so, mal wieder eine kurze geschichte zum lesen. sie war ein experiment, von dem ich jetzt -hinterher- nicht mehr so recht überzeugt bin. *hallo schmetterling* sagts mir einfach wie ihr sie findet, ok? vielen lieben dank
Mein Gott, ist das ein Wetter heute und das mitten in der Nacht auf einem Fahrrad. Warum habe ich nicht das Auto genommen? Aber nein, ich konnte es ja nicht sein lassen und musste mal wieder beweisen das ich auch ohne diese Blase durch die Menschenüberfüllten Schluchten dieser gottverdammten Stadt finde. Moment, war da nicht eben eine Abkürzung? Mist, ich kenne diesen Weg nicht, aber irgendwie kommt er mir bekannt vor. Frag mich nur warum es hier so dunkel ist. Gibt’s hier denn keine Straßenlaternen? Egal, ich fahr schnell durch. Wenn ich noch nasser werde bei dem Regen, hole ich mir den Tod. Ganz schön unheimlich hier. Man kann ja den Himmel gar nicht sehen. Selbst bei Nacht müsste man ihn doch sehen können! Ich hätte nicht gedacht das dieser blöde Weg so eng wird, warum stehen denn hier Mülltonnen mitten im Weg? Was ist denn nun schon wieder? Ach Mensch, das gibt’s doch nicht! So ein Mist! Jetzt ist auch noch der Reifen kaputt, jetzt muss ich das Ding auch noch schieben. Mal sehen ob ich schnell hier raus komme, es gefällt mir gar nicht hier. Überall offene Torwege und keine Lampe die auch nur irgendwas beleuchtet. Was..., was war das? Was war das für ein Geräusch? Klang wie Katzengejammer, oder? Ich muss machen das ich hier weg komme. Jetzt hab ich schon das Gefühl das jemand hinter mir läuft. Ob ich mich einfach mal umdrehe und nachsehe? Nee, ich trau mich nicht. Aber besser wäre es doch! Ok, bei drei drehe ich mich um. Eins Zwei ... Da war ganz sicher ein Geräusch! Ich HAB es gehört. Und wenn ich das Rad einfach wegwerfe und dann losrenne? Na klar und wenn mich einer beobachtet, der denkt ich hab`ne Macke. Außerdem ist das Rad nur geborgt, ich kann es nicht einfach wegwerfen. Da! Schon wieder! Das sind Schritte. Ganz sicher! Gut. Ich drehe mich jetzt um. Ich dreh mich JETZT um. Jetzt!! Oh Mann. Oh Gott ist mir schlecht. Da ist keiner. Was ich mir nur immer einbilde. Gut, ganz ruhig bleiben. Hier sind immer wieder Fenster, die beleuchtet sind. Wenn etwas sein sollte brauche ich nur laut zu rufen und dann wird mir schon jemand helfen. Oder? Ich sollte leiser auftreten, vielleicht höre ich ja auch nur meine eigenen Schritte. Da vorn ist es heller. Vielleicht ist dort eine Strasse oder wenigstens irgendwas beleuchtetes. Da war es schon wieder. Jetzt!! Oh mein Gott. Da war etwas, ein Schatten, ganz sicher! Was mach ich denn nun? Was mach ich nur? Langsam, ganz ruhig atmen. Zähl bis drei. Nun zähl doch schon! Eins Zwei Drei Gut. 2
Es war nichts, eine Katze oder ein Fetzen Papier und der Wind. Dann muss es aber ein großer Fetzen Papier gewesen sein. Ein Pappkarton oder so. Hör auf damit, es bringt nichts jetzt sowas zu denken. Komm schon dreh dich wieder zurück und mach das du hier endlich rauskommst. DREH dich zurück! Das Licht kommt doch immer näher, lauf einfach etwas schneller! Schon wieder dieses Echo. Das sind eindeutig Schritte. Jetzt reichts mir, ich lauf los. Das Licht ist nicht mehr weit. Oh Mann, hätte ich bloß regelmäßig Sport gemacht. Ich krieg keine Luft mehr. Warum werd ich diese Schritte nicht los? Der rennt. Er rennt jetzt auch! Nein, das ist nicht wahr. Das passiert nicht mir! Da, dort ist das Licht. Schneller! ... Bleib weg! Lass mich doch in Ruhe! Ich muss schneller werden. Nur noch Hundert Meter. Ist das eine Einfahrt? Dahinter ist das Licht. Warum ist hier eine Mauer? Wo ist die Strasse? Wo bin ich hier? ... Warum ist es jetzt so still hinter mir? ... Soll ich mich umdrehen?
