Ohne Zeilenumbruch wäre das ein mittelmäßig guter Tagebucheintrag ohne Anspruch auf lyrische, poetische Ausdrucksweise - hier regiert das Selbstmitleid uneingeschränkt, bar jeder Metapher, ohne die Sprache auch nur irgendwie ans Bildliche heranzuführen.
Und dabei rede ich jetzt noch gar nicht von Reim, Metrik und Versmaß - Attribute die sein können, aber nicht müssen. Ein Text, der sich als Gedicht verstehen will, muss irgendwelche Mindestansprüche erfüllen - tränen- und gramgebeugte Texte erfüllen nur einen therapeutischen Selbstzweck.
Natürlich sollen die Leute Freude und Erfüllung im Schreiben finden - allerdings sollte auch ein gerütteltes Maß an Selbstkritik den/die Autoren davon abhalten, jeden Auswurf publizieren zu wollen.
@ LOL: Als Spötter hast Du Dich schon mal bewiesen. Bedauerlicherweise ist das zuwenig.
Hallo Caroline, wow, das ist wunderschön und geht wirklich zu Herzen Kompliment!
Lass dich von LOL bloß nicht beeindrucken und schreibe weiter! "Kritik" dieser Art kannst du als Lob auffassen - zeugt sie doch von nichts anderem als purem Neid
Vielen lieben Dank @Etty !!! doch ich heiße Coline ;-)
@ peter nathschlaeger Ich bin offen für jede Kritik. Bei Gedichten oder Prosastücken geht es nicht nur um das Formale, sondern auch um die Intention oder den Ausdruck. Doch ich denke, dass man dieses Gefühl der Trauer selbst erlebt haben muss, um es im Ganzen zu erfassen.
Eben weil gerade Literatur eine Kunstrichtung ist, gibt es verschiedene Meinungen zu den Beiträgen jedes Einzelnen. --> das ist ja auch gerade das Schöne!
Ich habe ja ganz bewusst nicht das Formale angesprochen, dass es Formalisten erlaubt, quasi auf einer x-y Achse den Wert eines Gedichtes zu erkennen. Ich bin ja selbst weit ab von jedem Formalismus. Und ich hatte da genug Streitgespräche mit diesen Reim und Metrik Fetischisten.
Was ich an Deinem Text kritisierte war, dass er ein albekanntes Thema nur wenig interessant bearbeitet. Dein Text ist sprachlich nur sehr bedingt reizvoll.
Und glaub mir eins: Du hast die Kenntnis der Trauer nicht für Dich gepachtet. Aber erst, wenn Du der eigenen oder fremder Trauer mit dem nötigen Respekt entgegentreten kannst, wirst Du die Worte finden, die ebendiese Trauer dem Leser geradezu sinnlich erfahrbar machen.
Peter du hast die Kenntnis reizvoller Sprache nicht für dich gepachtet...
Coline, ich finde dein Gedicht auch wunderschön. Ich les´ dich einfach gerne. Es ist auch nicht nur Melancholie - der Ausblick am Ende ist optimistisch, wenn auch ungewiss - wie eben fast alles im Leben.
Arroganz macht Deine Kritik nicht wirklich bedeutungsvoller. Anstatt mit Argumenten kommst Du mit Allgemeinfloskeln und einer: "Ach wie gut ich Dich verstehe" Rezi daher.
Wenn kein Talent da wäre, würde ich nicht auf den Text reagieren. Und was hilft es einem Autor, wenn man ihm/ihr für jeden Textauswurf Puderzucker in den Arsch bläst? Es müsste doch im Sinne eines jeden Autoren sein, sich stetig verbessern zu können und nicht auf einem Niveau hängen zu bleiben.
Diesen Text zeichnet nichts als Gedicht aus - es ist Fließtext, der metaphernfrei und unoriginell mit Zeilenumbrüchen versehen so tut, als ob er ein Gedicht wäre - erinnert mich ein wenig an das kleine Mädchen, dass heimlich vor dem Spiegel Mutters Hochzeitskleid anprobiert.
Für mich persönlich liegt der besondere Reiz von Colines Gedicht GERADE in der Tatsache, dass es in kein Schema passt. Die unregelmäßigen, sehr frei gesetzten Zeilenumbrüche drücken sehr gut das Verwirrende, Beängstigende und Ungreifbare aus, das ich mit Trauer verbinde. Ist aber natürlich etwas, das nicht jedem liegt. Die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und das ist gut so