Hallo Leute! Nach einigen Monaten der Abwesenheit melde ich mich wieder zurück. In der Zwischenzeit habe ich es doch tatsächlich geschafft, einen 300-seitigen Roman zu schreiben, den ich hier vorstellen möchte:
Der Titel des Buches lautet NEYATOR und ist dem Fantasy-Genre zuzuordnen. Neyator ist ein Wort der im Buch vorkommenden Elfensprache und bedeutet "unzertrennlich." Genau darum gehts in der Geschichte auch. Die beiden jugendlichen Elfen Maya, eine naive, stets gut gelaunte Handwerkertochter und Ruven, ein stolzer, selbstverliebter Adelssohn, finden beim Spielen im Wald ein geheimnisvolle Artefakt. Im Streit reißen sie das Artefakt prompt in zwei Teile. Dadurch wird ein Fluch auf sie gelegt, der sie zwingt, permanent beisammen zu bleiben, was Maya und Ruven, die sich noch nie ausstehen konnten, überhaupt nicht gefällt. Obendrein will der eigentliche Besitzer des Artefakts, ein Barbarenkönig namens Eislord, das gute Stück zurück haben und schicktt seine Schergen aus. In den Zwergen sehen Ruven und Maya die einzige Möglichkeit, den Fluch zu brechen und machen sich auf den beschwerlichen Weg zu dem Bergvolk. Unterstützt werden sie dabei von der emanzipierten, aber leicht verrückten Wunderwerkerin Farah und dem Straßenräuber Edon.
Okay, genug erklärt. Ich werde hier nach und nach ein paar Textteile veröffentlichen und ihr dürft eure Meinung dazu schreiben. Hier kommt erst einmal der "Leitspruch" des Buchs, da er am Anfang steht, und eine meinter größten Schwächen: Lyrik
Eam ruka serisor ibirun ean neju deretin vyukisor vasay shar neda leju Neseda iulad lejenax shandoka leyva tor hije belga logrean logim runir neyator
(Ailan Nyvendolin, elfischer Dichter, um das Jahr 3720 der Zeitrechnung Emerdias)
Scharfe Klinge ist dein Verstande Geschmiedet von des Herzen Hande Selbst ein König nicht zu spalten schafft Was das Leben unzertrennlich macht (Übersetzung des Autors)
So, genug Lyrik, jetzt kommt nur noch Prosa Viel Spaß beim Lesen, euer Alex
Ich weiß, ihr hattet kaum Gelegenheit was zu schreiben, aber ich hielt den "Leitspruch" doch für etwas zu wenig. Deshalb hier noch den Prolog von "Neyator":
Prolog:
Das Jahr 4137 der Zeitrechnung Emerdias
Nahezu lautlos glitt der Wyvern über den nächtlichen Wald von Val Belgas hinweg. Trotz dieser Stille war sein Reiter auf Äußerste angespannt, denn hier über diesem Forst konnte selbst das leiseste Geräusch gefährlich werden. Das metallische Zischen des Wyvern war schon laut genug, um einen raschen Tod heraufzubeschwören, es ließ sich jedoch nicht vermeiden. Irgendwie musste dieses Drecksvieh atmen, dachte sich der Reiter zerknirscht, eine Unannehmlichkeit, die er sich schon vor langer Zeit abgelegt hatte. Am liebsten hätte der Draug einen Umweg genommen, doch er war spät dran. Seinen Meister hatte er schon viel zu lange warten lassen und wollte dessen Geduld nicht weiter strapazieren. Der Eislord konnte sehr unangenehm werden, wenn ihm der Kragen platzte. Bisher hatte sich Rexis als sehr zuverlässig erwiesen und wollte diesen Status nicht leichtfertig wegwerfen. Vor ihm tauchte der größte Baum des Waldes auf, der das übrige Blätterdach von Val Belgas um gut das Dreifache überragte. Wenn Rexis den Namen dieser überdimensionalen Pflanze jemals gehört hatte, dann hatte er ihn längst wieder vergessen. So wichtig war das für die Erfüllung seiner Mission ohnehin nicht. Dennoch wies der Draug sein Reittier mit einem leichten Ruck der Zügel an, einen Bogen um den Baum zu machen, denn er wusste nur zu gut, wie heilig er den Nogassa war, wenn auch sein Name ihm nicht geläufig war. Gerade als der Wyvern sich zur Seite drehen wollte, um den Bogen zu fliegen, bockte er. Mitten ihn der Luft beugte sich die geflügelte Echse auf und zischte energisch. „Was ist los, Mistvieh?“ knurrte Rexis mit seiner kratzigen Stimme. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, doch sie stammte gewiss nicht vom Wyvern: „Jar’kur, tollan!