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  • Thema von Hilly im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Huhu! also, ich bin neu hier und, wenn ich etwas falsch gemacht habe, sei es mir verziehn.
    Dies ist eine meiner ersten Kurzgeschichten. Ich freue mich auf eure Kritik.
    Hilly

    Gefühlslose Welten, die Erkenntnis des Todes



    Sarah stand schmunzelnd auf ihrer Waage. Der bläuliche Zeiger blieb auf der 59 stehen. Ein Gefühl des Selbsthasses überkam sie.
    Wie hatte sie das nun schon wieder geschafft? Gestern wog sie noch 55 und heute, einen Tag später hatte sie vier Kilo zugenommen.
    Enttäuscht presste Sarah sich die Hände vor das Gesicht. Sie konnte es nicht mehr mit ansehen. Zu sehr arbeitete sie nun schon über zwölf Wochen daran abzunehmen, doch gab es andauernd Rückschläge. Aber warum? Wie konnte sie von lediglich einem Brötchen und einem Teller Suppe zunehmen ? Sie war gelaufen, hatte Wasser getrunken und auf das leckerste Abendessen ihrer Mutter verzichtet, um heute stolz das Ergebnis sehen zu können.
    Doch war es das nicht. Es war eine Enttäuschung. Vier Kilo und das nur in einer Nacht. Sarah konnte es nicht verstehen. Alles was sie wollte, war abnehmen, dünn sein und die ausgefallenen figurbetonenden Kleider tragen, wie es auch ihre Mitschülerinnen taten und ihre Vorbilder, die Model im Fernsehen.

    Verärgert stieg Sarah von der Waage herab. Sie hasste dieses Ding, konnte es nicht mehr sehen. Doch jeden Morgen, wenn sie ins Badezimmer ging um sich die Zähne zu putzen, konnte sie nicht anders als sich auf dieses höllische Gerät zu stellen.
    So war es nun schon seit drei Jahren.
    Doch hatte sie niemals das Bedürfnis gehabt abzunehmen, nein.
    Ihre Eltern, beide eher gut gebaut, hatten sie so erzogen, dass Dünnsein etwas negatives für sie gewesen war.
    Doch nun im Alter von sechzehn Jahren, dachte Sarah anders. Ihr Wille dünn zu sein verfolgte sie und jeden Abend, wenn sie die Modells im Fernsehen betrachtete wurde dieser größer.
    Doch Rückschläge, so wie dieser, erschwerten ihr das Ganze. Es riss sie auseinander, befahl ihr das zu tun, was sie eigentlich gar nicht wollte. Nichts essen um etwas machen zu können, was die anderen auch taten. Nie war das ihr Stil gewesen.

    Mit langsamen Schritten und einem traurigen Gefühl, verließ Sarah das Badezimmer und huschte in ihr Schlafzimmer. Dort angekommen ließ sie sich aufs Bett fallen.
    Wie konnte das nur sein? Sie hatte doch fast nichts gegessen, hatte sogar fast gehungert? Es musste doch irgendeinen Weg geben um endlich dünn zu sein!
    Sie richtete ihren Blick an die Decke und Wände. Von allen Seiten her betrachteten sie Poster von Supermodel. Heidi Klum und wie sie noch alle hießen. Sie standen da, meist an irgendwelchen Stränden in Bademode bekleidet und posierten sich so, dass ihre schönsten Seiten zu Geltung kamen.
    Das war es, was Sarah wollte. Einen flachen Bauch, straffe Beine, schöne Haare. Mit einer solchen Figur könnte sie endlich all das tragen, was ihre Mitschülerinnen auch trugen. Kurze Röcke, bauchfreie Tops...!
    Doch wie sollte sie es schaffen? Wenn doch Sport und hungern nichts brachte?
    Eine Idee schlich sich in ihre Gedanken hinein. Schon oft hatte sie darüber nachgedacht, doch damals meinte ihr gesunder Menschenverstand immer, dass dies die schrecklichste und schlimmste Lösung überhaupt wäre.
    Nun jedoch, von der Schönheit der neben ihr hängenden Modells verführt, hörte sich die Idee gar nicht mehr so schlecht an.
    Nein, sie war eigentlich hervorragend und einen Versuch war es allemal wert. Es würde ja nur ein, zwei Mal sein, versuchte Sarah sich selber zu stützen und fand ihren Einfall von Sekunde zu Sekunde besser.
    Ja, es war die einzige und beste Lösung, wenn auch nur vorübergehend. Einige Male, würde nicht schaden, nein, es wäre eher eine kleine Anfangsstütze... ein kleiner Anschub zur letzten Etappe, bis zu ihrem Wunschgewicht von 45 Kilo...

