlich wie der Rest ihres Körpers. Doch ihr Herz pochte dafür um so mehr, sie konnte es deutlich spüren. Es schlug synchron mit dem Gewitter, als sei es ein Teil davon. Und sie schrie, sie brüllte so laut sie konnte zum Himmel: „Ihr werdet noch merken dass ich mächtiger bin als ihr denkt! Ihr seid nur ...“ Währenddessen bewegte sie ihre angespannten Arme gleichzeitig nach oben, in einer verschwörerischen, bedrohenden Form. Sie spürte eine unbeschreibliche Macht die sich zusammen ballte. Sie war stark. Von der einen auf die andere Sekunde begann der Regen sich zu färben. Er wurde rot, blutrot. Sogleich tünchten die Tropfen ihr stetig zum Himmel erhobenes Gesicht ebenfalls in diese Farbe, hüllten es ganz und ganz ein. Das Rot, das über ihre nasse Haut rann, sah unecht aus, wie geschminkt. Doch Lynn wusste, dass es echt war. Jäh erschlafften ihre Hände. Zugleich spürte sie, dass sie über ihren Körper machtlos wurde. Und dann brach sie zusammen.
Sie schreckte hoch, öffnete schlagartig die Augen. Um sie herum war alles stockdunkel und sie zitterte am ganzen Körper, ihre Brust hob und senkte sich rasch. Lynn atmete schwer. Was ist passiert?! Es folgte ein erbitternder Donnerschlag und sie fuhr zusammen. Dann erst bemerkte sie, dass ihr T-shirt und ihre Pants völlig durchnässt waren. Gewitter, Regen!, erinnerte sie sich, konnte jedoch immer noch keinen klaren Gedanken fassen. Sie realisierte erst kurze Zeit später, dass sie sich in ihrem eigenen Zimmer befand, mitten im Bett. Instinktmäßig griff sie um sich und bekam den Lichtschalter unter ihren Händen zu fassen. Darauf wurde ihr Zimmer schlagartig erhellt. Lynn lauschte ihrem eigenen, aufgebrachten Schnaufen, das sich nach und nach legte. Es wurde immer ruhiger und war dann kaum mehr zu hören. Draußen hatte sich das Gewitter jedoch noch immer nicht zur Ruhe gelegt. Lynn blickte an sich herunter: Der Stoff klebte an ihrem Körper. Es war ein unangenehmes Gefühl. Als nächstes fasste sie sich in die Haare. Auch sie fühlten sich feucht an, besonders an ihrem Nacken hatte sich der Schweiß gesammelt. Erschrocken schossen Lynn einige Bilder durch den Kopf: Blutiger Regen der ihr Gesicht hinunter floss ... Augenblicklich strich sie mit ihrem Handrücken über ihre Stirn und erkannte nur Schweiß, keine Spur von roter Farbe. Sie atmete auf. Was habe ich geträumt?, fragte sie sich und stand langsam auf. Sie ging zum Fenster und berührte die Scheibe mit ihren Fingerspitzen. Das Glas strahlte Kälte ab. Draußen herrschte stockdunkle Nacht, und da das Licht ihr Zimmer erhellte, konnte Lynn von innen lediglich die Silhouetten des Baumes erkennen, der sich unmittelbar neben ihrem Zimmerfenster befand. Er wiegte sich auf eine seltsame, sinnliche Art und Weise im Wind. Fast, als mache es ihm Spaß, sich einmal auszutoben, seine ganze Wut aus sich herauszulassen. Dann wurde die Dunkelheit urplötzlich mit einem grellen Blitz erfüllt. In Sekundenschnelle wirkte der Baum lebendig. Lynn runzelte die Stirn und legte sich wieder ins Bett. Was hatte sie da gerade gedacht?!
[f1][ Editiert von brombeeer am: 19.08.2004 14:02 ][/f]
Ins 'kalte Wasser schmeißen' ist auch am besten, sonst ist man voreingenommen.
Die Beschreibung, ganz am Anfang gefällt mir gut, nur den ersten Satz würde ich vielleicht umstellen:
>Wolken waren aufgekommen und hatten den Himmel innerhalb kürzester Zeit verdunkelt.< Deine Version klingt ein bisschen so, als wären es zwei Dinge, der Himmel verdunkelt sich und Wolken kommen auf. Obwohl deine Forumulierung schön klingt. Musst du entscheiden.
