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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 270 mal aufgerufen
 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
Torian Offline




Beiträge: 2

08.09.2010 21:07
RE: Weltengänger Antworten

Da dies mein ersten Post in diesem Forum ist möchte ich erstmal alle hier herzlich begrüssen. Zur Zeit schreibe ich in meiner Freizeit an meinem ersten richtigen Roman. Vorläufiger Titel ist, wie der Threadname schon sagt, Weltengänger. Es handelt sich dabei um einen Fantasyroman mit Anleihen an die ScienceFiction aber auch die Quantenphysik. Im Moment bin ich etwa bei der Hälfte der Geschichte angelangt. Ich freue mich auf eure Kritik. Verbesserungsvorschläge und dergleichen sind ausdrücklich erwünscht. Positive wie negative. Hier die ersten Seiten:

„Michael, verdammt Michael!“
Michael schreckte hoch. Oh nein, er war schon wieder während seiner Arbeit eingeschlafen. Das war schon das dritte Mal diese Woche. Doktor Dumont sah ihn wütend an.
„Haben sie die Liste fertig?“, fragte sie mit eiskalter Stimme.
Michael sah zu ihr hoch. Sie war eine Frau Mitte Vierzig, schlank und von durchschnittlicher Größe. Eigentlich hat sie ein hübsches Gesicht, dachte Michael, doch die Kälte in ihren Augen lies ihm jedes mal einen Schauer über den Rücken laufen. Er senkte seinen Blick.
„Naja ich wollte noch... Nein.“, brachte er mühsam hervor. Ihm steckte noch der Schlaf in den Knochen, auch wenn es nicht mehr als ein paar Minuten gewesen sein konnten.
„Das wievielte mal ist das diese Woche Michael? Das dritte Mal?“, es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
„Tut mir Leid Doktor Dumont, ich versichere...“
„Mich interessiert nicht was sie mir versichern wollen Michael. Das einzige was mich interessiert ist die Liste. „
„Ich werde sie gleich fertig haben Doktor.“
„Das hoffe ich für sie. Ihnen ist schon klar dass ich das Professor Vanderberg melden muss.“
„Natürlich.“, war alles was Michael dazu einfiel.
Wenn Vanderberg davon erfuhr konnte er wahrscheinlich gleich seinen Schreibtisch räumen.
Doktor Dumont drehte sich ohne ein weiteres Wort um und verließ den Raum. Michael schielte zur Wand. Es war kurz nach 20 Uhr. Er hatte über eine Stunde auf seiner Tastatur geschlafen. Viel länger als er gedacht hatte. Mit den Fäusten rieb er sich den Schlaf aus den Augen und holte seinen Rechner aus dem Standbybetrieb. Verdammt, während er geschlafen hatte musste er versehentlich ein paar der Tasten gedrückt haben. Die Liste war um die Hälfte geschrumpft. Verzweifelt hämmerte er auf die Tastatur um die Daten wieder herzustellen, aber es war zu spät. Dies würde eine lange Nacht werden. Bevor er weitermachen konnte brauchte er aber erstmal eine Tasse Kaffee um wieder in Gang zu kommen. Der Kaffee hier schmeckte zwar scheußlich, aber immer noch besser als gar keiner. Er stand auf und ging zur Tür. Die Kaffeemaschine stand am Ende des Flurs. Mit schlurfendem Gang machte er sich auf den Weg. Die meisten Büros waren bereits verlassen, ihre Inhaber schon längst zu Hause. Nur hier und da brannte noch Licht. Als er die Kanne aus der Maschine nahm sah er dass sie bis auf einen kümmerlichen Rest leer war. Er griff nach der Kaffeedose um Frischen aufzusetzen, stellte aber zu seinem Verdruss fest dass die Dose ebenfalls leer war. Schlimmer konnte es wahrscheinlich nicht mehr werden. Er kippte den bitteren, kalten Rest Kaffee runter und schüttelte sich. Gab es etwas ekelhafteres als kalten, billigen Kaffee? Bis zum Morgen musste er die Liste fertig haben, oder er konnte sich nach einem neuen Job umsehen. Sein Onkel Tobias würde ihm wahrscheinlich den Hals umdrehen wenn er gefeuert wurde. Tobias hatte ihm den Job in der archäologischen Abteilung der Universität verschafft, was gar nicht so einfach gewesen war. Er hatte einige Gefallen einfordern und selbst welche versprechen müssen. Doch er hatte es geschafft und nun war Michael einer der Assistenten von Doktor Dumont. Ingrid und Julian, die anderen Assistenten, konnten Michael nicht ausstehen, was auf Gegenseitigkeit beruhte. Die beiden waren Studenten an der Universität, eingebildet und um ein paar Jahre jünger als er, während Michael nur Computertechniker ohne Abschluss war. Mit seinen 28 Jahren konnte er nicht mehr hoffen eine viel bessere Stelle als diese zu bekommen. Zumindest solange er nicht seinen Abschluss nachgeholt hatte. Doch dies würde eine Stange Geld kosten und ohne Job, kein Geld.
