Hi, ich schreibe gerade an meinem ersten Fantasy-Roman, und wollte mal so sehen wie der Roman ankommt. Ich weiß, dass das Kapitel etwas länger ist, aber es lohnt. Ich freue ich mich über jede Anregung, Meinung, Kretik und Lob
Ben & Mell und die Rettung des bösen Zwillingsbruder
Kurzbeschreibung: Die Familie Gunnalapis möchte Kinder bekommen, doch es stellt sich schnell heraus, das Vanessa Gunnalapis keine Kinder bekommen kann. So beschließt sie ein Bündnis mit dem Teufel ein zugehen. Natürlich willig der Teufel ein, jedoch nur unter der Voraussetzung dass er eines der Kinder haben kann. Vanessa sagt zu. Im Dezember ist es dann soweit. Am Silvesterabend kurz vor Mitternacht kommt eines der Zwillinge zur Welt. Sie nennen ihn Mell. Kurz nach Mitternacht also schon im neuen Jahr kommt das zweite Kind, sie nennen ihn Ben. Mell hat einen starken Drang zu Gewalt und Tyrannisiert seinen Bruder. Nach fünfzehn Jahren, am Tag der Konfirmation entsagt Mell der Kirche und schließt sich dem Teufel an um mit ihm Schrecken und Grausamkeit in der Welt zu verbreite. Ben muss erst seinen Bösen Bruder vor sich selber Retten, damit sie gemeinsam gegen den Teufel Kämpfen können. So begibt sich Ben auf die gefährliche Reise seinen Bruder zu finden. Der versucht alles um Ben umzubringen. Im Gegensatz zu Mell hat Ben keine Magischen Kräfte, die ihm helfen könnte.
[...] Das Schwert des weißen Drachens
Wu weckte Ben ganz früh am Morgen. Sie hatte schon das Frühstück fertig. Nachdem Ben und Wu frühstück aßen fuhren sie mit dem Fahrrad, Ben hatte ein gelbes und Wu ein rotes, in die Stadt. Die hälfte der Strecke hatten sie bereits hinter sich als Wu genau neben Ben fuhr. »Dreh dich nicht um. Aber ich glaube wir werden verfolgt«, sagte Wu. Ben konnte es natürlich nicht lassen und drehte sich um. Er sah eine schwarze Luxus Limousine, die schon seit einer geraumen Zeit hinter den Beiden herfuhr. Alle Fenster des Autos waren mit einer schwarzen Folie, so abgedeckt, dass man nicht hineinsehen konnte. »Was wollen die von uns?«, fragte Ben aufgeregt. »Ich denke die vollen das Schwert. Komm fahr mir nach«, sagte Wu und bog in eine kleine Straße ein. Die Limousine folgte ihnen. Wu und Ben fuhren so schnell sie konnten. Plötzlich kam die Limousine näher und rammte Ben am Hinterrad. Bens geliehenes gelbes Fahrrad kam ins Schlingern. Plötzlich hatte er das Lenkrad vom Fahrrad in der Hand, doch dieses war nicht mehr mit dem Gestell verbunden. Ohne auf Bens große Probleme zu achten fuhr Wu um eine rechts Kurve. Panisch warf Ben das Lenkrad bei Seite, beugte sich nach vorn und versuchte mit der rostigen Lampe, die am Gestell des Fahrrads befestigt war, zu lenken. Doch es glückte ihm nicht. Statt nach rechts fuhr Ben geradeaus. In voller Fahrt prallte er gegen einen niedrigen Zaun. In hohen bogen flog in er vom Rad und knallte gegen ein Baum. Vor Schmerzen schrie Ben laut auf. Die Limousine legte den Rückwertsgang ein und fuhr aus der Nebenstraße auf die Hauptstraße, bis sie aus dem Blickfeld von Ben verschwand. Der Schmerzen Schrei lenkte die Aufmerksamkeit von Wu auf den, am Boden liegenden Ben. Eiligst fuhr sie die hundert von Meter, die sie Vorsprung hatte, zurück und fand Ben unter einem Baum kauernd. Sie ging hin und sah dass sich ein großes Teil des weißen Schutzbleches vom Fahrrad gelöst und sich in die rechte Wade von Ben gebohrt hatte. Unter schmerzen