Hallo!
Dies ist mein erster Schreibversuch (im ganzen ist es ein kleines Buch, hier ein Kapitel daraus. Es handelt von einer Frau wie Du und ich die aber in ihrem Leben einige Lustige, Tragische und Nachdenkliche Hindernisse überwinden muss. Dabei ist sie allein erziehend und hat einen fünfjährigen Sohn.
Ich möchte eigentlich nur ihre Meinung hören, was sie dazu sagen – bitte seinen sie nicht zu streng . Und ob sie vielleicht interesse hätten, weitere Kapitel zu lesen!
LG Melody
Kapitel 3 Shoppingtour _____________________________________
In einem intensiven Kaufrausch musterte ich einige Sekunden das Shirt, dann legte ich es über den Arm und verzog mich in eine Umkleidekabine. Ich zog meine Bluse über den Kopf – genau in dem Moment wurde der Kabinenvorhang aufgerissen.
„Mami?“ schrie eine Kinderstimme. Ich sah auf den Boden wo ein ziemlich weinerliches Kind an einem Bonbon lutschte. Durch meinen erschrockenen Schrei war es klar, dass der ganze Laden auf mich sah. Ich, in einem knappen BH, blickte verschämt und entschuldigend zugleich in die sich amüsierende Runde und richtete dann mein strenges Wort an den Jungen.
„Mensch Thorben, ich hab gesagt dass die Mami gleich wieder kommt!“ Ich zog meinen Sohn schnell in die Kabine und schloss den Vorhang. „Kannst du denn nicht zehn Minuten auf mich warten? So klein bist du doch nicht mehr!“
Ich musterte meine Bluse. Nun, hier etwas zu lang, aber dort sah es toll aus und wenn...
„Mamiii?“ begann mein Sohn und riss mich aus meinen Gedanken.
„Was?“ entnervt schaute ich ihn an.
„Da hat eine Frau ganz viel Dreck auf den Fingernägeln gehabt und das hat sie gar nicht gestört, und der Dreck war richtig rot, und du sagst doch immer man soll sich vor dem Essen die Hände waschen, und...., und....“
„Ja, ja...“ natürlich hatte ich jetzt kein Ohr für mein Kind. Viel mehr interessierte mich der Preis meines nächsten Oberteils. Ein schönes violettes Top – genau meine Farbe. Krampfhaft suchte ich das Preisschildchen. Ach da! Was? Nein Unmöglich! Nochmals las ich den Preis und stellte fest das dieses Kleidungsstück sage und schreibe 346 Euro und 95 Cent kostete. Ach so, Designerstück. Schnell legte ich das Top wieder auf den Stuhl zu den Stücken die ich nicht behalten wollte.
„Maaamiii!“ quengelte wieder mein Sohn. „Ich will ein neues Bonbon!“
„Schau in meiner Tasche.“ Murmelte ich – hingerissen von einer wunderbaren Seidenhose.
„Pfui Geier!“ schrie Thorben und spuckte ein klebriges etwas aus. Aber nicht in den Mülleimer, nein, natürlich genau auf das Designertop!
„Thorben!“ schrie ich hysterisch und versuchte den Kaugummi aus dem teuren Top zu entfernen. Gleich darauf begann mein Sohn wie ein Schlosshund zu heulen. Na super! Eigentlich sollte ich jetzt weinen dürfen!
Ich beschloss meine heutige Shoppingtour zu beenden und stapfte wütend aus der Kabine. In der einen Hand das Top – das ich ja jetzt gezwungenermaßen kaufen musste, in der anderen Hand schleifte ich meinen weinenden Sohn hinter mir her. Natürlich richteten sich nun zum zweiten Mal alle Blicke der Boutique auf mich und musterten grinsend meinen Auszug. Ich kam mir vor wie das Gespött der Menschheit, knallte das Top auf die Theke und zuckte meinen Geldbeutel. Auch die Verkäuferin konnte sich ein lächeln nicht verkneifen.
„Du, Mami!“ beendete Thorben plötzlich seinen Schreikrampf. „Das ist die Frau mit dem vielen Dreck auf den Fingernägeln!“ Und schon deutete mein Sohn mit dem Finger auf die Verkäuferin, deren Nägel knallrot lackiert waren. Diese hatte natürlich zugehört und warf mir nun einen wütenden Blick zu. Geschieht der Recht, einfach über mich zu lachen! Dachte ich bei mir (kam mir dabei wieder wie ein trotziges zwölfjähriges Mädchen vor) und zog triumphierend das Top von der Theke und stolzierte aus dem Laden.
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