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 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
Krissey ( gelöscht )
Beiträge:

02.10.2005 13:20
RE: Krieg um Arnos Antworten

Ich schreib seit ewigen Zeiten Geschichten und habe gerade diese Seite gefunden, also dachte ich mir, ich könnte ja auch mal etwas von mir online stellen. Naja, wenn ihr Lust und Zeit habt, könnt ihr es ja mal lesen und kommentieren. (Ist eine Erzählung, aber noch nicht fertig.)

<3-lichst, Krissey

Kapitel 1

„Morgen Sarui!“ Randolin hatte die Tür ihrer Hütte aufgestoßen und betrat den von Sonnenlicht gefluteten Innenhof. Die roten Felsen leuchteten im morgendlichen Licht und Randolin streckte sich einmal genüsslich und sah sich dann um. Das würde ein harter Tag heute.
Randolin trat aus der Tür und überquerte das Felsplateau. Sie betrat eine der Höhlen an der gegenüberliegenden Seite und blieb einen Moment stehen, damit sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnen konnten. „Galôd?“ wisperte sie leise. „Bist du schon wach mein Großer?“ Sie blieb stehen und lauschte in die Dunkelheit. Dann vernahm sie ein leises Rascheln, ein Gähnen und dann folgte ein donnerndes Brüllen, so laut, dass Randolin den Luftzug spürte, der ihre haare leicht flattern ließ. Ein Lächeln breitete sich auf Randolins zierlichem Gesicht aus. „Na dann komm, heute zeigen wir denen mal, was Luftkampf ist!“ Sie lief aus der Höhle. Auf dem Hof wandten sich nun alle Köpfe in ihre Richtung um, denn es war immer wieder ein herrlicher Anblick, wie der große rote Drache seine Höhle verließ. Von lautem Klatschen begeleitet senkte er den Kopf und ließ sich von Randolin streicheln. „Morgen mein Guter!“ Sie strich über seine schuppigen, warmen Nüstern. „Ich muss mich hier noch um einiges kümmern, also sei so gut und lös Rafôr in der Luft ab.“ Sie kraulte ihn kurz und trat dann zurück. Galôd spannte seine großen Flügel und erhob sich mit wenigen Schlägen in die Luft. Bald war er außer Sicht.
Randolin sah ihm nach und atmete tief ein. Dann drehte sie sich um, strich sich das dunkle Haar aus der Stirn und machte sich auf den Weg zurück zu den Hütten. Ein ernster Schleier legte sich über ihr Gesicht. Es gab eine Menge zu tun, und sie würde viel helfen müssen. Doch es war ihr wichtig. Allen war es wichtig zu helfen. Denn in Arnos herrschte Krieg.

~

Sarui trat neben Randolin. „Sie hat Recht, wir müssen unsere Drachen ausbilden. Sie sind mächtige Wesen. Andala hat sie doch nicht umsonst geschaffen. Wir müssen sie einsetzen!“ Das junge Mädchen stampfte mit dem Fuß auf. Randolin stieß sie in die Seite. Dann erhob sie wieder das Wort. Sie trat vor an den Tisch. „Herr, die Truppen Gorgolfins sind hier, hier und hier.“ Sie weiß mit dem Finger auf eine Kleine Insel an der Westküste Arnos’, die Berge im Osten und die Felsküste im Süden. „Nur der Norden hier ist noch frei. Wir haben den Stützpunkt doch deshalb hier. Wir können ohne Probleme das ganze Gebiet Sagaras sichern, das Gebiet der Wasserfälle.“ Sie beschrieb einen Kreis um einen Teil der Karte, der völlig von Seen und Flüssen durchzogen war. „Wir müssen uns gegen Gorgolfin verteidigen. Er ist Urgedons mächtigster Diener, er wird Arnos unterwerfen!