Niedergeschlagen drehte er der Kaffeemaschine den Rücken zu und machte sich auf den Weg zurück in sein Büro. In seinen Gedanken sah er bereits wie sein Onkel wütend auf ihn einredete. Tobias war Professor für Mathematik an der Universität und Michaels einziger noch lebender Verwandter. Seine Eltern waren vor drei Jahren bei einem Zugunglück in Großbritannien umgekommen, als sie sich auf einer Geschäftsreise befunden hatten. Seither war Michael in tiefe Depressionen gefallen, hatte sogar mehrere Male an Selbstmord gedacht. Tobias war der einziger er sich um ihn sorgte. Er hatte Michael eine Wohnung und diesen Job besorgt. Seitdem ging es ihm etwas besser. Manchmal fühlte er sich sogar ein bisschen glücklich. Nein, er durfte diese Stelle nicht verlieren. Er hob den Kopf und beschleunigte seinen Schritt. Diese Genugtuung würde er Ingrid und Julian nicht verschaffen.
Sobald er seinen Schreibtisch erreicht hatte, machte er sich umgehend an die Arbeit. Es war eine monotone Aufgabe die Daten von einem Clipboard in den Rechner einzugeben. Aber sie musste getan werden. Erst vor kurzem hatte ein Bautrupp die unterirdische Kammer bei Grabungsarbeiten für die neue U-Bahnstrecke entdeckt. Man hatte die Arbeit sofort unterbrochen und ein archäologisches Team aus der Universität angefordert. Nachdem man den schweren Felsen, der den Eingang blockierte, entfernt hatte, bot sich dem Team ein überraschender Anblick. Die Wände der Kammer waren vollkommen weiß gewesen, so als ob sie eben erst gestrichen worden wären. Michael wäre nicht überrascht gewesen wenn in einer der Ecken Farbeimer und Pinsel gestanden hätten. Niemand hatte dafür eine Erklärung, die Kammer musste mehrere hundert, wenn nicht gar einige tausend Jahre alt sein. Doch dies geriet angesichts der Gegenstände die sich in der Kammer befanden schnell in Vergessenheit. Bis auf einen riesigen, runden Tisch in der Mitte war die Kammer leer gewesen. Auf dem Tisch jedoch befand sich ein Sammelsurium an Gegenständen. Gläserne Phiolen, goldene Schalen und Dosen, einige Bücher in einer bisher unbekannten Sprache, ein silberner Dolch und ein wunderschöner Kristall, der in seiner Form und Größe an eine Lavalampe erinnerte. Man hatte die Gegenstände sorgfältig verpackt und in die Universität geschafft. Alle diese Gegenstände befanden sich nun im selben Raum wie Michael. Sie standen geordnet auf einem Tisch hinter ihm und waren mit kleinen Kärtchen markiert worden. Michaels Aufgabe war es die Gegenstände zu katalogisieren und in die Datenbank einzugeben. Zusammen mit einer kurzen Beschreibung. Später sollte er die Datensätze noch mit Bildern ergänzen, die er aber erst aufnehmen musste. Auch diese Arbeit hätte längst erledigt sein sollen. Die Kamera lag immer noch auf ihrem Platz neben den Büchern, dort wo Michael sie am Tag zuvor hingelegt hatte. Er hatte sich fest vorgenommen die Bilder zu machen, stattdessen jedoch über eine Stunde lang den Kristall angestarrt. Irgendwie zog der Kristall Michael magisch an. Jedesmal wenn er ihn sah überkam ihn ein unheimliches Verlangen in zu berühren und anzusehen.
Er war gerade damit beschäftigt den nummerischen Code einer goldenen Schale einzutippen, als er auf ein brummendes Geräusch aufmerksam wurde.
Nicht schon wieder diese dämliche Heizanlage, dachte er.
Seit Tagen schon war die Heizung in diesem Teil der Universität defekt. Die Techniker hatten keine Erklärung dafür gefunden. Jedesmal wenn sie gedacht hatten das Problem sei behoben, fiel sie nach spätestens einer Stunde erneut aus. Dies war umso ärgerlicher da es in den letzten Tagen rasant abgekühlt hatte. Der Winter stand vor der Tür. Michael hatte am Morgen auf seinem Weg in die Universität einige ältere Männer sagen hören dass es ein sehr strenger Winter werden würde. Und nun war die Heizung schon wieder ausgefallen. Zum Glück hatte er seinen dicken Wollpullover an, das letzte Weihnachtsgeschenk seiner Mutter.
Michael drehte sich in seinem Sessel um. Überrascht starrte er auf den Kristall. Der sonst milchig trübe Kristall hatte eine bläuliche Farbe angenommen. Das Brummen kam aus seinem Inneren. Michael stand von seinem Sessel auf und ging die paar Schritte zum Tisch hinüber. Er verspürte wieder dieses eigenartige, beunruhigende Verlangen. Behutsam streckte er die Hand nach dem Kristall aus und berührte seine Oberfläche mit den Fingerspitzen. Sie war warm, fast schon heiß. Noch ehe er sich darüber richtig im Klaren war durchfuhr ihn ein stechender Schmerz. Sein Kopf pochte und eine unglaubliche Übelkeit schoss seinen Hals empor. Ihm entfuhr ein gequältes Keuchen. In Todesangst versuchte er sich zu zwingen seine Hand vom Kristall zurück zuziehen. Doch irgendetwas hinderte ihn daran sie auch nur einen Millimeter zu bewegen. Panik stieg in ihm hoch. Die Luft um ihn herum schien sich in eine zähe Flüssigkeit zu verwandeln in der er zu ertrinken drohte. Das Brummen wurde intensiver, steigerte sich zu einem ohrenbetäubenden Dröhnen. Er wollte schreien, doch nicht einmal das gelang ihm. Ein unglaublich grelles Licht schoss aus dem Kristall hervor und blendete ihn. Dann versank Michael in eine alles umschließende Dunkelheit.