    Mit einem schwungvollen Sprung stand Sarah auf den Beinen.
    Es war ihre einzige Lösung und so schlecht konnte es nun auch nicht wieder sein. Sie lief in schnellen Schritten zurück ins Badezimmer. Die Waage stand neben dem Waschbecken und wartete nur darauf, dass sie in Betrieb genommen wurde.
    „Komm her, ich verrate dir, wie viel du gestern wieder gegessen hast!“, schrie das Gerät förmlich, doch Sarah achtete nicht darauf.
    Sie lief am Waschbecken vorbei und erreichte die Toilette. Als sie davor stand, steckte sie sich ihren Finger in den Hals.
    Es ist meine einzige Möglichkeit, versuchte sie sich ins Gedächtnis zu rufen, doch war es bereits zu spät. Ein Würgen ertönte in dem hellen mit Fliesen ausgelegten Raum. Im nächsten Moment ein Plätschern und im darauf folgenden wieder ein Würgen.
    Sarah hatte es geschafft. Sie hatte sich übergeben und somit das Ganze, was sie zum Frühstück gegessen hatte, wieder ausgespuckt. Kein Apfel befand sich mehr in ihrem Magen, keine Tasse Milch. Ein wenig geschockt spülte Sarah die bräunliche Brühe hinunter. Das gesamte Badezimmer roch nach Erbrochenen und, damit ihre Mutter nichts von alledem erfahren würde, öffnete sie das Fenster und sprühte mit Parfum um sich. Langsam verschwand der Geruch und nichts wies darauf hin, dass sich die sechzehn Jährige hier übergeben hatte.

    Wieder ging Sarah aus dem Zimmer hinaus und suchte ihr eigenes auf.
    Was hatte sie da gerade eben getan, fragte sie sich und war erschrocken. Hatten ihre guten Vorsätze, die sie im Dabei sein ihrer Mutter geschworen hatte, als sie ihren Eltern erzählt hatte, dass sie sich zu dick fühlte, vergessen?
    Sie hatte geschworen, niemals auch nur daran zu denken alles, was sie aß wieder zu erbrechen. Ihre Eltern würden sauer sein, würden sie bestrafen.
    Sarah lief ein Schauder über den Rücken. Warum hatte sie es nur getan? Doch als ihr Blick sich wieder mit denen der schönen Frauen auf den Postern kreuzte wusste sie warum.
    „Ich will schön sein!“, sagte sie sich und schloss die Augen. Es gab nichts Wichtigeres als schön zu sein...