“ Sie wurde ganz aufgeregt. „Sie können doch nicht mit ansehen, wie unsere ganze Welt in die Hände des Feindes fällt? In die Feuer der Verdammnis, die Hände des Zerstörers? Das hätte unsere Andala nie gewollt. Sie deren Leben in uns aller ist!“ Ihre dunklen Augen blitzten. Sie schaute dem König direkt in die Augen. „Hm. Wir werden sehen, Randolin Terengas. Ich werde mich noch beraten müssen.“ Er wies mit einer Geste auf seinen Kriegsminister und seinen Waffenschmied. „Wir werden euch natürlich sofort verständigen. Ihr seid schließlich von großer Wichtigkeit für unsere Mission. Und nun bitte ich um Ruhe, damit wir uns zurückziehen können.“ Die Türen wurden geöffnet. Das Sonnenlicht fiel in die dunkle Hütte auf Randolins wütendes Gesicht. Sie wandte sich um und verließ die Hütte. Der Wind fuhr ihr durchs haar, und bald hatte sie sich wieder beruhigt. Sarui holte sie ein und lief neben ihr her. „Nimm’s nicht so schwer. Dein Vorschlag ist gut! Er kann ihn gar nicht ablehnen.“ Randolin atmete aus. Manchmal war Sarui wirklich naiv. Sie schüttelte den Kopf und grinste. „Wahrscheinlich hast du Recht, immerhin ist er dein Vater.“ Sie lächelte Sarui an. „Lass uns eine Runde reiten, es dauert, bis die ihre Entscheidung getroffen haben...“ Sarui nickte. Die beiden gingen zu den Höhlen, in denen die Pferde untergebracht waren. Die Leute drehten sich oft nach ihnen um, die beiden waren einfach zu verschieden. Sarui, in ihren hellen Kleidern und der silbernen Rüstung, den blonden langen Haaren, tiefblauen Augen und dem rosigen Gesicht, die Königstochter eben und Randolin, in ihrem roten Drachenkrieger-Dress aus Drachenleder, behangen mit ihren Waffen, die dunkeln Haare zu einen Zopf verschlungen, die Strähnen im Gesicht, die dunklen Augen immer misstrauisch und das feine, scharfe Gesicht mit den spitzen Ohren, die Bauerntochter.
Die beiden betraten die Ställe. Von der anderen Seite fiel Licht in die Gasse zwischen den Boxen. Dort waren Fenster in den Stein geschlagen. Randolin trat an eine Box heran. Ein pechschwarzer Pferdekopf drehte sich ihr zu. „Haros.“ Sie tätschelte das Tier. Sarui trat neben sie. „Du findest es immer noch nicht richtig, das Vater ihn einreiten lassen will, oder?“ Randolin schwieg. Haros schnaubte. Er war nicht irgendein Hengst. Er war eins der geflügelten schwarzen Einhörner. Mächtige Reittiere, starke Kämpfer, auch ihne Reiter und sehr schwer zu zähmen. Randolin schüttelte den Kopf. „Nein, er sollte in den Hergen sein, bei seiner Herde, um die Jungtiere und Stuten zu beschützen.“ Sie seufzte. „Was Tiere und die mystischen Wesen in unseren Landen anbelangt, hat dein Vater nicht die leiseste Ahnung, was gut, und was nicht gut ist, Sarui. Deshalb zweifle ich an seinem Urteil, was die Drachen anbelangt. Sie wurden zum Kämpfen geboren, zur Verteidigung Arnos, dazu sind sie da! Sie bergen Calarias ganze Kraft! Nur mit ihnen können wir gewinnen.“ Sie schaute nach draußen. „Er wird sich für die Drachen entscheiden. Bestimmt.“ Sarui stupste sie an. „Los jetzt. Dein Rubinious könnte Bewegung brauchen.“ „Nenn ihn nicht so!“ fuhr Randolin Sarui an. „Du weißt, dass ich ihn Scharôck getauft habe.“ „Jaaaaaa, aber du weißt auch, das er Rubinious hieß, als Vater ihn dir geschenkt hat.“ Randolin schwieg schmollend. „Ja, aber Rubinious ist doch blöd.“ Stille. „Stimmt.“ Beide lachten.