Das mit den Bächen, die sich ihren Weg suchen, gefällt mir ausgesprochen gut.
>Leblos klebten ihre dunklen Haare an ihrer Kopfhaut, wirkten dünn und tot, eigentlich wie der Rest ihres Körpers.< Das klingt für mich so, als wäre von vorneherein klar, dass der Rest des Körpers tot ist. Ist für mich aber nicht klar.
>Währenddessen bewegte sie ihre angespannten Arme gleichzeitig nach oben, in einer verschwörerischen, bedrohenden Form. Sie spürte eine unbeschreibliche Macht die sich zusammen ballte. Sie war stark.< Ist die Kraft von ihr? Oder kommt die Kraft von vorne(roter Himmel). Ist die Kraft stark oder sie (Lynn) selbst? Kurz, dieser Abschnitt ist für mich nicht eindeutig zu verstehen.
>ihre Brust hob und senkte sich rasch. Lynn atmete schwer.< Ist das nicht dasselbe?
In dem Absatz, hast du zweimal das Wort 'schlagartig'. Vielleicht kannst du eines davon ersetzen mit einem Synonym.
Den Satz 'Das Glas strömte Kälte ab' finde ich sehr schön. Der 'tanzende Baum' gefällt mir auch.
Überhaupt gefällt mir die Art und Weise wie du schreibst, die sprachlichen Bilder, die Genauigkeit. Das macht den Text lebendig. Außerdem erzeugst du Spannung.
habe den ersten Satz geändert, so ist er glaub ich besser zu verstehen.
Das mit den 'tot wirkenden Haaren' soll bedeuten, dass Lynns ganzer Körper tot wirkt, leblos eben. Das kann viele Gründe haben, z.B. weil er ganz bleich ist (von der Kälte), sie die Knochen durch den dünnen Stoff und das Wasser abzeichnen etc.
Ursprünglich meinte ich mit 'Sie war stark.', dass die Hauptperson stark war. Aber später habe ich bemerkt, dass es sich auch auf die Kraft beziehen kann. Trotzdem habe ich mich aber dazu entschlossen, es so zu lassen, wie es ist, denn ein bisschen doppeldeutig macht ja nichts *g*
'Ihre Brust hob und senkte sich rasch. Lynn atmete schwer.' - Das kennst ja schon von mir, von meinem andren Buch: Bei mir ists öfters doppelt gemoppelt (eine meiner Macken )
Carpe Noctem heißt sowas wie 'Nütze die Nacht', glaube ich, oder 'Nütze die Dunkelheit'. [Carpe Diem - davon lässts sich ja in gewisser Weise ableiten *g*]
Ciao,
brombeeer
P.S. Das ist ein kurzer Ausschnitt von dem Buch, das ich dir schicken wollte. Hast Lust, weiterzulesen (zumindest so weit ich gekommen bin?)
Ja, Magie ist wieder im Spiel. Zwar am Anfang (so weit ich jetzt gekommen bin) noch nicht sonderlich viel, aber ich denke bzw. muss ich später noch einbauen, sonst macht das ganze Buch keinen Sinn *g* [...] Ich schicks dir dann nachher per Mail, OK? Lg
Der Leserhythmus deines Romananfangs gefällt mir gut, der Text ist manchmal nur etwas zu verschnörkelt. Vielleicht sind einige Adjektive zuviel.
Ich hab mal eine Stelle bearbeitet. Was hältst du davon?
Sie schreckte hoch und öffnete die Augen. Alles um sie herum dunkel war dunkel. Ihr Körper zitterte, die Brust hob und senkte sich rasch. Lynn atmete schwer. Was war geschehen? Ein Donnerschlag ließ sie zusammenfahren. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr T-Shirt und ihre Pants völlig durchnässt waren. Sie erinnerte sich an ein Gewitter und Regen, konnte jedoch noch immer keinen klaren Gedanken fassen. Erst kurz darauf wurde ihr bewusst, dass sie in ihrem Bett lag. Instinktmäßig griff sie um sich, bekam den Schalter ihrer Nachttichlampe zu fassen und schaltete das Licht ein. Lynn lauschte ihrem aufgebrachten Schnaufen, das sich allmählich legte. Bald darauf hatte sie sich beruhigt. Das Gewitter klang jedoch noch immer nicht ab. Lynn blickte an sich herunter. Der Stoff klebte an ihrem Körper. Es war ein unangenehmes Gefühl. Sie griff in ihre Haare, die ebenfalls feucht waren. Vor allem an ihrem Nacken hatte sich der Schweiß gesammelt. Erschrocken schossen Lynn einige Bilder durch den Kopf: Blutiger Regen der ihr Gesicht hinunter floss ... Sie strich mit dem Handrücken über ihre Stirn und atemte erleichtert auf, als sie erkannte, dass es sich nur um Schweiß handelte und nicht um Blut.
