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Dieses Thema hat 9 Antworten
und wurde 548 mal aufgerufen
 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
Chris ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2005 00:57
RE: Kolumne über das "Großer Bruder sein" Antworten

Hier eine Kolumne von mir, bitte gebt mir ein bisschen Feedback wie ihr es findet! (mehr auf www.gusano.de.tc)

Und täglich grüßt das Geschwisterchen

Bergarbeiter, Müllabfuhr, entmachteter Bundeskanzler, es gibt Berufe die will man einfach nicht machen, sie gelten als anstrengend, schlecht bezahlt und eher für die untere Schicht der Gesellschaft etabliert. Krankenpfleger, Altenpfleger, Lehrer, Jobs die sich mit dem Arbeiten körperlich oder geistig behinderter Menschen befassen, man überlässt sie Vaterlandsverrätern, umgangssprachlich auch Zivis genannt, oder freiwilligen Masochisten. Doch es gibt auch noch eine Beschäftigung die völlig unterschätzt wird: Großer Bruder sein!

1989 war das Jahr als meine Eltern meinten mir kleinem "Wurm" von 2 Jahren eine sichere Arbeitsstelle zu besorgen, sie machten mich zu einem sogenannten familiär bedingten Helfer und Sklave von einem Geschwisterlein. Es müssen harte wirtschaftliche Zeiten gewesen sein, in der Arbeitsplätze rar waren, und warum nicht dem Sohnemann eine Aufgabe fürs Leben geben.
Großer Bruder sein klingt sehr passiv, eher ein Zustand als eine Aufgabe, aber nein, weit gefehlt. Seit nun mehr als 1,5 Jahrzehnten lerne ich Tag für Tag wie ich dieses Schicksal fristen soll, ein Job der nicht flexibler und überraschender sein kann. Und wenn sich alles mal eingespielt hat und Routine zu sein scheint, dann gibt es eben noch ein Geschwisterchen dazu!

In meinem Fall bedeutete dass, eine Schwester die nun fast 16 Jahre ist, und einen Bruder der heute seinen 7. Geburtstag feiert. Viel verband mich und meine Schwester eigentlich nie. Früher war sie ein Wesen dass die Aufmerksamkeit aller raubte, sich dreist in mein geregeltes Familienleben schob. Hatte ich doch in den vorangegangen Jahren meine Eltern prächtig erzogen, sie hörten auf Laute wie Schreien oder Weinen, da kam jetzt plötzlich ein Mädchen dass mir die Show stahl. Sie bekam das große Zimmer, und zu meinem großen Entsetzen bevorzugte sie Puppen statt Actionfiguren. Auch zeigte sie spärlich Reaktion wenn ich sie mit Bällen bewarf, ich erkannte sofort mit dieser Person war etwas falsch! Für was setzten meine bis dahin sehr vernünftig wirkenden Eltern diese unfähige "Ding" in die Welt? Der Storch musste doch einen Retourbrief da gelassen haben, und die gesetzlichen 2 Jahre Garantie waren auch noch nicht abgelaufen. Dieses Produkt musste defekt sein.
Ich akzeptierte sie von da an, aber was mit ihr wirklich anzufangen wusste ich nicht. Nicht viel später erfuhr ich dass es noch mehr von dieser mir völlig unbekannten Spezies geben musste, sie waren alle gleich, und doch mochte ich einige wenige ein bisschen mehr... Und wenn ich mich mit ihr nicht gerade schlägerte, mindestens Boxen wollte ich ihr beibringen, war sie ganz Recht im Umgang mit der weiteren weiblichen Prominenz der Umgebung!