~

Das Wetter war fantastisch. Randolin und Sarui genossen ihren Ausritt in vollen Zügen. In letzter Zeit hatte Randolin nicht besonders viel Zeit zum Reiten gehabt, und ihr Scharôck hatte lange Zeit nur im Stall verbracht. Das machte sie heute wieder gut, indem sie ihn einfach laufen lies. Auch Saruis Pferd Kristallica war lang nicht bewegt worden, und freute sich ebenso. Scharôck war einer der Hengste des königlichen Stalles. Randolin hatte ihn geschenkt bekommen, als sie Sarui vor langer zeit mit Galôd das Leben gerettet hatte. Seit diesem Tag waren die beiden unzertrennliche Freundinnen geworden. Scharôck war ein Rappe, stattlich, groß und kräftig, mit saphirblauen Augen.
Krisstallica eine zierliche Schimmelstute, gehörte ebenso dem königlichen Hofstall an. Sie war genauso ausdauernd wie Scharôck, auch wenn man es ihr nicht ansah. Randolin hatte seit langem mal wieder ein entspanntes Gefühl. Es wurde ein langer Ritt. Die beiden Freundinnen hatten sich viel zu erzählen, zumal Randolin wie auch Sarui in letzter Zeit dauernd gebraucht wurden. Beide waren zwar noch nicht sehr alt, doch beide waren sie für den Kampf gegen die dunkle Bedrohung unentbehrlich für Arnos.
Randolin hatte eine ganz besondere Gabe, mit den mystischen Geschöpfen der Insel umzugehen. Sie vertrauten ihr schnell, und sie schien sie immer in irgendeiner Weise zu verstehen, als könnte sie ihre Sprache. Randolin hatte ihren Wohnsitz oben auf dem Felsplateau. Dort stand ihre Holzhütte, und dort waren unzählige große Höhlen natürlichen Ursprungs im Gestein. Sie züchtete dort Drachen, und kümmerte sich um die verletzten Wesen, die sie auf ihren Streifzügen durch das Land aufsammelte. Die Drachen waren lange Zeit fast verschwunden gewesen, es gab nur noch sehr wenige. Mittlerweile gab es wieder ganze Herden, mit Jungtieren, die man in den bergigen Gebieten Arnos antreffen konnte. Die verschiedensten Rassen hatten sich wieder entfaltet und die Drachen bevölkerten wieder die ganze Insel. Und eben weil die Drachen wieder so zahlreich waren, wollte Randolin sie auch wieder einsetzten. Schon früher waren sie zum Schutze der Insel da gewesen, es war ihre Lebensaufgabe, denn sie trugen sämtliche Kraft der Schöpferin in sich. Jedes Wesen auf Arnos hatte eine bestimmte Aufgabe, jedes Wesen gab es zu einem bestimmten Zweck. Randolin verbrachte viel Zeit in den alten Tempelpalästen bei den Gelehrten und Weisen. Sie laß die alten Schriften und Sagen der Entstehung Arnos. Sie glaubte fest an die Macht, die in allem und jedem steckte, und darum hatte sie eine ungeheure Achtung vor der Natur und den Wesen.
Als sie von ihrem Ausritt zurückkehrten, war Galôd zurückgekehrt und wartete geduldig, bis sie ihr Pferd abgesattelt hatte. Sie brachte Scharôck zurück in die Box und dann schwang sie sich auf den Rücken ihres Drachens, und war bald über die Berge verschwunden. Galôd kannte den Weg gut, schnell kam der Bergtempel in Sicht. Es war ein kurzer Weg, wenn man flog. Vorsichtig setzte Galôd seine Pranken im Innenhof ab. Er raschelte mit den Flügeln und Randolin sprang von seinem Rücken. Sie strich über seine ledrigen Schwingen, klopfte schnell seinen Hals und verschwand dann im Inneren des Gebäudes. Sie sprang die Treppen herauf und rannte fast Garûalm um, den Obersten der Gelehrten im Bergtempel. Sie stoppte, entschuldigte sich und verneigte sich. „Sie an. Die junge Terengas hat es aber wieder eilig heute.“ Er schüttelte den Kopf. Sie nickte mit geröteten Wangen. „Du willst sicher in die Bibliothek.“ Er reichte ihr einen Schlüssel. „Danke, ich wollte gerade danach fragen...“ „Ich kenne dich gut, Randolin Terengas.“ Er lächelte, klopfte ihr sacht auf die Schulter und stieg dann langsam die Treppen herab.
