-------- Oh, ich hab´s nicht lassen können... Immer, wenn ich gar keine Zeit habe, habe ich Lust, mit dem Schreiben anzufangen. Ist doch grausam... Ich brauch eure Hilfe! Ich habe das Wort "zutiefst" falsch benutzt und finde partout kein passendes Synonym dafür, dass in den Text passt! Hat vielleicht jemand einen Vorschlag? Würde mich über ein Feedback freuen, im Bereich der Lyrik mach ich auch erst "Gehversuche"... Grüßle Bianca
[f1][ Editiert von Bianca am: 01.07.2004 14:14 ][/f]
"Fragen drängen, die- seit ewigen Zeiten tief, zutiefst in meiner Seele schlafen."
Hallo Bianca,
also erstmal - das mit dem keine Zeit haben und dann Lust haben etwas zu schreiben,geht mir genauso. Meist werd ich erst denn kreativ,wenn ich unter Zeitdruck stehe oder etwas dringend zu erledigen habe.
Ich hätte diese Strophe anders aufgelöst.
Fragen drängen, die- seit ewigen Zeiten tief in meiner Seele schlummern.
statt zutiefst vielleicht auch "Im Innersten" oder "im Abgrund" je nachdem, ob das zutiefst eher einen positiven oder negativen Beiklang haben soll.
Hallo Gabriela, vielen Dank! Ich habe inzwischen einen anderen Titel ausgesucht, weil er mir auch nicht mehr gefallen hat. Ich habe das Gedicht damals zu früh eingestellt, jetzt bin ich dauernd am ausbessern... Liebe Grüße, Bianca PS: Wie findest du den neuen Titel? Passt besser, oder?
Zerbrochenes Blau
Das Firmament in Scherben zerbrochen, zerborsten das heilige Blau-
gaukelnde Illusion, zersprungen, verstreut, er, der Spiegel der Menschheit.
Aufschauend in tobende Zentren, geformt- zerschlagene, schillernde Mosaikgewölbe-
Das brüllende Chaos, dem der Zweifel grenzensprengend Macht verliehen hat.
Das Auge des Sturms.
Schmerz?
Fragen drängen, die- seit ewigen Zeiten tief versenkt in meiner Seele schlafen.
Um mich, in mir, leuchtend, ein Stück meiner Selbst zwischen Scherben und Trümmern.
Also ich würde an eurer Stelle mal versuchen, ein gemeinsames Gedicht zu schreiben. Jeder trägt eine Strophe dazu bei. Dabei kommt sicher etwas sehr schönes raus. Themenvorschlag: Verlustschmerz.
ich glaube, falls ich mich jemals wieder an einem Gedicht versuche, werde ich ein Thema aussuchen, dass nicht so todernst ist. Über Verlust und Schmerz würde ich wahrscheinlich nur schreiben, wenn diese Stimmung gerade in mir ist und ich sie "aus mir rausschreiben" will. Aber ich lass Gedichte erst mal liegen, bis ich darauf wieder Lust habe (wenn man sich zwingt, kommt eh nichts Gutes dabei raus). In der Beziehung fehlt mir einfach Übung, oder, wenn ich der Tatsache ins Auge sehe, ausreichend Talent dafür. Mal sehen. Die Idee mit dem Gemeinschaftsgedicht ist sicher lustig, aber dafür sollte man sich gegenüber sitzen, meine ich. Ist am Bildschirm etwas schwierig. Schreibst du eigentlich auch? Liebe Grüße, Bianca
"Aber ich lass Gedichte erst mal liegen, bis ich darauf wieder Lust habe (wenn man sich zwingt, kommt eh nichts Gutes dabei raus). In der Beziehung fehlt mir einfach Übung, oder, wenn ich der Tatsache ins Auge sehe, ausreichend Talent dafür"
nein, nein... so kannst du das nicht sehen. ich kenne es so, das ein gedicht oft sehr langsam in mir heranwächst. zu anfang sind meist nicht mehr als drei - vier worte in meinem kopf, manchmal nicht einmal das, sondern nur ein gedankliches bild. die dinge bauchen zeit um im unbewußten zu reifen. das ist ein prozessm, den du nicht einmal mitbekommst. irgendwann bricht es dann aus dir heraus und du wunderst dich, wie einfach dir die worte aus den fingern fließen.
ich verstehe, was du meinst! So ging es mir mit Hier/ Zerbrochenes Blau, es war plötzlich einfach da und ist aus mir herausgeflossen. Ich habe zu dieser Zeit viele Texte über Atheismus und Gotteskritik/ Gottesbeweise lernen müssen und plötzlich war etwas da, was aus mir heraus auf´s Papier wollte. Das ist eher selten, weshalb ich auch selten Gedichte schreibe. Allerdings hab ich den Eindruck, dass die meisten damit nichts anfangen können. Wenn jemand den Text blöd findet oder ihn nicht versteht, kann er das ruhig ehrlich sagen. Ich bin gerade in einer Phase, in der ich an meinen Texten zweifle. Aber das gibt sich wieder. Ich glaube, das gehört dazu. Liebe Grüße, Schmetterling
die einzigen texte von mir, an denen ich nicht zweifel, sind meine gedichte. weil ich weiß das sie aus dem herzen kommen. meine kurzgeschichten jedoch und vor allem mein buchmanuskript, lassen mich regelmäßig verzweifeln und in tiefste abgründe stürzen.
dann bin ich ja nicht allein (natürlich nicht)! Aber ist schon ein blödes Gefühl...
Richtige Manuskripte schreibe ich (noch)nicht. Bei meinen Kurzgeschichten habe ich selten Zweifel, aber Gedichte sind so eine Sache... Ich habe beim Schreiben manchmal das Gefühl, einen Knoten in den Gedanken zu haben, der sich nicht lösen will- d.h. ich hab tausend Bilder im Kopf und finde nicht die Formulierung dafür, die mich zufrieden stellt. Wenn er dann doch platzt, dann sprudeln die Worte nur so auf´s Papier, aber bis ich mich dann soweit habe...
Ich habe bisher etwa vier bis fünf Gedichte geschrieben, also diese Gebiet ist echt noch neu für mich.
Irgendwie ist es schon interessant, sich dabei zu beobachten. Muß man viel Erfahrung im Schreiben haben oder gibt es Talente, die zur Feder greifen und gleich in den Anfangsphasen kleine Wunderwerke fabrizieren? Ach, ich weiß nicht. Wird sich noch alles zeigen.