Lebensmüde torkelt sie über die Brücke. Die rechte Hand stets am fehlenden Geländer. Es gibt ihr Halt. Sie fällt nicht. Mit der linken Hand umklammert sie das blutige Messer, das in ihrer Brust steckt. Es hinterlässt dunkle Lachen am Boden. Darin spiegelt sich ihr Schicksal. Zwanzig Meter trennen sie von der anderen Seite des Flusses. Sie war bereits tot, ehe sie die Brücke betreten hat.
Anfangs war die Klinge silbern und blank. Dann begann sie zu rosten. Hässliche Flecken ließen ihren ehemaligen Glanz verschwinden. Nach einer geraumen Zeit war der Stahl fahlbraun geworden.
Das Gerüst wurde brüchig.
Sie bemerkte von all dem nichts. Die Überzeugung, es würde sie stützen, wenn sie das Gleichgewicht verlieren sollte, blendete sie. Sie war bereits blind, als sie die Brücke betreten hat.
Eines Tages machte sie eine interessante Entdeckung. Wenn sie sich mit der scharfen Kante eines Grashalms schnitt, öffnete sich eine schmale Wunde, aus der ein Samen herausfiel.
Er wuchs zu Sonnentau heran. In seinem klebrigen Geflecht saß sobald ein Neugeborenes, dessen Augen geschlossen waren. Sein Gesicht war blass und blau. Es atmete nicht mehr. In seiner Hand hielt es ein rostiges Messer.
Das Gartentor schwang auf. Sie rannte . Nach zehn Metern erreichte sie Haustür. Der Geruch von Alkohol drang ihr in die Nase. Fünf Meter später war sie im Wohnzimmer. Der Teppichboden war durchnässt. Ein Mann lag auf der Couch. Eine Whiskyflasche in der Hand. Drei Meter. Ein erstickender Laut. Ein Meter. Hinter der Kommode lag etwas. Eine farblose Zunge kroch hervor. Färbte sich rosa. Dunkelrot. Schwarz. Als sie in den Spalt zwischen Truhe und Wand griff, ertastete sie ein Messer mit abgenutzter Klinge. Es steckte in atmender Haut. Sie war bereits tot, ehe sie das Fassbare begriff.
(c) Felios
[f1][ Editiert von Felios am: 01.11.2004 6:42 ][/f]
ähem... genau das, was mir gut gefällt. aber sehr verworren. erzähl doch mal ein wenig über die hintergründe der geschichte und ob es eine längere ist/ wird.
Lebensmüde torkelt sie über die Brücke. Die rechte Hand stets am fehlenden Geländer. Es gibt ihr Halt. Sie fällt nicht. Mit der linken Hand umklammert sie das blutige Messer, das in ihrer Brust steckt. Es hinterlässt dunkle Lachen am Boden. Darin spiegelt sich ihr Schicksal. Zwanzig Meter trennen sie von der anderen Seite des Flusses. Sie war bereits tot, ehe sie die Brücke betreten hat.
Das Gartentor schwang auf. Sie rannte . Nach zehn Metern erreichte sie Haustür. Der Geruch von Alkohol drang ihr in die Nase. Fünf Meter später war sie im Wohnzimmer. Der Teppichboden war durchnässt. Ein Mann lag auf der Couch. Eine Whiskyflasche in der Hand. Drei Meter. Ein erstickender Laut. Ein Meter. Hinter der Kommode lag etwas. Eine farblose Zunge kroch hervor. Färbte sich rosa. Dunkelrot. Schwarz. Als sie in den Spalt zwischen Truhe und Wand griff, ertastete sie ein Messer mit abgenutzter Klinge. Es steckte in atmender Haut. Sie war bereits tot, ehe sie das Fassbare begriff.
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neue Fassung - das zwischendrin hat mir nicht mehr gefallen.
Hintergrund: Eine Frau will sich das Leben nehmen (Brücke als Übergang zwischen Leben und Tod), war aber im Innersten ihre Seele schon tot,ehe sie die Brücke betreten hat. Der Tod ist also im letzten Satz nicht körperlich gemeint. Ob sie den Suizid beendet ,erfährt der Leser nicht.Das ist auch nicht wichtig.
Der nachfolgende Text liefert die Erklärung für den Suizidversuch.Grund ist ein Schuldmotiv, beispielsweise weil sie die "atmende Haut" (das Kind) mit einem tyrannischen Ehemann alleine gelassen hat. (vorausgegangen z.B. ein streit). Nachdem aber diese Hintergrundinfos noch fehlen,ist der Text noch ziemlich verworren. Daran werde ich arbeiten.
Lebensmüde torkelt er über die Brücke. Umklammert das rostige Messer, das in seiner Brust steckt. Es hinterlässt dunkle Lachen am Boden. Darin spiegelt sich sein Schicksal. Zwanzig Meter trennen ihn von der anderen Seite des Flusses. Er war schon längst tot, ehe er die Brücke betreten hat.
Das Gartentor schwang auf. Sie rannte . Nach zehn Metern erreichte sie Haustür. Der Geruch von Alkohol drang ihr in die Nase. Fünf Meter später war sie im Wohnzimmer. Der Teppichboden war durchnässt. Ein Mann lag auf der Couch. Eine leere Whiskyflasche in der Hand. Da begriff sie, dass sie den Mann kannte. Drei Meter. Ein erstickender Laut. Ein Meter. Hinter der Kommode lag etwas. Eine farblose Zunge kroch hervor. Färbte sich rosa. Dunkelrot. Schwarz. Warum sollte er so etwas tun? Sie fühlte den Ring an ihrem Finger. Das Gelübde, welches beide einander gaben. Sie hatten es beide gewollt. Als sie in den Spalt zwischen Truhe und Wand griff, ertastete sie ein Messer mit abgenutzter Klinge. Es steckte in atmender Haut. Noch deutlich erinnerte sie sich an seine Worte. Ja, ich will es. Der Tonfall war aufrichtig. Dachte sie. Vielleicht war er es sogar gewesen. Damals. Sie rückte die Truhe ein Stück beiseite. Das Bündel pulsierte mit dem letzten Atemzug. Der Mann lallte Unverständliches. Vorsichtig zog sie das Messer aus der Brust des Kleinen. Aus den Augenwinkeln gewahrte sie eine Bewegung. Glas zerbrach. Mit einem Tuch wusch sie das Blut ab, das sich vom Messer auf ihre Blouse verteilte. Auch das glanzlose Metall säuberte sie gründlich. Sie drehte sich um. Er stand ihr direkt gegenüber. Fletschte seine fahlgelben Zähne. Bleiernschwere Lider verbargen seine glasigen Augen. Faselte plötzlich davon, dass er sein Leben aufgab. Wie sehr er es bereute. Sie stach zu.