Hallo Rainy, ich hatte das Glück meinen Uropa und meine Uroma noch bewusst erleben zu dürfen. Beide (95 und 97) vergreisten am Ende ihrer Tage und brauchten dennoch nur wenig fremde Hilfe. Sie lebten bis an ihr Lebensende bei meiner Oma.
Aus diesem Erleben heraus regte sich bei mir der Widerspruch. Warum sollten solch alten Menschen Flügeln wachsen. Zumindest meine Urgroßeltern blickten auf ein langes und so gut es ging erfülltes Leben zurück. Die letzten Monat erlebte ich sie eher in einem seeligen Zustand. Vermutlich sind sie aber auch eine Ausnahme. Mein Uropa starb zuerst, drei Tage später schloß meine Uroma ihre Augen für immer. Ich glaube, es den Vögeln gleich zu tun, war nicht mehr ihr Ziel. Sie hatten schon "zuviel" erlebt.
Viele Grüße vom Schreiberling
PS: Diese Zeile
Zitatohn Schutz stehn all die Träumer,
würde ich auf jeden Fall überarbeiten. "Ohn" da stolpere ich jedesmal beim Lesen drüber.
auweia, das ist wohl etwas ins auge gegangen. entschuldige, das du es so verstanden hast. dieses gedicht ist mal wieder ein beispiel dafür, wie metaphorisch ich manchmal schreibe.
ich versuchs mal kurz zu erklären, ja?
1. strophe: menschen sollten nicht nur träumen und wünsche projezieren, sondern auch handeln. die "alten greise" stehen hier für menschen, die ihre hoffnungen verloren haben und leer sind. also am leben gealtert.(was nicht biologisch gemeint ist)diese strophe ist mehr ein fingerzeig. sie soll etwas moralisches aufzeigen. "tu was, sonst lebst du umsonst!" wobei die flügel dafür stehen, das diese menschen AKTIV etwas unternehmen sollten.
2. strophe: sie haben dem "letzten" ihnen bekannten, starken menschen alles aufgebürdet. er soll ihre wünsche realisieren, ihre hoffnungen umsetzen und "ihre" welt heilen. einer allein schafft das jedoch nicht und so zerbricht auch dieser mensch, an dem, was ihm zu viel wird. der "baum" steht hier für diesen menschen, weil er vorangegangene stärke symbolisieren soll. außerdem hatte ich hier das bild eines asiatischen brauches im kopf, wo die menschen zum jahreswechsel an einem bestimmten baum kleine zettelchen mit ihren wünschen heften, in der hoffnung, das die götter es gewähren. sehr passiv also.
3. strophe: die folge sind zerbrochene träume und eine leere die sich ausbreitet und alles verschlingt.
4. strophe: habt mut zum mut. es ist nicht schwer und der weg nicht weit um etwas zu verändern. dieser strophe lag das bild des berühmten sprichwortes: "das herz auf der zunge tragen" zugrunde. womit ich immer auch den mut, für sich und seine ansichten einzustehen, verbunden habe.
"ohn"...hm. mir gefiel das wort, weil ich es aus sehr alten bpchern und geschichten kenne. es ist altes deutsch. ich werde mir die strophe noch ein paar mal durchlesen udn überlegen ob es sich mit einem "e" hinten dran besser anhört, ja?!