    Ich kam an diesem Abend spät nach Hause. Doch hatte ich keine Bedenken, denn meine Tochter Sarah, war alt genug.
    Mit achtzehn Jahren konnte ich doch wohl voraussetzten, dass sie sich selber etwas zu Essen kochen konnte, geschweige denn sich einen Saft aus dem Kühlschrank zu holen.
    Ich ging also mit der Akten gefüllten Tasche zur Haustür und kramte nach meinen Schlüsseln. Es war ein Graus. Als Lehrerin hatte man ungefähr zehn verschiedene Schlüssel an einem Bund und sich damit erst einmal auszukennen, war eine Logik für sich.
    Als ich dann aber nach gut zehn Minuten den Richtigen in der Hand hatte und ich in langsamen Schritten die Tür öffnen konnte, war ich froh endlich nach Hause zu kommen. So einen anstrengenden Tag, hatte ich seit Jahren nicht mehr gehabt. Die sechsten Klassen raubten mir die Nerven und die zwölften forderten immer mehr Aufmerksamkeit.
    Doch konnte ich nun all das vergessen.
    Ich stellte meine Tasche auf einen Stuhl, ging zur Garderobe und zog meinen Mantel aus. Einzelne Schneeflocken zeichneten sich noch auf ihm ab und um ehrlich zu sein, hoffte ich insgeheim, dass er bis zum nächsten Morgen wieder trocken sein würde.
    Langsam schweifte ich in Richtung Küche. Alles sah noch so aus, wie vor einigen Stunden. Die Kaffeemaschine stand offen da, zwei Kaffeetassen standen auf dem Tisch und ein halber Kuchen auf der Fensterbank. Sarah hatte sich also keine Mühe gemacht hier aufzuräumen. Doch machte ich ihr keine Vorwürfe. Sie war wegen ihres Studiums genug ausgelastet und somit nahm ich ihr die anfallende Hausarbeit auch noch ab.
    Mit den Gedanken an meine Tochter stieg mein Verlangen sie zu sehen. Da sie nicht in der Küche war, vermutete ich sie in der Stube. Dort war ihr zweiter Lieblings Platz im Haus. Wenn sie nicht gerade in ihrem Zimmer saß um dort zu arbeiten, saß sie hier. Las in einem der vielen Bücher oder schaute fern. Doch war Sarah auch nicht hier.
    Ich ging weiter und erreichte bald ihr Zimmer. Es kam keine Musik heraus und ich konnte mir fast sicher sein, dass sie nicht dort war, denn ohne Musik, hielt sie es dort nicht aus. Ich öffnete dennoch die Tür und erkannte, dass ich richtig gelegen hatte.
    Auch hier war Sarah nicht.
    Jedoch breitete sich Angst in mir aus. Wenn Sarah nicht in ihrem Zimmer war und nicht in der Stube und Küche, wo konnte sie dann sein? Hatte sie eine Nachricht in der Küche gelassen, die ich nicht gelesen habe?
    Schnell ging ich zurück, doch war da nichts.
    Panik breitete sich in mir aus. Was war mit meiner Tochter? Wo war sie?
    Ich rannte erneut in die Stube und in ihrem Zimmer. Sie konnte doch nicht einfach zu verschwunden sein, dass gab es gar nicht!
    Immer, wenn sie wegging, schrieb sie mir einen Zettel. Sarah war zuverlässig und würde niemals einfach so gehen!
    Nachdenkend lief ich den Flur rauf und runter.
    Irgendetwas musste geschehen sein. Doch was?
    Ich sorgte mich und fand zuerst keine Antwort.
    Doch als ich dann das bestimmt zwanzigste Mal einen Bogen schlug um erneut in Richtung Küche zu laufen, fiel mir auf, dass im Bad das Licht brannte.
    Schnell rannte ich hin und öffnete dir Tür. Sie war nicht verschlossen und somit konnte ich hinein stürmen. Der Anblick, der mich erwartete, brach mein Herz und rief noch weitere Sorgen hervor. Sarah, meine über alles geliebte Tochter lag auf dem Boden. Eine weite Blutlache breitete sich von ihrem Kopf aus und ihr sonst blondes Haar schimmerte rötlich. Sie musste mit dem Kopf auf die Toilette geschlagen sein.
    Ich schritt einen weiter voran und ein weiterer Schock traf mich.
    Um der Toilette herum und an ihrem Körper war Erbrochenes zu erkennen. Das gesamte Badezimmer roch danach und ihr Mund schien noch voll damit zu sein.
    Ich beugte mich hinunter und ergriff die Hand meiner Tochter. Ich fühlte nichts. Keinen Puls nichts und erneut brach Angst in mir aus.
    Schnell ergriff ich mein Handy und wählte die Nummer. Alles, was ich der netten Person beim Notdienst sagen konnte, war Hausnummer und meinen Namen. Verzweifelt versuchte sie etwas aus mir heraus zu bekommen, doch der Schock saß zu tief. Ich legte auf und wartete einfach nur darauf, dass jemand kam, der meiner Tochter helfen konnte!