Den Atem anhaltend drückte sie sich die kalte, feuchte Wand entlang. Sie musste ihn zerstören oder ihr aller Schicksal war besiegelt. Hätten sie doch auf ihre Warnungen gehört. Doch statt dessen hatte man sie bestraft. Undenkbar, nein unlogisch seien ihre Bedenken, hatte man ihr erklärt. Kein Mann mit einem solchen Verstand und solcher Weitsicht würde sich dieser Versuchung hingeben, zumal es sich doch nur um eine uralte Legende handle. Jetzt waren sie alle tot. Dahin geschlachtet von eben jenem, weitsichtigen Mann und seinen Anhängern vor dem sie sie hatte warnen wollen.
Sie spähte um eine Ecke und entdeckte im Schein einer Fackel, nur ein paar Schritte entfernt, einen der Mörder. Lässig lehnte er an einer Säule, das blutige Schwert in der Scheide und rauchte einen Krautstängel. Seinen Letzten, wie sie sich still selbst versprach. Unbändiger Hass stieg in ihr hoch als sie an die ermordeten Schwestern und Novizinnen dachte die sie in den Gängen hatte liegen sehen. Ihre vor Entsetzen aufgerissenen Augen als sie dem Tod ins Gesicht gesehen hatten, ihre grauenhaft verunstalteten Körper.
Ohne einen Laut von sich zu geben glitt sie durch die Dunkelheit. Als sie nur noch eine Armlänge von seinem Rücken entfernt war, drehte er sich plötzlich um. Der Krautstängel fiel ihm aus seinem vor Überraschung offen stehendem Mund. Mit einer blitzschnellen Bewegung war sie bei ihm und schlitzte ihm die Kehle auf. Röchelnd brach er zusammen, während er sich mit beiden Händen an den blutigen Hals fasste. Als er am Boden lag und sein Leben aushauchte stand sie nur da und sah ihm in die Augen. Sie spürte Befriedigung und erschrak, als sie sich bewusst wurde dass sie es genossen hatte einen Menschen zu töten. Aber das hier war kein Mensch gewesen, sondern ein Monster das ihre Schwestern abgeschlachtet hatte. Diese Gedanken beruhigten sie ein wenig. Nachdem auch der letzte Rest Leben aus seinem Körper gewichen war, bückte sie sich und nahm ihm den Ring von seinem linken, kleinen Finger. Sie sah das ihre Hände zitterten.
Meine Seele ist also doch noch nicht ganz tot.
Es war der Ring einer der Schwestern. Alle Schwestern trugen einen solchen Ring. Ihren hatte sie erst vor ein paar Monaten erhalten, als sie zur Schwester geweiht worden war. Stolz hatte sie ihn damals angenommen und mit einem Gefühl von Ehrfurcht an ihren Ringfinger gesteckt. Wahrscheinlich hatte er den Ring den toten Fingern einer Schwester geraubt, nachdem er sie ermordet hatte. Sie steckte den Ring in eine ihrer Taschen und schlich leise den Gang weiter. Sie hatte nur ein Ziel. Sie musste es in den Gebetssaal schaffen. Alles andere war belanglos. Wahrscheinlich würde sie diese Nacht nicht überleben. Aber das war es wert wenn sie ihn vernichten konnte. Ohne ihn konnte er nichts machen. Sie würde seine Pläne durchkreuzen, und wenn es das letzte war was sie tat. Kurz vor den schweren Türen des Saals blieb sie stehen. Die riesigen Doppeltüren aus massiver Eiche waren nicht geschlossen und standen weit offen. Keiner seiner Männer war zu sehen. Aus dem Saal drang tiefes Brummen und monotoner Sprechgesang. Leise schlich sie weiter. Als sie die Türen erreicht hatte war das Brummen zu einem ohrenbetäubenden Grollen angeschwollen. Dann sah sie ihn. Er stand vor dem Podest mit dem Kristall, die Hände in die Luft erhoben. Sein langes, dunkelblondes Haar zu einem Zopf gebunden. Rund um das Podest erstreckten sich mehrere halbrunde Reihen aus Bänken. Aus dem Kristall drang blaues Licht von solcher Helligkeit dass ihr die Augen tränten. Gerade als sie ihre Kraft entfesseln