Bedrückende Stille der Zeit steigt aus meinem Körper und verschwindet in die Leichtigkeit des Daseins. Meine Wut will schreien, doch ich bleibe stumm. Nach außen. Im Inneren bin ich schon fast taub von dem permanenten Gebrüll in mir drinnen. Warum bin immer ich die, die nie die erste sein kann. Ich bin immer die 2te, 3te oder 4te, jedoch nie die an erster Stelle. Soviel ich mich auch bemühe und versuche mich zu ändern, ich werde immer die sein, die nie die wichtigste ist. Ich bin immer nur die Beilage, die Krawatte, der Stöpsel, jedoch nie die an erster Stelle. Egal in welcher Lebenssituation versuche Ich nicht-Ich-selbst zu sein. Doch es gelingt mir nicht. Immer wieder falle ich in den gleichen Trott hinein der mich schon mein ganzes Leben lang begleitet. Ich fühle mich hier so fremd und fehl am Platz, sodass ich allmählich aber doch von hier verschwinden werde. Die Zeit des Aussteigens ist gekommen und ich werde es riskieren. Einfach weg von hier und sehen was passiert. Mich einfach abwenden von allem und jedem. Nur mehr mir selbst widmen und nicht mehr mein ganzes Leben den anderen widmen. Einmal versuch ob ich eigentlich in irgendeiner Weise gefestigt bin in ihren Herzen. Wahrscheinlich nicht, und ich werde dann wieder weitergehn in meinem alten Trott.
Hallo bunte Socke, also zum literarischen zuerst. Du charakterisierst da eine Person nachvollziehbar. Allerdings würde ich die Wiederholungen
Zitatnie die an erster Stelle
irgendwie noch überarbeiten. Insgesamt ein fatalistischer Text. "Mir geht es schlecht, ich will mich ja ändern und kann nicht. Warum? Weil nach jedem Aufbäumen ja eh alles soweiter geht, wie bisher." Es gibt keine Lösung, schade, aber durchaus lebensecht.
Betroffenen würde ich sagen, dass jeder für sein eigenes Leben verantwortlich ist. Und wenn man als Krawatte benutzt wird, so doch auch, weil man es geschehen läßt. Schluß mit dem Selbstmitleid! Wenn man was nicht will, muss man lernen, dieses auch unmissverständlich auszudrücken. Manchmal hilft da nur eine Trennung, ein anderes Mal reicht eine deutliche Aussprache.
hallo buntesocke, im großen und ganzen fand ich deinen text sehr gut. Die Gefühle, die du beschreibst sind gut nachvollziehbar. Wer hat nicht irgendwann schon mal so oder ähnlich gefühlt?
"ähnlich aber doch ...", diese Formulierung finde ich irgendwie nicht so gut.