    Sarah erblickte nie wieder das Licht dieser Welt. Seitdem sie mit sechzehn Jahren ihrem Schönheitswahn verfallen war und an Bulimie erkrankte, fand sie nichts Gutes mehr an ihrem Leben.
    Sie fand die falschen Freunde, rauchte, trank und arbeitete ohne das ihre Mutter eine Ahnung davon hatte, als Prostituierte auf dem Strich. Wenn sie dann allein in ihrem Zimmer saß, sagte sie immer sie müsse lernen, doch traf sie sich in dieser Zeit immer mit Männern in einem Chat und vergnügte sich mit diesen.
    Sarah war eine junge Frau gewesen, die Vieles hätte erreichen können. Sie hätte studieren können, oder hätte irgendeine Ausbildung machen können. Doch ließen der Drang nach Schönheit und der Wunsch so zu sein, wie diejenigen im Fernsehen sie dazu zu erbrechen, zu essen und zu hungern.
    Zwar schaffte sie es abzunehmen. Zu ihrem Todeszeitpunkt wog sie lediglich noch vierzig Kilo und das bei einer Größe von einem Meter und achtzig, doch war sie Alles andere als schön. Die Knochen bohrten sich aus ihrer Brust hervor und die Wangen fielen ein. Die Beine waren mit Essstäbchen der Chinesen zu vergleichen und ihr Haar fiel aus.
    Schuld an alle dem waren die Medien, die alles schlecht machen, was mehr als 55 Kilo wiegt und was mit straffe Beine und Bauch hat.
    Und nun meine Damen und Herren, möchte ich Ihnen, der Vater von Sarah, etwas sagen.
    Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder regelmäßig essen. Sprechen Sie mit ihnen darüber und machen Sie sich klar, dass jedes Kind sich wandeln kann. Wir wollen doch nicht noch eines verlieren.

  • Thema von Hilly im Forum Vorstellung von andere...

    Ich denke, dass vielleicht einige von Euch FFs schreiben? Sei es über HP, oder irgendwen sonst.
    IHR seidin der FF-ag willkommen.
    Bei uns werdet ihr gefördert und wir bringen dich zu eine der besten FF´s im www.

    http://www.fanfiction-forum.de.gg

  • Thema von Hilly im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Hallo. Hier dann einmal die nicht gerade anküpfende, aber auch gesallschaftkritliche Fortsetzung von Gefühllose Welten I.

    Auch dieses Mal ist der Text nur ein Teyt von mir gewesen, wie gesagt ich schreibe eigentlich Fantasy =)
    Ich bin offen für alle Kritik...
    Hilly