wollte, durchlief ein Beben das Gebäude und holte sie von den Füßen. Feiner Staub und Putz rieselten von der hohen Decke. Sie fiel zwischen eine der Bankreihen. Ihre Lungen fühlten sich an als ob sie flüssiges Feuer atmen würde. Die Luft war zäh wie Schlamm. Das Licht aus dem Kristall wurde so hell dass sie die Augen schließen musste. Sie lag auf dem Boden und wand sich vor Schmerzen. Es schien eine Ewigkeit zu dauern. Dann war es plötzlich vorbei. Der Schmerz, das Licht und das Grollen waren einfach verschwunden. Sie öffnete die Augen, konnte aber nichts erkennen.
Ich bin blind.
Sie wollte schon aufgeben als sich Umrisse aus der Dunkelheit zu schälen begannen. Allmählich kehrte ihre Sehkraft zurück und sie begriff dass der Saal fast in völliger Dunkelheit lag. Ihre Augen mussten sich erst daran gewöhnen. Sie zwang sich aufzustehen. Gwydion, der Zauberer, stand immer noch vor dem Podest, hatte aber seine Arme gesenkt. Der Kristall gab nur noch einen matten, gelblichen Schein von sich. Gwydion starrte auf etwas am Boden. Sie konnte nicht erkennen was es war, doch seinem Gesichtsausdruck nach hatte er nicht damit gerechnet. Sein Mund bewegte sich als ob er etwas sagen würde. Erst jetzt bemerkte sie das Klingen in ihren Ohren. Sie konnte nicht verstehen was er sagte. Aus der Dunkelheit hinter dem Zauberer trat ein Mann. Er bückte sich und hob etwas vom Boden. Im schwachen Schein des Kristalls konnte sie einen Mann erkennen der bewusstlos zu sein schien. Der andere Mann hatte ihn unter den Achseln gepackt und zog ihn in die Höhe.
„... ist du?“, es war die Stimme des Zauberers.
Ihr Gehör kehrte zurück. Geduckt schlich sie zwischen den Bänken näher heran.
„Er ist bewusstlos Meister Gwydion. Soll ich ihm die Kehle aufschlitzen?“
Die Stimme des Mannes war tief und von solcher Bosheit, dass sie fast aufgeschrien hätte.
Gwydion holte mit seiner Rechten aus und schlug dem Bewusstlosen mit der flachen Hand ins Gesicht. Langsam öffneten sich dessen Augen.
„Wer bist du?“, fuhr ihn Gwydion an.
Der Mann starrte ihn fassungslos an. Offenbar war er sich nicht darüber im Klaren was los war.
„Der Meister hat dich etwas gefragt du Ratte!“, brüllte Gwydions Scherge und lies ihn los. Der Mann wäre beinahe gestürzt und konnte sich gerade noch so auf den Beinen halten.
„Ich frage dich noch einmal bevor Renn sich deiner annimmt. Wer bist du?“, Gwydions Stimme überschlug sich fast vor Zorn.
„Wo bin ich? ... Was ist hier...“, bevor der Mann aussprechen konnte rammte ihm Renn die Faust in den Magen. Der Mann sackte zusammen und erbrach sich. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blieb er am Boden liegen.
„Was sollen wir mit ihm machen Meister?“
„Er hat die Kraft des Kristalls geschluckt. Solange er die Kraft in sich trägt kann ich die Brücke nicht öffnen.“, Gwydion fasste sich mit der Hand ans Kinn und zwirbelte seinen Bart zwischen den Fingern. Wütend sah er auf den Mann hinab.
„Steh auf.“, befahl er.
Langsam erhob sich der Mann vom Boden. Tränen liefen ihm über das Gesicht als er zitternd versuchte nicht wieder zu stürzen.
„Ich hasse es mich wiederholen zu müssen. Also, wer bist du?“
„Mein Name ist Michael.“, brachte der Mann mühsam hervor.
„Michael, was hast du gemacht bevor du hierher gekommen bist.“, Gwydions Stimme hatte sich etwas beruhigt, trotzdem war immer noch eine Schärfe in ihr die den Mann zusammen fahren lies.
„Ich hab gerade die Daten in den Computer eingegeben als der Kristall zu leuchten begann.“ Langsam schien er seine Fassung wieder zu finden. „Ich hab ihn berührt und dann war da nur noch Schmerz und Dunkelheit.“
