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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 314 mal aufgerufen
 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
Der Künstler ( gelöscht )
Beiträge:

17.12.2009 13:32
RE: Schicksal oder Zufall ? Antworten

An einem eisig kalten Februar Abend ging ich in ein Lokal, das ich noch nie zuvor betreten hatte. Keine Ahnung, warum ich noch genau dieses Lokal betrat, aber irgendetwas zog mich hinein, denn Zeit hatte ich genug, zu Hause wartete niemand auf mich. An der Theke erblickte ich einen Hocker, der zum Verweilen einlud. Ich nahm Platz und bestellte mir ein Glas Rotwein. Ein Anfang Fünfziger, zwei wundervolle Kinder, Single, ein Beziehungstyp. Freunde und Bekannte beschreiben mich als nett, freundlich, höflich zuvorkommend und mit dem Herz am rechten Fleck, also der liebe Nachbar von nebenan. Frauen bezeichnen mein Äußeres als attraktiv und interessant, ich hingegen bezeichne mich als einen netten Durchschnittmann im besten Alter, der alleine in Gedanken versunken an der Theke saß. In dem Lokal herrschte ein ruhiges, angenehmes Ambiente. Das Licht war gedämmt und auf den Tischen standen Kerzen, die dem Raum eine wohlige Atmosphäre einhauchten. Als mir der Kellner den Rotwein servierte, wechselte ich ein paar Worte mit ihm, da ich auch im Gastgewerbe tätig bin. Er war sehr freundlich und zuvorkommend, wie ich es gewohnt war. Danach griff ich zu meinem Weinglas und schwenkte es vor meiner Nase, um den Duft der Trauben wahrzunehmen. Es war ein ausgezeichneter Jahrgang und mir ein Freudenfest, den ersten Schluck meinen Gaumen hinuntergleiten zu lassen. Betört von dem wunderbaren Geschmack des Rotweins ließ ich meinen Blick durch das Lokal schweifen. An einem Tisch hielt ich mit meinem Blick inne. Ein anderer Mensch hatte vermutlich das gleiche Schicksal wie ich, er saß mutterseelenallein an einem Tisch. Er machte nicht den Anschein, als würde er auf jemanden warten. Er grübelte so vor sich hin. Dieser Mensch war mir auf Anhieb sympathisch und ich tat, was ich ansonsten nie tat, ich ging auf ihn zu und sprach ihn an. „Bevor wir uns beide einzeln langweilen, können wir das auch gemeinsam tun“, sagte ich mit selbstbewusster Stimme, was mich selbst erstaunte. Ich bin nicht schüchtern, aber auch kein Typ, der jeden gleich anspricht. Die Person war einverstanden und so nahm ich am Tisch Platz. Am Anfang unseres Gesprächs unterhielten wir uns über belanglose Themen, wie Unterhaltungen eben anfangen, doch schon nach kurzer Zeit bekam unsere Unterhaltung eine unerwartete Tiefe. Für mich drückte dieser Mensch eine unheimliche Güte aus, eine Güte, nach der ich mich insgeheim sehnte. Ein zartes Band der Vertrautheit knüpfte sich unsichtbar zwischen uns. Wohlbehagen und Harmonie umhüllten uns, wie ein Schleier, der das Gesicht einer Braut umhüllt. Wir blickten uns tief in die Augen und ich hatte das Gefühl, als würden unsere Seelen miteinander tanzen. Einen Tanz, der von Gänsehaut und Vertrautheit begleitet war. Noch nie zuvor verspürte ich so eine magische Anziehungskraft wie zwischen uns beiden. Unsere Gesichter kamen sich langsam immer näher und wir küssten uns zärtlich und sehr liebevoll. Tiefe innerliche Freude durchströmte meinen Geist und Körper, als wäre ein Blitz durch mich durchgejagt. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, fuhr ich mit dem Menschen mit nach Hause. Eine Altbauwohnung mit hohen Wänden, tiefen Türstöcken und sehr gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Auf Anhieb fühlte ich mich wohl. Wir ließen uns auf der Couch im Wohnzimmer nieder, die zum Verweilen einlud, und öffneten eine Flasche Wein, dabei blickten wir uns verliebt in die Augen. Ein Gefühl, zu Hause zu sein, durchflutete meinen ganzen Körper. Für mich fühlte es sich so an, als wäre ein Engel vom Himmel herabgestiegen, um mit mir hier zu sitzen und Wein zu trinken. Wir verlebten eine wunderschöne Nacht zusammen, eine Nacht, in der eine Vertrautheit und Harmonie in der Luft lag, wie ich sie bisher noch nie verspürt hatte, obwohl wir uns erst wenige Stunden kannten. Ich hatte einmal in einem Buch gelesen, dass es so eine Art Seelengefährten oder Seelengeschwister gibt, denen man im Laufe des Lebens begegnet. Auf diesen wunderbaren Menschen voller Güte traf die Beschreibung absolut zu. Es war, als würden wir uns schon lange kennen. Am nächsten Morgen frühstückten wir noch gemeinsam und dann trennten sich unsere Wege, aber nur auf Zeit, denn darüber, dass wir zusammengehören, gab es keinen Zweifel.