Randolin stieg die Treppe weiter nach oben und folgte dann einigen Gängen im Obergeschoss, allerdings nun in gemäßigtem Tempo. Schließlich erreichte sie die Bibliothek, wo die Weisen und Gelehrten ihre Schriften aufbewahrten. Sie brauchte nicht lang zu suchen. Und ließ sich schließlich mit einer Schriftrolle auf dem staubigen Boden nieder. Diese Schriftrolle barg die Geschichte der Entstehung Arnos...

Am Anfang war Andala. Göttin des Wassers. Sie schenkte den sie umgebenden Weiten ein Kind, den blauen Planeten.
Ein Planet, nur von Wasser. Andala liebte das Wasser. Das helle Glänzen ihrer Augen erhellte die neue Welt und ließ das Wasser glitzern. Andala gab sich lang mit der neuen Welt zufrieden.
Eines Tages jedoch bemerkte sie, das ihrer Welt etwas fehlte. Sie war so leer. Traurig überlegte Andala, was sie dagegen tun könnte. Lange überlegte sie. In ihrem Kopf entstanden Bilder und wurden zu einem festen Wunsch. So entwarf Andala das neue Gesicht des Planeten. Es entstand eine einzige, große Insel auf dem Wasser. Pflanzen wuchsen dort und Flüsse und Bäche, Seen und Teiche zogen sich durch die Landschaft. Andala wollte, das das Wasser auf dem Planeten nie versiegen sollte.
Lange erfreute sich Andala nun am neuen Gesicht des Planeten. Eines Tages jedoch, sie war unterwegs um sich die Sterne anzuschauen, vernahm sie einen hellen, wunderschönen Klang. Sie hielt inne und schloss die Augen. Vor ihrem Gesicht entstand das Bild eines Mädchens. Ein junges Mädchen, dass sang. Andala war begeistert. Nun wusste sie, was ihrem Planeten noch fehlte: Bewohner, die sich an ihrem Werke erfreuen konnten.
Schnell kehrte sie zurück. Durch ihre Vorstellungskraft erschuf sie:
die Menschen nach ihrem Ebenbild, die den Planteten lieben und hüten sollten,
die Einhörner, blass schimmernd wie der Mond, die Verkörperung des Guten
die Drachen, als die mächtigsten Geschöpfe von allen, mit reinen, guten Herzen, um die Insel zu schützen
die Phönixe, strahlend hell und leuchtend wie Sonne und Sterne, Hüter des Lichtes
und die Tiere, die den Geist der Welt in ihren Herzen tragen.

Lange Zeit verging und entstand nun neues Leben auf dem Planeten. Analda sah mit Freuden zu, wie immer mehr Wesen entstanden und mit den anderen im Einklang lebten. Sie war besonders Begeistert von den Einhörnern, deren Schönheit sie faszinierte, so sehr, das sie ein Teil ihrer Seele wurden.
Andala war zufrieden mit den Menschen, die ihre Welt beschützten und hüteten und mit allem im Einklang lebten.
Sie hatte lange überlegt, und nun gab sie der neuen Welt einen Namen: Arnos, Andalas Kind.
