Hallodri und Zawas liebe Leitta die verhabert san mit der österreichischen Sprach'
Wer das jetzt nicht verstanden hat, der ist definitiv kein Österreicher! Da sich irgendwie die Anzahl an Österreicher in meinem Freundeskreis in den letzten Jahren überproportional vermehrt hat, fand ich es angebracht dieser lustigen Spezies einen Kommentar zu widmen. Ganz frei von Sarkasmus, Ironie oder anderen Stilmitteln die mir zu diesem brisanten Thema einfallen, ganz trocken anhand von Fakten analysiert und bewundert. Denn mal ganz ehrlich, wir sind doch alle bloß neidisch nicht auch aus dem Land der Berge und der Wiener Melanche zu stammen. Darum auch die bösen Bezeichnung für euch Ösis, sowas wie „Schluchtenscheißer“, oder die unzähligen Witze über euren angeblich so beschränkten Horizont oder eure Intelligenz nahe Zimmertemperatur. Ich finde sogar, dass wir mehr österreichische Elemente in unserem alltäglichen Leben bräuchten. Aber erstmal Schritt für Schritt.
Den ersten Kontakt mit einem Vertreter dieser Säugetiere hinter den Alpen hatte ich im zarten Alter von 7 Jahren. Er hieß Felix, war einer meiner besten Freunde, und unsere Lieblingsbeschäftigung war Cowboy und Indianer spielen. Ich, der Deutsche, interessiert in Technik und Fortschritt, war Cowboy, hatte einen tollen 20 Schuss Revolver, ich ließ es krachen, hatte einen stylischen Hut und eine Sonnenbrille die Men In Black vor Neid erblassen hätte lassen. Felix, der Steyr, war Indianer, trug komische Gewänder, einen Pfeil und Bogen, selbst gebastelt, und gab komische Laute von sich. Mir wurde gesagt es wäre Österreichisch. Eines Tages hatte Felix die Anwandlung, er bräuchte mehr Realismus in unserem Spiel, und er schoss mir seinen Pfeil 1,5 cm unter mein rechtes Auge. Der Pfeil wurde entfernt, mein Auge ist heil, was jedoch seit diesem Tag blieb sind Nervenzuckungen bei Stress. Die Freundschaft endete abprupt.
In den folgenden Jahren hatte ich persönlich nicht viel zu tun mit dieser exotischen Kultur. Jedoch fuhr meine Familie jedes Jahr für mindestens eine Woche in dieses Land der komischen Riten und Wortkreationen, und ich wunderte mich immer mehr über unsere Nachbarn. Ich schätzte das Essen, Kochen können sie wirklich, und Süßspeisen sollte man einfach original in einer österreichischen Pension genießen, aber was ist ein „Beidlfriedhof“, „Stoppelschuach“ oder eine „Futbiaschtn“? Das letzter sei ein Oberlippenbart, die „Stoppeschuach“ seien Stollenschuhe und eine Frau die schon viele Männer im Bett hatte nenne man „Beidlfriedhof“. Egal wie oft ich in good-old-austria war, ich wurde mit immer neuen Wörtern konfrontiert, die ich nicht verstand, und dann gefragt „Bist ned massi?“ was so viel meint wie „Bist du nicht fähig das zu verstehen?“. Solange die Topfenpalatschinken schmeckten war mir das egal, aber ich habe mich schon gewundert über sie.
Wie schon erwähnt wuchs jedoch mit der Zeit auch der Anteil von Österreichern in meinem Freundeskreis sehr stark. Ich lernte damit zu leben, ihre Koch-und Backkünste zu schätzen, und auch ihrer Art war ich immer mehr zugetan. Der Dialekt hat was. Witzig, fremd, sexy. Viel zu wenig trifft man auf ihn. Stellt euch vor wir würden im „Q-Club“ nicht auf „Don't Cha?“ von den „Pussycat Dolls“ Tanzen sondern auf „Dardast ned?“ von den „Schmeichekatzen Pupperl“!
„Dardast da ned wünscha, dass dei Gschpusi so hoaß warat wie i? Dardast da ned wünscha, dass dei Gschpusi so spinnert warat wie i? Dardast ned? Dardast ned? Dardast da ned wünscha, dass dei Gschpusi so resch warat wie i? Dardast da ned wünscha, dass dei Gschpusi so a gaudimax warat wie i? Dardast ned? Dardast ned?" Herrlich. Warat scho leiwand!
Ja, was bleibt als Fazit: Wir mögen euch ja doch, auch wenn wir sagen müssen, dass wir uns doch das ein oder andere mal fragen was ihr uns sagen wollt, oder wieso ihr einen Slip „Eiabecha“ nennt...