Mittlerweile sind schon drei Jahre seit unserem ersten Kennenlernen vergangen. Eines Abends machte ich es mir in meiner Wohnung gemütlich. Im Radio lief eine Berichterstattung über das Attentat auf Silvio Berlusconi, der ich keine Aufmerksamkeit schenkte. Es war einige Tage vor Weihnachten und ich machte mir eine gute Flasche Wein auf. Wenn ich mich nicht irre, die gleiche Marke, die wir an unserem ersten Tag getrunken hatten. Ich zündete ein paar Kerzen an, legte eine Weihnachts-CD ein und ließ mich auf meiner Couch nieder. Meine Gedanken schweiften in die Vergangenheit zu unserer ersten Begegnung. Eine Begegnung, die mich als Mensch wachsen ließ und wie Balsam meine Seele umhüllt. Drei wunderschöne Jahre, aber auch drei Jahre voller aufregender Ereignisse zogen vorüber. Dieser Mensch half mir dabei, mein eigenes Lokal zu eröffnen, ohne seine Hilfe hätte ich es nicht zustande gebracht. Ich war zwar schon ewig im Gastgewerbe, doch zuvor mit einem Partner und diese Geschäftsbeziehung hatte sich durch einen Streit aufgelöst. Mein Engel, wie ich ihn manchmal in Gedanken nenne, hatte bei seinen vorigen Beziehungen einige Verletzungen erlitten. Die Kraft unserer Liebe half uns dabei, über die schweren Verletzungen unserer Seelen hinwegzukommen. Wir gaben uns gegenseitig Liebe, soviel wir geben konnten und führten ausgedehnte Gespräche. Die Liebe zueinander konnte unsere Seelen heilen. Auf verschiedenen wundervollen Urlaubreisen gaben wir unserer Liebe Festigkeit und Tiefe. Leider sind wir gezwungen, in verschiedenen Städten zu arbeiten und sehen uns dadurch sehr wenig, doch unser starkes Band der LIEBE hält uns zusammen. Wer weiß schon, was geschehen wäre, hätten wir uns nicht gefunden. Das Schicksal hat uns zusammengeführt, das steht für mich außer Frage. Wenn es eine Macht da oben im Himmel gibt, haben wir es ihr zu verdanken, dass wir zusammengefunden haben.

Ich erinnerte mich an den Tag unseres Kennenlernens. An diesem Tag arbeitete ich bis am späten Nachmittag. Der Gedanke kam in mir hoch, nach Graz in ein Schwimmbad zu fahren, um die Seele baumeln zu lassen. Also setzte ich mich kurzerhand entschlossen ins Auto und fuhr los. Im Radio wurde bekannt gegeben, dass James Morrison den Titel bester britischer Solokünstler bei den Brit Awards gewonnen hatte. Es war ein grauer Februartag, kalt und nass, doch die Straßenverhältnisse waren sehr gut. Ich war tief in Gedanken versunken. Ich hatte eine schwere Zeit hinter mir. Vor drei Wochen war ich vom Krankenhaus aus meiner Burnouttherapie entlassen worden. Meine Seele wandelte durch das dunkle Tal der Tränen und die Verletzungen meiner letzten Beziehung saßen noch sehr tief. In Graz angekommen konnte ich das Schwimmbad nicht finden. Meine Suche führte nicht ans Ziel und somit gab ich sie auf. Ich entschied mich, in der Innenstadt etwas umherzuschlendern, um mir die Zeit zu vertreiben. Da kannte ich mich besser aus. Ich suchte ein Lokal auf, in dem ich schon des Öfteren einen Kaffee getrunken hatte. Den Chef kannte ich schon seit einigen Jahren. Nachdem wir uns eine gute Stunde unterhalten hatten, verließ ich das Lokal und verabschiedete mich von ihm, der ein stand neben ihm, doch ich schenkte ihm keine Beachtung. Da ich noch keine Lust hatte, wieder nach Hause zu fahren, suchte ich noch ein zweites Lokal auf, in dem unsere Liebe ihren Anfang nahm.

Heute ist der fünfundzwanzigste Dezember. Gestern war Heiligabend, den ich mit meinen beiden Töchtern feierte. Heute war der Tag, mit meinem Engel zu feiern. Meine Gedanken sind von Vorfreude durchflutet und ein wenig aufgeregt bin ich auch. Ich habe eine ganz besondere Überraschung für ihn. TomFloow hat sich bereit erklärt, ein Buch für mich zu schreiben, das ich meinem Liebling als Geschenk überreiche. Ein persönlicher Bestseller, unsere Liebe. Aufgeregt übergebe ich Bernd mein Buch mit den Worten: „Lieber Markus, Du hast meinem Leben wieder Hoffnung geben, Deine Liebe und Güte erfüllen mein Leben Tag für Tag. Ich Liebe Dich von ganzem Herzen und bin so dankbar und glücklich, dass es Dich gibt!“ In Liebe Dein Hannes

TomFloow

Miss Rainstar ( gelöscht )
Beiträge:

18.12.2009 17:12
#2 RE: Schicksal oder Zufall ? Antworten

hier, auch wie bei deinen anderen werken, ...bist DU der verfasser?

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