zog Ben sich das Blechstück heraus. Wu stütze Ben ab und gemeinsam gingen zum heilen Fahrrad. Zu Bens Glück hatte Wu immer einen Erste-Hilfe Kasten mit. Leicht schämend rollte er das rechte Bein seiner Jeanshose hoch. Vorsichtig und mit guten Zusprüchen schmierte Wu ihm Puren Alkohol drauf. Ben schossen die Tränen in die Augen. Er wollte sich vor ihr als großen Mann aufspielen und drehte den Kopf zur Seite so dass sie nicht sehen konnte, wie ihm die Tränen an den Wangen herunter liefen. Mit aller Kraft biss er die Zähne zusammen. Wu verband die Stelle und Ben rollte das Hosenbein wieder runter. Anschließend schaute er nach, ob etwas in seinem Rucksack zu Bruch gegangen war. Es war noch alles heil. Nur vom Notebook ist eine kleine Ecke abgesprungen. Dass war jedoch nicht weiter schlimm. Gemeinsam machten sie sich wieder auf den Weg in die Innenstadt. Nach etwas mehr als einer Stunde ereichten sie ein großes altes Backsteingebäude. »Das ist die Bibliothek von Mautija. Hier ist der Hinweis, den mein Vater gefunden hatte, versteckt«, sagte Wu und ging hinein. Sie ging gerade Wegs auf die schloh weiße Bibliothekarin zu und fragte nach dem Buch der vier Geheimnisse. Die Dame sah Wu mit großen Augen durch ihre silberne Brille an. »Das Buch müsste eigentlich im Keller sein. Frag da noch einmal nach«, krächzte die Bibliothekarin, die aussah wie ein Geier mit Brille. Ben und Wu stiegen die alten Holztreppen zum Keller hinab und suchten dort eine Dame die ihnen helfen konnte. Doch außer ihnen war niemand dort. So mussten Ben und Wu die gesamte Abteilung nach dem Buch durchgehen. Sie teilten sich auf. Ben suchte links und Wu suchte rechts. »Ich hab es«, rief Wu Ben, nach mehr als drei Stunden, zu. Eilends ging Ben zu ihr. Voller Stolz hielt Wu ihm ein sehr altes und schon fast zu Staub zerfallendes Buch entgegen. Beide zogen sich in eine Ecke zurück und überflogen die Seiten des Buches »Hier ist es, das was mein Vater gemeint hatte«, sagte Wu nach kurzer Zeit und deutete auf ein Kapitel mit der Überschrift »Die Waffen des Erretters« Sie legte das Buch vor Ben auf den kleinen quadratischen Holztisch und beugte sich von hinter über ihn rüber, wobei ihre Haare in sein Gesicht fielen. Sie hatte so ein wunder schönes Parfüm das Ben mit der Nase etwas näher an ihren Hals ging und einen tiefen, genüsslichen Zug nahm. »Vanille«, sagte er. Verdattert sah Wu ihn an »Was?« »Oh - nichts. Ich meine nur dein Parfüm. Das riecht nach Vanille.« Leicht errötet vor Scharm sah er zu ihr auf. Doch sie lächelte ihn nur an und las ihm vor, was in dem Buch geschrieben stand.
Der Erretter kann nicht ohne eine geeignete Ausrüstung gegen den Feind der Menschheit Kämpfen. Für ihn gibt es bestimmte Waffen. Diese Waffen sind, wenn sie in die falschen Hände gelangen, eine sehr große Gefahr für die Menschheit. Daher wurden sie vor Jahrhunderten in der gesamten Welt verstreut. Durch viel Magie sind sie für das Böse nahezu unerreichbar. Sollte es doch einmal dem Bösen gelingen die Waffen in seien Besitz zu bringen, gibt es für die Menschheit keine Rettung mehr. Das Schwert des weisen Drachens ist in dem Land zu finden, wo der Tag als erstes begrüßt wird. Es ist an der Steinigsten Abwehr gegen die Mongolen, versteckt. Genaue Koordinaten lauten Äquator Durchmesser des Uranus durch Anzahl der Kontinenten auf der Erde Plus achtundneunzigste Primzahl minus eins.
