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  • Thema von destinysdarling im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Ich kann meine Gefühle wandeln
    Mit aber auch ohne sie handeln.
    Kann sie drehen und wenden.
    Mit Füßen und mit Händen.

    Kann sie wie ein Buch verwalten,
    nach Bedarf an- und ausschalten.
    Mit ihnen allein verweilen
    und sie mit jemandem teilen.

    Kann sie in mir erfinden,
    sie auch an mich binden.
    Kann sie abstellen zur Rast.
    Eine Gabe oder eine Last?!

    (c) destinysdarling

  • Thema von destinysdarling im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Verstand

    Verstand
    du leidiges Kind
    erhöre deine Worte
    mein Inneres spricht.

    Gebannt
    folge ich und find
    deine geschlossene Pforte
    dunkel, ohne Licht.

    Schweigsam
    betrachte ich dich
    suche deinen Sinn,
    Zweifel steigen auf.

    Behutsam
    wehre ich mich,
    weiß wer ich bin
    und gebe nicht auf!

    (c) destinysdarling

  • Thema von destinysdarling im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Verloren

    Herzlich der Schein,
    doch bitter ist das Sein.
    Mit falschem Lachen,
    ihr Inneres bewachen.

    Auf der Suche
    nach ihrer Befreiung
    scheuen sie kein Leid,
    doch finden sie keinen Weg.

    Am Straßenrand
    finden wir sie wieder,
    verbrannte Seelen,
    sind schmerzlich zu Fall gebracht.

    Resignation
    nicht gelernte Lektion.
    Im Kopf bleibt es leer,
    die Seele ein Tränenmeer.

    (c) destinysdarling

  • Thema von destinysdarling im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Ziellos

    Weinend liegt die Zukunft der Menschheit
    auf den weiten undichten Fluren des Lebens,
    vergessen, gemieden, verstoßen, ausgelöscht
    vom einstigen, selbst ernannten Schöpfer.

    Trostlos, kraftlos und leer sind deren Blicke,
    nicht nach vorne gerichtet, still und starr.
    Gefangen im eigenst errichteten Kreis
    irren sie unwirklich, wild und ziellos umher.

    Ihr einst angetretenes Erbe verdrängend,
    lebend und doch tot im Jetzt und Hier.
    Unnahbar, unscharf, gedankenlos, stur
    ohne Strasse ihre Kilometer ablaufend.

    Egoistisch sind sie vereinsamt in der Masse,
    mit sich selbst beschäftigt, alles vergessend,
    befinden sie sich in großer, tauber Gesellschaft
    deren Wirklichkeit ein trauriger Traum ist.

    (c) destinysdarling

  • Thema von destinysdarling im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Die Täler

    Hand in Hand gehen wir am Fluss entlang. Ich bin so klein und unwirklich neben dir. Du mit deiner Größe, deiner wärmenden Ausstrahlung. Wir sehen einander an. „Es ist nicht mehr weit!“, sagst du und deutest nach vorn. „Noch ein paar Schleifen macht der Fluss, dann haben wir es geschafft“, versicherst du mir. Ich nicke und halte deine Hand fester. Ganz aus Reflex ohne es zu wollen. Um uns herum ist es dunkel, der schwarze Himmel wird nur durch Blitze erhellt. Es donnert fürchterlich und mit jedem Donnerschlag zucke ich zusammen und halte deine Hand noch fester. Der Boden unter unseren Füssen ist rutschig, vom Regen durchweicht, man droht jeden Moment zu fallen. Ab und an schlägt ein Blitz ins Feld ein, doch dort ist nichts, was sich entzünden könnte. Nur brach liegendes Land. Nichts
    Grünes, nichts Blühendes, nichts Lebendes. Wir sind ganz allein und laufen immer weiter den Fluss entlang, der rechts neben uns unter einer dicken Nebelwolke fließt. Wir folgen seiner Bahn und ich folge dir, ohne wirklich zu wissen wohin.

