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Dieses Thema hat 7 Antworten
und wurde 1.150 mal aufgerufen
 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
Pauline * Offline




Beiträge: 15

09.01.2011 17:47
RE: Wenn Engel töten ( Geschichte ) Antworten

Hey, ich bin neu hier und wollte etwas beitragen und eure Meinung dazu würde mich echt interesiere. Es ist das erste, das ich je geschriebn habe also seit nicht ganz so streng mit mir


Kapitel 1

Ein Schatten
Die Nacht hatte sich über die Straßen gelegt und ein eisiger Wind pfiff durch die einzelnen Gassen. Überall auf den Bürgersteigen und Straßen hatten sich Pfützen gesammelt, voll mit Dreck und anderen undefinierbaren Klumpen.
Langsam stapfte er durch die Straßen und ignorierte die Straßenlaternen am Rand der Straße, denn alle Laternen waren aus, so dass die Straßen in vollkommener Dunkelheit lagen und nur der ab und zu sichtbare Mond ein wenig Licht brachte.
Plötzlich jedoch, sah er eine einzige funktionierende Laterne und stellte sich unter deren kleinen Lichtkegel. Einen Moment lang, schien er sich von der ihn umgebenen Dunkelheit abgeschirmt zu haben. Er hielt fünf Minuten lang inne, blickte dann auf und machte sich mit sicheren Schritten auf den Weg in die Dunkelheit.
Seine schweren Stiefel landeten bei jedem zweiten Schritt in einer der Pfützen und ein kleiner Beutel, den er an seinem Gürtel gehängt hatte, klimperte bei jedem Schritt. Unter seinem knöchellangen, schwarzen Mantel trug er eine Kugelsichere Weste und auf seinem Rücken hing eine so alte Muskete, das sie aus einem Museum hätte stammen können. Diese Tatsache störte ihn aber nicht weiter, da sie noch funktionierte und der Orden sie ihm aufgezwungen hatte. Er selbst hätte mit Sicherheit eine andere Waffe gewählt, doch der Orden bestand darauf, damit er dieses Mal keinen so großen Schaden anrichten konnte.
Er fand diese Reaktion übertrieben, doch selbst die Zeitungen nannten ihn ein ungehobeltes Tier, das seinen Job erledigte ohne Rücksicht auf Verluste. Von daher war er in den Zeitungen und Nachrichten als “Herr der Dunkelheit“ bekannt, doch dieser Name stand nie unter einem Foto, da er es sehr vermied irgendwo auf ersehen zu erregen, wenn jemand mit einer Kamera dabei stand.
Unter den wenigen Menschen aber, die ihn kannten, hieß er einfach Sinclair.
Sinclair war kein gewöhnlicher Mann, so wie die anderen Männer mit dreißig, nein, er war etwas besonderes, er war der beste Söldner, den man für Geld kaufen konnte. Er war ein taktloser Killer und scherte sich einen Dreck um die Menschen die er tötete. In letzter Zeit arbeitete er oft für den Orden und er musste zugeben, dass ihm seine Arbeit Spaß machte.
Während er also weiter durch die dunklen Gassen uns Straßen ging, trat er plötzlich mit einem seiner Stiefel in eine tiefe Pfütze und der Mond erleuchtete sie so, dass er sein Spiegelbild betrachten konnte. Er trug schwarze Stiefel, so wie eine schwarze Hose und den knöchellangen schwarzen Mantel über seiner Kugelsicheren Weste und einem schwarzen Hemd. Seine Haare waren so lang, das sie ihm bis zum Kinn und in den Nacken reichten. Sie lagen wild auf seinem Kopf, hingen ihm in die Stirn während einige Strähnen so lang waren, das sie ihm bis zur Nase reichten außerdem hatte sein Haar ein gewisses Volumen. Das besondere an seinem Haar jedoch, war seine Farbe. Es war silbrig weiß, leuchtete im Mondlicht aber Schneeweiß. Seine Augen hatten ein klares Blau, das im passenden licht violett schimmerte. In seinem rechten Ohr trug er mehrere kleine, stachelförmige Ohrringe und einen längeren, der bis zum Kinn reichte und am Ende mit einem kleinen Glöckchen geschmückt war. Wenn ihn jemand fragte, warum er dort ein Glöckchen trug, antwortete er immer: „ Ich möchte meinen Opfern etwas geben, damit sie mich hören können. Dann haben sie nämlich die Gelegenheit sich selbst umzubringen, bevor ich es tue.“
Nachdem er sich kurz begutachtet hatte, ging er weiter.
Er ging nun mehr als drei Stunden lang durch die Straßen und hatte noch immer keine Spur von seiner Zielperson. Der Orden hatte ihn auf einen Kinderschänder angesetzt, der bis jetzt sechs kleine Mädchen erst entführt, gefoltert, missbraucht und dann kaltblütig ermordet hatte. Sinclair sollte dem Mann ein Ende bereiten.
Dann endlich, nach über vier Stunden suche, schien Sinclair sein Ziel gefunden zu haben.
Am Ende einer Gasse sah er ein etwa sechs Jahre altes Mädchen, das von einem Mann in die Ecke gedrängt wurde. Das Mädchen klammerte sich an ihren großen Teddy und weinte schrecklich. In ihrem blonden Haar klebte Blut und sie weinte bitterlich.
Sinclair zögerte nicht lange, griff schnell nach hinten und zog die Muskete von seinem Rücken. Während er seine Waffe einsatzbereit machte, pustete ein kalter Wind durch sein Haar und brachte das Glöckchen zum klingeln. Im Vergleich zu der Größe des Glöckchens klingelte es extrem laut. Kaum hatte Sinclair die Waffe angelegt, drehte sich der Mann um und sah zu ihm. Als er das Glöckchen sah, wusste er wen er vor sich hatte. Sinclair selbst konnte den Mann nicht erkennen, den dieser trug eine schwarze Mütze unter der ein paar braune Haare hervor hingen, eine große blaue Mütze, eine riesige pinkte Sonnenbrillen und ein Halstuch mit Totenköpfen, das er um seinen Mund und seine Nase gebunden hatte. Sinclair konnte also nicht viel von dem Mann erkennen, trotzdem richtete er seine Waffe auf die Brust des Mannes. Dieser begann schrecklich zu lachen und zog das kleine Kind aus der Ecke hervor. Der Mann nahm das Kind auf den Arm und hielt es vor seine Brust.