Verwundert sahen Wu und Ben sich an. Ben stand auf und wollte gerade das Buch wieder ins Regal legen, als Wu ihn am Arm packte. »Dreh dich nicht um und sag kein Wort«, befahl sie ihm flüsternd. Ben wusste zwar nicht, was sie beabsichtigte, doch er tat es ohne zu überlegen. Wu nahm das Buch und steckte es flugs in Bens Rucksack. Gemeinsam gingen sie in Richtung des Ausganges, bis plötzlich die Bibliothekarin ihnen den Weg versperrte. Mit wütender Miene deutete Sie auf einer der Überwachungskameras, die überall im Haus versteckt waren. Zu seinem Leid konnte Ben jedes einzelne Wort verstehen. »ICH RUF DIE POLIZEI. IHR DIEBE. GESINDEL«, schrie sie aufgebracht und hielt Ben am Kragen fest. »Es ist nicht so, wie es aussieht«, versuchte Wu zu erklären. Doch die Dame lies nicht von Ben ab und beschimpfte sie weiter, bis Wu ihr auf den Fuß trat und diese darauf hin, Ben los ließ. Wu und Ben rannten, was das zeug hielt. Mit wild pochendem Herzen kamen sie schließlich hinter einem großen Müllcontainer zum stehen. »Das war aber nicht besonders nett«, sagte Ben grinsend. Wu nahm das Buch aus Bens Rucksack und las sich die Stelle mit den Koordinaten durch. »Woher sollen wir den Äquator Durchmesser des Uranus kennen«, sagte Wu Stirnrunzeln. »Muss du auch gar nicht, wo zu habe ich mein Notebook dabei«, entgegnete Ben freudestrahlend. Nach etwas mehr als einer Minuten stupste Ben Wu an. »Ich habe es, der Durchmesser Beträgt 47600 km«, sagte Ben stolz. »Super Ben. Hast du auch etwas zu schreiben?«, fragte Wu hoffnungsvoll. Ben kramte kurz in seinem Rucksack und gab ihr dann seinen Schreibblock. Sofort schrieb Wu die neu gewonnene Erkenntnis rauf. »Also dann haben wir 47600 durch 5, dass sind 9520«, sagte Wu. Ben nickte zustimmend. »Kennst du zufällig die 98. Primzahl aus dem Kopf?«, fragte Wu Ben. Er lächelte sie an. »Reinzufällig kenne ich die. Nicht umsonst bin ich Klassen bester«, sagte Ben und wurde einige Zenitmeter größer. »Man oh Meter, bist du aber eingebildet«, sagte Wu und verdrehte die Augen. »Was denn. Darf ich nicht auf mich Stolz sein«, blaffte er Wu an. »Doch. Aber nicht so«, zischte sie zurück »Ja, aber…«, fing Ben an bevor Wu ihren Zeigefinger auf seine Lippen legte und ihn so zum schweigen brachte. »Rede nicht so viel sag mir lieber die Zahl.« »Schon gut es sind 521«, sagte Ben leicht irritiert. »Danke. Dann haben wir 9520 plus 521 minus 1«,Resümierte Wu. »Genau. Dass währen dann 10040.« Rechnete Ben blitz schnell im Kopf aus. Wu stimmte ihm zu, doch was es mit dieser Zahl auf sich hatte, konnten sich beide nicht so recht erklären. Sie wussten, dass Koordinaten immer aus mindestens zwei Punkten bestanden bzw. aus zwei Zahlen, doch hier war es nur eine. »Ich glaube ich habe es«, sagte Wu plötzlich. Insgeheim ärgerte sie sich, dass sie nicht schon viel früher darauf gekommen war. Für eine Chinesin lag die Antwort doch fast direkt vor den Füssen. »Was den?«, drängte Ben sie. Wu erklärte ihm, dass die Chinesen vor tausenden von Jahren gegen den Einmarsch der Mongolen die Chinesische Mauer gebaut hatten. Diese bestand zum größten Teil aus Stein. »Schön und gut, aber was hat es mit 10040 auf sich?«, fragte Ben. »Wenn du es anders liest, wird es dir eventuell auch klar«, entgegnete Sie. Ben schaute sich die Zahl immer und immer wieder an, dann kam ihm ein Geistesblitz »Du meinst da steht nicht 10040 sonder 100 40«, sagte Ben aufgeregt. »Genau und wenn wir davon ausgehen dass 100 der Längengrad und 40 der Breitengrad ist, verweist dass, exakt auf eine Stelle der Chinesischen Mauer.« Ben gab die Zahlen in sein Notebook ein. Und tatsächlich, trafen die Koordinaten auf ein Teil der Mauer. Dieses Stück lag etwa hundertfünfzig Kilometer nördlich von Youdischau. »Du Wu, wie alt ist eigentlich das Buch?