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Dieses Thema hat 0 Antworten
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 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
Nina E. ( gelöscht )
Beiträge:

14.03.2005 13:14
RE: Poliwia für die Welt Antworten

„Das wäre ja alles nicht so kompliziert gewesen, wenn Thomas heute nicht Geburtstag hätte.“, sagte die bereits in Poliwia verwandeltet Olivia.
„Los jetzt! Beeilt euch mal! Das kann doch nicht wahr sein! Wir sollten am Besten jetzt schon über den Pazifischen Ozean, zwischen China und Taiwan sein und ihr seid immer noch damit beschäftigt, euch Um Zu Ziehen, aber dann über die Mädels im Bad schimpfen wollen.“
Poliwia hatte bereits die Familie, die noch mit dem Kaffe und Kuchen verspeisen beschäftigt war, beruhigend angelogen. Was hätte sie denn sagen sollen? Etwa, dass sie einen Krieg verhindern müssten?

Der letzte Check, bevor es los geht.
Die schlanke Poliwia hatte sich, wie gewöhnlich, die Haare zu einem französischen Zopf verflochten. Ihren Eintracht Schal hatte sie um den Hals gewickelt und ihre Stulpen versteckte sie noch unter ihrer Jeanshose.
Endlich war auch der Jüngste, Timon so weit. Laut prustend schritt er an Poliwia vorbei und lies die Augenbraue schelmisch im Haaransatz verschwinden, als er auf seinen Ring an der rechten Hand deutete.
„Hey Simo, wie lange wollen wir denn noch warten?!“, fragte der eben selbst noch an sich zurechtrückende, ansonsten doch sehr flinke Timon herausfordernd.
Die immer wieder, ach so schwere Frage war aufgekommen und nun zu lösen, sollte der Große etwa die fiestürkiese Baseball-Kappe aufsetzen, oder etwa doch lieber die Saublaue?
Doch was war denn heute los?
„Ich bin fertig! Wir können uns auf den Weg machen!“, sagte Simo, der sich heute mal Poliwia anschloß und ein harzschwarzes Oberteil zu Jeans trug, zu dem eine brotrote Baseball-Kappe.
„Wir kommen wohl ins Alter und werden langweilig.“, zwinkerte sie ihm spaßspiegelnd zu.

Und schon wurde gestartet. Mit dem Luftschneider und dem vorankündigenden Motto auf den Seitenwänden,

„Gewalt kuriert nicht ihre Unwissenheit, mein Freund!“

geradewegs in Richtung Asien.
Poliwia erklärte ihren noch etwas jüngeren, jedoch an nichts fehlenden Helfern die Situation.

Nun gut, „an nichts fehlenden“ war nicht ganz richtig, auch wenn die jüngeren Helfer ihre Goldstücke verkörperten.
Timon hatte jedoch, aufgrund seines jungen Alters, noch kein kraftstrahlendes Attribut, doch hatte er zumindestens einen Ring, der durch das Wechseln der ihn tragenden Hand, totale Unsichtbarkeit verlieh, was doch sehr hilfreich sein kann, wenn man bedenkt, was man alles damit machen kann?!!
Und Simo hatte bisher ein kraftstrahlendes Attribut. Seine Baseball-Kappe verlieh das Gefühl der Geborgenheit und konnte bei Bedarf auch mal zur Ehrlichkeit zwingen. Das war schon ein tolles Ding, diese Baseball-Kappe.
Doch Poliwia war mit ihrem viertel Jahrundert schon gut ausgestattet worden und ein wenig besser Betucht.