„ Na großer Söldner? Willst du mich jetzt wirklich erschießen und das Leben eines weiteren unschuldigen Kindes auslöschen?“, kreischte der Mann in seine Richtung. Sinclair zögerte kurz, nahm dann aber die Waffe runter. Wenn es eins gab, das Sinclair etwas bedeutete, dann war es das Leben eines unschuldigen Kindes. Unschuldige Erwachsene waren ihm egal, aber ein Kind könnte er niemals verletzten. Sinclairs Blick wurde hart und er empfand tiefsten Hass gegen den Mann, der das weinende Kind an seine Brust drückte. Sinclair richtete sich auf und griff mit einer Hand in seinen Mantel. Er holte eine Packung Zigaretten heraus und steckte sich eine Zigarette an. Er blies eine Rauchwolke in die Luft und blickte dann zu dem Mann. Langsam ging er auf den Mann zu und blieb zwei Meter von ihm entfernt stehen. Die Zigarette qualmte in seinem Mund und er schnallte sich die Waffe zurück auf den Rücken. Mit einer unglaublich ruhigen und dunklen Stimme, das allen Frauen ein schauer über den Rücken läuft wenn sie ihn sprechen hörten, sagte er: „ Was bist du nur für eine verkorkste, kranke Seele. Du hast es nicht verdient Mensch genannt zu werden. Deine Mutter muss vollkommen betrunken gewesen sein, als sie dich empfing und zur Welt brachte. Du bist nichts weiter als ein Haufen Dreck der sich an kleinen Kindern vergreift und du hast es nicht verdient weiter zu leben.“ Sinclair konnte die Reaktion des Mannes nicht erkennen, aber er spürte wie sich etwas an ihm veränderte. Erneut pustete Sinclair eine Rauchwolke in die Luft und blickte mit einem dunklen lächeln zu dem Mann und dem Kind. Dann fragte er das Kind: „ Wie heißt du Mädchen?“
Das Kind sah ihn aus verheulten Augen an und wollte grade antworten, als der Mann brüllte:
„ Was bist du für ein Dreckskerl? Lass die dämliche Fragerei und leg dich mit mir an!“
Sinclair blieb locker und wiederholte seine Frage. Dieses mal antwortete das Mädchen, sie wimmerte: „ Sarahbeth. Mein Name ist Sarahbeth. Es wird Englisch ausgesprochen, deswegen nennen meine Freundinnen mich einfach Sarah.“ Sinclair nickte, pustete noch eine Rauchwolke in die Luft, drückte die Zigarette dann aus und sagte: „ Sarahbeth also. Ein sehr außergewöhnlicher Name.
Wo sind deine Eltern Sarahbeth?“ Dem Kind stiegen Tränen in die Augen und Sinclair Verstand.
Er wendete sich wieder zu dem Mann und in seiner Stimme lag eine Menge Wut.
„ Du hast sogar ihre Eltern umgebracht. Das ist neu.“ Kaum hatte er das gesagt, holte er aus und schlug dem Mann mit voller Wucht ins Gesicht. Dieser ließ mit einem stöhnen das Kind los, taumelte zurück und hielt sich die blutende Nase. Sarahbeth verkrümelte sich in eine Ecke und vergrub das Gesicht in die Knie. Sinclair schnappte sich seine Muskete und richtete sie auf die Brust des Mannes. Dieser wollte sich auf ihn stürzen, Sinclair jedoch zögerte nicht lange und rammte ihm die Muskete in die obere linke Schulter und verkeilte den Musketen lauf, der aus dem Rücken des Mannes wieder herauskam, in dem Spalt zwischen zwei Ziegelsteinen in der Mauer der Gasse. Der Mann schrie vor Schmerz und versuchte verzweifelt die Muskete aus seinem Fleisch zu bekommen, was ihm jedoch nicht gelang. Sinclair ließ ihn in der Mauer stecken und ging zu Sarahbeth. Er kniete sich neben sie und flüsterte: „ Das was jetzt passiert ist nichts für minderjährige.“ Während er das sagte, riss er einen Ärmel von Sarahbeths Pullover ab und band es ihr über die Augen. Dann erhob er sich wieder und meinte noch: „ Ach, du solltest dir auch noch die Ohren zuhalten.“ Sinclair wandte sich wieder an den Mann, der mittlerweile über und über mit Blut besudelt war. Er stellte sich vor ihn und riss mit einem einzigen Ruck die Muskete aus der Schulter des Mannes. Dieser schrie entsetzlich auf und sank in die Knie. Wimmernd hielt er sich die blutende Schulter und schrie zu Sinclair: „Du verdammter Bastard!“ Sinclair ignorierte seine Beleidigung, packte ihn an der Kehle und drückte ihn an die Wand.
„ Du nennst mich einen Bastard? Dann sieh dich mal an!“, sagte Sinclair, bevor er die Muskete aufhob und sie auf die Brust des Mannes drückte. Dieser begann wild um sich zu schlagen, denn er bekam wegen der Hand um seine Kehle keine Luft. Sinclair störte das aber herzlich wenig. Der Musketen lauf lag genau auf dem Herz des Mannes und Sinclair drückte die Muskete mit all seiner Kraft in dessen Brust. Der Mann begann schrecklich zu schreien und zu wimmern, während Sinclair den Musketen lauf immer weiter ins Fleisch des Mannes presste. Mit einem Lächeln im Gesicht hörte Sinclair wie die Rippen des Manns brachen und er immer weiter in Richtung Herz kam. Dann hielt er kurz inne, sammelte all seine Kraft und drückte dann mit voller Wucht die Muskete in das Herz des Mannes. Dieser gurgelte, da das Blut das in seinen Mund floss sein schreien erstickte.
Schließlich jedoch, erstarb auch das gurgeln des Mannes und er sank schlaff in sich zusammen. Sinclair zog die Blutverschmierte Muskete aus der Brust des Mannes und klemmte sie sich wieder auf den Rücken. Nachdem er den Leichnam in eine versteckte Ecke der Gasse gezogen hatte, ging er wieder zu Sarahbeth. Vorsichtig nahm er ihr die Augenbinde ab und sagte: „ Keine Angst. Ich weiß wo ich dich hinbringen kann.“ Nachdem Sarahbeth traurig genickt hatte, packte Sinclair ihren Arm und zog sie auf die Beine. Er kniete sie dann wieder vor sie und untersuchte sie grob ob sie schwere Verletzungen erlitten hatte.
Als er nichts Lebensbedrohliches fand, nahm er sie auf den Arm und ging mit ihr wieder zurück durch die Gassen und Straßen. Nur funktionierten dieses Mal alle Straßenlaternen.
„ Hast du noch andere Verwandte, Sarahbeth?“, fragte Sinclair nach einiger Zeit.
Sarahbeth kuschelte sich an seine Schulter uns antwortete nur: „ Nein, und bitte nenn mich nicht Sarahbeth sondern einfach nur Sarah.“ Sinclair schüttelte den Kopf und meinte nur:
„ Ich nenn dich so, wie deine Eltern dich genannt haben. Ich lege keinen Wert auf Spitznamen.“ Sarahbeth erwiderte darauf nichts merh, sondern ließ sich von den gleichmäßigen Schritten Sinclairs in den Schlaf wiegen.


