Nach dem letzten Streit um den letzten Schluck Sonne aus der Wodkaflasche hatte ich genug von dir und dem schweren Himmel über der Stadt, ich fand dich und deine Szene zum Kotzen ehrlich, ich haute die Tür zu und konnte zwei Wochen nichts essen
Der Himmel knallte in uns rein wie Trinkspiritus auf einer sibirischen Bahnfahrt, unsere Tage waren wie Speck der nicht gegessen wurde und unser Schweigen heulte uns an wie abgemagerte Hyänen in der Stundenwüste
Wir sind zusammengerollt und verknotet, uns kann man nicht entwirren, wir selbst können uns nicht entwirren wir sind Junkies im gleichen verfilzten Garten der Lüste und die Lüste sind unter unseren Fingern verwelkt; unsere Finger können das.
Ich wollte nichts essen und nur noch kotzen aber es kam nur Galle hoch. Ich flirrte durch die Stadt wie ein Hitzeschatten ganz in schwarz und ganz geballte Nacht, du hast mich nicht gesucht und ich hab dich nicht gefunden
Meine Schatten schlottern mir nach wie meine Kleidung an mir schlottert; das Fleisch reicht gerade aus um das Herz vor Tageslicht zu schützen und das die Knochen nicht bleichen in den hellen Stunden in denen ich mich vor mir verstecke.
Fragen hingen über unserer Zukunft wie ein perverses Windspiel und der Wind bot keine Antworten an wahrscheinlich müssen wir uns nocheinmal im Fluß der alten Blicke waschen und gereinigt in die Nacht hinaus:
Um uns im Tageslicht unserer Narben wiederzufinden denn ich möchte aufhören zu kotzen und aufhören meine Rippen zu zählen ich möchte jetzt wieder essen und auch vom Salz deiner Haut kosten, denn hab ich je aufgehört dich schmecken zu wollen? Denn von dir zu kosten ist wie ein Bad im Blut der Zeit.
Respekt, auch wenn ich erst im dritten Abstand die poetische Gliederung verstand, so empfinde ich sie im Ganzen betrachtet doch als die richtige Struktur... Es ist hart und es brennt vor Kälte, ich könnte das nicht und wär auch zu sensibel um längere Texte aus diesem Material zu lesen, trotz allem sehr gelungen und Dankeschön fürs Teilhabenlassen!
Vielen dank für Eure freundlichen Kommentare. Von dem Gedicht gibt es keine direkte Fortsetzung. Aber ich kann ja mal nachschauen, was es da sonst noch gibt :-)