Eines Tages jedoch kam der Herr der Zerstörung in Andalas Teil des Nichts. Urgedon war blinder Wut auf Arnos und tobte fürchterlich. Es entfachte ein fürchterlicher Kampf zwischen Andala und Urgedon. Urgedons Anwesenheit beeinflusste Arnos. Jeder seiner tobsüchtigen und brutalen Gedanken wurde auf Arnos zu einem Dämon. So hielt das Böse Einzug in Arnos und Chaos tobte über den Planeten. Wie Andala verteidigten sich die Bewohner.

Doch Urgedon war stärker, und Andalas Lebenslichter schwanden. Während sie im Sterben lag, dachte sie an Arnos, ihr Kind, und übertrug all ihre Kräfte auf den Planeten, damit seine Bewohner, die sie so über alles liebte, nicht für immer verschwinden würden. So starb Andala und Urgedon, schon wieder in Wut auf einen anderen Planeten verließ ihr Nichts.
Mit Urgedons Verlassen verschwanden auch die Dämonen, sie zogen sich zurück. Doch die Menschen wussten, dass etwas Schlimmes passiert war. Der Himmel war tagelang rot, als ob er blutete, und zum ersten Mal viel Regen auf der Insel. "Andala weint!" sagten die Menschen. Von da an war der Regen ein schlechtes Ohmen, er kam immer dann, wenn etwas schlimmes auf Arnos passierte.
Andalas Kraft jedoch übertrug sich auf all die von ihr geschaffenen Wesen und so begann man, Arnos wieder herzurichten. Dass das Böse noch immer in ihrer Welt weilte, wussten die Menschen. Viele, ob aus Angst oder Überzeugung, verließen das freie Volk Arnos’ und schlossen sich den dunklen Streitmächten an. Das Volk raffte sich auf und begann, sich gegen das Böse zu wehren. Immer wieder, wenn Dämonen auftauchten, konnten sie sie erfolgreich verjagen, und so schwand langsam die Angst vor dem Bösen, und der Mut wuchs unter den Menschen. Sie lernten von den Weisen und Gelehrten die anderen Wesen des Planeten und ihre Aufgaben zu verstehen und zu schätzen und man begann, sich ihre Kräfte nützlich zu machen. Von da an wurde es schwer für Urgedons dunkle Diener. Bald ließen sich die Dämonen nur noch selten sehen, und verschwanden in die nördlichen, felsigen Gebiete an der Küste. So lebte das Volk von Arnos lange in Frieden, und man begann das Böse zu vergessen. Die Kriege zwischen gut und Böse wurden zu Geschichten, Geschichten zu sagen, Sagen zu Legenden und Legenden zu Mythen...
Aber das Böse schläft nie...
Randolin schaute auf die letzte Zeile und seufzte. Wie recht der Autor doch hatte...
Dann ließ sie ihren Zeigefinger über das Blatt gleiten. Bei einer Zeile hielt sie inne. Laut las sie:
„Die Menschen nach ihrem Ebenbild, die den Planteten lieben und hüten sollten,
die Einhörner, blass schimmernd wie der Mond, die Verkörperung des Guten
die Drachen, als die mächtigsten Geschöpfe von allen, mit reinen, guten Herzen, um die Insel zu schützen
die Phönixe, strahlend hell und leuchtend wie Sonne und Sterne, Hüter des Lichtes
und die Tiere, die den Geist der Welt in ihren Herzen tragen.“
Sie kramte ein Papier und einen Stift aus der Tasche und kritzelte die Worte auf. Dann stopfte sie das Papier in die Tasche und räumte die Schriftrolle weg. Sie verlies die Bibliothek und kehrte zu Galôd zurück. Zurück auf’s Plateau wollte sie jetzt noch nicht, darum flogen sie zu einem ihrer Lieblingsplätze, auf den Sonnenberg. Es war der höchste Gipfel der Mittleren Gebirgskette. Es wehte ein frischer Wind, und die Sonne stach nicht so erbarmungslos wie in den Ebenen und niedrigeren Regionen. Randolin ließ sich auf dem Fels nieder während Galôd es sich in der Sonne bequem machte und durch seine Nüstern Rauchkringel aufsteigen lies.