So, das wae das erste Kapitel. Wer wissen möchte wie es weitergeht muss es nur sagen
Hoffe es ist nicht so schlecht

Harald-H Offline




Beiträge: 5.232

09.01.2011 20:19
#2 RE: Wenn Engel töten ( Geschichte ) Antworten

Hm, vorab dies:

Es wäre sehr schön, wenn Texte, die hier vorgesteltt werden, eine etwas bessere Rechtschreibung aufweisen würden.

Auch kleine Fehler im Text, zu viel Wortwiederholungen z.B., sollten vermieden werden. Auch solltest du beim Schreiben auf Ungereimtheiten achten.

In dieser Szene hast du gleich zwei dicke Logikfehler:

Während er also weiter durch die dunklen Gassen uns Straßen ging, trat er plötzlich mit einem seiner Stiefel in eine tiefe Pfütze und der Mond erleuchtete sie so, dass er sein Spiegelbild betrachten konnte. (hier dauert es schon einen Moment, bis sich die Oberfläche so weit geglättet hat, dass er sich darin sehen könnte, so sehen könnte, wie du es beschreibst. Denn sogar bei extremem Vollmond, der dann die Stadt ja in fast taghelles Licht getaucht hätte, kann man die nun folgenden Einzelheiten nicht erkennen.) Er trug schwarze Stiefel, so wie eine schwarze Hose und den knöchellangen schwarzen Mantel über seiner Kugelsicheren Weste und einem schwarzen Hemd. Seine Haare waren so lang, das sie ihm bis zum Kinn und in den Nacken reichten. Sie lagen wild auf seinem Kopf, hingen ihm in die Stirn während einige Strähnen so lang waren, das sie ihm bis zur Nase reichten außerdem hatte sein Haar ein gewisses Volumen. Das besondere an seinem Haar jedoch, war seine Farbe. Es war silbrig weiß, leuchtete im Mondlicht aber Schneeweiß. (Nächster Logikfehler: Wenn er einen knöchellangen Mantel trägt, dann kann er nicht sehen, was er darunter hat, oder es muss heißen > und einen offenstehenden, knöchellangen, schwarzen Mantel.)

Dieser Absatz sollte auch etwas fehlerfreier (Rechtschreibung, Kommasetzung) sein, etwa so:

Während er also weiter durch die dunklen Gassen und Straßen ging, trat er plötzlich mit einem seiner Stiefel in eine tiefe Pfütze und der Mond erleuchtete sie so, dass er sein Spiegelbild betrachten konnte. Er trug schwarze Stiefel, sowie eine schwarze Hose und den knöchellangen schwarzen Mantel über seiner kugelsicheren Weste und einem schwarzen Hemd. Seine Haare waren so lang, dass sie ihm bis zum Kinn und in den Nacken reichten. Sie lagen wild auf seinem Kopf, hingen ihm in die Stirn, während einige Strähnen so lang waren, dass sie ihm bis zur Nase reichten. Außerdem hatte sein Haar ein gewisses Volumen. Das Besondere an seinem Haar jedoch war dessen Farbe. Es war silbrig weiß, leuchtete im Mondlicht aber schneeweiß.

Da musst du, wenn du das als Manuskript für ein Buch verwenden möchtest, erheblich daran arbeiten oder es vorlektorieren lassen, so hat es keine Chance, nach dem Durchlesen der ersten zwei, drei Seiten wird es vom Verlagslektor endgültig zur Seite gelegt, indiskutabel!

Liebe Grüße vom

Dichter, Denker - Lenker

Harald

Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

09.01.2011 22:14
#3 RE: Wenn Engel töten ( Geschichte ) Antworten

hallo pauline

der harald hat recht mit seiner kritik..zumal sie konstruktiv ist und dir zeigt, wie es anders geht.

und jetzt...laß dadurch nicht abschrecken

...
Der Weg der Drachen - mein Roman

www.die-perlenzwerge.net

- mein Wunsch-einfach mal klicken und guggen!

Harald-H Offline




Beiträge: 5.232

09.01.2011 22:39
#4 RE: Wenn Engel töten ( Geschichte ) Antworten

Zitat
Gepostet von Miss Rainstar

und jetzt...laß dadurch nicht abschrecken




... auf keinen Fall, Potential ist da!

Liebe Grüße vom

Dichter, Denker - Lenker

Harald

Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!

Pauline * Offline




Beiträge: 15

10.01.2011 14:09
#5 RE: Wenn Engel töten ( Geschichte ) Antworten

Ja, ihr habt vollkommen recht.
Vielleicht hätte ich den Text genauer lesen müssen und die Fehler verbessern
Ich danke euch für eure ehrliche Kretik und arbeite weiter, damit sich meine Logik und Rechtschreibung verbessert

Pauline * Offline




Beiträge: 15

10.01.2011 14:55
#6 RE: Wenn Engel töten ( Geschichte ) Antworten

Ich habe versucht die Tipps zu Berücksichtigen und zeige euch mein zweites Kapitel.
Hoffe es passt zum Anfang.