    Gefühllose Welten II. - Warum der Mensch seine Kreativität verliert

    Verzweifelt saß ich an meinem Schreibtisch und starrte das weiße, vor mir liegende Blatt an. Nichts war auf diesem zu sehen. Weder ein zaghafter Versuch einer Bleistiftskizze, noch ein Pinselstrich. Ich hatte den gesamten Nachmittag starrend hier gesessen und mir über mein nächstes Kunstwerk Gedanken gemacht, doch kam ich zu keinem Ergebnis.
    Meine Hände, die ich gegen mein Kinn gestützt hatte, begangen zu zittern. Doch konnte ich nicht sagen warum. Sie bewegten sich in schnellen Bewegungen hin und her und jeder einzelne Versuch von mir sie aufzuhalten scheiterte.
    Trübsinnig schloss ich meine Augen. Warum konnte ich nicht mehr malen? Ich stellte mir diese Frage nun schon zum hundertsten Mal, doch immer noch hoffte ich eine Antwort zu finden.
    Jedoch schien es so auf Anhieb keine zu geben. Mir blieb nichts Anderes übrig, als solange zu suchen, bis ich sie erkannte.
    Vor meinem inneren Auge baute sich ein Schema auf, dass schon mein Professor an der Universität gerne benutzt hatte.
    „Wenn ihr irgendwann einmal vor eurem Schreibtisch sitzt und nicht mehr weiter wisst. Wenn ihr schon stundenlang auf ein weißes Blatt starrt, müsst ihr euch dieses Schema vor Augen führen. Es wird euch helfen den richtigen Weg zu finden!“, hatte der greise Mann immer gepredigt. Ich war damals nicht gerade seine beste Schülerin gewesen, doch mochte ich den Mann schon immer. Er hatte mir geholfen, als meine Ausarbeitung eines Berges nicht detailliert genug war und gab mir viele zusätzliche Tipps.
    Vielleicht hatten mir gerade diese Tipps dazu verholfen nun schon seit über einem halben Jahr malen zu können, ohne eine Krise gehabt zu haben. Doch waren sie nun wie aus meinem Gedächtnis verschwunden und einzig und allein fünf Stichpunkte waren mir ein Begriff.
    Wir Studenten und der Professor hatten sie damals im ersten Semester ausgearbeitet. Sie sollten uns helfen bei Problemen, Ideen, die wir nicht verarbeiten konnten und Krisen, so wie ich sie jetzt hatte.
    Der erste dieser fünf Punkte war ganz simpel. Er lautete „Ausgeschlafen?“ und ihm wollte ich eigentlich keine große Bedeutung schenken. Doch als ich die Stimme des Mannes in meinem Kopf hören konnte, die in einem ernsten Ton predigte, wie wichtig es für einen Künstler sei, ausgeschlafen zu sein, wurde mir klar, dass ich es nicht war.
    Aber ich hatte keine andere Wahl. Mein Arbeitgeber wartete schon länger als eine Woche auf dieses Kunststück und wenn ich mich nun hinlegen würde um zu schlafen, bekäme ich es niemals fertig.
    Der zweite Punkt hörte sich schon viel interessanter an. „Ist deine Arbeitsatmosphäre gut?“
    Aufmerksam ließ ich meinen Blick durch das dunkle Zimmer schweifen. Nein, meine Arbeitsatmosphäre war weniger als gut. Sie war eher sehr miserabel um ehrlich zu sein.
    Das geschlossene Fenster war mit einem zugezogenen Vorhang behangen. Das Sonnenlicht hatte gar keine Chancen hier herein zu kommen. Die verqualmte Luft machte mir deutlich wie wichtig es nach zwei Schachteln Zigaretten war die Fenster zu öffnen und das rote Licht meiner Schreibtischlampe strahlte mir ins Gesicht.
    Ich stand kurz entschlossen auf und zog die Vorhänge meines Fensters zurück. Das Tageslicht begann in mein kleines Arbeitszimmer zu fluten. Mein Blick richtete sich nach draußen. Die Vögel sangen mit lauten Gezwitscher und erfreuten mich für einen kurzen Moment. Doch als mein Blick dann auf die vielen Autos auf der Straße fielen, überkam mich wieder die Traurigkeit. Warum mussten diese arbeitswürigen Menschen, die Welt verschmutzen, weil sie unbedingt schneller an ihr Ziel kommen wollten? Die Welt, sie war so unglaublich schön, zeigte so viele besondere Seiten, die man festhalten konnte, die ich festhalten wollte.
    Mit einer Handbewegung öffnete ich das Fenster. Frische Luft, so wie es mein Zimmer lange nicht mehr gesehen hatte, strömte hinein und ich konnte nicht anders als einmal tief durchzuatmen. Ja, es gab für mich eigentlich keine andere Wahl. Ich wollte diese schönen Seiten der Welt festhalten. Meine Bilder sollten dazu dienen der nächsten und übernächsten Generation zu zeigen, wie die Welt damals gewesen war.
    Ich setzte mich wieder an meinen Schreibtisch. Es fiel mir nun um einiges leichter auf das leere Blatt zu blicken. Es war für mich nicht mehr weiß, sondern eine wunderbare, idyllische Naturszene zeichnete sich darauf ab.
    Mit der linken Hand ergriff ich meinen Stift. Langsam und mit geschlossenen Augen zeichnete ich die verschiedenen Linien nach. Ich wusste genau wo welcher Stich hin musste.
    Als ich den letzten Part eines Baumes gezeichnet hatte und mein Werk fast vollständig war, öffnete ich meine Augen wieder.
    Doch was auf dem Papier gezeichnet war, hatte ich nicht gesehen. Es waren nicht die Blumen und Bäume, die auf einer weiten Wiese stehen und an denen sich ein Fluss entlang zog.
    Nein, alles was ich gemalt hatte, spielte sich in einer Großstadt ab. Die Bäume waren da, doch standen sie nicht auf der Wiese, sondern mitten auf einer breiten Straße. Der Himmel war nicht blau und kein einziger Strahl der Sonne schien diese Natur jemals erreicht zu haben.
    Zwischen alledem fuhren Autos in schnellen Tempo und verqualmten die Luft.
    Es war einfach nur schrecklich. Wie hatte ich es schaffen können so eine schöne Vorstellung in ein solches Ebenbild der Welt zu zeichnen? Meine Absicht war es doch gewesen die schönen Seiten der Welt zu zeigen und allein diese Seiten.
    Doch als ich zufällig meinen Blick erneut aus dem Fenster schweifen ließ, erkannte ich, dass das, was ich gemalt hatte, die Realität war.
    Draußen in der Welt waren Natur und Wirtschaft gemeinsam. Keines von den beiden war allein. Zusammen bildeten sie einen wichtigen und großen Bestandteil der Welt.