« »So viel ich weiß, ist es aus dem dreizehnten Jahrhundert«, erklärte Wu. Man konnte deutlich sehen, dass es in Bens Kopf wild arbeitete. »Ja, aber die Mauer wurde doch erst im vierzehnten Jahrhundert gebaut.« Ben hatte Recht. Wie konnte es sein, dass von der Chinesischen Mauer, die erst im vierzehnten Jahrhundert gebaut wurde, bereist in einem Buch aus dem dreizehnten Jahrhundert drinnen stand. Es drängte sich die Frage auf wie sie dort hinkommen sollten. Ben sah sich suchend um. Endlich hatte er eine Idee. Sie schlenderten die Straße weiter entlang. Am ende der Straße sah Ben sich suchend um. Plötzlich blieb er stehen und sagte Wu dass sie aufpassen sollte, dass niemand kommt. »Was machst du den da?«, fragte Wu neugierig. »Wir müssen doch nach Youdischau, oder?« Wu nickte zustimmend und sah zu dass niemand kam. Vorsichtig nährte Ben sich einem roten Kleinwagen. Dieses Auto war perfekt. Es besaß keine Alarmanlage. Ben ließ die Klinge seines Taschenmessers aufklappen und stach damit in dem Schloss des Kleinwagens herum. Leider war das Auto so nicht aufzubekommen. Kurz entschlossen nahm Ben seinen Ellbogen und rammte ihn gegen das Fenster der Fahrertür. Mit einem lauten knirschen zerpars die Scheibe in tausend Einzelteilen. Ben stieg ein und schloss das Auto kurz. »Wu komm«, rief Ben ihr zu. »Woher kannst du das?«, fragte Wu ängstlich und missbilligten zugleich. »Das hat mir mein Bruder im alter von zwölf Jahren beigebracht«, gestand Ben. Wu war leicht geschockt, aber sie stieg ein. Nachdem sie erst einmal, in leichten Schlagen Linien (Ben hatte keinen Führerschein), zu Wu nach hause fuhren um sich decken und das Buch, in dem Ben und sein Bruder vorkamen, zu holen, machten sie sich auf den Weg nach Youdischau. Auf der Fahrt gestand Wu, dass sie ein bisschen Angst hätte, und andauernd das Gefühl hatte als ob sie wieder verfolgt wurden. Ben sah in den Rückspiegel und Tatsächlich folgte ihnen wieder die schwarze Limousine von heute Morgen. In der Hoffnung die Verfolger so los zu werden drückte Ben kräftig aufs Gas. Doch es half alles nichts die schwarze Luxus Limousine, die zweifelsohne besser Motorisiert war als ihre rote Klapperkiste, lies sich nicht abschütteln. Zu allen Überfluss ging das Benzin aus. Ben scheuchte Wu nach hinten auf die Rückbank um nach zu sehen ob noch ein Benzinkanister da lag, doch da waren nichts außer einer alten Sportzeitung und ein Brot mit Jahre altem Schimmel. Ben fuhr noch so lange bis der Tank endgültig leer war. Die Limousine war ihnen weiter auf den Versen. Nach etwa zwanzig Kilometern fuhr Ben rechts ran und stellte den Motor aus, auch die Limousine parkte am Straßenrand. Ben schnappte sich seinen Rucksack, packte Wu am Handgelenk und lief mit ihr in den Wald, dessen Grenzen sie gerade passierten. Es stiegen vier Männer aus der Limousine aus. Alle sahen gleich aus. Sie hatten weder Augenbrauen noch einen Mund. Die Mundlosen Männer waren überdurchschnittlich groß, hatten silbrig-blaue Haut, trugen schwarz Anzüge, einen schwarzen Hut und eine schwarze Sonnenbrille. Die unheimlichen Männer sahen sich um, konnten Ben und Wu aber nicht entdecken, da diese sich hinter einem großen und dicken Baum versteckt hatten. So fuhren die Männer unverrichteter dinge wieder davon. »Hast du die auch gesehen?«, fragte Ben Wu. »Nein. Wen den?« »Na diese Typen von eben. Sie waren ja wohl kaum zu übersehen so unheimlich wie die waren«, sagte Ben. Wu hatte keine Ahnung wo von Ben da sprach und schüttelte daher nur mit den Köpf. Verzweifelt beschrieb er ihr die Mundlosen Männer. »Ah, das waren die Männer des Todes. Sie arbeiten angeblich für den Teufel«, sagte Wu ganz ruhig. Doch Ben bekam Panik. »Woher weißt du das den?