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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 494 mal aufgerufen
 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
MIss Rainstar ( gelöscht )
Beiträge:

02.01.2009 14:42
RE: Es riecht nach Regen Antworten

Es riecht nach Regen

Es riecht nach Regen
mein Schatz
fang auf was die
Wolken hergeben
und leer es aus
in meine Augen
bleib
damit ich dich
noch eine Weile beobachten kann
so Taggrau, wie
die Luft da draußen
so Taggrau
siehst du mich an.

Henry Henry ( gelöscht )
Beiträge:

21.01.2009 02:45
#2 RE: Es riecht nach Regen Antworten

Es riecht nach Regen (du hast einen titel, dh. eine spezifische lesererwartung erzeugt, das heißt: in welcher weise könnte regen "riechen" - ich finde das übrigens auch!)

Es riecht nach Regen -- jetzt bin ich gespannt
mein Schatz -- "mein Schatz"... da muss ich an golumn denken... will aber auch heißen: totes wort, feind der poesie, da fühle ich nichts, mir geht nichts ab (mausi, bärchen, jajaja); hm... überhaupt würde ich "mein schatz" im ersten vers lassen oder mit dem nächsten verbinden, weil ich einen zu starken rhythmuswechsel empfinde, so ein stakkatogefühl... "empfinde" habe ich geschrieben, das ist toll von mir, dass ich das geschrieben habe - erklärt aber nix. rhythmusgefühl ist schwer zu begründen, wenn er nicht ganz offentsichtlich daneben liegt. so "offensichtlich" tut er das hier nicht...
fang auf was die
Wolken hergeben
und leer es aus
in meine Augen -- schönes bild mit gewohnten worten; es geht also nun um einen schatz, regen jetzt nicht mehr ganz so...
bleib -- du willst hier mit deinem zweiten vers interagieren und/oder, weil "bleib" alleine steht (empfinde ich diesmal deutlich ruckig (rhythmus), eine neuen sinn produzieren: die bitte (befehl?) nicht zu gehen, während es vorher die bitte (?) war, die augen gefüllt zu bekommen. spätestens hier wird mir klar, ich als leser darf keinen riechenden regen mehr erwarten. das erwartete thema hat sich völlig geändert - bzw. es bestand niemals.
damit ich dich
noch eine Weile beobachten kann -- "beobachten" wirkt wortklangmäßig schroff: hat eine silbe mehr, drei konsonanten sogar hintereinander (was nicht immer schroff klingen muss), zwei konsonanten mehr als z.b. "ansehen"...
so Taggrau, wie -- neue rechtschreibung? "Taggrau" ist doch ein adjektiv, also klein...
die Luft da draußen -- hm, ich versuche verzweifelt eine erleuchtung zu bekommen, wie "taggrau" mit "luft" ich sinnlich assoziieren könnte. sorry, es gelingt mir nicht. hättest du wenigstens "regen" statt "luft" geschrieben, wäre es mir klarer - und ich ein wenig befriedigter, weil ich dann endlich nochmal etwas von meinem regen abbekäme, wenn auch ohne geruch...
so Taggrau
siehst du mich an.


ich hatte schon den eindruck, dass du an deinem gedicht gearbeitet hast, was viele hier gar nicht tun, sondern einfach nur ihre worte hervorplätschern - und dann hier reinsetzen. kotz. viele haben noch immer nicht durchstreichen, neuschreiben, sich selbst mal laut vorlesen usf. gelernt oder akzeptiert. den eindruck habe ich bei dir nicht. wovon ich enttäuscht bin ist, dass ich keinen "riechenden regen" bekam - dabei hast du ihn doch so groß im titel angekündigt. ich als dein leser, der mit "riechendem regen" (und dann noch eine alliteration (~gleichklang auf der ersten silbe)!) etwas anfangen kann, hätte mir daher gewünscht: jetzt kommt ein wahrlich sinnliches erlebnis - durch worte den riechenden regen endlich greifbar gemacht zu bekommen. kam aber nix. ist auch ok. dann aber hat der riechende regen nix im titel zu suchen - titel in lyrik sind gewichtig, viel mehr als in prosa, wo viel zu viel zur sprache kommt, als dass man all das in einen titel packen könnte. daher gibt es viele gedichte ohne titel auch. die fixierung wäre zu stark.
dein rhythmus gefällt mir stellenweise gar nicht, stakkato ist der tod eines jeden rhythmus, kein gleiten oder wenigstens gut gesetztes wechseln, sondern schockmäßiges plötzlich-da-sein von "mein schatz" und "bleib". allerdings muss ich auch eingestehen, dass rhythmus sehr subjektiv sein kann. titel weg machen, rhytmus bessern, neuere worte finden. boah, ist es spät...

