Nacht es ward und ich mich schleich wie auf heißen Kohlen die Treppen hoch, kein Sternchen weich unter meinen Sohlen.
Still wie die Dunkelheit um mich suche ich die Pforte. Mein Herz, es hüpft und springt und tobt - nun brauch ich keine Worte.
In seinen Armen will ich liegen, die Augen schließen, bei ihm sein, mich in seiner Liebe wiegen, bin ich bei ihm - nicht mehr allein.
Und doch darf keiner es erfahren uns darf kein falsches Wort geschehn, lauern doch überall Gefahren - nicht so wie heut darf man uns sehen.
Zusammen unterm selben Dach leben wir, einander verwehrt denn es stürzt ein mit großem Krach wenn jemand davon erfährt.
Jeden Tag schau ich seine Augen er jeden Tag die meinen. Den Verstand wird's mir noch rauben, wir sind nicht bestimmt uns zu vereinen.
Berühr' ich ihn auch sehnsüchtig, beim Essen und beim Gehen bereu' ich's gleich und denke flüchtig: es könnt' uns jemand sehen.
Der Morgen dämmert, ich muss gehen zurück in mein eigen Bett. Auf dem Rückweg ungesehen wische ich meine Tränen weg.
Niemands Ohr kann ich erleihen um mein Übel kundzutun, würden selbst unsre Ahnen schreien noch im Grabe und nicht mehr ruhn.
Den Sohn meiner Mutter ich begehre, kann mir nicht helfen, keiner es tun, auch wenn ich versuchte zu retten die Ehre würd' meine Liebe die Kraft vertun.