« »Hat mein Vater mit erzählt. Zwei Tage später war er spurlos verschwunden«, sagte Wu mit erstickter Stimme. »Ist das Grab denn leer? – Oh, wie Taktlos von mir«, fügte er rasch hinzu als er Wus Tränen in den Augen sah. »Nein er liegt im Grab. Eine Woche nachdem er Verschwand, hing er Kopfüber von der Wohnzimmerdecke. Allerdings war er nicht an einem Seil gefesselt. Er hing einfach da. Seine Augen waren nach innen gerollt. Als ich ihn darunter holen wollte. Ich hatte mich gerade auf einen Stuhl gestellt und ihn an den Fingern berührt, viel er auf mich runter. Es war so schrecklich«, schluchzte Wu und umarmte Ben ohne Vorwarnung. Er wusste genau das sie jetzt jemand brauchte der ihr Trost spendete. So umarmter er sie ebenfalls und stich ihr über ihr langes schwarzes Haar. Als Wu Ben umarmte verschwand für einen Kurzen aber sehr schönen Moment, alles Böse aus der Welt. Obwohl es Ben nicht wollte ging der Tag zur Neige und Ben und Wu suchten sich einen Unterschlupf für die Nacht. Nach kurzen suchen fanden sie eine Höhle in der sie schlafen konnten. Ben wollte es sich in der Höhle gerade bequem machen, als Wu ihn nach draußen rief. Weil Ben dachte, dass die Männer wieder gekommen waren, griff er nach einem Faust großen Stein und war auf alles gefasst nur nicht darauf, was Wu von ihm wollte. »Willst du mit mir den Sonnenuntergang anschauen?« Wus Frage trieb Scharmes röte in Bens Gesicht. »J-Ja«, stotterte er. Wu ging einen Schritt auf ihn zu und nahm ihn bei der Hand. Ben wurde schlagartig ganz anders zu mute. Sein Herz machte einen so großen Hüpfer das Ben aus Angst das Herz könnte ihm entfliehen, den Mund geschlossen hielt. Das war schon das zweite Mal, dass das Herz so hüpft. Ben war recht schlau aber dieses Gefühl konnte er nicht einordnen. Beide kletterten sie an dem kleinen Berg empor der über der Höhle ragte. Nach kurzer Zeit erreichten sie eine kleine Steinplatte. Wu setzte sich so hin, dass ihre Füße über dem Rand der Steinplatte baumelten. Ben stütze sich mit den Händen am Boden und berührte dabei Wus Hand. Erschrocken zog er seine Hand wieder an seinen Körper heran. Wu aber lächelte ihn süßlich an. »Ben ich muss dir etwas gestehen«, sagte sie in ihrer Stimme, der einen leichten Romantischen Unterton hatte. Ben setze sich links neben ihr und lies ebenfalls die Füße über den Rand baumeln. »Was möchtest du mir den sagen?« Insgeheim wünschte er sich, dass Wu ihre liebe zu ihm gestand; aber andererseits war dieser Gedanke gerade zu absurd. Er war ein fünfzehn jähriger Amerikanischer Junge der die Welt von dem Bösen befreien musste und sie war ein sechzehn Jährige Chinesin. Das einzige was sie gemeinsam hatten, war, dass sie in ihrem Jungen Leben schon viel durch gemacht hatte. Wu sah Ben tief in seine grün-blauen Augen. »Ich glaube ich- ich liebe dich«, sagte Wu und wand ihr Gesicht von Ben ab, da sie vermutete dass er jeden Moment los lachen würde. Doch Ben drückte ihr Gesicht leicht am Kinn zu sich und küsste sie. Sie Erwiderte seinen Kuss leidenschaftlich. In diesem Moment schien selbst die Sonne nicht rund sondern in Herzform zu glühen. Die Vögel ringsherum, so kam es Ben vor, sangen nur für die beiden ein Liebeslied. Für Ben gab keinen Bösen Zwillingsbruder den er retten musste. Auch das was Mell ihn in all den Jahren angetan hatte war verschwunden. Ben wünschte sich von ganzem Herzen das dieser wunderschöne und glückliche Moment niemals vergehen würde. Hand in Hand genossen sie den schönsten aller Sonnenuntergang, den die beiden je gesehen hatten. Als die Sonne hinter dem Horizont gerutscht und die Sterne hinter ihnen erschienen, kletterten die Beide vom Berg herunter und gingen in die Höhle. Ben machte es sich rechts und Wu links bequem. »Ben, ich möchte dich auf deinen Weg begleiten«, sagte Wu und starrte in der Dunkelheit Ben an. »Das kommt ja gar nicht in fragte, dass ist viel zu gefährlich.