Randolin zog wieder das Blatt hervor und las sich die Zeilen durch. Dann nahm sie ihren Stift heraus. Gedankenverloren schrieb sie:
Die Menschen, Calarias ehrvolle Kinder
Die Einhörner, Calarias schimmernde Seele
Die Drachen, Calarias brennende Leidenschaft
Die Phönixe, Calarias leuchtende Augen
und die Tiere, Calarias ganze Gutmütigkeit und Ausgeglichenheit.
Dann legte sie das Blatt neben sich und streckte sich aus. Sie schaute in den Himmel und atmete tief durch.
Das Böse war wieder erwacht. Lange Zeit hatte es geschlafen und war aus dem Bewusstsein der Menschen verschwunden. Aber schläft das Böse überhaupt? Randolin bezweifelte es. Es hatte sich nur versteckt. Soviel war sicher. Und seid vor 2 Monaten die ersten Übergriffe von Dämonen auf Menschen in den äußersten Gebieten Arnos bekannt geworden waren, waren die Menschen in heller Aufruhr. Natürlich wusste zu dieser Zeit noch niemand, dass das Böse seine Finger im Spiel hatte. Zuerst waren es einfach einige bestialische Morde, die zufällig am selben Tage in verschiedenen Regionen des Landes geschehen waren. Randolin war zu dieser Zeit mit Galôd an der Westküste unterwegs gewesen um die Drachenpopulation zu überprüfen und befand sich in einem der Dörfer, die unmittelbar in der Nähe von Hallas lagen, wo einer der Morde stattfand. Schon als die Gerüchte sie erreichten, glaubte Randolin nicht an einen gewöhnlichen Mord. Sie wusste sehr wohl, dass Mord auf Arnos so ungewöhnlich war wie Regen, und zufällig hatte es in besagter Nacht, als die Morde geschahen geregnet. Zwei seltene Ereignisse sollten durch Zufall gleichzeitig stattfinden? Randolin war sehr gut ausgebildet und wusste, dass diese Wahrscheinlichkeit sehr gering war. Deshalb beschloss sie die Sache näher zu untersuchen.
Als sie in Hallas eintraf, waren die Bewohner erfreut sie und Galôd zu sehen. Man kannte sie, sie verweilte öfters in den Dörfern an der Westküste, seit sich dort die seltenen Wasserdrachen wieder angesiedelt hatten. Galôd war ein mächtiger Drache, ein Felsdrache, eines der gewaltigsten Geschöpfe die man auf Arnos finden konnte und flößte den Menschen überall schon immer gehörigen Respekt ein. Die Tatsache aber, dass er Randolin gehorchte, ließ die Leute an diesem Tage aufatmen und Randolin beinahe stürmisch begrüßen. So ein großes Tier mit solch enormer kraft wie Galôd vermittelte den Bewohnern ein Gefühl von Schutz. Randolin wurde auf ihren Wunsch sofort zum Schauplatz des Verbrechens gebracht und überblickte das Geschehene sofort. Sie erinnerte sich noch genau an jenen Tag…
Galôd schnaubte laut, als Randolin sich von seinem Rücken gleiten ließ. Das ganze Dorf schien versammelt und alle Leute schienen verängstigt und drängten sich dicht zusammen. Der Dorfälteste, Ovidios trat auf sie zu und sie begrüßte ihn ehrfürchtig. Er gehörte zu den Weisen, die über die Insel verstreut unter den Menschen lebten und sie an seinem Wissen teilhaben ließ, er war sozusagen eine Art geheimer Beschützer, denn nur die Gelehrten und Weisen wussten davon und ebenso wusste es Randolin. Er sah sehr ernst aus und auf Randolins Wunsch hin, den Schauplatz des Mordes zu sehen, brachte er sie ohne Umschweife dorthin. Die Dorfbewohner trauten sich nicht in die Nähe, in Arnos geschahen für gewöhnlich keine Verbrechen, die Leute lebten friedlich nebeneinander her. Es gab beinahe niemanden mehr, der viel über die Tage des