Ich wurde eingeschult, und brachte Blondchen das bei was ich in der Schule lernte, mein damaliger Berufswunsch war schließlich Lehrer. Es war wohl einer der größten Fehler meines Lebens. Kaum war sie auch in der Schule schrieb sie, bis heute, stets bessere Noten, und ich ging und gehe daneben ein bisschen in der Versenkung ein... Doch die Einschulung brachte auch noch etwas mit, unsere Freundeskreise trennten sich, und ich war der große blöde Bruder, sie die kleine Streberin. Bis vor wenigen Jahren ging es so eigentlich konstant weiter. Wir zankten uns wo auch immer es ging, ich erinnere mich gerne daran zurück wie ich sie mit Kleinigkeiten zur Weißglut brachte! Doch das alles hörte schlagartig auf, mit einem Ereignis... Es war vor genau 7 Jahren, meine Eltern entschieden sich einen weiteren Versuch zu unternehmen einen Sohn nach ihren Vorstellungen zu zeugen. Marina und Ich erkannten sofort die Gefahr, wir hatten einen gemeinsamen Gegner... Oder besser gesagt wir mochten ihn beide, und jeder versuchte sein Bestes dass wir einen Bruder erziehen auf den wir alle stolz sein können.

In den letzten 7 Jahren hat sich viel geändert. Der große blöde Bruder fährt die kleine Streberin mit dem Auto zu ihren Freundinnen aus ihrer Klasse, und immer mehr verwischen die Grenzen der Freundeskreise, für kurze Zeit sind sie sogar aufgehoben. Mein Job ist es nicht mehr sie zum ausflippen zu bringen, sondern eher darauf aufzupassen dass nicht irgendein Beliebiger an sie ran kommt, und irgendwie auch zu Helfen wenn man kann.
Mein kleiner Bruder erinnert viel Leute an den Christian von vor 11 Jahren, was man jetzt positiv oder negativ betrachten kann. Aber wenn ich ihn mit seiner kleinen Freundin und einem sehr guten Zeugnis sehe, soviel können wir nicht falsch gemacht haben, und meine Eltern ja auch nicht.

Und vielleicht wäre es ja für viele von euch auch ein Traumberuf, Bruder von 2 solchen Geschwistern zu sein...

Schreiberling Offline




Beiträge: 2.222

01.11.2005 08:19
#2 RE: Kolumne über das "Großer Bruder sein" Antworten

Hallo Chris,
flüssig geschrieben mit Unterhaltungswert, finde ich. Allerdings regt sich in mir bei zwei Dingen der Widerspruch:

Zitat
Bergarbeiter, Müllabfuhr, entmachteter Bundeskanzler, es gibt Berufe die will man einfach nicht machen, sie gelten als anstrengend, schlecht bezahlt und eher für die untere Schicht der Gesellschaft etabliert.



Klingt zwar gut, ist aber falsch. Bei uns in Berlin ist der Job eines Müllfahrers heiß begehrt und keineswegs schlecht bezahlt. Und bei den Bergarbeitern gibt es sicherlich viele, die dir diesen Satz um die Ohren hauen würden.

das zweite ist eher eine Haltungsfrage:

Zitat
Mein Job ist es ... darauf aufzupassen dass nicht irgendein Beliebiger an sie ran kommt



Ich bin der "große Bruder" von zwei Schwestern. In Bezug auf deren Freundeskreis, und vor allem auf ihre Lieben habe ich nie Einfluss genommen. Jeder hat ein Recht auf selbstbestimmtes Leben. Finde ich zumindest.

Viele Grüße
vom Schreiberling

Chris ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2005 09:24
#3 RE: Kolumne über das "Großer Bruder sein" Antworten

Hallo Schreiberling,

Erstmal danke für das Feedback.

Die aufgezählten Müllmann und Bergarbeiter spiegeln einfach ein festgefahrenes Vorurteil ab das so natürlich nicht richtig ist, es soll nur Klichéhaft zeigen dass es Berufe gibt die man generell nicht gerne machen würde wenn man andere Möglichkeiten hat. Sie stellen mehr einen Einstieg dar der auf den "harten" Beruf des Großen Bruders hinführt, für dessen schwere Arbeit er keinen oder kaum Lohn bekommt!

