Kürzlich hatte ich auf Empfehlung den Roman „Mein geheimes Leben", von Paul Theroux, gelesen. Ein Hardcoverbuch mit einem Umfang von über 500 Seiten. Worum geht es im Roman, hat er mir gefallen, was fand ich gut, was weniger? Es geht darum, das ein junger Amerikaner in Afrika lebt und als Lehrer seinen Unterhalt verdient. Auf der einen Seite ist er Lehrer und Erzieher, auf der anderen Seite treibt er sich in Bars, Bordellen rum und hat regelmäßigen Verkehr mit Prostituierten, eben sein geheimes Leben. Nun, ich habe ihn durchgelesen, also kann er ja nicht so schlecht gewesen sein. Ich habe aber immer wieder ein paar Zeilen übersprungen, später wurde es auch schon mal ein Absatz. Ein Leser hat mal zu eines meiner Bücher gesagt, dass er nie in die Versuchung kam, ein paar Zeilen zu überspringen. Ich war damals richtig stolz über diese Aussage. Was sagt es aber nun aus, wenn man Zeilen und Absätze überspringt? In der Regel ist es so, dass der Autor zu weit ausholt. Meine Tochter hatte einmal in einem Roman eine Randnotiz reingeschrieben: Mann, Junge, komm endlich zur Sache... Und genau das ist es. Manche Autoren sind mit ihre Beschreibungen übergenau, sie werden langatmig und was noch schlimmer ist, auch langweilig. Das Ergebnis: siehe oben. Gut gefallen hat mir der Schreibstil des Autoren. Man kann schon einen gehörigen Teil am Stück lesen. Weniger gefallen hat mir, dass der Autor im Absatz recht oft große Sprünge macht. Da ist er in einem Satz noch im hier und jetzt, im nächsten ist er bereits Tage weiter. An anderen Stellen beendet er mit einem Satz ein Kapitel, fängt ein neues an und der letzte Satz geht dort weiter. Von solch einer Technik habe ich noch nie gehört bzw. gesehen. Aber man lernt ja bekanntlich nie aus. Ich will das Buch hier nicht zerreißen, anderen hat es scheinbar gefallen, denn es wurde ja empfohlen. Meinen persönlichen Geschmack trifft es eher weniger und mein Bedarf weitere Werke von Theroux zu lesen, hält sich in Grenzen. Peter T.
Also ich bin ein glühender Verehrer von Paul Theroux, und ich kann nur jedem empfehlen, sich auch noch das Buch 'Orlando' zu Gemüte zu führen. Darin wird die sehnsuchtsvolle Liebe einer alternden Fotographin zu ihrem Beruf sowie zu ihrer Jugendliebe geschildert. Einfach herrlich.