    Was diese junge Kunststudentin an einem ihrer Krisentage erfahren hat, ist ein heikles Thema.
    Die Welt, geboren vor mehreren Millionen Jahren, bestand damals nur aus Natur. Langsam hatten sich die Lebewesen entwickelt, bis zum Menschen. Doch nun, wo diese in ihrer höchsten Form waren, entwickelten sie etwas Neues. Autos, Atomkraftwerke, Flugzeuge, all das haben die Menschen erfunden, doch mussten sie dafür einen hohen Preis zahlen.
    Das Schöne, aus was die Menschen entstanden waren, wurde nun durch diese selbst vernichtet. Langsam aber stetig. Und wenn die Menschheit nicht langsam etwas dagegen tut, werden wir mit der Natur gehen und nie wieder kommen.



    Gefühllose Welten II. - Warum der Mensch seine Kreativität verliert

    Verzweifelt saß ich an meinem Schreibtisch und starrte das weiße, vor mir liegende Blatt an. Nichts war auf diesem zu sehen. Weder ein zaghafter Versuch einer Bleistiftskizze, noch ein Pinselstrich. Ich hatte den gesamten Nachmittag starrend hier gesessen und mir über mein nächstes Kunstwerk Gedanken gemacht, doch kam ich zu keinem Ergebnis.
    Meine Hände, die ich gegen mein Kinn gestützt hatte, begangen zu zittern. Doch konnte ich nicht sagen warum. Sie bewegten sich in schnellen Bewegungen hin und her und jeder einzelne Versuch von mir sie aufzuhalten scheiterte.
    Trübsinnig schloss ich meine Augen. Warum konnte ich nicht mehr malen? Ich stellte mir diese Frage nun schon zum hundertsten Mal, doch immer noch hoffte ich eine Antwort zu finden.
    Jedoch schien es so auf Anhieb keine zu geben. Mir blieb nichts Anderes übrig, als solange zu suchen, bis ich sie erkannte.
    Vor meinem inneren Auge baute sich ein Schema auf, dass schon mein Professor an der Universität gerne benutzt hatte.
    „Wenn ihr irgendwann einmal vor eurem Schreibtisch sitzt und nicht mehr weiter wisst. Wenn ihr schon stundenlang auf ein weißes Blatt starrt, müsst ihr euch dieses Schema vor Augen führen. Es wird euch helfen den richtigen Weg zu finden!“, hatte der greise Mann immer gepredigt. Ich war damals nicht gerade seine beste Schülerin gewesen, doch mochte ich den Mann schon immer. Er hatte mir geholfen, als meine Ausarbeitung eines Berges nicht detailliert genug war und gab mir viele zusätzliche Tipps.
    Vielleicht hatten mir gerade diese Tipps dazu verholfen nun schon seit über einem halben Jahr malen zu können, ohne eine Krise gehabt zu haben. Doch waren sie nun wie aus meinem Gedächtnis verschwunden und einzig und allein fünf Stichpunkte waren mir ein Begriff.
    Wir Studenten und der Professor hatten sie damals im ersten Semester ausgearbeitet. Sie sollten uns helfen bei Problemen, Ideen, die wir nicht verarbeiten konnten und Krisen, so wie ich sie jetzt hatte.
    Der erste dieser fünf Punkte war ganz simpel. Er lautete „Ausgeschlafen?“ und ihm wollte ich eigentlich keine große Bedeutung schenken. Doch als ich die Stimme des Mannes in meinem Kopf hören konnte, die in einem ernsten Ton predigte, wie wichtig es für einen Künstler sei, ausgeschlafen zu sein, wurde mir klar, dass ich es nicht war.
    Aber ich hatte keine andere Wahl. Mein Arbeitgeber wartete schon länger als eine Woche auf dieses Kunststück und wenn ich mich nun hinlegen würde um zu schlafen, bekäme ich es niemals fertig.