alten Krieges wusste, geschweige denn, zu dieser Zeit gelebt hatte, daher war es ein besonderer Schock für die armen Menschen in Hallas gewesen, die solches Grauen nicht kannten. Ovidios führte Randolin zum Hause des Bootsbauers von Hallas, das einen Fußmarsch von zehn Minuten außerhalb Hallas’ auf einer Klippe lag. Randolin war der gewohnte Anblick der Hütte bekannt und umso mehr erschrak sie, also sie um die Biegung kamen und sich ihr folgender Anblick bot: die Hütte stand nicht mehr, ein paar verkohlte Balken lagen noch auf dem verbrannten Boden und am baum neben dem haus baumelte etwas, was randolin schwanken ließ, als sie es erkannte: der bootsbauer und seine frau, verbrannt und an den braum gehangen. Beinahe wurde ihr schlecht. „Warum hat sie denn niemand dort herunter geholt?“ fragte sie in einem heiseren Wisperton weil ihr die Stimme fast versagte. „niemand hat sich in die Nähe getraut.“ Erwiderte ovidios. „Aber du…?“ Randolin begriff sehr schnell. Der alte Mann sah sie traurig an. „Nein Ovidios, das glaube ich nicht.“ „Alles weißt darauf hin.“ Sagte er leise. „Überzeuge dich selbst…“ Randolin machte einen Bogen um den toten baum, den blick starr auf die überreste der hütte geheftet. Am rand der schwarzen fläche blieb sie stehen. Sie beäugte sie misstrauisch und trat dann in die mitte, kniete n ieder und untersuchte die verkohlten reste der balken. „dachbalken…“ murmelte sie. Dann drehte sie sich zu einem der anderen. „Aber dieser hier nicht… dieser hier stammt von weiter unten…“ die kroch noch ein stück weiter. „und das ist ein teil der tür…“ ovidios beobachtete sie aus einiger entfernung. Randolin hatte die stin in falten gelegt. Das ergab keinen sinn. Wenn ein haus brannte, dann entweder von unten nach oben oder von oben nach unten. Brannte es von unten nach oben stürzte oft das dach ein und erstickte so das feuer, allerdings blieb dann mehr als nur ein stück verkohltes holz eines dachbalkens übrig. Brannte ein haus von oben nach unten brannte es meist so effektiv, dass kaum etwas übrigblieb, schon gar nicht vom dach, aber wenn etwas zurückblieb dann war es meist ein teil der grundmauern… und beides war hier nicht der fall. Es würde randolin ein rätsel aufgeben, wie feuer sich so komisch verhalten konnte, denn sie kannte sich sehr gut damit aus, und doch schien sie plötzlich die antwort zu kennen, die sich nicht wahrhaben wollte und bei deren gedanken sie sich blitzschnell erhob und die ränder der verbrannten fläche abschritt. Es war ein exates quadrat. „keine brandspuren“ murmelte sie leise als sich hie und da niederkniete und das gras untersuchte. Für gewöhnlcih breitete sich das feuer auch auf sein umfeld aus und man fand flecken verkohlten grases, wo ein balken hingefallen war, aber nein, hier war alles außerhalb der verkohlten fläche wie unberührt, nichtmal die grashalme an der grene von rasen zu schwarz waren von der hitze gekräuselt, im gegenteil, die grenze verlief absolut exakt, so exakt das es unnormal war. Und das bestätigte randolins ahnungen. Sie hockte im gras und ließ den Kopf hängen. Um sich selbst noch mehr klarheit zu verschaffen, näherte sie sich jetzt widerwillig dem verkohlten baum, und den sich leicht im wind bewegenden etwasse, die an von ruß geschwärtzten seilen an seinen ästen hingen. Hier genau das selbe. Das einzig verbrannte war der baum, nichts in deinem umfeld weiß zeichen auf ein feuer auf. Der baum sah auch ganz normal aus, nicht verbrannt, wäre er nicht schwarz und tot gewesen. Doch im grundegenommen sah er aus als hätte er nur seine blätter verloren, wie im winter. Nur, dass zufällig eben august war, und nicht januar. Randolin sah ovidios an. „Du hast recht. Sie waren hier.