also ich sage dir ehrlich was ich davon halte- erst das positive: Der Lesefluß ist sehr gut und der Spannungsaufbau auch. Ich habs bis zum Schluß gelesen und wollte wissen, wie die Sache ausgeht. Was ich eher negativ finde: Der Text klingt sehr umgangssprachlich, also ist nicht gerade eine literarische Höchstleistung (ich meins nicht böse, ich möchte nur ehrlich sein). "DREH dich zurück" würde ich in "Dreh dich um" o.ä. umändern, ich glaube, diese Formulierung gibt es so nicht.
Hat dir mein Kommentar etwas gebracht? Sch...Unsicherheit
die umgangssprache deshalb, weil es sich um ein selbstgespräch im kopf diser person handelt. kennst du doch bestimmt so etwas, oder? ich mach das dauernd. ich wollte eigentlich vfersuchen mit diesem selbstgespräch die bilder und die handlung zu beschreiben, so als würde sich der leser im kopf der person befinden. aber ich hatte gleich nach dem schreiben das gefühl, das es völlig fehlgeschlagen war.
"dreh dich zurück" ist zu umständlich? echt? ich sag das auch immer so.
Weil meine Freundin echtes Stalking erleben mußte und in Etappen immer noch muss, seitdem sie sich von ihrem Mann getrennt hat und die nächste Beziehung dann ähnliche Verhaltensweisen zeigte nach der Trennung, bin ich bei diesem Thema hochsensibilisiert. Durch die Überschrift dachte ich beim Lesen der ersten Abschnitte, warum schreibt sie nichts über die soziopatischen Beweggründe, die mensch da nächtens auf die Straße treiben, bin ich doch davon ausgegangen, dass es ein Stalker auf einem Fahrrad ist. Seit der Abkürzung und dem kaputten Reifen hat sich das ja aufgelöst, aber ist das Stalking, was da zu befürchten ist, wohl eher eventuell begründete Furcht vor Gewalt. Ich konnte die Gedanken gut nachvollziehen, nur glaube ich, bei dem Satz: Jetzt ist auch noch der Reifen kaputt, jetzt muss ich das Ding auch noch schieben. eines der Jetzte durch ein anderes Wort, vieleicht nun ersetzt werden sollte, dann ist der Satz geschmeidiger. liebe Grüße Gemini
[f1][ Editiert von Gemini am: 01.10.2004 9:57 ][/f]
du hast recht. das mit dem jetzt ist mir doch glatt aufgefallen, nach einem wiederholten lesen. danke.
natürlich kann der text ein "echtes" stalking nicht beschreiben. stalking muss sich jedoch nicht zwangsläufig über einen großen zeitraum hinziehen. es gibt tatsächlich auch die "stalker", die ihre befriedigung daraus ziehen ihnen fremde personen über einen kurzen zeitraum damit zu "quälen". mit den letzten sätzen wollte ich aber auch andeuten, das es nicht unbedingt stalking sein muss, sondern evt. auch noch mehr - oder vielleicht gar nichts- ein könnte. einbildung oder realität?
Miss, genau so habe ich Deine Geschichte ja auch gelesen und das macht ja auch ihre Spannung. Aber weil Stalking sich eben genau definieren lässt, und deine Geschichte vielfältiger ist, würde ich einen anderen Titel passender halten, Nachts vieleicht, Angstoder irgend sowas. Gemini
hmm.. irgendwie ist mir nichts rechtes passendes eingefallen. meist ist der erste titel für eine geschichte oder ein gedicht auch gleich der, der mir aus dem herz kommt und von daher von mir selbst nicht geändert werden kann. da aber deine gründe gegen "stalker" tatsächlich durchdacht und zutreffend sind, ändere ich den titel. allerdings ist der neue titel ganz einfach und kurz.
"Dunkel" , denn dunkel bedeutet für mich angst, nacht, blind und allein in einem wort zusammengefaßt.
die umgangssprache deshalb, weil es sich um ein selbstgespräch im kopf diser person handelt. kennst du doch bestimmt so etwas, oder? ich mach das dauernd.