    Du schaust mich an und lächelst. Ich schaue zu dir auf und sehe hinter dir, wie sich der Nebel über dem Fluss auflöst und verschwindet. Verdutzt schaue ich auf die andere Seite des Flusses. Dort drüben ist der Himmel klar, die Sonne scheint von oben herab. Ein wunderschönes grünes Tal erblicken meine Augen. Viele bunte Blumen wachsen auf dem sattgrünem Gras. Schmetterlinge fliegen von einer Blume zur nächsten. Vögel zwitschern auf den Bäumen und fliegen von Ast zu Ast. Ein prächtiger, farbenfroher Regenbogen zieht sich durch das Tal und endet mitten auf einer großen grünen Wiese, die umrundet ist von riesigen Sonnenblumen. Ich versuche dem Weg des Regenbogens zu folgen, suche das andere Ende. Es scheint als wäre es vor uns, irgendwo im Fluss.

    Wieder schlägt ein Blitz ins Feld, ganz dicht bei uns. Erschrocken bleib ich stehen und sehe dich mit zweifelnden Augen an. „Wo sind wir nur?“, frage ich dich. Du holst tief Luft „Komm! Wir müssen weiter!“, antwortest du mir und ziehst mich deinen Weg weiter voran. „So sag mir doch wo wir sind.“, flehe ich dich an. „Wir sind im Tal der Trauer,“ sagst du bedächtig. „Im Tal der Trauer?“, frage ich nach. „Ja!“, sagst du schnell und beschleunigst deinen Gang. Du hälst meine Hand fest und ich kann deinen Schritten kaum folgen. Ich stolpere über meine eigenen Füsse, aber ich falle nicht. Im letzten Moment bleibst du stehen und fängst mich auf. Ich richte mich wieder auf und frage dich leicht außer Atem „Wie sind wir hierher gekommen? Wo wollen wir hin? Wieso ist es auf der anderen Seite so hell?“. Du siehst mich mit deinen warmen braunen Augen an und nickst „Ich erzähle es dir, aber wir müssen weiter.“ Du schließt meine Hand fest in deine und setzt unseren Weg fort. „Das da drüben,“ beginnst du und zeigst mit deiner rechten Hand auf die andere Seite des Flusses, „das ist das Tal der Freude. Dort bist auch du schon gewesen, du hast es nur verdrängt. Die beiden Täler sind getrennt durch den Fluss der Tränen. Er besteht aus den Tränen der Trauer und den Tränen der Freude. Siehst du da vorne den Regenbogen?“, du deutest mit der Hand auf ihn und ich nicke. „Der Regenbogen verbindet die beiden Täler wie eine Art Brücke. Und dort hinten, wo er auf dieser Seite endet wollen wir hin. Ich werde dich über ihn führen, zurück in´s Tal der Freude.“

    Ich bleibe stehen und sehe dich voller Zweifel an, plötzlich steigt Angst in mir auf. Angst vor dir. „Wer bist du und warum bin ich hier?“, frage ich und schaue dich vorwurfsvoll an. „Wer ich bin darf ich dir nicht verraten. Ich kann dir nur sagen, dass ich deine letzte Chance bin um über den Regenbogen zurück zu kehren. Zurück nach Haus.“ Du drehst dich zum Tal der Freude und zeigst auf einen Brunnen, den ich zuvor nicht gesehen habe, da er zwischen zwei Bäumen steht. „Dort bist du hinein gefallen und hier gelandet. Das ist der Brunnen des Verlustes. In ihm hast du den Glauben an das Gute im Menschen und den Glauben an die Liebe verloren, deswegen hat er dich hineingezogen und hierher gebracht.“ „Das ist doch alles gelogen!“, unterbreche ich dich, „Was glaubst du wer du bist?“, spreche ich weiter. Doch du siehst mich nur mit einem Lächeln an und sagst „Ich, ich bin ein Teil von dir. Und dein aufsteigender Hass und Misstrauen mir gegenüber ist unbegründet. Vertrau mir einfach.“ Ich schüttel’ energisch den Kopf, will mich von dir losreißen doch du hälst mich fest. „Folge mir wenigstens bis zum Regenbogen, dort kannst du dich entscheiden, ob du mir folgen willst oder nicht. Ich werde dich hier und jetzt nicht los lassen.“ Ich akzeptiere deinen Vorschlag mit einem zögerlichen Nicken und folge dir mit Misstrauen. Derweil haben sich die Blitze mindestens verdreifacht. Leichter Nieselregen setzt ein, als ich von weitem das Ende des Regenbogens sehen kann.