Die Freundin

Sinclair war die ganze Nacht unterwegs gewesen und erreichte endlich die Station des Ordens. Vor dem verkümmerten Gebäude blieb er stehen und überlegte, wie er das Kind jetzt loswerden könnte. Weil Sarahbeth immer schwerer wurde, hatte er sie mittlerweile huckepack genommen, doch mittlerweile war sie wirklich zu schwer. Ohne lange zu fackeln, ließ er Sarahbeth auf den Boden plumpsen und ging die Steinstufen zu dem Gebäude hoch. Sarahbeth folgte ihm und starrte das riesige Gebäude an, während sie ihren Teddy noch immer im Arm hielt. Sinclair klopfte vier Mal heftig gegen die große Tür und eine kleine Frau öffnete sie vorsichtig. „Ist Kim da?“, fragte Sinclair grob, als er die Frau erblickte die mindestens zwei Köpfe kleiner war als er. Die Frau schüttelte den Kopf und sagte: „ Nein, tut mir leid, Herr Sinclair. Aber bevor sie wieder gehen, der Chef verlangt sie zu sehen.“
Sinclair überlegte kurz, steckte sich eine Zigarette an und blies der Frau eine dicke Rauchwolke ins Gesicht. „ Ich habe leider im Moment keine Zeit mit dem Chef zu sprechen, aber ich glaube es passt mir morgen ganz gut. Also sagen sie Sagara das ich keine Lust auf eine seiner Standpauken habe, ok?“ Die Frau nickte total eingeschüchtert und schloss vorsichtig wieder die Tür. Sinclair schüttelte den Kopf, drehte sich um und sah in die großen runden Augen von Sarahbeth. Grade als er gehen wollte, sah er eine Person den Bürgersteig lang laufen und hörte das ihm bekannte klackern von halbhohen weißen Schuhen auf dem Asphalt. Als die Person auch ihn entdeckte, blieb sie verwundert stehen und kam dann langsam die Treppen zu dem Gebäude hoch. Sinclair erkannte Kim sofort, als er sie sah.
Sie trug die Ordenskleidung, also ein weißes mit blauen, dicken Nähten geschmücktes knielanges Kleid mit langen Ärmeln. Dazu eine weiße Strumpfhose, weiße eng anliegende Handschuhe und die weißen halbhohen Schuhe. Ihr rotweinrotes langes lockiges Haar hatte sie hinten zu einem Zopf zusammengebunden und betonte so ihre dunkelblauen Augen und ihren blutroten Mund.
Als Kim Sinclair erblickte, viel ihr Blick sofort auf die Zigarette in seinem Mund und ihre Miene verhärtete sich. Als sie vor ihm stand, nahm sie ohne lange zu zögern die Zigarette aus Sinclairs Mund, warf sie auf den Boden und trat zweimal drauf. Sinclair ignorierte Kims Reaktion und schubste ihr Sarahbeth vor die Füße. „ Das ist Sarahbeth. Ich hab sie vor dem Irren gerettet, den ich vernichtet habe. Sie hat ihre Eltern verloren und keine Verwandten. Hiermit übergebe ich sie dir und wünsche dir viel Spaß. Ich muss jetzt weg.“, sagte Sinclair und machte sich auf den Weg zu gehen. Völlig verwirrt sah sie zuerst das Kind an und sah dann Sinclair hinterher. „ Hey! Sinclair! Wo willst du hin? Was soll das mir das Kind einfach so vor die Füße zu schieben? Sinclair!“, rief Kim ihm hinterher, doch Sinclair ging unbeirrt weiter. Kopfschüttelnd drehte Kim sich zu dem Kind. „ Hallo meine Kleine. Dein Name ist Sarahbeth richtig?“ Sarahbeth nickte und murmelte: „ Nenn mich Sarah.“ Kim lächelte und nickte. Dann nahm sie das Kind an die Hand und führte es durch die große Tür in das Gebäude. Das Gebäude sah von innen ganz anders aus als von außen. Von innen war es prachtvoll eingerichtet, mit roten Teppichen, großen Säulen und vielen wertvollen Gemälden an den Wänden. Kim führte Sarahbeth durch einen großen Flur hinein in einen großen Raum.
In dem Raum standen mehrere Schreibtische sowie ein Sofa und ein kleiner Tisch. An den Schreibtischen saßen Leute und arbeiteten. Die Frauen trugen dasselbe wie Kim, die Männer trugen weiße Anzüge mit blauem Hemd und weißer Krawatte. Kaum standen Kim und Sarahbeth in dem Raum, rief Kim zwei Namen. „Alan! Jack!“ Kaum hatte sie dies gerufen, kam ein junger Mann in den Raum. Er hatte lange braune Haare hinten zu einem Zopf geflochten, der ihm bis zum Oberschenkel reichte. Als der Mann Kim erblickte, kam er mit einem Lächeln auf sie zu und sagte: „ Kim! Schön dich zu sehen. Wen hast du den da im Schlepptau?“ Kim lächelte zurück und schob Sarahbeth etwas vor. „ Das ist Sarahbeth, möchte aber gerne Sarah genannt werden. Sinclair hat sie grade abgeliefert. Sie hat ihre ganz Familie verloren und ich muss einen Platz für sie finden, und während ich das tue, müsstest du kurz auf sie aufpassen.“ Alan nickte, setzte sich auf das Sofa und holte ein Kartenspiel aus seiner Hosentasche. „ Komm her Sarah. Wir spielen eine Runde Karten.“, sagte Alan freundlich zu Sarahbeth, doch die sah verängstigt zu Kim. „ Keine Angst. Alan ist mein großer Bruder und wird hier mit dir spielen ok. Ich finde einen Platz, wo du wohnen kannst und dann machen wir dich sauber.“ Kim sah kurz auf die getrockneten Blutreste, drehte sich dann aber um und machte sich auf die Suche nach Jack, während Sarahbeth sich zu Alan auf das Sofa setzte.
Kim lief durch die Flure und rief immer wieder: „ Jack! Jack! Jack!“ Als sie an dem großen Sofa im Raum vorm Büro des Chefs vorbeiging, sah sie Jack. Er hatte sich auf dem Sofa lang ausgestreckt und schnarchte leise. Kim ging zu einem Wasserspender, holte sich ein Becher Wasser und entleerte diesen über dem Kopf von Jack. Dieser sprang erschrocken auf und strich sich das lange schwarze Haar aus dem Gesicht, das ihm bis zur Brust reichte. Wie immer trug Jack keine Krawatte und hatte das blaue Hemd ein paar Knöpfe weit aufgeknöpft.
Als Jack Kims wütendes Gesicht sah, stand er Kerzengrade vor ihr und sagte: „ Oh Kim, sch…schön dich zu sehen. W…Was gibt’s?“ Kim packte ihn am Arm und erklärte ihm alles während sie zu Alan und Sarahbeth zurückkehrten. „ Sinclair hat ein Kind ohne Familie hier abgeliefert und du sollst ein neues zu Hause für sie finden.“ Als sie wieder bei Alan und Sarahbeth waren, setzte Jack sich an den Computer und ans Telefon, während Kim sich eine Jacke von einer Kollegin lieh und überzog. „ Wo willst du denn jetzt hin?“, fragte Alan überrascht.
„ Ich geh Sinclair suchen.“ Jack drehte sich verwirrt um und meinte: „ Warum willst du ihn suchen?“ Kim setzte sich ebenfalls die Mütze der Kollegin auf, verfluchte sich dafür, das sie ihre eigene Jacke nicht dabei hatte und antwortete: „ Ich spiel doch nicht immer für ihn denjenigen, der immer das tut, was er sagt und ihm immer seine Probleme abnimmt. Ich hab die Nase voll.“ Kim wollte grade gehen, als Jack sich ihr in den Weg stellte und flüsterte:
„ Sinclair war nicht gut drauf oder?“ Kim nickte.
„ Wahrscheinlich wird er nicht zuhause sein sondern in der Snavs.“ Kim blieb der Mund offen stehen und sie fragte: „ Sicher? Sinclair in der Snavs? Das ist doch dieses illegale Lokal in den Gassen von dem kleinen Dorf nebenan.“ Jack nickte und wollte sie aufhalten, doch Kim war geschickte und schaffte es an Jack vorbei aus der Tür. Sie rannte aus dem Gebäude, zu ihrem Auto und fuhr in das kleine Dorf. Sie parkte am Rathaus und ging zu Fuß durch die Straßen. Ständig wurde sie von Leuten angerempelt und rumpelte andere Leute an. Die Einkaufstraßen waren voll, doch als Kim in eine kleine Gasse abbog, waren es nur noch sehr wenig Menschen. Vorsichtig ging Kim durch die Gassen und sah immer wieder Zwilliche Menschen die sie anstarrten. Nach einiger Zeit, hatte Kim das Lokal erreicht.
Es war eine alte verkümmerte Bude mit einem großen Schild auf dem der Name „Snavs“ stand. Der Name kam aus dem dänischen und bedeutet: Dreck. „Wie überaus
passend.“, sagte Kim zu sich selbst und betrat das Lokal.
Kaum hatte sie es betreten, schlug ihr eine Welle Gestank entgegen. Es stank noch Alkohol, Schweiß, Blut und Exkrementen. Kim musst kurz würgen, fasste sich aber schnell wieder. Sie setzte sich an die Bar und sah sich in dem Raum um. Zu ihrem erstaunen waren nur drei Leute in dem Lokal und Sinclair war nicht dabei. Unsicher drehte sie sich zu dem Barkeeper der sie mit großen Augen anstarrte.