« »Ich weiß, aber was habe ich schon zu verlieren. Mein Vater ist Tot. Und jemanden anderes habe ich nicht«, sagte Wu und einpaar Tränen kullerten ihr übers Gesicht. »Ich weiß ja. Aber ich weiß nicht ob ich es überhaupt schaffe. Oder überlebe. Du würdest dich nur in Gefahr bringen.« »Ich bin kein dummes Kind. Ich weiß vorauf ich mich Da einlasse. Und ich denke du liebst mich?«, sagte Wu. Und in ihrer Stimme lag eine leichte Drohung. »Ja aber genau weil ich dich so liebe will ich dich nicht in Gefahr bringen. Glaub mir du lebst länger, wenn du nicht mit mir kommst«, sagte Ben. »Gib doch zu, es würde dir gefallen, wenn ich mit komme«, sagte Wu leicht angriffslustig. Sie hatte Recht. Der Gedanke dass er nicht alleine diesen dunklen, gewundenen, und sehr gefährlichen Pfad gehen musste verlockte ihn schon. »Na gut, aber du musst tun was ich dir sage«, sagte Ben. »Was meinst du damit?«, fragte Wu leicht verwirrt. »Wenn ich sage versteckt dich. Dan tust du das auch«, erklärte er Wu. »Einverstanden«, sagte Wu erleichtert. Hand in Hand schliefen sie, nach kurzer Zeit ein.
Die Sonne brach mit aller Kraft durch das Blätterdach als die beiden aufwachten. Keiner von ihnen hatte lange schlafen können, zu sehr waren sie mit dem gestrigen Tag beschäftigt. »Guten morgen Wu. Gut geschlafen?« Wu nickte sehr verschlafen, doch Ben war schon hell wach. »Wie weit ist es bis zur nächsten Stadt?«, fragte Ben mit knurrenden Margen. »Ich schätz so zwanzig Kilometer bestimmt«, sagte Wu mit einem Lächeln im Gesicht. Die Sachen gepackt und die Arme umeinander geschlungen machten sie sich sogleich auf den Weg, aber immer darauf bedacht den Männern des Todes nicht zu begegnen. Nach etwa zweieinhalb Stunden sahen sie die Silhouette von Youdischau. Angetrieben vom Hunger rannte Ben los. Wu hatte sehr zu tun mit Ben mit zu halten. Ben schien nur so über den Asphalt zu schweben, und eher sie sich versahen waren sie schon in der Stadt. Der erste Weg führte die Beiden in eine Bäckerei. Nach unzähligen belegten Brötchen, mit denen sie sich gegenseitig fütterten, und Liter weisem Mineralwasser setzte sie ihre Suche nach dem Schwert des Weissendrachen fort. Von weiten sahen sie schon die Chinesische Mauer. »Du bist auf der richtigen Spur!«, sprach eine leise Stimme. Erschrocken dreht Ben sich um, doch er konnte niemanden außer Wu entdecken. Es war die gleicht Stimme die er vor einigen Tagen auf dem Friedhof gehört hatte. »Hast du das auch gehört?«, fragte er Wu. Doch diese schüttelte nur mit dem Kopf. Sie kamen der Mauer immer näher, bis plötzlich die schwarze Limousine hinter ihnen auftauchte. Schnell verschwanden die beiden in einen kleinen Tee Laden und taten so als ob sie einen Bestimmten Tee suchten. Als die Limousine vorüber fuhr gingen die beiden wieder aus dem Laden und machte sich wieder auf den Weg. Sie stecken ihre Hand bei jeweils dem anderen in die Gesäßtasche und marschierte so verliebt vor sich hin. Noch nicht einmal die leicht schäbigen Häuser, die ihren Weg säumten, konnten ihre Stimmung einen Abbruch tun. Für Ben was es der schönste Tag in seinem bisherigen leben. So ein Glück hatten wohl die wenigsten; neben so einer Bildhübschen Frau zugehen. Die Häuserzeile wurde immer Löchriger bis schließlich kein Haus mehr ihren Weg Flankierten. Endlich nach gefühlten Stunden waren sie an dem Stück der Mauer wo das Buch sie hin führte. Dieses Mauerstück lag fern ab von den üblichen Touristenwegen. Hier war nichts. Kein Touristenführer, keine Menschen, nur Vögel die in den zweigen, die rechts von der Mauer standen, saßen und vor sich hin sangen. Sorgfältig suchte Ben die Steine nach einem Zeichen ab, welches, dass wusste er selber nicht. Aber wenn das Schwert hier war, musste es ein Zeichen oder ein Hinweis dafür geben. Dachte Ben. »Ja du kommst immer näher, nur noch ein Stückchen!