    Der zweite Punkt hörte sich schon viel interessanter an. „Ist deine Arbeitsatmosphäre gut?“
    Aufmerksam ließ ich meinen Blick durch das dunkle Zimmer schweifen. Nein, meine Arbeitsatmosphäre war weniger als gut. Sie war eher sehr miserabel um ehrlich zu sein.
    Das geschlossene Fenster war mit einem zugezogenen Vorhang behangen. Das Sonnenlicht hatte gar keine Chancen hier herein zu kommen. Die verqualmte Luft machte mir deutlich wie wichtig es nach zwei Schachteln Zigaretten war die Fenster zu öffnen und das rote Licht meiner Schreibtischlampe strahlte mir ins Gesicht.
    Ich stand kurz entschlossen auf und zog die Vorhänge meines Fensters zurück. Das Tageslicht begann in mein kleines Arbeitszimmer zu fluten. Mein Blick richtete sich nach draußen. Die Vögel sangen mit lauten Gezwitscher und erfreuten mich für einen kurzen Moment. Doch als mein Blick dann auf die vielen Autos auf der Straße fielen, überkam mich wieder die Traurigkeit. Warum mussten diese arbeitswürigen Menschen, die Welt verschmutzen, weil sie unbedingt schneller an ihr Ziel kommen wollten? Die Welt, sie war so unglaublich schön, zeigte so viele besondere Seiten, die man festhalten konnte, die ich festhalten wollte.
    Mit einer Handbewegung öffnete ich das Fenster. Frische Luft, so wie es mein Zimmer lange nicht mehr gesehen hatte, strömte hinein und ich konnte nicht anders als einmal tief durchzuatmen. Ja, es gab für mich eigentlich keine andere Wahl. Ich wollte diese schönen Seiten der Welt festhalten. Meine Bilder sollten dazu dienen der nächsten und übernächsten Generation zu zeigen, wie die Welt damals gewesen war.
    Ich setzte mich wieder an meinen Schreibtisch. Es fiel mir nun um einiges leichter auf das leere Blatt zu blicken. Es war für mich nicht mehr weiß, sondern eine wunderbare, idyllische Naturszene zeichnete sich darauf ab.
    Mit der linken Hand ergriff ich meinen Stift. Langsam und mit geschlossenen Augen zeichnete ich die verschiedenen Linien nach. Ich wusste genau wo welcher Stich hin musste.
    Als ich den letzten Part eines Baumes gezeichnet hatte und mein Werk fast vollständig war, öffnete ich meine Augen wieder.
    Doch was auf dem Papier gezeichnet war, hatte ich nicht gesehen. Es waren nicht die Blumen und Bäume, die auf einer weiten Wiese stehen und an denen sich ein Fluss entlang zog.
    Nein, alles was ich gemalt hatte, spielte sich in einer Großstadt ab. Die Bäume waren da, doch standen sie nicht auf der Wiese, sondern mitten auf einer breiten Straße. Der Himmel war nicht blau und kein einziger Strahl der Sonne schien diese Natur jemals erreicht zu haben.
    Zwischen alledem fuhren Autos in schnellen Tempo und verqualmten die Luft.
    Es war einfach nur schrecklich. Wie hatte ich es schaffen können so eine schöne Vorstellung in ein solches Ebenbild der Welt zu zeichnen? Meine Absicht war es doch gewesen die schönen Seiten der Welt zu zeigen und allein diese Seiten.
    Doch als ich zufällig meinen Blick erneut aus dem Fenster schweifen ließ, erkannte ich, dass das, was ich gemalt hatte, die Realität war.
    Draußen in der Welt waren Natur und Wirtschaft gemeinsam. Keines von den beiden war allein. Zusammen bildeten sie einen wichtigen und großen Bestandteil der Welt.