„ Was macht den so ein junges, hübsches Mädchen hier?“, brummte der Barkeeper und spuckte in ein Glas. Kim unterdrückte ihren würge reiz und fragte: „ Ich suche einen Mann Namens Sinclair, er…“
„ Den alten Sinclair suchen sie!“, unterbrach der Barkeeper sie und lächelte.
„ Warum hast du das denn nicht gleich gesagt. Folge mir ich bring dich zu ihm.“
Der Barkeeper brüllte den Männern in der Bar etwas zu und ging dann zu einer kleinen Tür im hinteren des Lokals. Kim stand zögernd auf und folgte dem Barkeeper durch die Tür. Er führte sie über eine steile Treppe nach unten in den Keller, wo sich hinter einem Ofen eine weitere Tür befand. Der Barkeeper deutete auf die Tür und verschwand dann wieder ins obere der Bar. Kim schluckte und trat langsam an die Tür. Sie hörte wilde rufe und schreie aus dem Raum dahinter. Vorsichtig streckte Kim die Hand aus und öffnete die Tür. Der Lärm in dem Raum war unerträglich, denn um eine kleine Arena in der Mitte des Raums standen bestimmt dreißig schwitzende und betrunkene Männer mit Geldscheinen in der Hand die wild rumbrüllten und grölten. Kim wurde von der Hitze fast erstickt und drängelte sie durch die vielen Männer, die sie nicht groß beachteten. Kim kam jedoch nicht bis an die Arena heran und kletterte so an einem alten Balken hoch und setzte sich auf einen Vorsprung, damit sie sehen konnte, was da ablief. Als sie erkannte was es war, wurde ihr ganz schlecht.
Dort untern fanden illegale Boxwettkämpfe statt. Auch wenn das, was die Männer da taten wenig mit Boxen zu tun hatte, gab es genug Leute die viel Geld auf ihre Favoriten setzten.
Grade war ein Kampf voll im Gange und als Kim erkannte, wer an dem Kampf teilnahm, wurde ihr Eiskalt.
Sie sah Sinclair, in einer mit Alkohol beschmierten Hose und mit nacktem Oberkörper, wie er in der Arena stand und gegen einen Typen kämpfte, der einen Kopf größer und zwanzig Kilo schwerer war als er. Sein Oberkörper glitzerte vom vielen Schweiß und seine Muskeln spannten unter seiner Haut. Er hatte aufgeplatzte Fingerknöchel und eine Platzwunde an der Schulter. Der gewaltige Kolos vor ihm holte plötzlich aus und schlug mit voller Wucht auf ihn ein. Sinclair jedoch war schneller. Er wich aus, haute dem Mann seinen Ellbogen in den Nacken, packte seinen Kopf und haute ihn gegen die Wand der Arena. Der Mann torkelte ein paar Schritte zurück und hielt sich die blutende Nase und Sinclair nutzte seine Chance. Er vollführte eine Drehung und schleuderte dem Mann seinen Fuß in den Bauch, was den Mann japsend auf den Boden fallen ließ. Die Menge brüllte und feuerte beide Kontrahenten heftig an. Sinclair wartete so lange, bis der Mann wieder stand und traf ihn dann zweimal mit der Faust ins Gesicht. Der Mann ignorierte die Schläge und spuckte einen Blutklumpen auf den Boden. Sinclair war sie seinem Sieg sicher und spielte den Obermacker, indem er seinen Gegner verspottete und ihm Kleingeld zuwarf damit er seiner Mutter Brot kaufen konnte.
Er wollte erreichen, das der Gegner dächte er wäre abgelenkt und er einen Angriff auf ihn startete, denn dann konnte er ihn leicht ausschalten. Also ignorierte er den Mann während der sich wieder aufrappelte und vor Wut kochte. Er sah aus den Augenwinkeln die Faust des Mannes auf ihn zurasen und wollte sie grade Blocken, als er plötzlich jemanden schreien hört: „ Sinclair! Pass auf!“
Er erkannte die Stimme und drehte sich verwirrt zu der Richtung aus der die Stimme kam und erblickte Kim. Er war so abgelenkt, das er die Faust des Mannes vergaß und diese ihn so voll erwischte. Der Mann nutze Sinclairs Unaufmerksamkeit und schlug erneut zu. Auch diese blockte Sinclair nicht, sondern taumelte zurück. Der Mann war noch immer in der Lage zu kämpfen und rammte Sinclair seinen Fuß so heftig gegen die Brust, das dieser gegen die Bande der Arena viel und sich ein dickes blaues Auge einfing, so wie eine noch größere Platzwunde am Rücken. Wütend blickte Sinclair hoch zu Kim und sah wie diese vor der Wut in seinen Augen zurückschreckte. Sinclair kochte und brüllte: „ Halt die Klappe!“ Dann sprang er auf. Jetzt würde er es zu Ende bringen. Er handelte schnell und schlug dem Mann eine mit der linken und der rechten eine runter. Dann trat er ihm in den Bauch und rammte dem Mann dein sein Knie ins Gesicht. Dem Mann übergab sich und taumelte fünf Schritte zurück. Sinclair vollführte eine halbe Drehung und traf den Mann mit deinem Fuß im Gesicht. Damit war der Kampf entschieden. Der Mann brach zusammen und übergab sich erneut. Plötzlich grölten alle Männer wie wild im Raum und klopften Sinclair auf die Schulter. Dem war das jedoch egal. Er packte sich einen Stapel Geld, steckte es ein und ging zur Tür. Dabei packte er den Fuß von Kim und zog sie von dem Vorsprung. Sie landete auf dem Boden und sah ihn aus großen Augen an. Sinclair betrachtete sie wütend, packte ihren Arm undzerrte sie aus dem Raum in den Keller der Bar.
Er zog sie die Treppe rauf zurück in das Lokal. Der Barkeeper betrachtete ihn und Kim interessiert sagte aber nichts. Sinclair griff sich sein Hemd und seinen Mantel von einem Stuhl und verließ zusammen mit Kim das Lokal. Vor der Tür ließ er Kims Arm los, zog sich sein Hemd an und starrte dann Sauer zu Kim. Diese sah erschrocken sein blaues Auge an und machte sich dafür verantwortlich. „Was sollte das? Was willst du überhaupt hier?“, fragte Sinclair sie, noch immer wütend und wartete auf Kims Antwort. Diese wollte antworten, überlegte dann aber noch und meinte: „ Ich muss mit dir reden Sinclair. Jack hat mir verraten, dass ich dich hier finden könnte und ich habe seinen Tipp befolgt und dich gefunden.“ Sinclair schüttelte den Kopf.
„ Worüber willst du denn mit mir reden? Über das Wetter?“
Kim nahm ihren Mut zusammen und sagte etwas lauter: „ Über dich! Über dein Verhalten! Über das Kind! Über das was du hier machst und über dein Verhalten dem Chef und dem Orden gegenüber! Aber vor allem darüber, was wir mit Sarah machen sollen. Es wird schwer einen Platz für sie zu finden.“ Sinclair sah Kim eine Zeit lang an und dachte nach. Sollte er ihr zuhören? Würde das irgendetwas an seiner momentanen Situation ändern? Er wusste es nicht. Er sah ihn ihre Augen und einen Moment lang, erinnerte er sich an damals.
Schnell verwischte er seinen Gedanken und sagte: „ Warum willst du, das ich mich ändere? Warum lässt du MICH nicht in Ruhe?!“
Kim wollte was sagen, als sie sah, wie sein Hemd sich mit Blut vollsaugte. Die Platzwunde!
Ohne ihn weiter zu beachten, ging sie auf ihn zu, zog ihm das Hemd am Rücken runter und betrachtete die stark blutende Wunde. „Oh Mist! Komm mit, ich bring dich zum Orden, da kann ich mich um deine Wunde kümmern während Jack und Alan dir ins Gewissen reden. Sarah wird sich freuen dich wiederzusehen.“
„Wer ist Sarah?“, fragte Sinclair und zog sich sein Hemd wieder hoch.
„ Du weißt schon, Sarahbeth!“, meinte Kim mürrisch und machte sich auf den Weg zu ihrem Auto. „ Kommst du?“, rief sie zu Sinclair, doch dieser drehte sich um und ging in die andere Richtung. Kim lief ihm nach und stellte sich ihm in den Weg. „ Warum bist du nur so unglaublich stur?“
Sinclair trat an ihr vorbei und murmelte: „ Warum interessierst du dich für mich?“
„ Weil gute Freunde sich um einen Sorgen.“, antwortete ihm Kim und sah in seine Augen.
Einen kurzen Moment sah sie Wut in ihnen Glitzern, dann war da nur noch Sturheit.
Sinclair ging an ihr vorbei und sie konnte ihn noch knurren hören: „Ich hab keine Freunde nötig.“ Dann war er in den Gassen verschwunden.
Wütend stampfte Kim auf den Boden und warf ihre Mütze in den Dreck. Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar und nahm schnell die Mütze vom Boden, als ihr einfiel, dass es nicht ihre Mütze war. Sauer über Sinclairs Sturheit machte sie sich zurück auf den Weg zum Orden. Doch sie hatte keine Ahnung, was sie dort erwarten würde.


