Das ging mir gestern abend durch den kopf, ich weiß auch nicht warum. eure meinung zu umsetzung, stil, wortwahl und gefallen würde mich sehr interessieren. vielen dank...
„Manchmal muss es einfach so sein.“, sagt er und greift nach seiner Jacke. „Du gehst da jetzt nicht raus!“ Sie springt auf und die Bettdecke rutscht von ihrer nackten Schulter und fällt auf den Boden. Er dreht den Kopf und lächelt sie müde an. „Warum nicht?“ „Wenn du gehst, dann ist es aus.“, antwortet sie mit kalter Ruhe in der Stimme. Mit wachsender Wut sieht sie, wie er mit den Schultern zuckt und sich abwendet. Die Hand auf der Klinke der Tür verharrt er, als warte er auf etwas. Dann ertönt das typische Geräusch einer sich öffnenden Tür. „Du kannst jetzt nicht gehen, du trägst Verantwortung!“, schreit sie in seinen Rücken. Ihre Worte hallen wider im dunklen Hausflur vor der offenen Tür. Er bleibt stehen und sie sieht, wie sich die Jacke über seinem Rücken spannt, als er seufzend tief einatmet. „Ich hab es dir vorher gesagt.“, ertönt seine dunkle Stimme, die sie einmal so beruhigend fand. „Verarsch mich nicht!“, ihre Stimme überschlägt sich. Überraschend dreht er sich um und kommt ins Zimmer zurück. Er greift in seine Jackentasche und es knistert. Als er die Hand wieder herauszieht hält er zwei Geldscheine zwischen den Fingern. Die Lippen zu einem Strich verzogen presst er ihr das Geld in die geballte Faust. Dann geht er zurück zur Tür, rennt fast. Sprachlos bleibt sie zurück. Als die Tür ins Schloss fällt und er die erste Stufe der langen Treppe nimmt, knallt es in seinem Rücken dumpf. Erschrocken bleibt er stehen und lauscht mit rasendem Herzen. Er wartet, ob sich eine der Türen der anderen Wohnungen öffnet, aber es bleibt alles ruhig. Auch in seinem Rücken breitet sich Stille aus, nur sein Atem ist noch zu hören – das Hausflurlicht erlischt. So vergeht die Zeit. Später weiß er nicht mehr, ob es Minuten waren oder Stunden. Aber irgendwann kommt das Leben in seinen angespannten Körper zurück. Er tastet sich durch die Dunkelheit auf den nächsten Treppenabsatz und schaltet erneut das Licht ein. So schnell er kann verlässt er das haus, blickt sich nicht mehr um, aber er beschließt – er wird in den nächsten Tagen keine Zeitung lesen.
So sind viele Beziehungsgeschichten: Falsche Überschrift, falsche Hoffnungen, falsche Gefühle, falsche Reaktionen. Und dann die Angst vor dem Erwachen. Schade nur, dass so viele Allgemeinplätze verarbeitet sind. (Das typische Geräusch einer sich öffnenden Türe ... Bah!) Und der unglüclich gewählte Titel. Risiko ist eine Beziehung immer. Da kommt hier nicht mehr dazu. Sonst sehr nett zu lesen. NN
Also ich finde, daß diese Geschichte sehr gut beschrieben ist. Man kann sich die ganze Szenerie sehr gut vorstellen, alle Sätze sind am richtigen Platz und Fehler gibt's auch keine.
Mir fehlen halt immer bei solch einer Handlung die Antworten auf viele Fragen: Warum darf er nicht gehen? Welche Verantwortung trägt er? Warum bringt sie sich um? Und so weiter...
Denn, so wie die Geschichte da steht, ist sie zwar voll in Ordnung und jeder versteht sie, aber es fehlt irgendwie der Grund, warum sie geschrieben wurde. Ich habe das leider schon oft bei den anderen Texten schreiben müssen, weil mich das einfach immer wieder beschäftigt: Warum beschreiben so viele Autoren, Szenerien, die es schon zu tausenden und abertausenden in genauosvielen Filmen, Fernsehserien, Romanen und so weiter gibt...
Keine Frage, gerade der Stil, also die Art, wie das alles beschrieben ist, ist super. Wahrscheinlich ist das der Grund für all diese Wiederholungen. Jeder versucht eben auf seine Art, immer wieder etwas zu beschreiben, was immer wieder vorkommt. Wahrscheinlich ist das das Wunder des Schreibens...
Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)
auch mir gefällt deine Kurzgeschichte. Sie hat so etwas ernüchternd Wahres. Genau so, wie du es beschreibst, kann sich Alltag abspielen, tut es auch. Genau beobachtet und treffend dargestellt.
@ Fürst
ich vermute mal, es liegt in Miss Rainstars Absicht, dass jeder Leser sich in dem Wortgemälde wiedererkennen und so seine Fragen selbst beantworten kann.
Und die vielen Fragen, die ich habe, kann ich mir selbst nicht beantworten, sonst hätte ich sie ja nicht gestellt, aber, noch einmal Schock , wenn ich nicht ein wenig kritisch über den Inhalt eines Textes nachdenken soll, dann les ich halt nix mehr...
Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)
Zitat... zu umsetzung, stil, wortwahl und gefallen würde mich sehr interessieren ...
Umsetzung: Gelungen. Man ist sofort in der Szene drin und kann sich die Sache bildlich vorstellen Stil: Knapp und klar. Sehr gut. Wortwahl: Weniger mein Fall. Vieles klingt hier gesucht oder abgegriffen. NN gibt die Kritik vor. Gefallen: Ein Mix der obigen drei Ergebnisse. Interessant wäre es, die Szene nochmals zu überarbeiten und weniger abgenutzte Redewendungen zu wählen. Dann wäre es bestimmt ein sehr stimmiger, aussagekräftiger Text
wie gesagt, dieser text entstand aus einem kurzen gedanken heraus. der grund?...hm...es ist eine situation, wie sie oft vorkommt in einer gesellschaft. ich wollte - und das sollte der letzte satz des textes aussagen - darstellen, wie kalt jemand handeln kann. da ist der grund eher egal.
wie immmer - gut geschrieben - ich fürchte nur, dass ich die geschichte nicht ganz verstanden habe.... was knallt in seinem Rücken? und warum will er keine zeitung mehr lesen? Kannte er die Frau durch die Zeitung, arbeitet sie bei der Zeitung oder soll das einfach nur sagen, dass er sich nicht mehr weiter mit den Gedanken über die Frau rumärgert und zu alltäglicheren Dingen zurückkehrt? Aber warum sollte er dann über so etwas nachdenken? ^^
hilf mir ^^
Wenn man eine richtige Entscheidung aus den falschen Gründen trifft, kann eine richtige Entscheidung auch eine falsche sein. -Captain Jack Sparrow-:D
ich könnte jetzt natürlich alles verständlich aufschlüsseln...aber...ich habe es ja extra so geschrieben, dass der leser nachdenken sollte.
es gibt nur wenige sachen, die einen knall hervorrufen, der durch türwände geht....und den "flüchtenden" in gewissensbisse bringt...oder? und es gibt nur wenige knalle, die tags darauf in der zeitung stehen würden..