Du bist niedlich *gg*, von wegen uralt und so. Ich hab zwar mit 14 die ersten Gedichte veröffentlichen dürfen, aber dann geschah über sehr viele Jahre nichts mehr. Es mußten 40 Jahre vergehen ehe ich mich wieder daran machte etwas zu Papier zu bringen.
Auf die Idee wäre ich damals allerdings gar nicht gekommen mich älter zu machen. Genau wie ich im Hier und Heute zu meinem schon leicht moosbedeckten Rücken stehe. Wer so ein wenig Trixerei braucht, was solls, ich hab damit auch keine Probleme.
Immer wieder wälzte ich mich von der einen Seite auf die andere, doch irgendwann gelang es mir in einen tiefen, traumlosen Schlaf zu gleiten. Mitten in der Nacht schreckte ich auf. Irgendetwas hatte mich geweckt. Ich streckte meine Hand aus, um das Licht meines Funkweckers einzuschalten. Halb Zwei. Ich spürte die trockene Zunge, die wie ein Stück Gummi an meinem Gaumen klebte. Fröstelnd schob ich die Decke zurück und knipste das Licht an um in der Küche etwas zu trinken. Da hörte ich ein deutliches Knistern. Thorben? Nein, unmöglich, der Übernachtete bei Mama und Papa. „Alles Einbildung!“ dachte ich bei mir und tapste mit meinen nackten Füßen über das eisige Lamynaht. Leise, als ob ich hellhörige Mitbewohner hätte, drückte ich die Klinke zum Flur auf. Nun hörte ich es aber ganz deutlich! Ein Knistern und Schmatzen aus der Küche. Schummriges Licht drang unter der Küchentür hervor. Es schauderte mich: Einbrecher? Oder hatte ich nur vergessen das Licht auszuschalten und einige Mäuse hatten sich über meine Vorräte hergemacht? Letzteres war mir lieber, und so bewaffnete ich mich mit einem Besen um die Mäuse zu verscheuchen. Wenn ich daran zurückdenke, muss es ganz schön komisch ausgesehen haben: Ich, in langem weißem Nachthemd, geistere über den Stockdunklen Flur. In der Hand einen staubigen Besen aus dem vorigen Jahrhundert. Meine Fortbewegungsart entsprach einem Mix von James Bond und einem Fechter. Aber in dieser Nacht hatte ich verdammt Angst, auch wenn ich mir dies nicht zugestehen wollte. Unendlich langsam näherte ich mich der Küchentür. Ich zählte auf Drei, dann wollte ich die Tür ruckartig aufstoßen, ein typischer Überraschungsangriff wie man ihn aus den eingängigen Kriminalserien kennt. Eins, Zwei, Drei und, Stopp. Zuvor musste ich mir etwas Schlagfertiges überlegen, für den Fall das doch ein Menschliches Wesen in der Küche hockte. Ich entschied mich für: „Was soll denn das werden, wenn’s fertig ist?“ Nochein mal von vorn: Eins, Zwei, Drei und – in diesem Moment wurde die Tür von Innen aufgemacht. Da mein Gegenüber zuvor in der Küche das Licht gelöscht hatte konnte ich nur Schwarz sehen. Wie von einer Tarantel gestochen schrie ich aus vollem Leibe. Und schon wieder muss ich an diese Erinnerung lachen. Hektisch suchte ich nach dem Lichtschalter. Es wurde hell und nun standen ein Häufchen Angst vor einer Punkerin ohne etwas zu sagen. Da fiel mir mein Spruch ein. „Was soll das denn werden wenn’s fertig ist?“ fragte ich so lässig wie möglich. Vor mir stand ein etwa fünfzehn Jähriges Punkmädchen. Sie trug einen schwarzen Minirock und einen beigen Mantel dazu Stiefel und Pinke Haare die ihr fast über die Schultern reichten. Meine Mutter hätte sich bestimmt über die doch etwas luftige Kleidung aufgeregt, denn draußen lag Schnee und es war bitterkalt. Sie sah kein bisschen Ängstlich aus, sondern grinste verschmitzt. „Wonach sieht’s denn aus?“ fragte sie ungeniert. Nun erblickte ich das Chaos: Der Kühlschrank stand offen, Lebensmittel waren in der Küche verteilt, an der Wand prangten Graffitis und mindestens zweimal die Hälfte meines Geschirrs lag zerdeppert auf dem Boden. „Geht’s dir zu gut? Werde bloß nicht Frech!“ regte ich mich auf. Langsam legte sich der Schock, den ich wegen eines unreifen Teenager erleiden hatte müssen. Doch ich konnte nicht fassen was aus meiner Küche geworden war: Ein Schlachtfeld mit Verwüstungen, schlimmer als man es sich vorstellen konnte. Ich musterte das Mädchen misstrauisch. „Und was Gedenken eure Hoheit jetzt zu tun?