„Weiter.“ befahl Gwydion
„Und dann war ich hier.“
Gwydion drehte sich um. Seine Finger zwirbelten immer noch am Kinnbart herum.
„Er hat die Brücke durchquert und die Kraft aus dem Kristall aufgenommen. Sie muss zurück oder der Kristall ist nutzlos.“, Gwydion sprach mehr mit sich selbst als mit Renn oder Michael.
Thora hockte immer noch zwischen den Bänken und beobachtete das Geschehen. Der Kristall war nur wenige Meter entfernt. Sie musste ihn zerstören.
Ruckartig drehte sich Gwydion zu Renn um.
„Töte ihn.“
Die Endgültigkeit und Kälte in seinen Worten ließen sie und Michael zusammenzucken.
„Nein, ich ... warum ... ich hab die Liste doch fast fertig... ihr könnt doch nicht...bitte ich...“, stammelte Michael.
Renn zog seelenruhig ein langes, gebogenes Messer aus dem Gürtel. Dunkelrotes, getrocknetes Blut befand sich an der Klinge. Lächelnd wedelte er damit vor Michaels Gesicht herum.
Jetz oder nie.
Noch während ihr die Gedanken kamen sprang Thora auf und lief los. Sie streckte ihre rechte Hand in Gwydions Richtung und entfesselte ihre gesamte Kraft. Gwydion war ein mächtiger Zauberer, wahrscheinlich der mächtigste der gesamten Welt. Unter anderen Umständen hätte sie ihm wahrscheinlich nicht einmal ein Haar versengen können. Doch er rechnete nicht mit einem Angriff. Blitze schlugen aus ihren Fingerspitzen in Gwydions Richtung und trafen ihn mitten auf die Brust. Die Wucht des Aufpralls schleuderte ihn mehrere Meter zurück. Rauch stieg von seiner Kleidung auf. Kaum hatten die Blitze aufgehört riss sie die linke Hand hoch und schleuderte eine weitere Salve auf Gwydion, die ihn endgültig zu Boden riss. Wahrhaftig, er war ein mächtiger Mann. Jeder andere wäre bei einer solchen Attacke zu Schlacke verbrannt. Sie war nur noch ein paar Schritte von Michael und Renn entfernt. Michael verdeckte mit seinem Körper den Kristall. Sie wollte ihn nicht töten, musste den Kristall aber um jeden Preis vernichten. Gerade als sie ihre Kraft auf Michael und den Kristall loslassen wollte, sprang Renn vor. Er hatte die Überraschung schneller überwunden als Gwydion und stieß sein Messer in ihre Richtung. Im letzten Augenblick wich sie zur Seite und knallte hart gegen eine der Bänke. Ein stechender Schmerz schoss durch ihr rechtes Bein. Blitzschnell drehte sich Renn zu ihr um, das Messer in seiner erhobenen Hand, bereit zu töten. Sie konnte beinahe spüren wie sich die Klinge in ihren Körper bohren würde, als sein Kopf ruckartig nach vorne gerissen wurde. Kraftlos ging er zu Boden. Hinter ihm stand Michael, den Kristall in den Händen. Geschockt starrte er auf den Boden und das Blut das aus Renns Kopf floss.
„Zerstör ihn! Wirf ihn auf den Boden! Zerstör ihn!“
Michael starrte immer noch auf den Boden, den Kristall mit den Händen umklammert. Er schien sie gar nicht zu bemerken. Sie riss ihn herum und brüllte ihn an. “Wirf ihn auf den Boden!“
Aus den Augenwinkel sah Thora wie Gwydion versuchte sich vom Boden zu erheben. Sie schleuderte eine weitere Salve Blitze auf ihn, die ihn einige Meter über den Boden wirbelte. Er war immer noch geschwächt, doch das würde nicht mehr lange andauern. Früher oder später würde er seine Kräfte gegen sie richten.
„Wir müssen den Kristall zerstören und von hier verschwinden! Er ist zu mächtig, ich kann ihn nicht länger aufhalten!“
Wie in Trance hob Michael die Arme und schleuderte den Kristall auf den kalten Steinboden. Klirrend zersprang er in hunderte glitzernde Splitter. Ohne abzuwarten packte sie Michael am Arm und lief los. Sie mussten den Tempel verlassen oder Gwydion würde sie beide töten.

