Rasend schnell zerstören brennende Feuerwerkskörper die Stille des Sternenfirmamentes.
Explosionswellen überfluten die langsam zersplitternde Luft.
Knallböller lassen die Fenster zittern und imitieren Bombengeräusche.
Rauch klebt in den Augen der Menschen, frisst sich in deren Kleidung und marmoriert die Umgebung mit beißenden Schmerzschreien.
Gierige Mäuler aus qualmenden Giftschwaden legen sich wie ein erstickender Mantel auf die erhitzte Welt.
Verpestete Luft zieht ihre Kreise, während Millionen von Menschen Lichtimpressionen genießen und lauthals das neue Jahr willkommen heißen.
Das atemlose Schluchzen der Umwelt wird einfach kolorierend weggesprengt.
Im noch stillschweigendem Hintergrund applaudieren Ozonlochaugen; auch dann noch, wenn sich das tödliche Himmelszucken schon längst beruhigt hat.
Anmerkung: Um auch mal die negativen Aspekte zu beleuchten. Ich frage mich auch, wie sich die Menschen fühlen, die im Krieg dabei waren?
"Menschen mögen vergessen, was du ihnen gesagt hast, aber sie erinnern sich immer daran, welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast." (Carl W. Buechner)
Hallo Coline, ich kann dich nur zu gut verstehen. Mein Hund stirbt jedes Jahr fast vor Angst. Und dennoch finde ich dieses Bunten Himmelsfeuer auch wiederum schön. Irgendwie zeigt es, dass wir Menschen uns oft gegensätzlich verhalten und Gegensätze auch in uns tragen. Viele Grüße und dir und allen LeserInnen ein gesundes , erfolgreichen neues Jahr voll schöner Erlebnisse. Schreiberling
Ist das eigentlich modern, neuerdings jeden Spaß, den die Menschen sich gönnen, gleich ins Negative zu zerren? Nichts gegen Deinen Text an sich, Coline, wirklich nicht, aber es geht mir allmählich sowas von auf den Sender, dass man sich scheinbar gar nichts mehr gönnen darf, ohne gleich ein schlechtes Gewissen gemacht zu bekommen.
Ich warte noch gespannt auf Texte zu weiteren bösen Themen, wie Rauchen (weil ungesund), Junk-Food (weil ungesund), Alkohol (weil ungesund), Autofahren (weil Klimakiller) undsoweiterundsofort
Und nur um das noch anzumerken: Ich habe Bekannte und Freunde im Alter zwischen 66 + 88, die den Krieg mitgemacht haben und dennoch Spaß am Silvesterfeuerwerk haben.
ich habe auch das Feuerwerk gerne angesehen. Wie gesagt, das ist mir dann so in den Sinn gekommen.
@ULucas Ich mache nichts schlecht, ich habe es nur versucht, von einer anderen Seite zu sehen. Ich habe es bisher nicht so gesehen, aber da in den letzten Monaten so viel von Umweltschutz geredet wird (was ich gut finde), sollte man das mal bedenken. Denn es wird ja nicht nur in Deutschland gefeiert, sondern überall. Es waren einfach Gedanken und ich wollte dich in keiner Weise angreifen!
KG Coline
"Menschen mögen vergessen, was du ihnen gesagt hast, aber sie erinnern sich immer daran, welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast." (Carl W. Buechner)
dass Du mich nicht angreifen wolltest, ist mir schon klar, keine Bange. So hatte ich es auch gar nicht gemeint. Es ist nur so, wo man heute hinschaut, welche Nachrichten man liest, hört oder sieht, ständig wird alles, was Spaß macht, mit dem erhobenen Zeigefinger kommentiert. Egal wo man hinkommt, Verbote! Egal was man isst, Bedenken und Risiken!
Sag mal ehrlich, findest Du das denn schön?
Kennst Du zufällig den Text "Wir sind Helden", in dem gefragt wird, wie man denn die 70er/80er Jahre mit all ihren Risiken und Nebenwirkungen überleben konnte? Falls nicht, ich stell ihn gern mal rein.
Eigentlich kommen mir die 8 Absätze nicht so vor, wie die Beschreibung der Zustände in der Silvesternacht, sondern eher wie die im Gaza-Streifen, aber das wird wohl auch genau so gewollt worden sein.
Wenn ich da lese "tödliches Himmelszucken", dann hat das ja wohl kaum mit einem stimmungsvollen Silvesterfeuerwerk irgendwo in Europa zu tun...
Und auch noch ein überlegenswertes Sätzchen zu ULucas: Wenn es keine Verbote geben würde, was glaubst Du wie es da auf der Welt zugehen würde? Da ist der derzeit laufende Gaza-Krieg ein lächerliches Luftzufächeln...
Und das unnötige Knallen, das genauso unnötige Rauchen, dort wo auch Nichtraucher sind, der unnötige Alkohol, usw. mein Gott da könnte man noch vieles aufzählen, was nicht notwendig wäre...
Andererseits: Ohne die vielen lästigen, menschlichen Eigenschaften wäre es nicht schön, ein Mensch zu sein...
Der liebe Gott wird schon gewußt haben, warum er uns Menschen erschuf, hi, hi, klingt jetzt ein bißchen komisch, aber habt ihr schon einmal überlegt, wie langweilig es sein muß, wenn irgendjemand allwissend, allmächtig und allgegenwärtig ist...
Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)
also wenn ich lese "Feuerwerkskörper", "Knallböller", "Lichtimpressionen", "... neue Jahr willkommen heißen", dann denke ich automatisch an die Silvesternacht und weniger an Scud-Raketen. Ich denke mal, so war es von Coline auch gemeint.
Klar bedarf es im menschlichen Zusammenleben auch gewisser Regeln. Das darf allerdings nicht dazu führen, die Menschen bis in den hintersten Winkel ihres Daseins zu gängeln und zu bevormunden. Und nichts anderes als Bevormundung ist es, was dieser Nanny-Staat seit einiger Zeit praktiziert. Ich weiß nicht, wie es Dir/Euch geht, aber ich finde es allmählich unerträglich. Du sagst ja selbst, "Ohne die vielen lästigen, menschlichen Eigenschaften wäre es nicht schön, ein Mensch zu sein". 100% Zustimmung! Das ist es nämlich, was das Menschsein ausmacht: Eben nicht perfekt sein, eben nicht immer absolut gesund leben, eben nicht auf Spaß verzichten, nur weil's eine halbe Stunde am Jahresende kracht und knallt und stinkt.
Es wird niemals den völlig gesunden, drogenfreien und lärmbefreiten Staat geben, den sich gewisse Politiker und Gutmenschen erträumen. Und wenn doch, dann bitteschön erst, wenn ich nicht mehr lebe, denn "er"leben möchte ich sowas nicht. Und solange steh ich auf'm Bahnhof beim Rauchen auch außerhalb der gelben Apartheidszone und freu mich über jeden, der es genauso macht.