Wie gesagt, nur ein Vorschlag, aber vielleicht kannst du ja was damit anfangen.
danke für deine Verbesserung. Ich werde sie mir auf jeden Fall abspeichern und dann so ähnlich auch verwenden. Dein Text gefällt mir besser, da alles viel geordneter ist und nicht so durcheinander gewürfelt Ich glaube, da blickt man als Leser mehr durch *g*
ich habe Deinen Text mit großem Interesse gelesen. Ich finde, Du kannst gut mit Worten umgehen. Du hast eine eigene Sprache und verstehst es, darüber eine starke Atmosphäre aufzubauen. Allerdings ist mir nicht klar, wo Du mit Deinem Text hin möchtest. Welches Genre möchtest Du ausfüllen? Worum geht es in Deiner Geschichte? Natürlich hast Du nur ein paar Zeilen eingestellt, aber es wäre schön, darauf Antworten zu bekommen.
Ein kleiner Tip sei mir noch erlaubt: Wenn Du tatsächlich vorhast, einen Roman zu schreiben, so würde ich nicht direkt die ersten Zeilen hier einstellen. Zieh Dein Ding durch, mach es mit und aus Überzeugung und stelle das fertige Ergebnis vor. Laß Dich nicht von anderen Meinungen vom Weg abbringen. Andere meinen es zwar gut, verunsichern Dich aber nur. Schreibe das, was Du fühlst, was Du schreiben willst.
freu mich, dass dir der Ausschnitt und mein Schreibstil gefällt *g* Ich schreibe mit diesem "Buch" in eine Mischung aus Reality und Phantasy bzw. Mystic hinein. Am Anfang klingt es wahrheitsgetreu, doch nach und nach verliert sich der Faden in mysteriöse Begebenheiten. Jedoch kommen die Gefühle der Hauptpersonen nicht zu kurz. Sie denken immer noch realitätsnah, akzeptieren aber die "neue Seite" dieser Welt.
also, ganz persönlich finde ich buchanfänge, die sofort mit einer person anfangen nicht sehr mitreißend ( wie z.b. das vorstellen der hauptcharas, gleich auf den ersten seiten etc.), aber das ist eine rein persönliche meinung, keine regel!! ansonsten, wirklich gut geschrieben. nur zwei sachen sind mir aufgefallen. wie micha schon sagte, vielleicht etwas zu viele schnörkel. und auf das wort "hatte" musst du aufpassen. zu oft eingesetzt, wirkt ein text platt. leider ein fehler, auf den ich auch immer achten muss.
so meine liebe, ich meld mich zurück, sobald ich meinen pc wieder habe. bye und grüßt mir die hühner.
ich bin durch zufall hierhin gestolpert und hab den beginn deines Buchs gelesen. Ich würde es gerne weiterlesen!!hast du noch andere Bücher geschrieben?
Ich liebe die Art von Bücher , wo ich einfach nur alles um mich herum vergessen kann. So welche gibs nicht oft und du hast es geschafft das dein Buch mich richtig umhaut. Weiter so!
ja, ich habe davor schon andre "Bücher" geschrieben. Wenn du willst, kann ich dir den weiteren Text per Mail schicken. Schreib mir einfach deine Adresse. Ich finde nämlich den weiteren Verlauf nicht so toll wie den Anfang und mag deswegen nicht, dass es gleich jeder liest. Da denken sich bestimmt viele: Mann is die blöd Aber wenn du dich dafür interessierst: Sehr gern. Bis bald dann,
ne, ich hab noch kein einziges Buch veröffentlicht. Weiß auch nicht, ob das jemals klappen wird, aber ich bleib dran.
Werd dir die Datei in den nächsten Tagen schicken. Sind erst knapp 25 Seiten, is ja erst der Anfang. Aber ich denk, davon kann man schon erahnen, in welche Richtung es gehen wird. Lg