Freue mich wieder über eure Vorschläge ( egal positiv oder negativ )

Gast ( gelöscht )
Beiträge:

10.01.2011 16:21
#7 RE: Wenn Engel töten ( Geschichte ) Antworten

Sinclair war die ganze Nacht unterwegs gewesen und erreichte endlich die Station des Ordens. Vor dem verkümmerten Gebäude blieb er stehen und überlegte, wie er das Kind jetzt loswerden könnte. Weil Sarahbeth immer schwerer wurde, hatte er sie mittlerweile huckepack genommen, doch mittlerweile war sie wirklich zu schwer. Ohne lange zu fackeln, ließ er Sarahbeth auf den Boden plumpsen und ging die Steinstufen zu dem Gebäude hoch. Sarahbeth folgte ihm und starrte das riesige Gebäude an, während sie ihren Teddy noch immer im Arm hielt. Sinclair klopfte vier Mal heftig gegen die große Tür und eine kleine Frau öffnete sie vorsichtig. „Ist Kim da?“, fragte Sinclair grob, als er die Frau erblickte die mindestens zwei Köpfe kleiner war als er. Die Frau schüttelte den Kopf und sagte: „ Nein, tut mir leid, Herr Sinclair. Aber bevor sie wieder gehen, der Chef verlangt sie zu sehen.“




Nur ein kurzer sprachlicher Hinweis. Begriffe wie "huckepack" und "plumpsen" gehen leider gar nicht.

Zum Bilden von Absätzen: Den kurzen Abschnitt hätte ich in ca. 4 Abschnitte unterteilt. Vor allem die Sprachtexte müssen gesondert gestellt werden.