Natürlich lasse ich meiner Schwester ihr Recht sich selber darum zu kümmern mit wem sie sich trifft etc., es ist mehr die brüderliche Sorge ein Falscher könne an sie "ran kommen", wobei es in Realität nur bei der Sorge und weniger bei Taten bleibt!

Gruß Chris

Schreiberling Offline




Beiträge: 2.222

01.11.2005 09:57
#4 RE: Kolumne über das "Großer Bruder sein" Antworten

Hallo Chris,
natürlich wollen wir alle, dass es unseren Lieben gut geht. Und doch können wir sie nicht vor allem bewahren. Jeder muss seine eigenen Fehler machen, um daraus zu lernen. So zumindest habe ich mein Leben begriffen. Und sollte sie nicht festlegen, wer für sie der Falsche ist? Würdest du dir reinreden lassen, wenn dir ein Mädchen gefällt, und irgendwer sagt, laß die Finger von ihr?
Viele Grüße
vom Schreiberling

PS: ist ein interessantes Thema, was allerdings vom Text weg führt. Aber gute Texte stimulieren ja unsere Gedanken.

Chris ( gelöscht )
Beiträge:

01.11.2005 13:50
#5 RE: Kolumne über das "Großer Bruder sein" Antworten

Ja, du erinnerst mich da auch an die ein oder andere Geschichte, Mädchen, vor der ich gewarnt wurde und ich habe es trotzdem gemacht, und bin stolz drauf diese Erfahrungen, waren sie auch manchmal negativ, gemacht zu haben! Damit muss ich dir wohl voll und ganz zustimmen! Doch der Wunsch trotzdem ein bisschen Einfluss zu nehmen besteht doch bei jedem Bruder nicht? Naja am Ende macht sie ihr Ding ja sowieso wie sie will, so kenne ich sie, und so mag ich sie ;-)

PS: Ja das Thema des Textes war nicht wirklich der Bruder-Beschützer-Instinkt, aber daraus könnte eine neue Kolumne entstehen *g*

Erich S Offline



Beiträge: 50

01.11.2005 22:46
#6 RE: Kolumne über das "Großer Bruder sein" Antworten

Also ich habe - neben inhaltlichen Problemen, große Schwierigkeiten, diesen Text überhaupt qualitativ einzuordnen.

Zunächst ist die mangelhafte Interpunktation, die mich stört. Dann die eher "legere" Sprache, mit der ich nichts anzufangen weiss und auch die Eigentümlichkeiten, nach denen die Groß- und Kleinschreibung erfolgt.

Klar kann man einwenden, das dies alles nur Folgen eines zu schnellen Tippens sind. Nur, wenn ich einen Text hier einstellen würde, wäre das Erste, was ich tun würde, mich zu vergewissern, dass nämlicher diesen Mindestkriterien entspricht. Immerhin handelt es sich um ein Autorenforum und nicht um einen beliebigen Chat.

Diejenigen, die bisher in dieser Rubrik Texte vorgestellt haben, hielten sich überwiegend an diese Trivialvoraussetzungen. Das war und ist eine Qualität dieses Forums, wie ich finde und sollte es auch bleiben.

... wobei Ausnahmen die Regel entweder bestätigen, sie verletzen (weil "man" sie kennt), oder schlicht ignorieren...

Chris ( gelöscht )
Beiträge:

02.11.2005 00:19
#7 RE: Kolumne über das "Großer Bruder sein" Antworten

Sie haben Recht, ich bin es nicht würdig hier etwas zu veröffentlichen. Ich entschuldige mich hiermit, werde jeden weitern Versuch des Schreibens unterlassen! Ehrenwort.
Nur noch etwas: Ich bin kein Autor, werde es nie sein, mein Berufswunsch hat nicht im weitesten Sinn etwas mit dem schreiben zu tun, auch halte ich mich mit mageren Neun Punkten in Deutsch über Wasser und versuche ein durchschnittliches Abi zu schaffen. Ich bin ein enifacher Schüler der seine Umwelt beobachtet, und wenn er Lust hat etwas darüber schreibt, meist ohne sich über Form oder Äußerlichkeiten große Gedanken zu machen. Ich will dass die Leser meine Kolumnen, die 40-70 User pro Tag auf meiner HP, sich in meinen Texten zurecht finden, sich vielleicht wiedererkennen. Es geht mir ausschließlich um den Inhalt, um die Aussage!
Ich wollte hier keinesfalls den Anspruch erheben mich mit den anderen Usern dieser Seite gleichzustellen, ich hab bloß meinen Gedanken freien Lauf gelassen, etwas niedergeschrieben, bin danach Fußball spielen gegangen und habe es am Abend auf meiner HP, und hier veröffentlicht. Und da lag der Fehler: Ich habe mich aus den vier Wänden meiner Gesellschaft hinausgetraut und habe es gewagt mich hier durch einen Beitrag zu verewigen.

Ich werde der Seite hier die Treue halten und mit Freude einige Texte lesen. Von meinen Texten jedoch werde ich Sie nicht mehr belästigen!

Hochachtungsvoll, Christian (18) aus München

PS: Interpunktion und Orthografie dieser "Wortmeldung" sind frei erfunden!

AutorPeterTernes Offline




Beiträge: 3.162

02.11.2005 09:00
#8 RE: Kolumne über das "Großer Bruder sein" Antworten

40-70 User pro Tag auf Deiner HP? Das ist beachtlich, da kann ich noch lange nicht mithalten.
Leider muss ich Erich aber Recht geben, in allen Punkten. Aber Deine Reaktion dadrauf ist einfach übertrieben. Erich ist ein erfahrener Schriftsteller. Anstatt Du seine Ratschläge annimmst, ziehst Du Dich beleidigt zurück. Du solltest ruhig weiter Texte hier einstellen, denn hier reagiert man noch gesittet drauf, was in anderen Foren nicht der Fall ist.
Prinzipiell sage ich zu allen, die hier etwas einstellen und sich und ihre Texte der Kritik stellen: Hut ab!
PvO

nathschlaeger Offline



Beiträge: 164

02.11.2005 11:14
#9 RE: Kolumne über das "Großer Bruder sein" Antworten

Chris, jetzt sei mal nicht so zickig hier. Das Dir schreiben mehr bedeutet, als Du hier vorgibst, lässt sich ja schon auf Deiner Homepage herauslesen. Merke Dir: Wer publiziert (Oder publiziert wird), stellt sich der öffentlichen Meinung. Und die ist eben nicht immer nett oder gefällig. Leg Dir ne bißchen härtere Haut zu.
Der Text ist amüsant zu lesen und wenn es tatsächlich noch einige gram. Fehler gibt, hey, dass kann man lernen. Ist keine große Sache :-)

lg/Peter

[ Editiert von nathschlaeger am 02.11.05 11:14 ]

Chris ( gelöscht )
Beiträge:

02.11.2005 11:21
#10 RE: Kolumne über das "Großer Bruder sein" Antworten

Na gut, dann mal Entschuldigung für meine Reaktion, aber was ich gerschrieben habe hat einen wahren Kern: Ich verstehe mich nicht als Autor, als professioneller Schriftsteller oder Ähnliches. Und wer auf meiner HP die Texte liest wird einen gramatikalischen Wutanfall bekommen. Auf meiner HP habe ich das ganze "Kommentare" gennant, nicht Kolumnen. Und bevor mir einer belegt dass "Kommentare" etwas anderes sind: Ich sehe die Welt, setze mich kurz hin und "kommentiere" das Geschehen um mich herum, ohne groß schriftstellerisches Können beweisen zu wollen! Und da hat Erich S vielleicht Recht dass sowas vielleicht privat gemacht werden kann, aber nicht auf einer Seite die von professionellen Autoren besucht und geführt wird.

Vielleicht werde ich in einiger Zeit mal wieder etwas schreiben, es auf alle formalen und grammatikalischen Hindernisse prüfen und hier zur Schau stellen, und das sollte jetzt keine Drohung sein

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