tHEfOOl Offline




Beiträge: 559

21.01.2009 14:32
#3 RE: Es riecht nach Regen Antworten

Es riecht nach Regen
mein Schatz

(besonders, wenn man aneinander gekuschelt im Bett liegt)

fang auf was die
Wolken hergeben
und leer es aus
in meine Augen

(dummes Gefühl, aber man spührt eine gewisse Resignation)

bleib
damit ich dich
noch eine Weile beobachten kann

(genau das ist das Wort)

so Taggrau, wie
die Luft da draußen
so Taggrau
siehst du mich an.

(Tja, Alltag ist leider nicht in bunten rhythmischen Farben zu beschreiben!)

Danke Rainstar ... ich kann den Regen zwar nicht riechen, aber HÖREN !

Schade, dass du weit nach Mitternacht so kritisch bist, Henry-H ... aber vielleicht liest du nochmal ... und nochmal ...
dann empfindest du vielleicht anders.
Ich glaube nicht, dass Rain hier ewig rumgefeilt hat.
Das klingt nach dem, was ich oben kommentiert habe ... spontan, nach einem Moment, der leider nicht rundherum perfekt war - vielleicht auch nur im Nachhinein

"FEUERAUGEN" (3 Bände: 1-Das Dorf, 2-Drei Städte, 3-Das Schloss)
Mein Roman im Buchhandel

Auf meiner Homepage viele weitere Texte, Musik und Infos

Der Fürst Offline



Beiträge: 616

21.01.2009 17:46
#4 RE: Es riecht nach Regen Antworten

Ich kann zu diesem Text eigentlich nur, wie immer wenn ich etwas von Miss Rainstar lese, mein absolut zauberhaftes Gefühl zum Ausdruck bringen, daß mich zärtlich berührt. Die Wortwahl, der Stil, es ist alles herrlich, so wie der herrliche Regen, der riecht und riecht und riecht, besser, viel besser, als jedes Parfum...

Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)

Gast ( gelöscht )
Beiträge:

29.01.2009 18:24
#5 RE: Es riecht nach Regen Antworten

hallo henry,

danke erstmal fürs lesen und kommentieren. Tja nun...der riechende regen ist mehr als eine metapher zu verstehen für einen tag, der grauer nicht sein könnte... (eigentlich erklär ich meine gedichte nicht gern, sondern lass den leser sich selbst ein bild machen) naja... "mein schatz" ist daher auch eher ironisch gemeint in bezug auf die letzten zwei zeilen gesehen.
gut, das taggrau hätte klein geschrieben werden müssen, das stimmt - da hab ich nicht aufgepasst. aber hast du noch nie einen tag erlebt, der sich nicht aufhellte und auch dunstig daherkommt...taggrau eben? ich muss dazu sagen, ich schreibe zumeist in metaphern, die oft nur ich selbst verstehen kann...das ist nicht unbedingt richtig, wenn man leser erreichen will, ich weiß. aber ich will ja auch niemanden auf meine seite ziehen, sonndern einfach über das schreiben, was mich bewegt in meinen eigenen freien worten. und wie sonst soll man gefühle beschreiben, wenn nicht metaphorisch?


hallo thef00i

danke auch fürs lesen und posten.

und der fürst...vielen dank fürs kommentieren und lesen. in diesem forum bin ich noch am allerliebsten, da hier nicht in so schmutziger weise wäsche gewaschen wird, wie in anderen lyrikforen.

Viola ( gelöscht )
Beiträge:

29.01.2009 21:08
#6 RE: Es riecht nach Regen Antworten

"Es riecht nach Regen" könnte genauso gut für "Es riecht nach Ärger" stehen.
Ich mag die eigenen freien Worte und benutze auch öfters eigene Metaphere.
Und taggrau ist doch nichts Abwegiges. man schreibt ja auch taghell, oder?
Also ich finde es gelungen, und ob man den Regen riecht oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen.
Schönen Abend, Viola

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