“ fragte ich spöttisch. Ich hatte inzwischen eine richtige Stinkwut auf die Punkerin und hätte ihr am liebsten eine geknallt. Ich konnte mich jedoch beherrschen, was um halb zwei ein Grund zur Verwunderung war. „Ich wird jetzt gehen’!“ gab meine neue Feindin bekannt und wollte sich an mir vorbeiquetschen. „Nicht mit mir, junge Dame! Du solltest in deinem Alter wissen, dass man die Suppe, die man sich selbst eingelöffelt hat, auch wieder ausbrocken muss. Also: Du bleibst solange in dieser Wohnung, bis meine Küche pikobello aufgeräumt, poliert, gebohnert und gewischt ist!“ total verwundert über meine eigene Autorität versperrte ich ihr den Weg. Sie schien einen Moment nachzudenken. „Wie heißt du eigentlich?“ wollte ich wissen, immer noch voller Groll für meine Einbrecherin. Keinen Finger würde ich rühren, um die Küche wieder sauber zu bekommen. Das sollte sie schön selbst machen. Pah! „Sunshine.“ Entgegnete sie knapp. „Geht das auch auf Deutsch?“ „Sonnenschein.“ Sie blies ihren knallig pinken Kaugummi zu einer Kugel. Schließlich platze sie und blieb an Sunshines Nase hängen. „Ich meinte, ob du einen richtigen Namen hast!“ forschte ich nun wieder strenger. „Was denn, ist das für dich Spießer kein richtiger Name? Also für mich schon, und deshalb bleibe ich dabei!“ fauchte sie zurück. Na schön. Vor meinen Sonnenschein hatte sich wohl eine dunkle Gewitterwolke geschoben, aus der Blitze und Donnergroll krachten. Ich wie ihr den Platz auf dem Sofa zu. Ich glaube dass das wahrscheinlich eine recht komfortable Unterkunft gewesen war, denn angesichts der Tatsache, dass Sunshine bei Leuten einbrach, schien sie kein eigenes zu Hause zu haben. [...]
erstmal fiel mir nur "Lamynaht." auf. eigentlich heißt es doch "laminat" oder sollte das absicht gewesen sein?
und dann noch "die man sich selbst eingelöffelt hat, auch wieder ausbrocken muss."... häh? wortdreher? satzdreher? es heißt doch genau andersrum. oder machst du das tatsächlich als stilmittel mit absicht?
hilf mich das zu verstähn....
ach ähm, noch ein PS: du solltest den text nochmal überarbeiten wenn du soweit bist, er hat eine menge rechtschreibfehler. aber ich denke, das hier ist noch nicht die druckreife" version, stimmts?
Danke erstmal. Nein, das ist noch nicht die druckreife Version. Jedoch hat mir dieses verflixte Rechtschreib Programm im Word "Laminat" in "Lamynat" geändert. Da ich ja sowiso kein Rechtschreibungsass bin, lies ich es in Vertrauen auf den Computer so...
Mit dem Sprichwort habe ich mich wohl vertan. Kommt nicht wieder vor, hoffe ich.
Bye Melody
P.S.: Wie hat dir denn der text gefallen? Hast du dich durchquälen müssen? War er Spannend? Naja, die Standartfragen eben... Thx
er liest sich bis auf die paar stilblüten ganz locker und flüssig. allerdings durch das kapitel, wo da LY mit der freundin den liebeskummer auseinander nimmt musste ich mich tatsächlich ein wenig "quälen". es hat sich ein wenig gezogen, vor allem weil manchmal nicht ersichtlich war, wer was sagte.
das ist aber nicht weiter von bedeutung, da ich persönlich texte mit anderem inhalt vorziehe und deinen lese um evt. helfen zu können (wie ich es ja auch immer bei mir erhoffe)
ähem... eine kleine unstimmigkeit ist mir aufgefallen.
Zitat„Aber trotzdem! Er war doch immer so lieb und bestimmt hat ihn diese Frau nur verführt und er wollte das gar nicht!“
ich habe noch keine frau gesehen (in meinem leben) die solche worte sagt, nachdem sie herausfand, das sie betrogen oder verlassen wurde, glaubs mir. meiner meinung nach wirkt das etwas unglaubwürig, vor allem, wenn es in genau diesen worten geschrieben ist. man könnte den satz mit anderen worten schreiben, so dass sein inhalt fast der gleiche bleibt, jedoch nicht ganz so rosakükenmäßig daherkommt. aber auch das ist eine sache der perönlichen einstellung glaube ich.