SCHNEEPOLSTER - 3. TEIL

"Anjarnon, jetzt hab ich dich! Du hast deine schützende Welt verlassen. Jetzt bist du mir ausgeliefert. Sogleich soll unser Duell auf Leben und Tod vonstatten gehen!"
"Bist du verrückt, Chantrakurd? Weißt du eigentlich, wo wir hier stehen?"
"He, Anji-Kumpel, was ist los mit dir? Ich komm aus der tiefsten Glutkloake um dich umzuschmelzen und du verdirbst mir den Spaß dabei."
"Wenn du die Güte hättest, dich umzudrehen und deinen Glutblick nach unten richten würdest."
Chantrakurd grinst bis über beide Ohren und stößt dann voller Inbrunst ein "Yeah!" hervor. Dann wendet er sich um und erblickt das Gesicht des Mädchens. "Hmmm... Sie strahlt Wärme aus und ist doch kalt. Sie ist wunderschön. Sie schläft." Der Glutteufel dreht sich wieder zu Anjarnon um. "Du liebst sie sehr, nicht wahr?"
"Es ist Millionen Jahre her, seit wir uns zuletzt begegnet sind. Sie stand damals ungefähr an dieser Stelle. In ihrer rechten Hand glimmte ein winziger Lebenskeim. Sie blies ihn in die Nacht hinein. Irgendwo, auf irgendeinem Planeten in dieser Galaxis wird er gelandet sein. Wenig später war auch sie fort. Ihr letzter Blick... Chantrakurd..." Anjarnon starrt auf den roten Stoff zu seinen Füßen.
Auch Chantrakurd wird sehr nachdenklich. Früher kannte er auch ein Mädchen, eine kleine, funkensprühende Feuerhexe aus der Nimwar-Hölle. Er holt tief Luft. Wie hieß die Kleine doch gleich? Sangsarrs... ja, Sangsarrs...
"Du denkst auch an ein Mädchen..."
"Man sagt, Teufel dürfen nicht lieben und Himmlische dürfen ein Geschöpf nicht mehr lieben, als jedes andere. Ich sag dir was: Wir sind beide total daneben. Ich werde jetzt Sangsarrs suchen. Besuch mich mal! Ah, vergiß es, war nur ein Scherz." Chantrakurd verschwindet.
Anjarnon ist wieder allein. Er blickt sich um. In weiter Ferne sieht er eine einsame Gestalt durch den Schnee stapfen. Es ist ein kräftiger, großgewachsener junger Krieger. Er trägt eine Goldfellpahra. Der dickgepolsterte Umhang des Mädchens unter seinen Füßen sackt ein wenig ein. Der Hochfürst der Lichtfunkenwelt wird aus seinen Gedanken gerissen. Anjarnon wendet sich dem Antlitz des Mädchens zu und flüstert: "Irgendwann wirst du wieder aufwachen, auch wenn du jetzt in Milliarden Eiskristalle zerfällst, und dann werde ich pünktlich sein." Der Himmelsfürst kehrt nach Darkon zurück. Das Mädchen zerfällt langsam zu Schnee.

@ Fürst

Deine Geschichte wird interessanter, wenn mir mit Ausnahme von

Zitat

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Anjarnon wendet sich dem Antlitz des Mädchens zu und flüstert: "Irgendwann wirst du wieder aufwachen, auch wenn du jetzt in Milliarden Eiskristalle zerfällst, und dann werde ich pünktlich sein." Der Himmelsfürst kehrt nach Darkon zurück. Das Mädchen zerfällt langsam zu Schnee.

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der Satzbau auch überarbeitungsbedürftig erscheint. Es liest sich etwas schwierig. Die Namen der Personen sind - der Geschichte entsprechend - ebenso realistisch wie unwirklich, daher schwierig zu merken und nur für den geübten Leser leicht zugänglich. Wie ich dich kenne, ist das von dir so gewollt, alles andere wäre zu einfach.

Den zitierten Passus finde ich übrigens gut gelungen. Daraus ließe sich der 1980ste Teil der Geschichte am Ende der gekrümmten Zeit entwickeln.

lg nuncine

Ich muss nucine zustimmen. Die Geschichte wird immer interessanter. Ich hoffe es geht noch weiter

Irgendwie blöd - gerade jetzt, wo ich mich schon damit abgefunden habe, daß die bisher von mir hier veröffentlichten Texte fast immer negativ kritisiert worden sind, was in den meisten Fällen zurecht geschehen ist, kommen jetzt zwei positive Antworten... Meine Güte, es ist nicht leicht hier...

Und gerade bei diesem 3. Teil gebe es nach meiner Meinung sehr viel zu kritisieren, aber natürlich freue ich mich, daß von zwei Lesern die Zustimmung zu meinen Geschichten größer wird.

Ich bin auch glücklich, daß nuncine die letzten Zeilen des 3. Teils hervorhebt, denn da hab ich wohl schon ein bißchen meine Liebe zu den Begriffen "Ewigkeit" und "Unendlichkeit" hervorgestrichen...

Ich verstehe allerdings den letzten Satz mit der "gekrümmten Zeit" nicht ganz, denn irgendwie finde ich es sehr interessant darüber nachzudenken, wie jemand der in Milliarden Eiskristalle zerfällt, wieder aufwachen wird...

Die Namen der Personen sind zumeist Spontaneinfälle ohne besonderen Hintergrund. Ich hab halt früher die himmlischen Wesen eher mit den weichen Buchstaben versehen und höllische Wesen mit harten - das ist eigentlich nicht sehr phantasievoll, aber, meine Güte, ich hab mir gestern erst wieder 3 Stunden meine alten Geschichte durchgelesen und da schaudert's mich heute noch, was ich da für Namen hatte...

Natürlich ist es so, daß man sich die Namen nicht gleich merken kann, aber wenn man dem Gespräch aufmerksam folgt, sollte man schon wissen, wer jetzt gerade spricht...

Negative Kritik bedeutet nicht, jemanden zu entmutigen oder schlecht zu stellen. Sie bedeutet, dass sich hier noch etwas verbessern lässt.

Ich bin sehr froh darüber, glaub mir! Mich beschäftigen meine Geschichten seither den ganzen Tag und es gibt einfach nichts Schöneres...

Auch an Verbesserungen wird schon gearbeitet... Bei den letzten Textveröffentlichungen hab ich schon das eine oder andere anders geschrieben, als im Ur-Text...

Damit man wieder auch ein bißchen über meine Phantasie philosophiert, teile ich nun mit, daß sogleich der 4. und LETZTE Teil von "Schneepolster" hier auftauchen wird. Mir ist auch schon eine Fortsetzung eingefallen, aber zu jener Zeit als ich diese Geschichte schrieb, war es mit dem nun folgenden 4. Teil zu Ende.