“ Rexis fluchte lauthals. Hatten diese Grasfresser ihn doch noch entdeckt! Aus dem Blätterdach von Val Belgas stieg ein halbes Dutzend Nogassa auf. Bei ihren Reittieren handelte es sich um Königsgreife, mächtige, geflügelte Raubtiere, mit goldbraunem Gefieder. Die wenigen weißen Federn am Hals der Tiere hatten sich durch ihre Angriffslust aufgestellt. Ihre Vorderkrallen trugen die Greife im Anschlag, bereit, sich jederzeit auf den Wyvern und seinen Reiter zu stürzen. Die Reiter, stattlich gebaute Nogassa mit stabilen, aber dennoch leichten Rüstungen aus beschlagenem Leder. Die prächtig-bunten Kopfputze ihrer Helme ließen sicher jeden Singvogel Emerdias vor Neid erstarren. Rexis flüsterte seinem Wyvern einige beruhigende Worte ins Ohr. Fehlte noch, dass das Vieh den Draug abwarf. Direkt vor den beiden Wesen des Nordens erhob sich ein Nogassa, dessen Greif mit einer silbern glänzenden Schuppenrüstung bekleidet war. Sein Reiter trug eine Metallrüstung und einen Umhang aus dunkelgrünem Samt, der seinen breiten Oberkörper rundherum einhüllte. An der Seite des Königsgreifen klemmte eine Lanze. „Du bist unerlaubt in das Territorium der Nogassa eingedrungen, Draug aus dem Norden“, sprach der Elf mit erhabener Stimme in der Weltsprache. „Im Namen der Waldwächter, aus welchem Grund verletzt du das Abkommen zwischen dem Königspaar und dem Eislord?“ „Ich hatte es eilig“, knurrte Rexis angespannt. „Nun lasst mich vorbei, ich bin spät dran.“ „Das kann und werde ich nicht tun“, erwiderte sein Gegenüber. „Eile ist kein Grund, einen Pakt zu verletzen. Deshalb wirst du uns begleiten und dich einer Befragung unterziehen. Wenn wir uns über deine Absichten im Klaren sind, kannst du weiterziehen.“ „Dafür habe ich keine Zeit!“ fauchte der Draug nun. „Lasst mich durch und niemand wird verletzt.“ „Du bist nicht in der Position, uns zu drohen, Diener des Eislords“, sprach der Nogassa mit dem Umhang gebieterisch. „Du wirst meinem Befehl nun Folge leisten, oder...“ Wütend zischte Rexis dem Wyvern in der Nordsprache einen Befehl zu. Sofort stieß das Untier einen schmerzhaft lauten, schrillen Schrei aus. Erschrocken ließen sich die Greifen zurückfallen und auch die Nogassa hielten sich schmerzerfüllt die Ohren zu, was dazu führte, dass sich einer nicht im Sattel halten konnte und in die Tiefe stürzte. Ein leiser, dumpfer Aufschlag ließ sein Schicksal erahnen. Die Lücke zwischen den erschrockenen Waldwächtern nutzte Rexis und gab seinem Wyvern die Sporen. Das Untier zischte laut, als es flügelschlagend Geschwindigkeit aufbaute. Rexis wandte den Kopf herum um zu sehen, was die Waldwächter taten. Sie verfolgten ihn nicht. Erleichtert tätschelte der Draug den Beutel, der unter seinem Arm baumelte. Hauptsache, Rexis brachte seinen Inhalt zum Eislord. Alles andere war unwichtig. Doch dann hörte er die erhabene Stimme des Anführers hinter sich: „Du wolltest es nicht anders!“ Rexis wandte sich um. Der Anführer der Waldwächter hatte seinen Umhang zurückgeschlagen und präsentierte seinen Oberkörper. Eine Hälfte war mit einer elegant ausgearbeiteten Plattenrüstung bedeckt, die halbmondförmig von der Schulter des Elfen bis zu seiner Hälfte verlief. Die nackte andere Hälfte war über und über mit filigranen Mustern tätowiert, die sich über den Arm des Nogassa bis in seine Fingerspitzen fortsetzten. In der Dunkelheit konnte Rexis die Farbe der Tätowierung nicht erkennen, doch die Muster deuteten auf das Mal des Sturms hin. Dieser Elf war durch und durch ein gottverdammter Diener von Zulis, der Sturmgöttin! Augenblicklich ergriff der Anführer seiner Lanze und richtete die Spitze den Sternen entgegen. Aus heiterem Himmel zuckte ein Blitz durch die Nacht und traf auf die Lanze. Knisternd lud sich die Waffe mit Energie auf. Ehrfürchtig wichen die übrigen Greifenreiter von ihm zurück. „Mach schneller du Mistvieh!“ fuhr Rexis den Wyvern an, der noch energischer mit den ledrigen Flügeln schlug. Hinter ihnen entlud sich krachend die Lanze des Anführers. Dann folgte der Schmerz: Blitze umzuckten den Wyvern, der sich zischend und fauchend verkrampfte. Auch Rexis bekam die Ladung ab. Als würden sich tausend Nadeln in seinen Leib bohren, wanderte der Schmerz seinen Körper hoch. Dann geriet der Wyvern ins Trudeln. Dem Draug war es unmöglich, sich richtig festzuhalten, denn seine klauenartigen Hände krampften und zwangen ihn, die Zügel loszulassen. So fiel Rexis, schreiend und mit den Armen rudernd, seinem Verderben entgegen. Als auf einem der mächtigen Äste von Val Belgas sein Rückgrat brach, öffnete sich die Tasche, die er immer noch bei sich hatte. Ein in Lumpen eingewickelter Gegenstand, kaum größer als zwei Fäuste, kullerte heraus und plumpste hinunter in den finsteren Wald.