Studierte Sehnsucht. Seine Achillessehne. Gerissen. Therapie half nicht. Die Sucht blieb.
Im Wald ächzte ein Uhu. Hartz 4 troff von den Bäumen . Es wuchs kein Geld da oben. Aber herunter holten sie es alle.
Der Himmel verfärbt sich glutrot - der Bush brennt. Die Menschen treten heraus. Schwarze Gesichter. Feiste ,ölige Bäuche feixen entgegen.
Der Regenbogen strahlte in der Septembersonne. Ein zweiter kroch hinter dem ersten hervor. Die Logik erbrach sich an den Wermutstropfen. Der Bruch entzweite. Die Farben werden neu gemischt.
Da draußen sterben Menschen. Kameras werden gezückt. Klick. Morgen ist das Bild in der Zeitung. Beim Scheißen fallen Emotionen schwer. Morgen sterben wieder Menschen.
Generationen kommen und gehen. Darunter Missbildungen. Einbildungen. Euphemistische Bilder. Kalte Bilder. Bewegte Bilder. Ein Filmstreifen. Nimm den letzten Zug.
Hallo Felios, das ist aber mal wieder ein Rundumschlag von Dir, oder?
ZitatSchwarzen Teer zum Frühstück.
Diese Zeile hat es mir besonders angetan. Klingt wie aus einem Roadmovie. Und mir fallen spontan Szenen ein, die nicht besser als durch diese Worte beschrieben werden könnten.
Hm, also den Bush schreibe ich besser mit c . Es ist ja eh klar, was gemeint ist. Das muss nicht extra auf die Nase gebunden werden.
Und die vorletzte Zeile muss ich noch umformen - diese kann das hohe Niveau der vorherigen Zeilen nicht halten.
Habe das Gedicht ins Literaturcafeforum gestellt und sogar eine durchaus konstruktive Kritik erhalten, was bisher dort seltenst der Fall war.
Zu den Assoziationen - mein großes Vorbild ist der bayrische Wortspielfetischist und Gitarrist Willy Astor , der mich seit meiner Kindheit begeistert. Daraus hat sich allgemein ein spielerischer Umgang mit Worten und daraus abgeleiteten Assoziationen entwickelt.
Neufassung - fett markiert die Veränderungen ----------------
Streifzüge
Studierte Sehnsucht. Seine Achillessehne. Gerissen. Therapie half nicht. Die Sucht blieb.
Im Wald ächzt ein Uhu. Hartz viert von den Bäumen . Es wächst kein Geld da oben. Aber herunter holen sie es alle.
Der Himmel verfärbt sich glutrot - der Busch brennt. Die Menschen treten heraus. Schwarze Gesichter. Feiste ,ölige Bäuche feixen entgegen.
Der Regenbogen strahlte in der Septembersonne. Ein zweiter kroch hinter dem ersten hervor. Die Logik erbrach sich an den Wermutstropfen. Der Bruch entzweite. Die Farben werden neu gemischt.
Da draußen sterben Menschen. Kameras werden gezückt. Klick. Morgen ist das Bild in der Zeitung. Beim Scheißen fallen Emotionen schwer. Morgen sterben wieder Menschen.
Generationen kommen und gehen. Die Massenarmut in den Köpfen bleibt. Rauch vernebelt die Sicht der Vernunft. Bilder werden euphemisiert. Bewegte Bilder. Ein Filmstreifen. Nimm den letzten Zug.
Die Wortspiele gefallen mir sehr gut, der Text wirkt auch auf mich sehr treffend... Lediglich dieser Satz macht mir noch Probleme:
ZitatFeiste ,ölige Bäuche feixen entgegen.
?
Der Schluß liest sich klasse:
ZitatGenerationen kommen und gehen. Die Massenarmut in den Köpfen bleibt. Rauch vernebelt die Sicht der Vernunft. Bilder werden euphemisiert. Bewegte Bilder. Ein Filmstreifen. Nimm den letzten Zug.
Schwarzen Teer zum Frühstück.
Ersteren Schluß fand ich fast noch besser:
ZitatGenerationen kommen und gehen. Darunter Missbildungen. Einbildungen. Euphemistische Bilder. Kalte Bilder. Bewegte Bilder. Ein Filmstreifen. Nimm den letzten Zug.
Schwarzen Teer zum Frühstück.
Warum hast du ihn noch mal geändert? Gefällt er dir besser so?
Das war´s auch schon. Schön, mal wieder was von dir zu lesen.
Hallo Bianca, schön wieder mal von Dir zulesen :-)))
ZitatGepostet von Schmetterling1 Hallo Felix, grüß dich!
Die Wortspiele gefallen mir sehr gut, der Text wirkt auch auf mich sehr treffend... Lediglich dieser Satz macht mir noch Probleme:
ZitatFeiste ,ölige Bäuche feixen entgegen.
?
Nun - der Zusammenhang dürfte ja deutlich sein. Bush und die Ölindustrie, dazu eine Metapher und durch Alliteration verstärkt (feistes...feixen...).
Zitat Warum hast du ihn noch mal geändert? Gefällt er dir besser so?
Ja, ich fand, der 1. Schluss konnte das hohe "assoziative" Niveau nicht halten, klang etwas plumb und flach und nicht zielstrebig genug. So gefällt er mir besser.
Zitat Das war´s auch schon. Schön, mal wieder was von dir zu lesen.