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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 331 mal aufgerufen
 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
Simon K Offline



Beiträge: 31

24.10.2009 11:05
RE: Herbsteswind... Ein Gedicht. Antworten

Ich möchte euch mein Gedicht 'Herbsteswind' vorstellen. Mir kam die Idee aus dem Nichts, als ich aus dem Fenster schaute und den Wald betrachtete. Es geht um den leisen Wind in den Bäumen und den kaum spürbaren Wechsel von Herbst zu Winter.
Bewertungen und Kommentare sind sehr willkommen!

Herbsteswind

Der laue Wind in den Bäumen
Der flüstert in den Blättern
Die rings die Straßen säumen
Ein Schild mit gold’nen Lettern
Welches wispert wie ein Kind:
Herbsteswind.

Eine Lichtung des Lichts
Mit Blättern gedeckt
Verborgen im Walde
Gold‘ Lichtung- versteckt
Der Winter wird einziehen balde
Doch längst nicht geschwind
Das Kinde des Waldes, es spricht’s:
Herbsteswind.

Die letzten Blätter, sie fallen
Der Winter legt an
Die eisigen Schnallen
Doch denket daran,
Wisset, immer noch
Herrscht Herbsteswind.
Bis einzieht der Winter mit Eis und Schnee
Undscheinbar- fast wie Engelsfee
Bis er uns hineinzieht in sein Loch
Aus Schwärze, Kälte und Nacht
Doch Herbsteswind-
Er immer noch
Über die Kinder des Waldes
wacht.

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Der Fürst Offline



Beiträge: 616

25.10.2009 11:27
#2 RE: Herbsteswind... Ein Gedicht. Antworten

Bei mir ist es Dir auf jeden Fall gelungen, die Natur so darzustellen, wie sie wahrgenommen werden sollte, nämlich als mystisches Etwas, daß man nicht versuchen sollte, zu beherrschen oder zu besitzen. Tsja, und wenn Du wirklich das große Glück hast, aus dem Fenster zu schauen, und einen Wald zu betrachten, dann kann ich mir kaum vorstellen, daß Dir da was anderes eingefallen wäre... So viel Glück hab ich leider nicht...

Bis zum Wort "versteckt" am Ende der 4. Zeile der 2. Strophe ist dieses Gedicht auf jeden Fall hervorragend dazu geeignet, die Natur zu bewundern... Der "laue" Wind - da ist z.B. noch ein bißchen "Sommer" dabei... Das "Schild mit gold`nen Lettern" - also die vielfärbigen Blätter - die wispern... Also die Blätter selber wispern... Das ist etwas, daß mir besonders gut gefällt... Vielleicht hast Du das so nicht gemeint, vielleicht anders, ich erkenne das eben so...

"Eine Lichtung des Lichts" - einfach herrlich, tschuldige, auch wenn das jetzt vielleicht banal klingt, aber diese Worte sind einfach nur genial, da kann ich nix anderes dazu sagen... Mit Blättern "gedeckt" - nicht bedeckt, das ist auch sehr wichtig... Die große Tafel für den Winter ist "gedeckt" - wunderbares Wort... "Gold' Lichtung" - Man stelle sich vor: vielfärbige Blätter, eine helle Lichtung und das einfach grenzenlos schöne, unvorstellbare prächtige Farbenwort "Gold" - ich liebe dieses Wort und diese Farbe...

Ein wenig nachdenken sollte man dann allerdings über die Fortsetzung des Gedichts, auch wenn es jetzt nach diesen tröstlichen Worten vielleicht zu einfach klingt, aber die 5. Zeile reimt sich nicht mehr und auch das Wort "balde" am Ende der 5. Zeile klingt nicht so gut, auch wenn es wohl relativ wenig Möglichkeiten gibt, da was anderes zu schreiben. In der 7. Zeile würde ich dann das kleine "e" am Ende des Worts "Kinde" und das kleine "s" am Ende des Wortes "spricht's" weglassen.

In der 3. Strophe gibt es dann den Begriff "eisige Schnallen", der mir nicht sehr gut gefällt, obwohl's natürlich stark klingt, keine Frage... Das Wort "Wisset" würde ich weglassen. In der 8. Zeile ist klar, daß das "d" bei unscheinbar weggehört. Dieses Wort selber wirkt auch ein bißchen seltsam, denn wenn der Winter einzieht, mit Eis und Schnee, ist das ja wohl kaum "unscheinbar"... Und auch das Wort "Engelsfee" stellt mich ein bißchen vor die Frage, was ist eigentlich mit diesem Begriff gemeint? Das Wort selber gefällt mir zwar durchaus, es kommt nur irgendwie nicht heraus, was das sein soll... "Bis er uns hineinzieht in sein Loch" klingt für mich ein bißchen zu gruselig, denn bis jetzt hat glaub ich jeder, der noch lebt, jeden Winter überstanden, er ist also von ihm nicht in ein Loch hineingezogen worden... Ich bin aber in der Beziehung ein bißchen astronomisch vorbelastet und denke bei diesem Wort an etwas anderes, als an den Winter...

Du siehst, ich habe nun ausführlich, wie Du es gewunschen hast, zu diesem Gedicht meine Bewertungen und Kommentare abgegeben... Falls Du übrigens wieder einen Text zum Kommentieren hast, solltest Du in den Forums-Bereich "Texte..." gehen... Hier, in diesem Forums-Bereich geht es um was anderes...

Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)

Simon K Offline



Beiträge: 31

04.11.2009 14:34
#3 RE: Herbsteswind... Ein Gedicht. Antworten

Danke an deine detailreiche Analyse, Fürst
Über mehr Meinungen würde ich mich natürlich freuen. Ich arbeite an einem weiteren Gedicht, doch meine schulische Arbeit lässt mir kaum Zeit.

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Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

04.11.2009 16:07
#4 RE: Herbsteswind... Ein Gedicht. Antworten

kann mich unserem hochwohlgeborenen nur anschließen. was mich ein klitzeklein wenig stört ist, dass die anzahl der zeilen von vers zu vers unterschiedlich ist. es ist kein fehler, eher ansichtssache. ich selbst schreibe gern verse in denen die zeilenanzahl gleich ist.

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Simon K Offline



Beiträge: 31

05.11.2009 06:13
#5 RE: Herbsteswind... Ein Gedicht. Antworten

Das war das Problem- ich brauchte gegen Ende teilweise mehr Verse, um ein Gefühl rüberzubringen. Denn ein Gedicht soll sich ja nicht nur reimen, sondern auch etwas aussagen.

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