danke für dein lesen. der echte fehler ist dir aber nicht aufgefallen erste strophe, zweite zeile musste es nicht töne sondern farben heißen ist mir grad aufgefallen
so... da die dräuenden (wer kennt denn noch DIESES wort, hä??? ) gedanken durch die hände hindurch auf das papier fließen sollten, dieses jedoch nicht geschieht, ist das li zornig und die hände werden zu fäusten -von den gedanken geführt- zerreissen sie das papier. ich wollte zeigen das die fäuste im auftrag der wut und der gedanken arbeiten und nicht im auftrag des li. denn in allen drei strophen sind die worte ja nicht ein einziges mal auf das papier geflossen, wie sie es eigentlich sollten. deshalb die wiederholung des "weißen" (weißes wortgewand, weißgefasert) da schrift ja bekanntlich sichtbar ist und weißes eben nicht, newoahr?
Sehr schönes Gedicht in dem ich mich wiederfinden konnte, was ja wohl ein Kriterium für die Schönheit ist... Ich muss zugeben, dass mich deine Verbesserungsvorschläge verwirren: "bunte Töne" würd ich nämlich so stehen lassen, denn auch hintervorgehaltner Hand kann man das blumige (Blumen haben Farben) Verprechen noch vernehmen und auch den Tonfall in dem es gegeben wird. Das "dräuend" erschließt sich aus dem Zusammenhang und bereichert meinen Wortschatz...li=Lyrisches ich?...
So meine Interpretation die vor deiner Erklärung da war lautet so: Da ich ja selbst schreibe, versuch ich manchmal gewisse Dinge auf Papier zu bringen, die mich quälen, freuen oder einfach zu lang verfolgen. Manchmal will ich aber auch einfach drauflos schreiben und versuch mich in Gefühle reinzusteigern, was ich ganz gut beherrsche. Nun gut aber in beiden Fällen sind die Dämonen oftmals widerspenstig und springen in nacktem Weiß auf dem Papier herum und ich hab kein passendes Wortkleid parat...oder ne Zwangsjacke
Hallo Rainy, dräuen - was zu Brei zermahlen? Zähfließend?
"bunte Töne" gefallen mir auch besser. Das ist doch weitreichender als bunte Farben, die es so gar nicht gibt. Weiß noch, wie sich mein Dozent in Deutsch immer darüber aufgeregt hat, wenn jemand von bunten Farben gesprochen hat, weil die Farbe als solches ja Klarheit bringen soll. Und wenn viele Farben enthalten sind, dann wird es bunt. Aber eine bunte Farbe gibt es nicht.
Aber in der Kunst, besonders in der Lyrik ist ja alles möglich, deshalb gilt: Das letzte Wort hat der Autor.
Wie immer bin ich beeindruckt von deinem Gedicht. Das Ende ist ziemlich überraschend... Obwohl der Widerspruch 'Weißgefaserten Worte' mich irritiert haben... Ich dachte nach dem ersten Lesen, derjenige hätte etwas aufgeschrieben und dann zerrissen... Aber so wie du es sagst, heißt es, dass es nur in Gedanken aufgeschrieben wurde... Ich weiß aber nicht, ob ich da von alleine drauf gekommen wäre... *nachdenk*
Bei dräuend stell ich mir sowas wie drängend, oder so schwarzen Nebel vor (ein Widerspruch), vielleicht eher Rauch. Jedenfalls was negatives. In dem Zusammenhang bedeutet es für mich, dass viele Gedanken gewaltsam hinausdrängen...
Ich hab auch einen Vorschlag für die letzte Strophe ;-):
mensch, das euch der text gefallen hat *wunder* ich selbst war nicht so überzeugt von ihm (bin ich aber meist nicht!).
ähem...da liegt bestimmt ein mißverständnis vor *grins*, die farben in der ersten strophe sind so richtig, aber ich habe ja auch nicht "bunte farben" geschrieben, sondern "laute farben", weil ich selbst schon erlebt habe das farben so intensiv sein können, dass man das gefühl hat, sie schreien einem ins ohr.
@ niko deine interpretation ist sehr gut. genau so war mir, als ichs aufschrieb. interessant finde ich immer wieder, das ich, bevor ich ein gedicht schreiben kann, es fast ein/zwei wochen in mir habe. es wächst dort scheinbar vor sich hin, während ich fast vor angst vergehe. angst davor, das ich nie wieder ein gedicht schreiben könnte, das ichs verlernt hätte. wer kennt das noch?
@ schreiberling ja, "dräuen" kommt von zusammenballen, aufeinanderlaufen, zusammenrotten, drängen. das wort hat etwas negatives an sich, z.b. "dräuende wolken am himmel" womit gewitterwolken gemeint sind. kann mich entsinnen dieses wort in steinalten büchern mal gelesen zu haben und es seitdem immer wieder in meinem wortschatz zu haben. das mit den farben hatte ich weiter oben erklärt
@ wanderin ich habe in dem bild vor mir gesehen (als ich das gedicht schrieb) wie die worte, die man im kopf hat, aber nicht auf das papier bekommt, scheinbar durch die feder auf das papier laufen und dort in den weißen fasern des papieres nicht mehr zu sehen sind, eben weil sie ja praktisch nie dahin gekommen sind. so, als würde der schreiber wachträumen das er schreibt und stellt zum schluß fest das er gar nichts geschrieben hat.
ich weiß das man worte wie "mit, um, durch" etc. in einem gedicht möglichst vermeiden sollte, aber in dieser letzten strophe habe ich noch immer das gefühl, das es so am flüssigsten ist und auch am schlüssigsten. aber ich werde sie noch einmal überdenken, dein vorschlag ist nicht ohne! danke.
Hallo, liebe Miss! Also mir gefällt jetzt Dein Gedicht. Nur stören mich etwas die Fäuste. Natürlich ballt man sie, wenn man wütend ist. Aber können sie dann auch zerfetzen? Ist aber nur meine Meinung. L.G.Viola
hey, viola "seelenverwandte" genau das hab ich gedacht, wie zerfetzen denn fäuste? sie zerschlagen oder zerbeulen. krallen zerfetzten, nägel zerschneiden und finger zerreißen. "mit Fäusten die drei Blatt Papier zerfetzen." "mit fäusten die drei Blatt Papier zerstören" oder "mit Klauen die drei Blatt Papier zerfetzen"
wenn man das papier bereits in der hand hält und diese dann ballt, befindet sich das papier in der faust. wenn nun beide hände ein stück papier halten (rechts und links wie beim lesen), sich dann zur faust ballen und gleichzeitig am papier zerren (durch das ballen und durch die wut)...was tuts dann? ...jo der kandidat hat hundert punkte *lach*...das papier zerreisst, also haben die zu fäusten geballten hände das papier zerrissen.
naja, wie es eben so ist, wenn der schreiber ein bild sieht, es textlich umsetzt und kein aas sieht das selbe bild wie er . aber ich mag es immer wieder zu sehen, was ihr selbst und andere beim lesen sehen.
Einen kleinen Vorschlag hätte ich. Überleg mal, ob du das "die" vor "Träume" in der ersten Strophe vielleicht weglässt.
Erstens hättest du dann in der Zeile vier Silben, wie in den beiden anderen Strophen und das ganze wäre symmetrischer (und ich finde, dadurch wird es stärker) und zum anderen sind die Träume ja nicht unbedingt konkret.
ich hatte das "die" Träume gewählt, weil ich eigentlich darstellen wollte, das ganz bestimmte träume gemeint sind, die eigentlich ihren weg aufs papier finden sollten. wenn ich das "die" weglasse ist zu allgemein, was meinst du dazu?