Da scheint eine ganz normale Diskussion durch einige sehr spitze Bemerkungen aus dem Ruder gelaufen zu sein. Und da die weiterführenden Kommentare nichts mit K.I.Ms Wunsch nach Feedback zum Inhalt der eingestellten Leseprobe hatten (bis auf den Fürsten, der auf den Inhalt kurz eingegangen ist … auf seine Art eben), eröffne ich hier das Thema an dieser Stelle neu - unter anderen Vorzeichen.
Ich möchte von meiner Seite her erst einmal K.I.M. eine Entschuldigung für eventuell missverständliche Äußerungen anbieten. Ganz klar steht in allererster Front immer der Wille und Wunsch des Autors/der Autorin, einen Gedanken zu vermitteln. Dass eine literarische Umsetzung von Ideen grundsätzlich zu bejubeln ist, möchte ich hier zweifach unterstreichen, denn sich auf irgendeine eise 'künstlerisch' zu betätigen ist an und für sich schon eine Leistung. (Im Gegensatz zu gewöhnlichem TV-Konsum oder stundenlangem Playstation-Austesten tatsächlich eine große Leistung.)
Trotzdem muss ich aber auch meine eigene Aussage verteidigen, denn selbst auf Hobby-Basis hat jedes Tun auch Regeln. Ich habe schon auf die Verknüpfung Schachspiel-Spielregeln verwiesen … und das wurde nicht angenommen. Vielleicht klappt es mit folgender Assoziation besser: Eine Komposition für ein Instrument (z. B. Gitarre … weil die ja sehr verbreitet ist) kann noch so wunderbar sein, wenn der Interpret jedoch die Griffe nicht sauber setzt und die Saiten nicht richtig zupft, dann wird die Komposition kein Hörvergnügen sein. Und so ähnlich ist es auch bei der Literatur.
Rainy hat es klar ausgedrückt: Fehler beim Schreiben behebt man nur durch viel Übung …! Ich füge hinzu: Viel Schreiben und auch viel Lesen, die entsprechenden Ausdrucksmöglichkeiten ebenso 'erlernen' wie die 'saubere' Präsentation (Orthografie, Grammatik, Interpunktion, Absätze u. s. w.) Die vernichtende Ansage des Gastes … das ist Unsinn.
Was Nuncines Gemeckere angeht … dafür habe ich allerdings auch wenig Verständnis, denn gerade in jungen Jahren wird durch Unverbrauchtheit und Offenheit das erreicht, was den Älteren verwehrt bleibt, wenn sie nicht über den eigenen Schatten hinausspringen. Man kann sich sehr wohl in sein Fantasiehaus einkasteln und sämtliche Regeln für unwichtig erklären - und, solange man für sich selbst und seinen engsten Kreis schreibt, die reale Welt außen vor lassen. Problematisch wird es jedoch, wenn durch viele positive Meinungen aus diesem engen Umfeld dann plötzlich der Wunsch gestärkt wird, mit einem Manuskript in die Öffentlichkeit zu treten. Denn schon der erste Lektor eines Miniverlages, der es NICHT auf das GELD des Autors abgesehen hat, wird spätestens nach einer Seite zu blättern anfangen … und bei der nächsten Fehleranhäufung den Text ablehnen. Ist so! Schließlich habe ich selbst Manuskripte mit achtzehn Jahren angeboten … habe mich für großartig gehalten und KEINEN EINZIGEN Gedanken an so etwas wie Rechtschreibung 'verschwendet'. Und weil man ja so genial ist und so tolle Ideen hat, die sich (mein Fürst) im weiten Universum der Fantasie und nicht auf der Tastatur finden, die sich im Kopf und nicht über Typen und Papier zu Gedankengut entwickeln können, achte man auch nicht auf die Hinweise jener, die niederschmetternde Erfahrungen ebenso gemacht haben wie sie selbstkritisch irgendwann ganz von vorne angefangen haben mögen.
Es hilft also meiner Meinung nicht, sich einzureden, dass ein Manuskript immer zuerst einmal ein eigenes, von jeglichen Vorgaben losgelöstes Gedankengut ist und keinerlei Gesetzen und Anforderungen genügen muss. Die Einschätzung dieser Tatsache obliegt nicht dem Autor, sondern dem Leser. Wenn der Autor sich seine Geschichten, Verse, Essays oder was immer ausdenkt, gar zu Papier bringt und in der eigenen Schublade verschließt, kann er rückwärts schreiben, alles in Großbuchstaben oder auch in einer Fantasiesprache, die außer ihm (dem Autor … ich hasse dieses er/sie Gewurstel) niemand versteht. In dem Moment, da der Autor seine Gedanken papierig oder über digitale Medien einem Publikum zugänglich macht, gelten ganz plötzlich die Regeln der Literatur (für diesen, unseren Fall!)
Und wenn es auch sehr einfach ist, wenn eine offenbar brillante Idee ohne Rücksicht auf Duden oder Schule mit einer genialen, nonchalanten Geste 'hinzuwerfen' … es entspricht nicht dem, was die 'Bibliotheken unserer Erde' füllt. Die Klassiker werden nicht deswegen heute noch gelesen, weil sie ihre Einfälle schnell mal aufgeschrieben haben, sondern weil sie diesen Einfällen mittels einer absoluten Beherrschung der Sprache eine gültige und nachhaltige Form verleihen konnten.
Bin in jedem Fall gespannt auf die Reaktionen der teilnehmenden User.
LG Alex
"FEUERAUGEN" (3 Bände: 1-Das Dorf, 2-Drei Städte, 3-Das Schloss) Mein Roman im Buchhandel
also erstmal...das thema müsste verschoben werden..leider bin ich wohl zu doof dafür, also muss schreiberling ran.
so, ich bin auf jeden fall der meinung...mit fantasie fängt alles an. und in diesem stadium muss man einfach schreiben, um sicher darin zuwerden. egal, wie hoch die fehlerquote ist. aber nach und nach sollte auch der ehrgeiz kommen, das handwerk zu lernen. will man allerdings nur ein schreibtischschubladenschreiber bleiben, dann ist das auch egal.
allerdings...sobald man seine texte auch nur in ein forum einstellt, muss man schon damit rechnen, dass dort auch auf das handwerk geachtet wird! die öffentlicheit wird niemals nur reinen honig us maul schmieren.
PS: @ thefooi
ich sehe, du hast dir mittlerweile selbst gespendet und nur noch 3 dshins?
[ Editiert von Administrator Miss Rainstar am 10.11.10 13:42 ]
vielleicht bin ich 'ne Meckertante, vielleicht auch nicht. ;-) , und, da bin ich mit mir ehrlich, ich bin nachlässig geworden, genau hin zu schauen. Aber ich arbeite an mir. K.I.M.'s Meckertante bin ich jedenfalls nicht. Die Rechtschreibung und Grammatik liebe ich in gleichem Maße, wie ich sie verachte. Mag sein, das kommt daher, dass ich mich täglich mit beiden Damen auseinandersetzen muss. Nein, nicht auseinandersetzen, ich muss sie an allen Umständlichkeiten vorbei täglich neu verständlich machen.
Upps, habe ich mich jetzt etwa für irgendwas gerechtfertigt? Soll nicht wieder cvor vorkommen.