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

08.09.2010 22:59
#2 RE: Weltengänger Antworten

hallo, schön jemand neues hier zu haben. ein roman ist eine harte arbeit...ich wünsch dir viel, viel durchhaltevermögen.
bitte nicht bös sein, dass ich jetzt nicht direkt etrwas zu deinem text sage, ich lese lange texte nicht gern am compi...

nur ein hinweis für titel deiner manuskripte...gib den titel bei amazon in der buchsuche ein. wenn dort nichts erscheint, hast du einen eigenen titel. sollte der titel dirt erscheinen, wurde er schon einmal benutzt und du musst gut überlegen, ob du ihn weiter nutzen kannst. hinweis: "weltengänger" ist bei dir fantasy, und erscheint bei amazon aber als ein nahtoderfahrungsbuch von hans müller...willst du deinen titel dann einmal direkt daneben stehen haben?
diesen tip hat mir mein verleger mal gegeben.

...
Der Weg der Drachen - mein Roman

www.die-perlenzwerge.net

- mein Wunsch-einfach mal klicken und guggen!

Torian Offline




Beiträge: 2

09.09.2010 14:33
#3 RE: Weltengänger Antworten

Danke für den Tipp, aber Weltengänger ist nur der vorläufige Arbeitstitel. Um den endgültigen Titel mache ich mir Gedanken wenn es dann einmal soweit ist. Wird wohl noch ein paar Monate dauern.

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