«, flüsterte wieder die geheimnisvolle warme Stimme. Hastig drehte Ben sich um, aber wieder war außer Wu, niemand zu sehen. Ben tastete die Steine weiter ab, bis er einen fand der sich anders anfühlte wie die anderen. Er bückte sich und sah einen Stein mit einem Drachen drauf. Schnell rief er Wu zu sich. Mit leicht federnden Schritten kam sie auch sogleich auf ihn zu gelaufen. »Hast du etwas gefunden meine Süßer?« Ben lächelte sie an, deutet auf den Stein. Mit einem breitem grinsen und dem Wissen dass das Schwert nicht mehr weit war, drückte er den Stein in das Mauerwerk. Im selben Augenblick öffnete sich der Boden unter Bens und Wus Füßen und sie fielen in die Tiefe. Da der Fall nicht länger wie einen Augenaufschlag dauerte, landeten sie auf etwas weichem. Es fühlte sich an wie ein Vollgesogener Schwamm. »Wo sind wir hier?«, stöhnte Wu und rappelte sich auf. »Ich weiß es nicht. Ist alles mit dir in Ordnung?«, fragte Ben mit aufgeregter Stimme. »Ja.« Ben nahm die Taschenlampe aus seinem Rucksack und leuchtete die Höhle aus. Er versuchte in jede Spalt zu leuchten. »Ben schau dir das an«, sagte Wu erregt. Ben leuchtete in ihre Richtung. Wu zeigte direkt auf einen kleinen etwa drei Meter langen See. Sie traten an den See heran und sahen in die Tiefe. »Willst du das Schwert musst du Tauchen!«, sagte die geheimnisvolle Stimme. »Wu hast du das gehört«, fragte er sie abermals, doch auch diesen mal schüttelte sie den Kopf. »Du machst mir Angst damit. Hör auf. Da war vor einer Stunde keine Stimme, und jetzt ist auch keine zu Hören. Das bildest du dir alles nur ein.« Doch Ben wusste, dass er sich das nicht einbildete. Er zog sein blaues Sweatshirt aus und holte die Schnur aus dem Rucksack. »Was machst du denn da?«, wollte Wu wissen. »Ich denke ich muss darunter Tauchen«, sagte Ben nüchtern, band sich die Schnur um den Bauch und zog sich die Schuhe mit samt den Socken aus. »Halt bitte die Schnur fest. Wenn etwas passiert läufst du sofort raus. Ich weiß nicht was mich da unten erwartete, aber ich liebe dich.« Wu gab Ben einen Abschiedskuss und hielt die Schnur, wie ein Tau zu Bens Herzen, fest umklammert. Mit Taschenlampe im Mund stieg Ben Vorsichtig in den eiskalten See. Er holte noch einmal tief Luft und tauchte hinunter. Unten, fast am Grund des Sees, war ein enger Gemauerter Durchgang. Ben schwamm in diesen hinein und folgte ihm. Nach fünfzehn Metern endete der Tunnel in einem weiteren See. Triefend vor Nässe stieg Ben aus dem See und sah in einiger Entfernung zwei Skelette auf dem Boden liegend. Der eine von Beiden hatte etwas Längliches in der Hand. Doch in dem Schwachen licht seiner Taschenlampe konnte Ben aus dieser Entfernung nicht genau erkennen um was es sich handelte. Er leuchtete die gesamte Höhle aus. Seine Taschenlampe war die einzige Lichtquelle. Die dunklen und lehmigen Wände schienen das Licht der Taschelampe zu verschlingen. Außer den Skeletten war nicht in der Höhle. Er ging näher heran. Erst jetzt sah er, dass es ein Schwert mit Griff aus weißen Schuppen und einem Smaragd am Knauf war. Auf der Klinge Schlängelte sich ein Chinesischer Drache. Dieses Schwert strahlte etwas sehr Magisches aus. Plötzlich merkte Ben, wie etwas an ihm zog. Er drehte sich um und