Tutorenhaft begann Poliwia zu erklären: „So, wie die Sache aussieht, scheint die Situation zu eskalieren. Taiwan wird immer weiter von G. W. Bush und seiner U.S.A. unterstützt und China erlässt bereits Gesetze, dass wenn sich Taiwan als unabhängig erklärt, sie mit militärischer Gewalt gegen Taiwan vorgehen werden. Der Ursprung der ganzen Misere liegt...“ und sie kratzte sich kurz am Kopf,“Ja wo liegt er wohl, im Ursprung.“
„Sowas nennt man eine Scheindefinition. Hast du selber gesagt.“, warf Timon schnell ein.
„Nur undeutlich ausgedrückt! Der Ursprung des Konflikts, wie wohl bei jedem Konflikt, liegt im Ursprung des Menschen. Aber ich habe schon eine Idee! Wir werden die guten Asiaten einfach ein wenig verwirren und anstatt die aufgefahrenen Waffen mit Waffen zu bekämpfen, inszenieren wir einfach eine Party. Und tanzen die Parteien schwindlig.“
„Ach ja, wieder eine deiner so tollen Ideen?! Es ist doch wieder einmal die Unwissenheit, die die Menschen dazu verleitet, falsch zu urteilen und so wie es scheint, haben mal wieder eine Menge keine Ahnung, wie sie ihre Konflikte lösen und ihr Bestreben ehrenvoll durchsetzen sollen, woher sollen die denn wissen, wie man eine Party feiert?“, sagte Simo schon fast weise.
„Wir werden schon sehen, wir haben ja noch ein Ass im Ärmel, und Bill habe ich schon bescheid gesagt, dass wir die Sache schnell über die Bühne bringen wollen, weil wir heute eigentlich Geburtstag feiern.“

Über Taipeh angekommen erkundigte Timon erst einmal die Lage. Den Ring noch schnell an die linke Hand gesteckt und schon konnte er sich mit seinem Luftboard unbemerkt durch die taiwanischen Wolken bewegen. Die Ufer, der sich gegenüberstehenden Rivalen lag nicht weit auseinander und so beschloss der Jüngste kurzer Hand, auch noch die Lage in China auszukundschaften. Sie war zugespitzt. Nicht dass es kurz vor zwölf war, nein, es schien so, als solle es gleich dreizehn schlagen und flink machte er sich zurück zum Luftschneider.
„Los! Schnell Poliwia, du musst was unternehmen, die Waffen werden schon ganz unruhig und die sie bedienenden Menschen scheinen auch kurz vor dem Startschuss zu stehen. Für ein Landemanöver scheint es mir zu spät. Was machen wir nur?“, zappelig hüpfte er von einem Bein auf das andere, als ob er auf Toilette müsse, doch war es wohl eher die Aufregung, die ihn tanzen ließ.
„Denken, mein Schatz! Du wirst direkt zum Oberbefehlshaber boarden, ihm Simo´s Baseball-Kappe, auf Ehrlichkeit eingestellt, aufsetzten und lässt uns wissen, was er vor hat und dann...“, doch Poliwia wurde durch ein lautes Knallen und dem Rückstoß einer Druckwelle unterbrochen und kurz aus dem Gleichgewicht gebracht.
„Planänderung!“, sie schlug die Hände über dem Kopf zusammen und fuhr fort, „Simo, du übernimmst das Steuer. Timon, ich brauche dein Board. Du musst es gut festhalten und nun entlang der Küsten der Streithähne!“

Simo hatte leichte Mühe, dass Steuer zu übernehmen und leitete den souveränen Flug entlang der Küsten ein. Timon reichte Poliwia das Board. Darauf stehend und sich an Timon´s Hand haltend schleuderte sie ihren, eine geballte Ladung Zufriedenheit und Geduld feuernden Eintracht-Schal durch die Lüfte. Das Ergebnis ließ sich sehen. Die sich soeben noch anfeindenden Landküsten standen sich nun lautlachend und großgrüßend gegenüber. Triumphierend klatschten sich die Drei Helfer in die Hände. Unterrichteten Bill von ihrem Erfolg und begaben sich zügig auf den Heimweg.

„Was sagst du Simo, noch ein wenig Musik und die wüssten sich schon gut zu verstehen, oder?“ – „Hauptsache wir kommen heim und es ist noch was von der Käsesahnetorte da!“

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