Pauline * Offline




Beiträge: 15

23.01.2011 12:09
#8 RE: Wenn Engel töten ( Geschichte ) Antworten

Ok, ich versuche es noch mal

Gefahr

Grade als Kim aus ihrem Wagen stieg, hörte sie ein Geschrei. Alarmiert lief sie die Treppe zu dem Gebäude hoch und versuchte die Tür zu öffnen. Diese war jedoch fest verschlossen und bewegte sich keinen Zentimeter. Wie wild klopfte sie an die Tür und rief: „ Hallo! Hallo? Was ist den da drin Los?!“
Plötzlich öffnete sich die Tür und ein junger Mann starrte sie an. Einen Moment lang, war Kim von seinen dunklen Augen und kastanienbraunen, kinnlangem Haar geblendet, fasste sich aber schnell wieder. „ Wer sind sie?“, fragte Kim und starrte den Mann an, der anstatt der Ordensuniform ein weißes T-Shirt und eine schwarze Hose trug.
Kim wollte grade eine weitere Frage stellen, als der Mann sie grob am Arm packte und sie durch die Tür ins Gebäude zog. Im Gebäude stellte Kim etwas Erschreckendes fest.
Überall an den Wänden saßen gefesselte Mitarbeiter des Ordens und windeten sich in ihren Fesseln. Erschrocken starrten sie zu Kim und diese schlug darauf wie wild auf den Arm des Mannes ein, der sie noch immer entschieden festhielt. „Lassen Sie mich los! Was fällt ihnen ein? Was haben sie mit den Menschen hier gemacht?“
Der Mann ignorierte ihre Versuche sich loszureißen und zog sie in das Büro, indem normalerweise Alan und Jack arbeiteten. Als sie durch die Tür in das Büro eintraten, sah Kim auch hier das Personal gefesselt an den Wänden sitzen.
Der Mann ließ sie los und stellte sich mit dem Rücken zur Tür. Kim sah sich um und entdeckte Alan zusammen mit Jack und Sarah auf dem Sofa. Kim rannte zu ihnen und nahm Sarah schützend in die Arme. Die kleine schmiegte ihren Kopf an ihre Schulter und schluchzte leise. Alan und Jack starrten beide zu dem Mann an der Tür und im ganzen Büro war es Mucksmäuschen still. Kim streichelte Sarah über den Rücken und drehte ihren Kopf zu Alan und Jack. Flüsternd fragte sie: „ Wo ist Sagara?“ Alan wollte antworten, doch der Mann an der Tür hatte anscheinend mitgehört und sagte: „ Der Chef sitzt in seinem Sessel und unterhält sich mit meinen Freunden.“ Kim sah erschrocken zu ihrem Bruder und ein Kloß bildete sich in ihrem Hals. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein zweiter Mann kam in den Raum. Kim drehte sich um, um den zweiten Mann ebenfalls zu sehen und erschrak.
Der Mann trug eine weiße Hose und darüber einen weißen, engen Mantel. Sein Gesicht hatte eine bleiche Farbe, doch das, was Kim erschreckte, waren seine Haare. Sie waren Schneeweiß, so wie Sinclairs, nur trug der Mann sie streng zurückgelegt.
Der Mann im weißen Mantel wendete sich an den Mann im weißen T-Shirt und sagte zu ihm: „ John will, dass wir ihm das Kind bringen.“
Der Mann im weißen Mantel wollte sich umdrehen und gehen, sagte aber noch:
„ Ach, Dante. Du sollst vorsichtig mit ihr sein, verstanden?“
Der Mann mit den braunen Haaren lächelte nur und meinte: „ War ich zu Damen jemals grob, Solomon?“ Der Mann im weißen Mantel lachte zurück und verließ den Raum.
Kim hatte ihr Gespräch aufgeschnappt und die Namen der beiden Männer mitgekriegt. Der Mann im weißen Mantel hieß Solomon und der mit den braunen Haaren Dante. Sie durchwühlte ihren Kopf, doch wusste nichts mit den beiden Namen anzufangen.
Dante lächelte ihr zu und kam langsam näher. Kim drückte Sarah noch fester an sich und sah hilfesuchen zu Alan und Jack. Diese windeten sich in den Fesseln, hatten aber keinen großen Erfolg. Schließlich war Dante neben ihnen und reichte Kim die Hand. Verwirrt sah Kim seine Hand an und wandte sich ab.
„ Hör mal zu. So wie ich sehe, wirst du mir das Kind garantiert nicht überlassen, also werde ich dich mitnehmen. John wird sich bestimmt freuen eine so hübsche, junge Frau zu sehen. Also kommst du entweder freiwillig mit, oder ich werde dich dazu zwingen.“, sagte Dante und hielt ihr weiterhin die Hand hin. Kim überlegte und kam zu dem Entschluss, dass es besser wäre jeden Ärger mit ihm zu vermeiden. Sie drehte sich um und streckte ihre Hand aus. Kurz bevor sie Dantes Hand berührte zögerte sie, ergriff sie jedoch schließlich. Mit einem Lächeln umfasste Dante ihre Hand ein bisschen zu fest für Kims Geschmack und wollte sie aus dem Raum führen. Doch Kim wollte einen Fluchtversuch nicht außer Acht lassen, doch mit ihren Schuhen konnte sie nicht schnell genug laufen ohne umzuknicken.
Sie riss ihre Hand aus Dantes und setzte Sarah auf dem Boden ab. Sie sah in Dantes Augen und meinte: „ Ich möchte, das du Sarahs Fesseln löst.“ Dante nickte nur, kniete sich zu Sarah und begann die Fesseln zu Lösen. Während Dante dies tat, schlüpfte Kim aus ihren Schuhen und zog gleichzeitig noch schnell den Mantel aus und warf ihre Mütze auf einen Schreibtisch in der Nähe. Kaum hatte Dante die Fesseln gelöst, griff Kim nach Sarah und nahm sie wieder auf den Arm. Dante stand auf und sah dann auf ihre Füße. Im Stillen dankte Kim der Ordensuniform, das sie undurchsichtige weiße Strumpfhosen tragen mussten. Denn so wie Dante auf ihre Beine starrte hätte sie sich sichtlich unwohler gefühlt ohne Strumpfhose.
„ Warum hast du deine Schuhe ausgezogen?“; fragte Dante misstrauisch und sah ihr wieder in die Augen. „ Sie haben gedrückt.“, antwortete Kim trocken und trat vor Dante aus dem Büro auf den Flur. Sie betrachtete ihre verängstigten Kollegen und versuchte sich vorzustellen, wie die Männer es geschafft haben, den kompletten Orden so unter Kontrolle zu kriegen. Eigentlich unmöglich und doch hatten es diese Männer geschafft.
Kim ging den Flur entlang und hörte Dantes Schritte hinter sich. Irgendwann musste es doch eine Gelegenheit geben um zu fliehen. Dieser Gefallen wurde Kim getan.
Einer der Mitarbeiter des Ordens, hatte sich zu einem Schreibtisch gequält und stieß ausversehen eine Vase von der Platte, die dann mit einem lauten Knall auf dem Boden zersprang. Dante drehte sich um und das war Kims Chance. Sie zögerte nicht lange und lief los. Mit Sarah auf dem Arm war es zwar ein Kraftakt, aber sie lief.