    Was diese junge Kunststudentin an einem ihrer Krisentage erfahren hat, ist ein heikles Thema.
    Die Welt, geboren vor mehreren Millionen Jahren, bestand damals nur aus Natur. Langsam hatten sich die Lebewesen entwickelt, bis zum Menschen. Doch nun, wo diese in ihrer höchsten Form waren, entwickelten sie etwas Neues. Autos, Atomkraftwerke, Flugzeuge, all das haben die Menschen erfunden, doch mussten sie dafür einen hohen Preis zahlen.
    Das Schöne, aus was die Menschen entstanden waren, wurde nun durch diese selbst vernichtet. Langsam aber stetig. Und wenn die Menschheit nicht langsam etwas dagegen tut, werden wir mit der Natur gehen und nie wieder kommen.

  • Thema von Hilly im Forum Vorstellung von andere...

    Hallo liebe Forumsmitgliederinnen und Mitglieder.

    Ich freue mich, Euch die Plattform Fantasyinsel vorstellen zu können.
    Die noch relativ jung und unbesuchte (das soll sich ja gerade ändern)Site, hat es sich zur Aufgabe gemacht, jungen (oder auch älteren) Schreibanfängern oder auch Schreibern den Einstieg, bzw. die Entwicklung von Fantasy zu erleichtern. In verschiedenen Bereichen werden genaue Personendiskussionen angeboten, an denen jeder teilnehmen und auch seine eigenen Probleme zur Sprache bringen kann.
    Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach. Durch das Helfen anderer User bei ihren Problemen, soll Fantasy Spaß machen und gelernt werden, genauso wie man selber bei seinen Problemen lernt.
    Außerdem gibt es einen gesonderten Schreibbereich, in denen ihr eure Texte hineinstellen könnt, genauso wie Fragen über das Schreiben an sich stellen.

    Ich würde mich freuen, euch zu sehen. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

    Hilly

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Beiträge: 8
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