Heute lassen sie wieder die Lichter an. Sie haben Angst. Ja, auch wenn sie Angst haben, so bleibt es immer hell, immer bleibt da irgendwo ein Fenster hell, eine Straßenlaterne, oder die Autoscheinwerfer, die die weißen und gelben Streifen zum Leuchten bringen. Warum ist sie immer hier diese Angst? Ich glaube nicht, dass die Angst immer hier ist, auch wenn ich das Gefühl kenne, wenn sie mit kalten, knochigen Fingern nach mir greift und mich festhält. Sie hält mich gerade dann fest, wenn ich einmal bereit dazu bin einen Schritt zu tun. Einen Schritt hinaus, einen mutigen Schritt aus der Dunkelheit wollte ich heute wagen, einen Schritt hinaus in die Nacht. Und dann spannen sie ihre Sicherheitsnetze auf, Sicherheitsnetze, wo hinter Fenstern kleine gelbe Bären auf Nachtkästchen stehen und fröhlich hinausleuchten. Fröhlich und unschuldig strahlen sie hinaus, doch an der nächsten Straßenbiegung umarmen sie eine Straßenlaterne und verweben sich nach und nach zu einem dichten Netz aus Reflektoren, Strahlern, Bildschirmen, was sich dann wie ein dichter Nebel über der Stadt ausbreitet. Ich hatte Angst im Dunkeln, ich ging hinaus, um die Sterne zu sehen und alles was ich sehe ist, dass sie alle Angst haben und die Angst die Sterne verjagt. Ich nehme allen Mut zusammen und rufe: Die Angst ist nicht immer da, genauso wenig ist es immer Dunkel. Ich bin schon in dunkle Augen getaucht, welche vor Angst geglänzt haben, wie kleine Sterne an einem Himmel über einer vertrauten Stadt…Vertrauen lässt uns unsere Augen schließen, ein Vertrauen darauf, dass der kleine Bär am Nachtkästchen auch am Himmel steht!