„ Hey! Bleib stehen!“; hörte sie Dantes Stimme hinter sich rufen, doch sie dachte gar nicht daran. Sie sah schon die große Eingangstür vor sich, als plötzlich Solomon von rechts angelaufen kam und sich ihr in den Weg stellte. Kim hatte jedoch zu viel Tempo drauf und knallte so mit voller Wucht gegen die Brust von Solomon. Dieser umfasste augenblicklich ihre Oberarme und sah ihr mit einem ekligen lächeln ins Gesicht. Kim spürte das Blut in ihren Armen pulsieren, so fest hatte Solomon sie gepackt. Solomon fackelte nicht lange, ließ ihre Arme los und zerrte ihr dann Sarah aus den Armen. Mittlerweile hatte Dante sie eingeholt und stand hinter Kim. Solomon reichte Sarah zu Dante und dieser nahm das verängstigte Kind auf den Rücken. Während Dante durch die Flure zu dem Büro von Sagara marschierte, blieb Kim bei Solomon. Dieser sah sie einen Moment lang einfach nur an. Er musterte sie von oben bis unten und ergriff dann ihr Handgelenk. Er umfasste es nur kurz, drehte ihren Arm aber so, das sie sich umdrehen musste. Jetzt stand sie mit dem Gesicht Richtung Dante und Sarah. In ihrem Rücken stand Solomon und drängte sie in dieselbe Richtung, die Dante und Sarah gewählt haben. Sie gingen den Flur entlang und Kim sah, dass Dante und Sarah nur ein kleines Stückchen vor ihnen waren. Vor der Tür des Büros blieb Dante stehen und wartete, bis Solomon und Kim zu ihm aufschlossen.
„ Geh du schon mal rein. Ich habe mit der kleinen hier noch etwas zu besprechen.“, sagte Solomon zu Dante und dieser nickte. Solomon wartete, bis Dante das Büro betreten hatte und dir Tür wieder verschlossen war. Dann beugte er sich zu Kim, drückte seine Wange gegen ihr Haar, legte ihr seine Hände auf die Schultern und sagte: „ Solltest du auch nur auf die Idee kommen, und noch ein einziges Mal Schwierigkeiten zu bereiten, dann kannst du dich auf etwas gefasst machen, das schlimmer ist als alles, was du bisher erlebt hast. Verstanden?“
Kim schluckte, doch sie durfte sich nicht einschüchtern lassen. Sie versuchte das zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken als sie fragte: „ Du weißt doch gar nicht, was ich schon alles erlebt habe. Ich bin abgehärtet in solchen Dingen.“
Solomon lachte auf, drückte sich von hinten an ihren Körper und flüsterte: „ Das glaub ich nicht. Einen Missbrauch sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, findest du nicht?“
Das brachte Kim aus der Fassung und stoß erschrocken die Luft aus ihren Lungen, bevor sie laut wieder einatmete. Das erfreute Solomon sichtlich und er lachte auf. Dann öffnete er die Tür und zog Kim in das Büro.
In dem Büro sah Kim, wie Dante neben dem großen Schreibtisch am Ende des Raums stand und sich mit der Person unterhielt, die in dem großen Sessel saß.
Als Solomon die Tür wieder schloss, sahen die beiden Männer zu ihnen und der Mann im Sessel erhob sich. Verängstigt betrachtete Kim seine ganz und gar schwarzen Klamotten. Das einzige, was an ihm nicht schwarz war, waren seine Hautfarbe, seine vielen Ketten und Armbänder, und die vier dicken weißen Strähnen in seinem schwarzen Zotteligen Haar.
Er hatte sich die Augen dunkel umrandet und unter dem rechten Auge klebte eine silberne Figur in Form eines Drachen. Wenn Kim nun dir drei Männer im Vergleich betrachtete, so waren sie vollkommen verschieden. Solomon war ganz in weiß, Dante sah aus wie ein normaler Mensch und der Mann der neben Dante stand und wohl John sein musste, war ganz in schwarz gekleidet. Kim riss ihren Blick von John und sucht im Raum nach Sarah. Sie war nicht zu sehen. Plötzlich jedoch, ging Dante zu einer kleinen Tür im Boden und ein junger Mann kam zum Vorschein. Er trug einen eleganten Anzug und hatte einen ruhigen Blick aufgesetzt. Sein Haar war so geschnitten wie Sinclairs, nur war es bei dem Mann etwas kürzer und blond. Als die wunderschönen blauen Augen des Mannes ihre trafen, lächelte er leicht. Während er ganz aus der Luke im Boden kam und sich neben Dante stellte, erblickte Kim, wie der Mann noch eine Person aus der Luke zog. Es war Sarah.
Erleichtert lächelte sie auf und eilte zu Sarah. Sie nahm sie an die Hand und wendete sich dann an den Mann. „ Alles in Ordnung Saga… Ich meine, Chef?“ Sagara lächelte entspannt und antwortete: „ In dieser Situation dürfen sie mich Sagara nenne. Und ja es ist alles OK. Danke der Nachfrage.“ Solomon deutete ihnen, sich an die Wand zu stellen und sie gehorchten. Während sich die Männer unterhielten, beugte sich Sagara zu Kim und flüsterte:
„ Alleine schaffen wir das hier nicht lebend raus. Wir brauchen Hilfe.“
Kim sah runter zu Sarah, damit man nicht so auffällig sah, das sie sich unterhielten und antwortete: „ Das ist mir bewusst, aber wer könnte uns helfen?“ Sie hörte ein leichtes Kichern von Sagara und spürte dann, wie er mit der Hand etwas aus seiner Hosentasche zog und in Kims Kleidtasche schob. Verwundert griff Kim vorsichtig hinein und holte ein Handy heraus.
„ Wenn soll ich anrufen?“, fragte sie flüsternd und Sagara meinte nur: „ Drücken Sie einfach die Kurzwahltaste. Ich hoffe Sinclair ist zu Hause.“ Kim schluckte bei dem Gedanken Sinclair anzurufen, doch sie wusste, dass sie ihn brauchten. Sie nickte und hielt das Handy hinter ihrem Rücken, während Sagara auf die drei Männer zu ging und begann sich lautstark mit ihnen zu Unterhalten. Kim nutze die Change, hielt sich das Handy vor den Bauch und drückte die Kurzwahltaste. Sie drückte sich das Handy gegen das Ohr und versuchte es so gut wie möglich mit ihren Haaren zu verdecken. Sie drehte den Kopf von den anderen Weg und hörte gespannt dem tuten zu. Nach dreißig Sekunden, wurde Kim unruhig und sie flüsterte immer wieder: „ Geh ran verdammt, geh ran, BITTE!“
Dann endlich hörte sie wie jemand den Hörer abnahm und vor Erleichterung vergaß sie, das sie nicht alleine waren und sagte etwas zu laut: „ Endlich!“ Als ihr Bewusst wurde, was sie getan hatte, war es schon zu spät. Solomon war auf sie zugerannt und schlug ihr das Handy aus der Hand. Kim schrie erschrocken auf und brüllte, in der Hoffnung Sinclair würde es hören: „ Sinclair! Sinclair! Hilfe! HILFE!“ Dann drückte Solomon ihr die Hand auf den Mund und trat einmal mit aller Kraft auf das Handy. Dessen Bildschirm wurde erst weiß und dann schwarz. Das wars.


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