sah dass es die Schnur war. Eher sich Ben versah riss die Schnurr ab. Was war geschehen. Waren die Männer des Todes gekommen? Ging es Wu gut? Ben war in der Zwickmühle. Einerseits wollte er nachsehen, ob es Wu gut ging, andererseits wollte er auch das Schwert. In der Hoffnung, dass Wu im Notfall auf seinen Rat hören würde und verschwinden würde, ging er auf das Skelett zu. Er kniete sich nieder und wollte gerade das Schwert nehmen als plötzlich die eine Hand des Skelettes Ben an der Kehle packte. Ben erschrak zu Tode und wollte sich aus der Umklammerung befreien. Doch je mehr er sich abmühte desto stärker drückte das Skelett zu. »Du bekommst das Schwert nicht. Du elender Teufel. Dieser Ort wird in deinem Leben der letzte sein den du je wieder zu Gesicht bekommen wirst«, sagte das Skelett mit grausamer, rasselnder Stimme. Immer noch die Hand um Bens Kehle, stand das Skelett auf und. Es war so groß, dass Ben den Boden unter den Füßen verlor. Verzweifelt versuchte Ben dem Skelett den Arm zu brechen, um sich so aus der Umklammerung zu befreien. Doch es half nichts. Zu Strafe drückte das Skelett nur noch fester zu. Die Knochigen Finger bohrten sich schon leicht in das Fleisch ein. Langsam lief Ben blau an. Plötzlich tauchte Wu hinter ihm auf. Als sie Ben in der Umklammerung des Skelettes sah Schrie sie lauf auf. Der Schrei halte von den dunklen Wänden wieder. »Ben, brauchst du Hilfe?«, fragte Wu. »Nein ich habe alles im Griff. Danke«, keuchte Ben. Das Skelett drückte immer mehr zu. »Lass ihn los. Er ist der Erretter. Ich danke dir für deine Jahrelange Arbeit, aber mit dem heutigen Tage bist du erlöst!«, sagte die Geheimnisvolle Stimme zu dem Skelett. Die warme geheimnisvolle Stimme halte in der Höhle wieder. Aber Wu konnte sie trotzdem nicht höre. Wenige Sekunden nachdem die Stimme verstummte, fielen die Skelette zu Staub zusammen. Ben war aus der Umklammerung befreit. Nachdem er kurz seine Kehle rieb, bückte er sich und nahm das Schwert an sich. Im selben Moment, wie Ben das Schwert in den Händen hielt, donnerte und Bebte die Höhle. Ben deutete Wu, dass sie wieder ins Wasser springen sollte, diese verstand auch und hechtete in den See. Hastig steckte sich Ben das Schwert in die Hose und sprang ebenfalls in den kalten See. vor dem Tunneleingang überholte er sie. Hinter ihnen stürzte der Tunnel zusammen. So schnell sie konnten schwammen sie in die Freiheit. Ben tauchte gerade wieder auf und sah hinter sich, doch er konnte Wu nicht sehen. Sie hatte sich mit ihrer Hose an dem Tunneleingang verheddert. Unter allen möglichsten Kraftanstrengungen versuchte sie sich los zu lösen, doch es gelang ihr nicht. Es gab ein lautes knacken und ein Teil der Höhlendecke fiel genau auf den See herunter. Ben warf das Schwert beiseite und sprang abermals in den See. »Las sie nicht Tod sein. Bitte nicht«, fleht Ben. Doch leider war das Genaue Gegenteil der Fall. Wu wurde, in ihren jungen Jahren, grausam von den herabstürzenden Felsen erschlagen. Mit aller Kraft die er aufbringen konnte versuchte Ben noch den LKW großen Felsbrocken von Wu runter zu hieven, doch es half alles nichts. Nach Luft ringend tauchte er auf, atmete noch einmal tief ein und versuchte es noch ein zweites Mal. Doch auch diesmal gelang es ihm nicht den Tonnen schweren Felsen zu bewegen. Mit betäubten Gedanken stieg Ben aus dem Wasser schnappte sich die Sachen und kletterte aus der Höhle heraus. Er war gerade draußen, als die Höhle komplett in sich zusammen brach. Ben konnte es nicht glauben. Wu, seine erste große Liebe. Sie hatte ihm so viel geholfen und nun, nun war sie Tod. [...]
Danke für eure Gedult. Ich hoffe es hat euch gefallen. Bitte sagte mir eure Meinung.