    „Wir müssen uns beeilen.“, sagst du. Es sind nur noch ein paar Meter bis zum Regenbogen, Es fängt an in Strömen zu regnen und Blitz und Donner geben sich förmlich die Hand. Kurz vor ihm bleibst du stehen und drehst dich zu mir um, siehst mir fest in die Augen. „Als ich zu dir kam und dich zum Fluss führte, da hast du mir vertraut, weil du die Wahrheit vergessen hattest. Ich brachte dir ein kleines Stück von deinem Verlorenen zurück, steckte es dir zu ohne dass du es gemerkt hast. Ich habe dir ein Stück Glaube an dich, an die Welt und die Liebe zurückgebracht.“ Ich gehe einen Schritt zurück und es donnert so heftig, dass ich zusammen zucke und stehen bleibe. „Erst als ich dir erzählte, wo ich mit dir hin will,“ sagst du weiter „erst da hast du dich an die Liebe in deinem Herzen erinnert, an derer Stelle nun unbändiger Zorn und schreckliche Angst dich erfüllt. Du hast dich schon so sehr an die neuen Gefühle in dir gewöhnt. Doch ich hab ein kleines Stück der Liebe wieder hervorgeholt. Und nun schau!“ Du breitest die Arme aus und drehst dich. „Sieh her! Schau dir die Blitze deines Zorns an, lausche dem Donner deiner Angst und fühle den Regen deiner Trauer.“ Wieder weiche ich einen Schritt zurück und der Donner wird lauter. „Und jetzt,“ fährst du fort „jetzt willst du auch noch den Glauben an mich verlieren. Doch mit dem Glauben an mich, verlierst du auch noch den restlichen Glauben an dich und du wirst dich selbst verlieren. Du wirst in die Öde dieses Tals wandern, umgeben von Dunkelheit und im Schlamm ausrutschen. Oder aber du erinnerst dich an die Liebe in dir.“ Ich höre dir zu, unfähig ein Wort zu sagen stehe ich vor dir. „Schau dir den Regenbogen einmal genauer an.“, sagst du und lockst mich verschwörerisch mit einer Handbewegung ein Stück näher heran. Der Boden ist so durchweicht vom Regen, dass es mir schwer fällt ein paar Schritte auf dich zuzugehen. Ich schaue auf den Regenbogen, etwas leicht schimmerndes ist zu sehen. „Was ist das?“, frage ich dich, doch du gibst mir keine Antwort, sondern stellst dich dicht hinter mich, legst deine Hände auf meine Schultern und schiebst mich ein Stück näher heran. „Es, es sieht aus wie ein Film.“, sage ich und will mich zu dir umdrehen. Du drehst meinen Kopf gleich wieder Richtung Regenbogen. Ich kneife die Augen zusammen um es besser erkennen zu können. Es sind Aufnahmen. Aufnahmen aus meinem Leben. Wie ich als Kind spielte und lachte, wie ich heranwuchs, mich zum ersten Mal verliebte, mein erster Kuss. Wie ich mich unsterblich verliebte. Ich muss lächeln bei diesem Anblick. Nun sehe ich meinen Hass, meinen Verdruss. Das Bild vom Brunnen. Ich warte darauf zu sehen, wie ich hineinfalle, doch der Brunnen ist im Film versiegelt. Plötzlich verschwinden die Bilder und ich sehe dich am Ende des Regenbogens. Verwirrt drehe ich mich um und suche dich hinter mir, doch da kannst du ja nicht mehr sein.

    Ein Donnerschlag dröhnt mir hinterher, während ich den Regenbogen betrete. Ich lasse meine Hand in meine Hosentasche gleiten und finde ein winzig kleines Päckchen. Ich sehe dich fragend an und du nickst mir auffordernd zu. Langsam und behutsam öffne ich es und werde geblendet von dem hellen Stern, den es in sich trägt. Ich schaue wieder nach vorn, doch du bist nicht mehr zu sehen. Ich laufe den Regenbogen weiter hinauf zur anderen Seite und plötzlich weiß ich, dass ich dich nur dann wieder sehen werde, wenn der Glaube an die Liebe in mir zu sterben droht, denn du wirst dieses überdauern. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sage ich leise zu mir als ich den ersten Schritt im Tal der Freude mache, eine Träne läuft mir über die Wange und ich hoffe dich so bald nicht wieder zu sehen.


    (c) destinysdarling

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