Wenn watteweiche Flocken leise fallen, und jeder Ton erstirbt beim stillen Schneien. Wenn Kinder zwar vor Freude fröhlich schreien, die Töne doch im Flockenmeer verhallen.
Die Winterzeit, herbeigesehnt von allen, ob Freund, ob Feind des Wintersports sie seien, ob Schneehang sie ob Eisbahn sie einweihen, vor purer Freude quietscht man auch beim Fallen.
Die Tiere starren still in diese Flocken und ziehen nächtens auf die weißen Wiesen, um Freizuscharren gelbe Gräserspitzen.
Man soll sie nicht zu Futterstellen locken, denn darauf wird seit Jahren hingewiesen: Vor Lärm und Hunden sollte man sie schützen!
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Ich habe mich mal an einem Sonett versucht. Aus Wikipedia dazu dies:
Ein Sonett besteht aus 14 metrisch gegliederten Verszeilen, die in der italienischen Originalform in vier kurze Strophen eingeteilt sind: zwei Quartette und zwei sich daran anschließende Terzette.
Die einzelnen Verse (Zeilen) des italienischen Sonetts sind Endecasillabi (Elfsilbler) mit meist weiblicher Kadenz. Dem entspricht im Deutschen der fünfhebige Jambus, dessen Kadenz weiblich (11 Silben) oder männlich (10 Silben) sein kann.
Nun ja, ich habe alle Zeilen elfsilbig gesetzt.
Liebe Grüße vom
Dichter, Denker- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
Harald ... das Teil ist perfekt durchgestylt ... perfekt durchdacht ... aber auch für mich l e b t es nicht!
Bereits in der zweiten Zeile höre ich was völlig anderes und muss dann passen.
Wenn watteweiche Flocken leise fallen, und jeder Ton erstirbt beim stillen Schneien. ---- hier höre ich: und jeder Ton erstirbt im stillen Schnee! Wenn Kinder zwar vor Freude fröhlich schreien, die Töne doch im Flockenmeer verhallen.
Manchmal ist das Perfekte der Kunst nicht zuträglich. Ein perfekter Geiger ist nicht der, der alle Töne makellos und rein intoniert. Er füllt sie mit Leben!
Du hast wirklich schon viele gute Gedichte ins Netz gestellt ... dieses ist keines davon. Meine Meinung. Alex
Deine Beschreibung der Reimrhythmen (Jambus etc.) lesen sich wie eine Wissenschaft. Und wenn Lyrik wie eine Wissenschaft erscheint, dann verliert sich die Poesie, die eigentlich darin enthalten sein sollte.
Es ist für mich das Herantasten an ein Genre, dem ich lange aus dem Weg gegangen bin, wohl wissend, dass es schwer werden würde. Aus diesem Grund habe ich auch die Definition dazugeschrieben, hier noch mal Beispiele, an denen ich mich noch nicht messen kann, die aber schon zeigen, dass die Könner sich auch dem Reglement unterworfen haben, unterwerfen mussten. Wer ein Sonett schreibem will, der sollte es metrisch korrekt tun - oder lassen. Wer leicht fließende Verse sucht, der kann an vielen Stellen fündig werden - sogar bei einzelnen Sonetten - sieht bei denen aber in der Regel das starre Gitterwerk der metrischen Vorgaben.
Zwei "Klassiker":
Zwei Reime heiß’ ich viermal kehren wieder, Und stelle sie, getheilt, in gleiche Reihen, Daß hier und dort zwei eingefaßt von zweien Im Doppelchore schweben auf und nieder.
Dann schlingt des Gleichlauts Kette durch zwei Glieder Sich freier wechselnd, jegliches von dreien. In solcher Ordnung, solcher Zahl gedeihen Die zartesten und stolzesten der Lieder.
Den werd’ ich nie mit meinen Zeilen kränzen, Dem eitle Spielerei mein Wesen dünket, Und Eigensinn die künstlichen Gesetze.
Doch, wem in mir geheimer Zauber winket, Dem leih’ ich Hoheit, Füll’ in engen Gränzen. Und reines Ebenmaß der Gegensätze.
– August Wilhelm Schlegel: Das Sonett
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Im tollen Wahn hatt’ ich dich einst verlassen, Ich wollte gehn die ganze Welt zu Ende, Und wollte sehn ob ich die Liebe fände, Um liebevoll die Liebe zu umfassen.
Die Liebe suchte ich auf allen Gassen, Vor jeder Thüre streckt’ ich aus die Hände, Und bettelte um gringe Liebesspende, – Doch lachend gab man mir nur kaltes Hassen.
Und immer irrte ich nach Liebe, immer Nach Liebe, doch die Liebe fand ich nimmer, Und kehrte um nach Hause, krank und trübe.
Doch da bist du entgegen mir gekommen, Und ach! was da in deinem Aug’ geschwommen, Das war die süße, langgesuchte Liebe.
– Heinrich Heine: Im tollen Wahn hatt’ ich dich einst verlassen
Liebe Grüße vom
Dichter, Denker- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
Aus meiner Sicht kommt Kunst immer noch von "Können", und deshalb muss man sich zunächst die Technik aneignen, ehe man davon ausgehend mit den Möglichkeiten und Varianten spielen kann. Insofern: Von mir ein großes Lob für unseren verehrten Vorsitzenden, vor allem für die Courage, etwas (noch) Unvollkommenes zur Diskussion zu stellen!
ZitatGepostet von Heike-Korfhage Von mir ein großes Lob für unseren verehrten Vorsitzenden, vor allem für die Courage, etwas (noch) Unvollkommenes zur Diskussion zu stellen
Hallo Heike,
danke für das Lob und deine gute Meinung, aber der "große Vorsitzende" bin ich nicht, Chef im Ring, Gründer und Betreiber des Forums ist und bkeibt Jürgen (Schreiberling), ich bin nur auf seinen Wunsch als Administrator eingestiegen, poste hier hauptsächlich unter dem gewohnten Nickname Harald-H. als Admin musste ich mir einen seperaten Nickname zulegen, wenn es um spezielle Themen dieses Forums geht, da bin ich dann auch als Arminus zu lesen, zeichne aber mit Harald!
Liebe Grüße vom
Dichter, Denker- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!