“ „und das waren sie seit langer zeit nicht. Lange zeit glaubten wir sie wären verschwunden.“ „Nein das sind sie nicht…“ wisperte randolin und ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter. „Aber sie scheinen erwacht zu sein…“ Ihr Blick richtete sich augenblicklich gen himmel. „Denkst du ER ist zurückgekehrt?“ Ovidios sah randolin nicht an. „Wir können es nicht ausschließen, aber sicher sein können wir auch nicht… Allerdings glaube ich wir hätten von seiner Ankunft erfahren…“ „Das hier reicht dir wohl nicht?“ schnaubte Randolin verächtlich. Ovidios warf ihr einen geduldigen Blick zu. „Du weißt, wie ich es meine.“ Randolin schnaubte erneut. Ovidos wandte sich zum Gehen und Randolin folgte ihm den Blick ncoh immer auf die leblosen Körper gerichtet. Dann wandte auch sie sich um. Sie schlugen den Weg zurück zum Dorf ein.
Dämonen in Hallas. Dämonen an der Westküste… Aber warum? Tasend fragen schwirrten randolin durch den Kopf. „Deswegen hast du sie nicht heruntergeholt oder?“ Ovidios sah sie erstaunt an. Dann langsam tröpfelte das Verständnis in sein Gesicht. „Du willst nicht das sie wissen das du es weißt?“ „Ich dachte damit kann ich vielleicht noch schlimmeres verhindern…“ Randolin nickte langsam und schwieg. Die Gelehrten und Weisen der Insel kannten sich aus, was die Zeiten des alten Krieges anbelangte. Sie kannten die Geschichte Arnos in und Auswendig. Sie waren die guten Seelen Arnos’. Sie sind es schon immer gewesen. In den Überlieferungen steht geschrieben, dass keiner von ihnen Dämonenwerk berühren konnte, ohne sich zu verraten. Wenn also ein Dämon jemanden getötet konnte ein Gelehrter ihn nicht berühren ohne das der Dämon der es getan hatte es mitbekam. Dämonen waren mit ihren „Werken“ verbunden, was sie im alten Krieg dazu veranlasst hatte, eine Großzahl der Weisen und Gelehrten zu vernichten, da man sich damals dieser Verbindung noch nicht bewusst war. Hätte Ovidios die toten Körper berührt, hätte der Dämon der dort gewütet hatte es gespürt und ihn mit Sicherheit getötet. Vielleicht nicht gleich, aber irgendwann hätte er ihn geholt. Gott sei dank wissen wir heute mehr über Dämonenspuren… dachte Randolin während sie das Dorf betraten. Galôd hatte sich auf dem Dorfplatz niedergelassen und ließ sich geduldig von den Kindern streicheln, die um und auf ihm herumturnten. Als er randolin erkannte, schnaubte er laut und die Kinder ließen von ihm ab und machten ihr Platz. Als sie auf seinen Rücken klettern wollte, legte Ovidios ihr die Hand auf die Schulter. „trage die Nachricht schnell zu den Tempeln der alten Zeit und gib meinem alten Freund Garûalm bescheid. Sie sollen wachsam sein…“ „Natürlich.“ Sie nickte. Dann bestieg sie Galôd. „Zu den alten Tempeln mein Großer.“ Und Galôd stieg auf, mit wenigen Flügelschwüngen hatte er eine solche Höhe erreicht, dass das Dorf und seine Leute nur noch wie Spielzeug aussahen. Randolin konnte zur Küste blicken. Stahlblau lag das Meer unter den Klippen. Niemals würde man auf die Idee kommen, dass das Böse von dort kam…

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