das hier ist mal was wirklich Schönes. Schon die erste Strophe schafft ein wunderbares Bild eines Sommerabends, wo man(n) wieder allein in die Ferne geht... Ja und dass wir öfter mal erst nach der ersten Wegbiegung gebückt weitergehn hast du gut auf den Punkt gebracht!
ich komme immer gern vorbei und lese eure Gedichte.
Ganz selten schreibe ich was dazu, denn ich bin der Meinung, dass die Poesie ganz individuell am schönsten und einmalig ist, wenn sie nicht perfekt mit Versmaß u.s.w. verbogen, gar verdorben wird.
Bei diesem deinem Gedicht allerding will ich dich aufmerksam machen auf:
Wenn eine Begegnung mehr als nur flüchtig ist, und das lese ich aus deinem Gedicht heraus, dann bleiben die Ecken nur physisch leer.
Ein Abschied ist nur eine gegenständliches Ereignis, die Begegnung bleibt, in deinem Raum bis in die Ecken hinein, nachhaltig, wirkt weiter, je nach Intensität derselben oft ein Leben lang.
Dieser Aspekt, so meine ich, würde deinem Gedicht sehr gut stehen und es nicht abrupt mit „die Ecke bleibt leer“ beenden.
aahso... ich hab noch einmal dran gearbeitet...ein wenig. es sind meist nur kommas und bindestriche, aber vielleicht wird der text dadurch etwas verständlicher.
vielen dank
_____________________________________________
Ich habe dich abgeschafft
Da geht er hin auf stillen Wegen, weiß, der Sommer dauert auch ohne ihn.
Ich seh ihm nach, den Rücken gerade, noch hält er durch bis um die Ecke.
Meine Augen weggewischt vor seinem Bild blenden sie den Tag um ihn herum aus.
Und auch die Woche davor- danach, die Ecke bleibt leer.
ich denke, dass ich schon verstanden habe, was du mit deinem Gedicht ausdrücken willst. Kurz: Wenn jemand geht, oder "abgeschafft" wird, bleibt ein Vakuum.
Es ist völlig oke, wenn du an den Nuancen arbeites und dein Gedicht im Wesentlichen nicht veränderst. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass dieses Vakuum oft wünschenswert, aber nicht real ist.